Rausschmiss aus der teuren Privatschule nach der 5.
Kürschnerlehre im Geschäft der Eltern. "Wenn Du nicht lernen willst, musst Du arbeiten." Und das war auch gut so, keinerlei Privilegien, nix mit Selbstfindungsphase mal so paar Jahre. Gleich vom Anfang an "Das ist morgen fertig", teilweise bis Mitternacht in der Werkstatt gewesen allein. War aber dann tolles Arbeiten, muss ich sagen, habs genossen, Musik vollgas und halt hackeln. Mit knapp 19 dann jüngster Kürschnermeister gewesen. Allerdings hat mich die Arbeit nie wirklich interessiert, blöd saufen mit irgendwelchen Prols in der Nacht auch nicht. Darum dann, weil dem Hirn langsam fad geworden ist, immer mal Nebenjobs, Kellnerei, Teller wegräumen, ja, auch mal Pizzabäcker.
Dann in der Abendschule HAK nachgemacht, nach dem Abschluss ca 2 Jahre später auch noch HTL, Elektronik-Nachrichtentechnik.
Und dann wieder der Stillstand, der geistige, wohin soll ich gehen, was wird werden? Ich war immer noch im Geschäft der Eltern, also in unserem Geschäft.
Dann kam die Wende, total, plötzlich, überwältigend: Das Knie hat beim Training komisch "geschnappt", dann gings überhaupt nicht mehr zu strecken. Kurz, Arthroskopie, der Meniscus war eingerissen. Eine liebe Bekannte, Physiotherapeutin hat sofort begonnen, mit mir zu arbeiten und wie ich da mit ihr getan hab, die Erkenntnis: Als Physio kann ich eigentlich so viel machen, das mich interessiert.
Tja, beworben, genommen worden, zum Glück noch in den guten, alten Zeiten der Akademie, super Lehrer gehabt und da bin ich nun, genau, wo ich hin gehöre, ja.