Wo steht das geschrieben?
DA schon mal nicht:
Schützt der Impfstoff auch vor einer Ansteckung?
Im Optimalfall verhindert eine Impfung auch, dass eine Geimpfte sich bei einem Infizierten überhaupt mit dem Erreger ansteckt, das
Virus sich auf ihrer Schleimhaut ausbreitet und sie es dann – obwohl sie sich nicht krank fühlt – durch Niesen, Husten oder Atmen für ein paar Tage an andere weitergeben kann. Eine solche Impfung sorgt für eine sterile oder sterilisierende Immunität, wie Mediziner sagen. Und die wäre für das Erreichen einer Herdenimmunität sehr hilfreich, weil sich das Virus nicht unentdeckt unter Geimpften ausbreiten und auf Nichtgeimpfte überspringen kann.
Ob die BioNTech-Covid-Impfung eine sterile Immunität erzeugt, ist bisher jedoch unklar. Einer der Hauptgründe: Es ist nicht leicht zu erfassen. Eine Möglichkeit, herauszufinden, ob der Impfstoff vor Ansteckung schützt, ist es, in einer Studie gezielt auch nach asymptomatischen Infektionen zu suchen, also nach Menschen, die nichts von ihrer Infektion merken, das Virus aber weitergeben können. Dann könnte man vergleichen, ob in der Gruppe der Geimpften weniger solcher asymptomatischen Fälle auftreten als in der Placebogruppe.
BioNTech hat derartige Daten nicht erhoben. Anders als etwa AstraZeneca, das alle Probanden aus Großbritannien wöchentlich einem PCR-Test unterzog (
The Lancet: Voysey et al., 2020). Dabei stellte sich heraus, dass die Geimpften seltener zufällig positiv auf das Virus getestet wurden als Probanden aus der Placebogruppe. Insgesamt reduziert die Impfung das Risiko einer asymptomatischen Infektion um 27 Prozent. Bei der Studie wurden jedoch zwei verschiedenen Impfdosen benutzt. Und es zeigte sich, dass in der Gruppe derer, die die wirksamere Dosierung bekommen hatten, das Risiko eines Zufallsbefundes sogar um 59 Prozent niedriger lag. Ob diese Daten auf die jetzt zugelassene BioNTech-Impfung, die als mRNA-Impfstoff anders aufgebaut ist, übertragbar sind, ist allerdings unklar.
Auch Tierversuche eignen sich, um zu überprüfen, ob eine Impfung eine sterile Immunität erzeugt. Die Ergebnisse bisheriger Studien sind gemischt. Eine Studie an Rhesusaffen hat etwa der US-Konzern Moderna durchgeführt, dessen Impfstoff dem von BioNTech stark ähnelt (
New England Journal of Medicine: Corbett et al., 2020). In der Studie bekamen die Affen zunächst den Impfstoff, dann versuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Tiere mit einer ordentlichen Dosis Sars-CoV-2 anzustecken. Das gelang ihnen nicht. Wichtiger aber: Das Immunsystem der geimpften Affen verhinderte nicht nur eine Krankheit, sondern auch, dass sich das Virus in der Lunge und – bei einer sehr hohen Dosis Impfstoff – auch in der Nase vervielfältigen konnte. Bei einer niedrigen Dosis jedoch vermehrte sich das Virus in der Nase, was bedeuten könnte, dass ein Geimpfter, der dem Virus ausgesetzt ist, zwar nicht krank werden, wohl aber das Virus für einige Tage verbreiten könnte. Auch der Impfstoffkandidat von AstraZeneca und der Universität Oxford verhinderte die Virusreplikation in der Lunge, aber nicht in der Nase (
Nature: van Doremalen et al., 2020). Einzig die US-amerikanische Firma Novavax, deren Impfstoff aus einer Untereinheit des
Spike-Proteins besteht, will bei Affen eine sterile Immunität erzeugt haben.
Die Veröffentlichung der Ergebnisse steht aber noch aus."
Kurz & knapp zusammengefasst:
Es ist noch unklar beim Impfstoff von Biontech, bei anderen Herstellern ist ein gewisser Schutz vor Ansteckung schon nachgewiesen.
Aber wie es bei Schwurblern nun mal so ist:
Wenn etwas noch nicht geklärt ist, wird es sofort negiert.