"Laut Schipmann ist die Gesundungsdauer aber extrem unterschiedlich. Im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen sei der Weg dahin sehr viel länger. "Bei den COVID-Patienten sehen wir nach drei Wochen Reha, dass sie oft noch nicht acht Stunden am Tag arbeiten können." Sie müssten danach teilweise noch Wochen krankgeschrieben werden. Schlage das Virus heftig in der Lunge zu, komme es zu einer Art Fibrosierung (Bindegewebsvermehrung der Lunge).
Dabei werde die Lunge sozusagen steifer. "Ich erkläre es dem Patienten dann immer an dem Phänomen eines neuen und alten Schwammes. Ein neuer Schwamm nimmt im Eimer ganz viel Wasser auf, ein ganz alter Schwamm nimmt nur einen halben Liter auf. Vergleichbar dazu verhält sich auch manchmal eine kranke Lunge."
Psychische Belastung und depressive Verstimmungen
Weitere Symptome, die in der Reha auffallen, sind laut Schipmann neurologische und psychiatrische Störungen mit Kribbel-, Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen, aber auch Ängste und depressive Verstimmungen.
"Die Corona-Erkrankung ist auch eine Art Systemerkrankung. Da werden ganz ganz viele Dinge in unserem Körper betroffen, wie zum Beispiel der bei schwerem Verlauf teils heftige "Entzündungssturm", der auch für viele Thrombosen und Embolien verantwortlich ist, was schon für sich eine lebensbedrohliche Situation ist." Die allermeisten Patienten werden im Regelfall aber wieder gesund.
Die psychische Belastung breche manche Menschen, sagt Schipmann. "Die Nahtoderlebnisse, die Träume in der Phase des künstlichen Komas und in der Aufwachphase haben für manche in der Akutphase Realitätsverluste nach sich gezogen."
Hinzu komme, dass die Liebsten wochenlang nicht dabei sein könnten, weil Besuchsverbote gelten. Seit Mitte April seien fast 170 Patienten aufgenommen worden. In den letzten Wochen seien die Aufnahmen von COVID-Patienten wieder akut nach oben gegangen."
(Tatjana Bojic/dpa/kad)
Auch ne Art von" Nebenwirkungen".
Aber etwas Aua am Arm ist natürlich schlimmer.