Wie lange hält der Staat (in dem Fall ausnahmsweise "wir") die staatlichen Hilfen im zweistelligen Milliardenbereich durch? Was denkt Ihr?

wenn z. B. ein ganzer Ort in Tirol vom Tourismus lebt und gleichzeitig auch Industriebetriebe massenweise entlassen, diese Frage sei auch erlaubt.
Die "Millionäre" in Ischgl sind eh alle schon größenwahnsinnig geworden. Im Leben währt nicht alles ewig. Wer keine Reserven hat, der hat Pech. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
 
Schlechte Nachrichten verkaufen sich wesentlich besser als gute. Sie sprechen offenbar unsere Instinkte weit besser an.
Genau! Nur aus diesem Grund warnen die Wirtschaftsjournalisten von „Cronista Comercial“, „Ambito Financiero“ und vielen anderen Fachblättern vor einer übermäßigen Geldmengenausweitung. Ansonsten würde kein einziges Exemplar der angesehenen Wirtschaftszeitungen verkauft werden.
Sehe ich recht ähnlich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass von einigen/vielen(?) die Quantitätsgleichung vollkommen falsch interpretiert und gelesen wird. Die Quantitätsgleichung ist zunächst einmal nichts anderes als eine Identität und in weiterer Konsequenz auch eine Art Tautologie. Mehr aber auch nicht. Eine kausale Wirkrichtung lässt sich da überhaupt nicht ableiten.
Wenn man den Kopf in den Sand steckt, bekommt man so Einiges nicht mit. Aber mit Kopf-in-den-Sand stecken kannst Du die von mir vorgebrachten Argumente und Tatsachen weder entkräften noch wegzaubern. Ich kann Dich mit Studien und Graphiken verschiedener Volkswirtschaften überschütten, die aufzeigen, dass jedem Inflationsschub eine überproportionale Geldmengenausweitung vorausging , doch mit dem Kopf im Sand ist halt der Wahrnehmungsradius eingeschränkt.
Außerdem scheint es bei einigen schon an der Definition der Inflation nach quantitätstheoretischer Erklärung zu scheitern. Diese besagt nämlich nicht, dass Inflation Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge im Allgemeinen ist, sondern Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge pro Produktionseinheit.
Dem Inflationsgeschädigten ist es ziemlich egal, ob sein Kaufkraftverlust darauf zurückzuführen ist, weil die Geldmenge im Allgemeinen oder pro Produktionseinheit ansteigt. Wie Du es auch immer drehen und wenden möchtest, das Problem ist und war der überproportionale Geldmengenanstieg, was ich ja anschaulich aufgezeigt habe.
 
Nicht nur dass sie oftmals falsch interpretiert wird, ihre Aussagekraft ist auch bei richtiger Deutung mehr als bescheiden. In ihrer ursprünglichen (rein deskriptiven) Form ................
Sag‘ einmal, fällt Dir nichts Neues mehr ein? Auch wenn Du es gefühlte 100mal wortwörtlich wiederholst, wird es nicht überzeugender. Du weißt ganz genau, dass ich Euch mit jeder Menge eindeutig empirisch belegten Studien verschiedenster Volkswirtschaften überhäufen kann, die belegen, dass jedem Inflationsschub eine überproportionale Geldmengenausweitung vorausgegangen ist. Auch wenn Du Dir in Deiner Verzweiflung die Finger wund schreibst bzw. wie ein Wilder mittels copy and paste fragwürdige Texte wiederholst, die von mir präsentierten Studien kannst Du damit weder entkräften noch wegzaubern. Und Du weißt ganz genau, dass es jede Menge weitere Studien gibt, die zum selben Ergebnis kommen.
Mich wundert, dass Du noch immer das Beispiel Argentinien erwähnst, das ja ein Paradeexempel für den von mir erklärten Zusammenhang Geldmengenausweitung und Inflationsschübe darstellt. Oder hast Du schon den Überblick über Dein Geschreibsel verloren und bekommst gar nicht mehr mit, welche Texte Du wohin mit copy und paste verschiebst?
 
Uih, jetzt werden die Statistikgenies wieder aufzeigen, wie sie mit Hilfe zweier nichtssagender Grafiken das Gegenteil bewiesen haben wollen.
Wenn meine Kommentare so belanglos wären, warum versuchst Du sie dann seit langer Zeit mit ellenlangen Kommentaren wenig erfolgreich zu widerlegen? Übrigens: Summieren ist nicht Deine Stärke, sonst wärst auf mehr als die Zahl zwei gekommen.
 
Soll er. Nicht viel könnte mich weniger interessieren.
Er wird vermutlich auch behaupten, dass Krugman als Ökonom nichts taugt, weil dieser angeblich Österreich in die Nähe einer Staatspleite gerückt hat. Was aber so nicht stimmt.
Danke für das Kompliment! Nach Monaten hast Du noch Aussagen von mir parat. Ich sehe, ich hinterlasse tiefen Eindruck bei Dir. Aber Du gibst selbst zu, dass das Statement von Krugman nicht intelligent war.
 
da eine Deflation selbstverstärkend wirkt

Jein, ob eine Deflation oder auch eine galoppierende Inflation/Hyperinflation selbstverstärkend ist, ist weniger eine ökonomische, sondern viel mehr eine rechtliche und eine politische Frage. Rechtlich deswegen, weil die Notenbanken über ihr Mandat in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt sind, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen (im Falle der EZB besonders problematisch, weil jedes Mitgliedsland seinen eigenen Vertreter in den EZB-Rat entsendet und sein eigenes Süppchen kocht). Womit wir zur politischen Frage kommen. Politik handelt selten ökonomisch rational, vielmehr ist sie von Interessensvertretungen, dem Streben nach Wiederwahl, etc. getrieben. Ökonomen wissen heute im Grunde recht gut, wie man einer Hyperinflation zu begegnen hat. Auch entsprechende Maßnahmen zur Deflationsbekämpfung sind bekannt und haben sich auch schon im Laufe der Geschichte zumindest teilweise bewährt.
Im Falle der deutschen Hyperinflation, um ein Beispiel zu nennen, war den Verantwortlichen der damaligen Reichsbank zu jedem Zeitpunkt klar, dass die von der Politik geforderten und auch umgesetzten Maßnahmen nicht zum Erfolg führen würden. Den Notenbankern wussten von Anfang an, dass nur durch eine Rekapitalisierung der Bank die Hyperinflation zu stoppen wäre. Da eine Rekapitalisierung aber immer mit einem Vermögenszugriff, meist auf das der Bürger, einhergeht, war das anfangs politisch nicht gewollt und man verpulverte die letzten, nicht ausreichenden Goldreserven um an den Währungsmärkten zu intervenieren.
Ebenso weiß man heute, dass die damals zu Zeiten der Great Depression ergriffenen Maßnahmen falsch waren. Der Mensch ist ja zum Glück lernfähig.

Ob die Vernichtung von Hotellerie, Seilbahnunternehmen, Nachtgastronomie etc. in einem Tourismusland wie Österreich nicht weit über eine "Marktbereinigung" hinausschießt und Dominoeffekte auslöst, wenn z. B. ein ganzer Ort in Tirol vom Tourismus lebt und gleichzeitig auch Industriebetriebe massenweise entlassen, diese Frage sei auch erlaubt.

Fragen sind in der Ökonomie immer erlaubt und auch willkommen, lebt sie doch von alternativen Denkansätzen.
Die Pandemie stellt uns natürlich vor schwierige Zeiten, insbesondere auch deswegen, weil es keine Planungssicherheit gibt, zumindest in vielen Branchen. Da ich auf Grund meiner jugendlichen 32...oder waren es 28? :mrgreen: noch recht risikoaffin und optimistisch gestimmt bin, denke ich, dass die Winter-Tourismusbranche (Nachtgastronomie und Eventbereich einmal abgesehen) diese Saison mit einem blauen Auge überstehen wird. Genaues wird man erst bei der Endabrechnung wissen.
 
Lese ich hier gewisse Sympathien für Schumpeter heraus?

Im Grunde, nein. Ich bin jetzt kein besonderer Anhänger der österreichischen Nationalökonomie, aber einige ihrer Denkansätze sind schon recht stimmig, wie ich meine.

Du hast damit bestimmt nicht unrecht, das Problem dabei ist, dass wir bzw. der Staat in seiner jetzigen Ausrichtung in seinen Einnahmen zu einem hohen Teil auf Lohnabgaben angewiesen ist. Nur auf die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft zu setzen wird, wird hohe Kollateralschäden nach sich ziehen, befürchte ich.

Das stimmt natürlich. Ein drohendes, hohes Arbeitslosenniveau auf Grund von Firmenpleiten und damit einhergehend einem Einbruch in der Binnennachfrage, einem vermehrten Druck auf das Lohnniveau und Preisniveau birgt natürlich Folgerisiken. Deswegen auch dieser schwierige Balanceakt zwischen am Leben erhalten von (grundsätzlich profitablen) Unternehmen durch Staatshilfen und ein Aussondern wenig profitabler Unternehmen. Dass man da nicht zu 100% treffsicher sein kann, versteht sich von selbst.
 
Wenn man nun die neue Gesetzeslage betrachtet geht der Staat aus seiner Haftung wie es scheint.
und, in Bezug auf den Vorbeitrag:
Ist der Wert erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Soll heissen dass am Ende, als Folge hoffentlich der Sozialstaat gekürzt wird, die Lohnstückkosten gesenkt wurden und der Produktionsstandort heirdurch wieder interessanter geworden sein wird.
Dann hätte das sogar einen wirtschaflichen Nuten gehabt.

Man sollte nicht vergessen, dass Opel ein Motorenwerk in Aspang betreibt, und nun PSA gehört, MAN, zu Volkswagen gehörig, auch in Wien fertigt,
und sicherlich die Fragen auftauchen, ob man das nicht abziehen kann, wie Teile der Fertigung bei Magna, wenn die "Mutterfabrik" nicht ausgelastet ist.
Der Wirtschaftseinbruch ist schon da, da die Zulieferindustrie der Automotive bereits Schalgseite hat, und Ausrüster dieser Auftragsrückgänge bereits vor Corona hatten, als ein Ende absehbar war.

Die Aussonderung von wengier profitableren Betrieben erfolgt spätestens, Historisch beginnend, mit dem Weihnachtsgeldbedarf und geht bis in´s 2. Quartal, nur dass es diesmal weitergehen wird.

Wiewohl schon Bruno Kreisky damals falsch lag, als er eine Defizitäre Vöst einer Sanierung dieser vorzog.
Es sit nicht günsitiger auf Dauer Zombifirmen am Leben zu halten, insbesonders, da diese die Marktpreise immer nach unten ziehen, siehe die Wiener Hotelerie im Augenblick.
 
Uih, jetzt werden die Statistikgenies wieder aufzeigen, wie sie mit Hilfe zweier nichtssagender Grafiken das Gegenteil bewiesen haben wollen.

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Du weißt ganz genau, dass ich Euch mit jeder Menge eindeutig empirisch belegten Studien verschiedenster Volkswirtschaften überhäufen kann, die belegen, dass jedem Inflationsschub eine überproportionale Geldmengenausweitung vorausgegangen ist.

Qed.

Aus heutiger Sicht und mit heutigem Wissen sicher eine etwas überzogene Behauptung.
Doch so ganz falsch lag er mit seiner Behauptung nun auch wieder nicht. Auch die Kapitalmärkte teilten damals die Einschätzung Krugmans und der BIZ, musste Österreich doch damals trotz wirtschaftlich besserer Lage als wie in Deutschland höhere Zinsen auf seine Staatsanleihen hinnehmen.

Und dennoch lag Krugmans Aussage wohl näher an der Wahrheit, als dies die heutige oberflächliche Betrachtung vermuten ließe.
Die Eurozone stand nämlich damals vor dem Problem, dass es für die einzelnen Nationalstaaten ein konkretes Insolvenzrisiko gab und zwar aus dem Grund heraus, weil der Euro zum damaligen Zeitpunkt formal gesehen, eine Fremdwährung für die einzelnen Nationalstaaten darstellte.

Rechtlich deswegen, weil die Notenbanken über ihr Mandat in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt sind, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen (im Falle der EZB besonders problematisch, weil jedes Mitgliedsland seinen eigenen Vertreter in den EZB-Rat entsendet und sein eigenes Süppchen kocht)

Mittlerweile beginnt auch die EZB darüber nachzudenken, ihr festgeschriebenes Inflationsziel etwas aufzuweichen.
 
Und dennoch lag Krugmans Aussage wohl näher an der Wahrheit, als dies die heutige oberflächliche Betrachtung vermuten ließe.
Die Eurozone stand nämlich damals vor dem Problem, dass es für die einzelnen Nationalstaaten ein konkretes Insolvenzrisiko gab und zwar aus dem Grund heraus, weil der Euro zum damaligen Zeitpunkt formal gesehen, eine Fremdwährung für die einzelnen Nationalstaaten darstellte.

Wenigstens einer, der das versteht. :)
 
Mittlerweile beginnt auch die EZB darüber nachzudenken, ihr festgeschriebenes Inflationsziel etwas aufzuweichen.

Ein zweischneidiges Scvwert. Auf der einen Seite sicher von Vorteil, weil die EZB damit in ihrer Geldpolitik nicht mehr an ein starres, fix vorgegebenes Inflationsziel, das ohnehin nur schwer zu erreichen ist, gebunden ist. Auf der anderen Seite öffnet es einer monetären Staatsfinanzierung Tür und Tor, wenn die Rahmenbedingungen zu weit gefasst werden. In jedem Fall eine Möglichkeit das Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts zahnlos wirken zu lassen.
 
Qed, dass Euch meine Argumentationskette so zu schaffen macht, sodass Ihr mit allen Mitteln ablenken wollt! Aus welchem anderen Grund hätte sich lepetitprince die Mühe machen sollen, eine von mir vor fast einem halben Jahr getätigte Bemerkung über Krugman hervorzuholen, die überhaupt nichts mit unserer Diskussion (Zusammenhang Geldmengenerhöhung und Inflation) zu tun hat, als nur um Eure Verirrungen bei diesem Thema zu übertünchen. Dabei seid ihr sehr situationselastisch . Einmal kritisiert ihr die Panikmacher, aber wenn es euch in den Kram passt, dann sind sie schon OK. Der Krugman hat halt ein bisserl überzogen formuliert, kann ja passieren. Der Arme! Er konnte es ja nicht besser wissen. Ich würde so einem Mitarbeiter ins Dienstzeugnis schreiben: „Er gab sich große Mühe“.
 
Erklärung!

Wenn die Moderation schon nicht davor zurückschreckt, meine Person, als allen Übels Quell, hier öffentlich an den Pranger zu stellen, dann sollte sie auch die Eier haben, meinen account zu löschen!

mfG

:winke:
 
weil sich der umgangston - vor allem in den coronathreads - drastisch verschlechtert hat und verstösse gegen die netiquette sich wie ein roter faden mittlerweile durch nahezu alle threads ziehen bitte zur kenntnisnahme:

künftig werden vermehrt user aus den coronathreads ausgeschlossen, die durch regelverstösse wie eben die netiquette u.a. auffallen um den anderen usern eine vernünftige diskussion zu ermöglichen!
 
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