Wie lange hält der Staat (in dem Fall ausnahmsweise "wir") die staatlichen Hilfen im zweistelligen Milliardenbereich durch? Was denkt Ihr?

Auch wenn du es ihm noch tausend Mal erklärst, er wird es nicht verstehen (wollen), dass man alleine anhand zweier Variablen oder Grafiken keine Kausalität beweisen kann.

Wie recht du doch hast. Es kommt immer und immer wieder ein und das selbe unbelegte Geschwurbel. Anders kann man das schon nicht mehr bezeichnen.

Eine Maßnahme die man in Europa nach der Finanzkrise verabsäumt hat, in den USA dagegen 2008 mit Hilfe des Troubled Asset Relief Program in Angriff genommen hat. Man zwang die großen amerikanischen Geldinstitute zur Annahme der Staatshilfen und sorgte damit für eine Zwangsrekapitalisierung. Dies versetzte die US-Institute in die Lage, ihre Bilanzen zu bereinigen und Kapital belastende Kredite und Wertpapiere verhältnismäßig rasch abzubauen. Auf diese Weise konnten die großen US-Banken ihr Eigenkapital mehr als verdoppeln, die europäischen Institute hingegen lediglich um 63 Prozent.

Mir kommt so vor, als ob in Belangen der Geldpolitik und der Finanzindustrie die USA Europa immer ein Stückerl weit voraus sind.

da geht es wohl eher in Richtung 500/600 Milliarden.

Sicher kein geringer Betrag, allerdings sollte man auch immer die Relationen betrachten. Allein der Anleihenmarkt ist etwa 230 Billionen schwer.
Deswegen wird es mit Sicherheit keinen den von diversen Propheten ausgerufenen "Reset" des Systems geben. Derartige Prophezeiungen gehören mehr ins Reich der Kindergartenökonomik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie recht du doch hast. Es kommt immer und immer wieder ein und das selbe unbelegte Geschwurbel. Anders kann man das schon nicht mehr bezeichnen.

Wie heißt es so schön, nur weil sich ein Spatz ins Hochgebirge verirrt, ist er deswegen noch lange kein Adler. :mrgreen:

Mir kommt so vor, als ob in Belangen der Geldpolitik und der Finanzindustrie die USA Europa immer ein Stückerl weit voraus sind.

Absolut. Warum müssen/mussten wohl insbesondere kontinentaleuropäische Institute im Investmentbereich Know-how aus den angelsächsischen Ländern zukaufen.

Sicher kein geringer Betrag, allerdings sollte man auch immer die Relationen betrachten. Allein der Anleihenmarkt ist etwa 230 Billionen schwer.
Deswegen wird es mit Sicherheit keinen den von diversen Propheten ausgerufenen "Reset" des Systems geben. Derartige Prophezeiungen gehören mehr ins Reich der Kindergartenökonomik.

Genau das ist der springende Punkt.
Würde man Weltuntergangspropheten, wie Krall, Müller und wie sie nicht alle heißen mögen, Glauben schenken wollen, dann hätte der Finanzsektor, der Euro etc. längst scheitern müssen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist davon recht wenig eingetreten. Wir haben einen der größten externen Schock, ausgelöst durch ein Ereignis, das keiner dieser Crashpropheten auch nur ansatzweise vorhergesehen hat, nämlich einer weltweiten Pandemie, innerhalb kürzester Zeit erlebt und abgesehen von einem kurzzeitig dysfunktionalen Anleihemarkt haben sich Kapitalmärkte und Finanzsektor recht gut gehalten. Allein der immer wieder gern bediente Begriff eines "Resets" ist im Konnex einer weltweit vernetzten und stark ineinander verzahnten Wirtschaft einigermaßen absurd, weil in der dargestellten Simplizität überhaupt nicht durchführbar.
Das neueste Schreckgespenst, das derzeit gerne an die Wand gemalt wird, ist die Verstaatlichung des Bankensektors und Helikoptergeld inkl. Hyperinflation für alle. MMn unverantwortlich wie hier mit den Ängsten der Menschen gespielt wird, nur um das eigene Geschäftsmodell noch ein wenig mehr zu pushen.

Bestünde tatsächlich dieser monokausale Zusammenhang Geldmenge -----> Inflation/Verbraucherpreise, wie dies von der Quantitätstheorie, den Monetaristen und auch einigen Crashpropheten unterstellt wird, müsste diese längst zu beobachten sein, wurde doch in allen großen Währungsräumen, wie USA, Eurozone, Japan, UK, etc. die Geldmengenaggregate M0 sowie M2/M3 (und das mittlerweile über Jahrzehnte), weit über dem Potentialwachstum und der Preisniveauentwicklung ausgeweitet. Bei der Frage ob und wann die im Wirtschaftskreislauf befindliche Geldmenge tatsächlich nachfragewirksam wird, spielen Faktoren wie die verschiedenen Transmissionskanäle (Zinskanal, Wechselkurskanal, Vermögensbestand, Kreditkanal) Kassenhaltungsdauer, etc. eine weit entscheidendere Rolle denn das Volumen allein.
 
Wie recht du doch hast. Es kommt immer und immer wieder ein und das selbe unbelegte Geschwurbel. Anders kann man das schon nicht mehr bezeichnen.
Natürlich, die Korrelation über einen langen Zeitraum ist reiner Zufall (ein Spatz hat sich ins Hochgebirge verirrt). Am Anfang habt Ihr überhaupt die Korrelation wegleugnen wollen, was jetzt nicht mehr geht. Jetzt klammert Ihr Euch als letzten Rettungshalm an die Kausalität. Jetzt hättet Ihr gerne, dass die schlüssigen Glieder meiner Argumentationskette reiner Zufall wären. Ich konnte klar und deutlich die inflationäre Wirkung von Geldemission in einer Volkswirtschaft über einen längeren Zeitraum aufzeigen. Schon peinlich, wie Ihr Augen und Ohren verschließt, nur um nicht mitzubekommen, was es Eurer Meinung nicht geben darf. Seid Ihr nun mit Euren Argumenten am Ende?
Ich konnte alle Eure Einwände (Durchschnittswerte, Wendepunkte, keine Korrelation usw.) entkräften. Interessant: Daten der Argentinischen Zentralbank sowie des argentinischen Instituto Nacional de Estatistica y Censos sind unbelegtes Geschwurbel. Ah, beinahe hätte ich vergessen! Störfaktoren und Drittvariable habt Ihr auch noch ins Spiel gebracht. Einverstanden: Zeigt mir bitte mittels schlüssigen Beweisen, wie die von mir präsentierten Grafiken ohne die angeblichen Störfaktoren und Drittvariablen verlaufen würden.
Ach so! Ihr beantwortet meine Fragen wegen meines Diskussionsstils nicht. Genau, mein Diskussionsstil behagt Euch nicht! Andere Gründe gibt es für das Nichtbeantworten meiner Fragen ohnehin nicht! Oder sind Euch bloß die Argumente ausgegangen ?
Viel Vergnügen beim Motzen im Schmollwinkel !
 
Ich hätte da noch eine andere Frage : woher kommt all das Geld? Wer kann Billionen anbieten, verteilen, auch verschleudern? Und wer kassiert die Zinsen dafür????
 
Es wird also auf Teufel komm raus Geld gedruckt, das unterm Strich nix wert ist als eine Zahl in einem Computer. Und am Ende haben die reichsten Amerikaner noch mehr Kohle und der Rest der Welt darf an deren Leine bringen gehen, toll!!!!
 
Bestünde tatsächlich dieser monokausale Zusammenhang Geldmenge -----> Inflation/Verbraucherpreise, wie dies von der Quantitätstheorie, den Monetaristen und auch einigen Crashpropheten unterstellt wird, müsste diese längst zu beobachten sein, wurde doch in allen großen Währungsräumen, wie USA, Eurozone, Japan, UK, etc. die Geldmengenaggregate M0 sowie M2/M3 (und das mittlerweile über Jahrzehnte), weit über dem Potentialwachstum und der Preisniveauentwicklung ausgeweitet.
Wer oder was garantiert, dass die Geldmengenausweitung nicht doch einmal nachfragewirksam sein oder werden kann? Warum soll das Geld für immer und ewig auf irgendwelchen Konten geparkt bleiben?
Das heißt, die Geldmengenausweitung kann nicht mengenmäßig beliebig und zeitlich unbegrenzt, ohne negative Folgeerscheinungen, fortgesetzt werden. Siehe auch meinen Kommentar weiter unten.
Bei der Frage ob und wann die im Wirtschaftskreislauf befindliche Geldmenge tatsächlich nachfragewirksam wird, spielen Faktoren wie die verschiedenen Transmissionskanäle (Zinskanal, Wechselkurskanal, Vermögensbestand, Kreditkanal) Kassenhaltungsdauer, etc. eine weit entscheidendere Rolle denn das Volumen allein.
Stimmt nur sehr sehr eingeschränkt. Ab einem gewissen Volumen wird eine Geldmengenausweitung – und zwar lediglich die Geldmengenausweitung - sehr wohl zum alleinbestimmenden Wesensmerkmal für die Nachfragewirksamkeit. Beispiel: argentinischer Staatsangestellter in den 1980er Jahren, der seinen mit frisch gedrucktem Geld finanzierten Sold sofort konsumiert.
Zum Glück sind wir von argentinischen Zuständen der 1980er Jahre weit entfernt. Damit es so bleibt, werde ich mich weiterhin gegen jede Verharmlosung einer ungezügelten Geldmengenausweitung auflehnen. Sollten einmal die Graphiken im Euroraum erste Anzeichen zeigen, sich den von mir aufgezeigten Kurven auch nur anzunähern, dann ist es zu spät. Also: Wehret den Anfängen und widersteht der süßen Versuchung, mit Geldemission strukturelle Mängel zu vertuschen!
Übrigens: In jeder argentinischen Fachpresse (einige Artikel habe ich verlinkt) wird vor einer unkontrollierten Geldmengenausweitung gewarnt. Sind diese Fachjournalisten alles zurückgebliebene Monetaristen?
 
Würde man Weltuntergangspropheten, wie Krall, Müller und wie sie nicht alle heißen mögen, Glauben schenken wollen, dann hätte der Finanzsektor, der Euro etc. längst scheitern müssen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist davon recht wenig eingetreten.

Schlechte Nachrichten verkaufen sich wesentlich besser als gute. Sie sprechen offenbar unsere Instinkte weit besser an. Das merkt man auch an der aktuellen Corona-Krise wieder sehr deutlich, kein Tag vergeht ohne Push-Benachrichtigungen zum Coronavirus und den aktuellen Infektionszahlen. Ein fruchtbarer Nährboden für jede Art von Weltuntergangsszenario und diverse Verschwörungstheorien.

Bestünde tatsächlich dieser monokausale Zusammenhang Geldmenge -----> Inflation/Verbraucherpreise, wie dies von der Quantitätstheorie, den Monetaristen und auch einigen Crashpropheten unterstellt wird, müsste diese längst zu beobachten sein, wurde doch in allen großen Währungsräumen, wie USA, Eurozone, Japan, UK, etc. die Geldmengenaggregate M0 sowie M2/M3 (und das mittlerweile über Jahrzehnte), weit über dem Potentialwachstum und der Preisniveauentwicklung ausgeweitet. Bei der Frage ob und wann die im Wirtschaftskreislauf befindliche Geldmenge tatsächlich nachfragewirksam wird, spielen Faktoren wie die verschiedenen Transmissionskanäle (Zinskanal, Wechselkurskanal, Vermögensbestand, Kreditkanal) Kassenhaltungsdauer, etc. eine weit entscheidendere Rolle denn das Volumen allein.

Sehe ich recht ähnlich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass von einigen/vielen(?) die Quantitätsgleichung vollkommen falsch interpretiert und gelesen wird. Die Quantitätsgleichung ist zunächst einmal nichts anderes als eine Identität und in weiterer Konsequenz auch eine Art Tautologie. Mehr aber auch nicht. Eine kausale Wirkrichtung lässt sich da überhaupt nicht ableiten. Außerdem scheint es bei einigen schon an der Definition der Inflation nach quantitätstheoretischer Erklärung zu scheitern. Diese besagt nämlich nicht, dass Inflation Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge im Allgemeinen ist, sondern Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge pro Produktionseinheit.
Wie dem auch sei, realwirtschaftliche Inflationstheorien, wie die Demand-pull-Inflation und die Cost-push-Inflation erklären die real zu beobachtenden Inflationsentwicklungen, weit besser als monetäre Erklärungsansätze. Deflationäre Tendenzen in allen großen Währungsräumen und eine in Relation zu den Produktionseinheiten weitaus stärker steigende Geldmenge, passen da so gar nicht in das monetäre Inflationsmodell. Japan verzeichnete in den letzten Jahrzehnten sogar mehrfach ein sinkendes Preisniveau und das bei einer starken Ausweitung aller Geldmengenaggregate.
 
Eine Definition "steigende Preise" = Inflation und "sinkende Preise" = Deflation greift zu kurz. Steigende Preise kann die Politk "bekämpfen" indem sie die Zinsen erhöht. Fallenden Preisen (und damit der gefürchteten Deflationsspirale) hingegen ist sie hilflos ausgeliefert. Das erkannte schon "Helikopter" Ben Bernanke.

Jeder Versuch, ein chaotisch komplexes System, wie "Wirtschaften" zentral steuern können zu wollen, ist bisher grandios gescheitert. Es wachsen neue schlaue Köpfe heran, was einmal war wird vergessen, und man versucht es von Neuem, unter anderem Namen.

Inflation ist derzeit (noch) kein Thema, weil dazu einerseits die Angebotsknappheit fehlt und andererseits der Geldsegen der Zentralbanken nicht nachfragewirksam den Konsumenten erreicht. Selbst wenn man den Leuten Geld schenkt, werden sie lieber Kredite tilgen oder sparen anstatt zu konsumieren.

Derzeit wird vorne "nachgedruckt" was hinten raus an Wertschöpfung verloren geht. Solange man nicht mal hier den Ausgleich schafft, solange ist Deflation das Problem und nicht Inflation. Die kommt erst, wenn der letzte Einzelhändler pleite ist und die notwenigen Güter des täglichen Bedarfs nur mehr über Amazon bestellt werden können.

Fraglich ist, ob es der Politik gelingt, Bankenpleiten zu verhindern, die als Folge von Kreditausfällen nur eine Frage der Zeit sind. Es wird für die Zentralbanken immer schwieriger auf des Messers Schneide zu tanzen und dabei nicht links oder rechts abzurutschen.
 
Manchmal habe ich das Gefühl, dass von einigen/vielen(?) die Quantitätsgleichung vollkommen falsch interpretiert und gelesen wird. Die Quantitätsgleichung ist zunächst einmal nichts anderes als eine Identität und in weiterer Konsequenz auch eine Art Tautologie. Mehr aber auch nicht. Eine kausale Wirkrichtung lässt sich da überhaupt nicht ableiten. Außerdem scheint es bei einigen schon an der Definition der Inflation nach quantitätstheoretischer Erklärung zu scheitern. Diese besagt nämlich nicht, dass Inflation Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge im Allgemeinen ist, sondern Ausdruck und Folge eines Anstiegs der Geldmenge pro Produktionseinheit.

Nicht nur dass sie oftmals falsch interpretiert wird, ihre Aussagekraft ist auch bei richtiger Deutung mehr als bescheiden. In ihrer ursprünglichen (rein deskriptiven) Form (Geldmenge [M] x Umlaufgeschwindigkeit [V] = Transaktionsvolumen [T] x Preisniveau [P]) stellt sie die Summe aller Zahlungen (wobei hier schon eine gewisse Unschärfe besteht, weil das in dem Zusammenhang heranzuziehende Geldmengenaggregat nie näher definiert wurde) der Summe aller Transaktionen (also das gesamte Transaktionsvolumen inkl. aller Finanztransaktionen etc.) gegenüber. Da dieses gesamte Transaktionsvolumen allerding nicht bekannt ist, bedient man sich eines Kunstgriffes und ersetzt dieses in einer abgewandelten Form der QG mit jenem des BIP. Das BIP umfasst aber weit weniger Transaktionen als das ursprünglich gewählte Gesamttransaktionsvolumen. Damit diese Gleichung aber weiterhin eine Identität bleibt, sprich wahr bleibt, muss die linke Seite der Gleichung ebenso angepasst werden, und zwar über die Umlaufgeschwindigkeit (und/oder die Geldmenge). Das Gesamttransaktionsvolumen ist aber noch immer unbekannt, somit auch das Delta aus Transaktionsvolumen und BIP und damit in weiterer Folge auch die Veränderung der rechten Seite bzw. der Umlaufgeschwindigkeit. Das in Zusammenhang mit der nach wie vor empirisch nicht zu belegenden Annahme die Umlaufgeschwindigkeit wäre konstant, lässt die Aussagekraft dieser Gleichung, auf der in weiterer Folge die gesamte Quantitätstheorie fußt, mehr als dürftig erscheinen.

Japan verzeichnete in den letzten Jahrzehnten sogar mehrfach ein sinkendes Preisniveau und das bei einer starken Ausweitung aller Geldmengenaggregate.

Was auch wenig verwundert. Existiert dieser auf der QG basierende monokausale Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau einfach nicht, auch wenn einige ewig gestrige Altmonetaristen diesen Erkenntnisgewinn nicht wahr haben wollen. Neuere sowohl empirische als auch modelltheoretisch gestützte, quantitative Analysen widerlegen diese falsch verstandene Kausalität mehrfach.
Unter Anderem die Arbeit "The Case Against the Quantity Theory: Hyperinflations as Central Bank Insolvencies" der Goethe Universität
Diese beweist anhand empirischer Analysen sehr klar, dass die vergangenen Hyperinflationen des 20 Jahrhunderts, insbesondere jener von Deutschland aus dem Jahre 1923 und jener Argentiniens aus dem Jahre 1989/90, dass bei keiner Hyperinflation die exzessive Geldmengenausweitung das auslösende Momentum war. Vielmehr führte die abnehmende Fähigkeit der Notenbank, den Wechselkurs ihrer eigenen Währung gegenüber Leitwährungen stabil zu halten zu ansteigenden Güterpreisen. So heißt es unter anderem darin wörtlich:

The German hyperinflation, believed to represent the principal witness to confirm the quantity theory, instead overturns and gives king’s evidence (“key witnesses evidence”) for a complete falsification of the quantity theory. With the help of concrete historical documents and new (or differently presented) data, I show for the entire time period that the quantity of money was only a misconceived concomitant or accompanying symptom. The quantity of money was never a causal factor for inflation ..........................Hence, it was the issuance of unbacked money that deteriorated the solvency of the centralbank and thereby the exchange rate. The devaluation of the exchange rate, in turn, pulled the price level with it. There is simply not a singe time period where the data or the historical documents support the quantity theory hypothesis, namely, that the increased money supply caused inflation via an increased demand on goodsmarkets. On the contrary, the price level always reacted to the exchange rate.

Darin wird auch klar widerlegt, dass Hyperinflationen durch eine Rücknahme der Geldmenge unter Kontrolle gebracht werden konnten.
Am Beispiel der Hyperinflation in Deutschland ist das besonders deutlich zu sehen. Nicht nur, dass der Geldmengenanstieg der Inflationsentwicklung deutlich hinterher läuft, es zeigte sich obendrein, dass die Entwicklung der Geldmenge von dieser komplett entkoppelt war, nämlich daran, dass selbst als der Wechselkurs auf Grund einer Rekapitalisierung der Notenbank und somit auch die Inflation längst wieder stabilisiert waren, die Geldmenge weiterhin anstieg und zwar um mehrere hundert Prozent!!!

Auch ein Paul Krugman konstatiert zum Thema QT und der darin unterstellten Kausalität zwischen Geldmenge und Preisniveau:

The last years – the post Lehman era during which the Fed presided over a tripling of the monetary base – have been an excellent test for that model, the QuantityTheorie, which has failed with flying colours…..When you triple the monetary base, the resulting inflation should not be something that depends on the fine details – unless the model ist completely wrong. And the model is completely wrong. You do not get more conclusive test than this in economics. And this in turn tells you something about the people pushing this stuff. They had a model, it made predictions; the predictions were utterly, totally wrong, and they have just dug in further.

Und zum Thema Deflation, weil wieder einmal falsch dargestellt:

Natürlich kann man auch einer Deflation mit entsprechenden Maßnahmen, sowohl geld- als auch fiskalpolitischer Natur (erfolgreich) begegnen.

Eine davon wäre monetäre Staatsfinanzierung, eine etwas entschärfte bzw. abgewandelte Variante des Helikoptergeldes (übrigens ein modellhaftes Gedankenexperiment, das auf Milton Friedman zurückgeht und nicht auf Ben Bernanke). So kam diese in den 30er Jahren unter Takahashi in Japan erfolgreich zum Einsatz. Hierbei gelang es, die schwere Depression Japans in den 30er Jahren durch Abkopplung der Währung vom Goldstandard und direkte Finanzierung der Staatsausgaben ohne erhebliche inflatorische Wirkung zu bewältigen.

Eine weitere Möglichkeit wäre eine Zusammenführung von Staatshaushalt und Zentralbankbilanz zu einer gemeinsamen Staatsbilanz. In diesem Fall wirkt Helikopter-Geld als fiskalische Erweiterung, die durch Zentralbankgeld finanziert wird und nicht durch Wertpapierkäufe. Ein Konzept, das zu einem gewissen Teil von den Anhängern der MMT verfolgt wird.
Selbst eine Studie der Deutschen Bundesbank, und der kann man nun keine Sympathien für die MMT unterstellen, halten das Konzept einer monetären Staatsfinanzierung für ein wirksames Mittel der Rezessions- und Deflationsbekämpfung, wirksamer als die bisher eingesetzten Instrumente der Geldpolitik.

Ungeachtet der ökonomischen Problematik, die diese Thematik mit sich bringt, ist es auch eine rechtliche Frage und ganz besonders eine hochpolitische Entscheidung, übersteigen derartige Maßnahmen doch das Mandat einer jeden Notenbank. Und das auch völlig zu Recht. Eine Ausweitung ihrer Mandate und damit einhergehend ihrer Aufgabengebiete macht sie in ihrer Unabhängigkeit weitaus angreifbarer. Obendrein ist Geldpolitik kein Allheilmittel, es ersetzt weder notwendige fiskal- noch strukturpolitische Reformen in den betroffenen Ländern noch löst es im Alleingang die Wachstumsprobleme der OECD-Staaten.
 
Was auch wenig verwundert. Existiert dieser auf der QG basierende monokausale Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau einfach nicht, auch wenn einige ewig gestrige Altmonetaristen diesen Erkenntnisgewinn nicht wahr haben wollen. Neuere sowohl empirische als auch modelltheoretisch gestützte, quantitative Analysen widerlegen diese falsch verstandene Kausalität mehrfach.
Unter Anderem die Arbeit "The Case Against the Quantity Theory: Hyperinflations as Central Bank Insolvencies" der Goethe Universität
Diese beweist anhand empirischer Analysen sehr klar, dass die vergangenen Hyperinflationen des 20 Jahrhunderts, insbesondere jener von Deutschland aus dem Jahre 1923 und jener Argentiniens aus dem Jahre 1989/90, dass bei keiner Hyperinflation die exzessive Geldmengenausweitung das auslösende Momentum war. Vielmehr führte die abnehmende Fähigkeit der Notenbank, den Wechselkurs ihrer eigenen Währung gegenüber Leitwährungen stabil zu halten zu ansteigenden Güterpreisen. So heißt es unter anderem darin wörtlich:

Uih, jetzt werden die Statistikgenies wieder aufzeigen, wie sie mit Hilfe zweier nichtssagender Grafiken das Gegenteil bewiesen haben wollen.
Selbst eine Studie der Deutschen Bundesbank, und der kann man nun keine Sympathien für die MMT unterstellen, halten das Konzept einer monetären Staatsfinanzierung für ein wirksames Mittel der Rezessions- und Deflationsbekämpfung, wirksamer als die bisher eingesetzten Instrumente der Geldpolitik.

Deckt sich in etwa mit einer Aussage des Chefvolkswirt der Deutschen Bank, der in einem Vortrag meinte, dass strukturelle und finanzpolitische Maßnahmen viel stärker und direkter in die Realwirtschaft wirken als rein geldpolitische Maßnahmen.
Ich denke, dass die geldpolitischen Maßnahmen und Auswirkungen, egal ob Richtung Inflation oder Deflation, sowie die gewährten Staatshilfen und die daraus resultierenden Haushaltsdefizite in naher Zukunft unser geringstes Problem sein werden, zumindest, wenn die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder einigermaßen zu alter Stärke zurück findet. Viel unmittelbarer werden dagegen im nächsten Jahr eventuell anstehende Firmenpleiten und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit durchschlagen. Die Staaten wäre hier gut beraten, sich entsprechende Pandemie-Exitpläne zu überlegen, um ein plötzliches Ansteigen an Konkursen zu verhindern. Beispielsweise könnte man eine Verlängerung der Maßnahmen in der aktuellen Situation andenken und die gewonnene Zeit nutzen, um die EU Richtlinien für den präventiven Restrukturierungsrahmen umzusetzen, ein Verfahren, mittels dem eine frühzeitige Sanierung von Firmen ohne Einschaltung eines Insolvenzgerichts eingeleitet werden kann. Dieses Instrument könnte vielen Unternehmen einen Neustart ermöglichen und verhindern, dass es zu einer großen Insolvenzwelle kommt, sobald die Ausnahmen bei der Insolvenzantragspflicht auslaufen.
 
Die Staaten wäre hier gut beraten, sich entsprechende Pandemie-Exitpläne zu überlegen, um ein plötzliches Ansteigen an Konkursen zu verhindern. Beispielsweise könnte man eine Verlängerung der Maßnahmen in der aktuellen Situation andenken und die gewonnene Zeit nutzen, um die EU Richtlinien für den präventiven Restrukturierungsrahmen umzusetzen, ein Verfahren, mittels dem eine frühzeitige Sanierung von Firmen ohne Einschaltung eines Insolvenzgerichts eingeleitet werden kann. Dieses Instrument könnte vielen Unternehmen einen Neustart ermöglichen und verhindern, dass es zu einer großen Insolvenzwelle kommt, sobald die Ausnahmen bei der Insolvenzantragspflicht auslaufen.

Finanzpolitische Tricks ändern aber nichts daran, dass die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen stetig sinken wird, in dem Maße wie sich die Stimmung verschlechtert, was in einer kreditgehebelten Volkswirtschaft Dominoeffekte erzeugt (Firmenpleiten, Bankenpleiten, Massenarbeitslosigkeit). Ohne Wachstumsimpulse in absehbarer Zeit sehe ich schwarz. Politisch befinden wir uns an einer Weggabelung. Entweder die EU geht den Weg Südamerikas (Bsp. Argentinien, Dauerkrise, jeder auf sich allein gestellt, wird schwierig mit einer alternden Bevölkerung) oder wir verstaatlichen und lenken zentral in Form einer Zuteilungswirtschaft (DDR). Beides keine optimalen Perspektiven.
 
Uih, jetzt werden die Statistikgenies wieder aufzeigen, wie sie mit Hilfe zweier nichtssagender Grafiken das Gegenteil bewiesen haben wollen.

Soll er. Nicht viel könnte mich weniger interessieren.
Er wird vermutlich auch behaupten, dass Krugman als Ökonom nichts taugt, weil dieser angeblich Österreich in die Nähe einer Staatspleite gerückt hat. Was aber so nicht stimmt.
Krugman sprach nie davon, dass Österreich pleite ist. Er konstatierte damals in einem Artikel für die NYT vor dem Hintergrund der Finanzkrise 2008/09, dass österreichische Banken auf Grund ihres starken Engagements in Osteuropa mit starken Kreditausfallrisiken behaftet wären. Auf Grund der für Österreich bestehenden Systemrelevanz dieser Banken, unterstellte er, dass im worst case ein gewisses Risiko einer Zahlungsunfähigkeit bestehe, ähnlich wie sich auch die Situation in Irland und Island darstellte.
Aus heutiger Sicht und mit heutigem Wissen sicher eine etwas überzogene Behauptung.
Doch so ganz falsch lag er mit seiner Behauptung nun auch wieder nicht. Auch die Kapitalmärkte teilten damals die Einschätzung Krugmans und der BIZ, musste Österreich doch damals trotz wirtschaftlich besserer Lage als wie in Deutschland höhere Zinsen auf seine Staatsanleihen hinnehmen.

Ich denke, dass die geldpolitischen Maßnahmen und Auswirkungen, egal ob Richtung Inflation oder Deflation, sowie die gewährten Staatshilfen und die daraus resultierenden Haushaltsdefizite in naher Zukunft unser geringstes Problem sein werden, zumindest, wenn die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder einigermaßen zu alter Stärke zurück findet. Viel unmittelbarer werden dagegen im nächsten Jahr eventuell anstehende Firmenpleiten und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit durchschlagen. Die Staaten wäre hier gut beraten, sich entsprechende Pandemie-Exitpläne zu überlegen, um ein plötzliches Ansteigen an Konkursen zu verhindern. Beispielsweise könnte man eine Verlängerung der Maßnahmen in der aktuellen Situation andenken und die gewonnene Zeit nutzen, um die EU Richtlinien für den präventiven Restrukturierungsrahmen umzusetzen, ein Verfahren, mittels dem eine frühzeitige Sanierung von Firmen ohne Einschaltung eines Insolvenzgerichts eingeleitet werden kann. Dieses Instrument könnte vielen Unternehmen einen Neustart ermöglichen und verhindern, dass es zu einer großen Insolvenzwelle kommt, sobald die Ausnahmen bei der Insolvenzantragspflicht auslaufen.

Wir werden in den nächsten Jahren ein Wechselspiel aus leicht deflationären Tendenzen und eventuell einer etwas höheren Inflation, als jener, welche wir aus den letzten Jahrzehnten gewohnt waren, sehen. Von dem Schreckensszenario einer galoppierenden oder gar einer Hyperinflation (wobei 99% jener, die dieses geflügelte Wort bedienen, vermutlich nicht einmal wissen, ab wann man überhaupt von einer solchen spricht) sind wir weit entfernt. Beides, deflationäre Tendenzen als auch eine etwas erhöhte Inflation, ist nicht optimal, aber unsere Wirtschaft wird damit umgehen können.
Die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sehe ich zwiespältig. Einerseits ist es richtig und wichtig, die Wirtschaft bis zu einem gewissen Maß zu stützen, um anstehende Marktbereinigungen etwas zu strecken und die Selbstheilungskräfte des Wirtschaftssystems nicht überzustrapazieren, andererseits macht es wenig Sinn, Ressourcen zu binden nur der Ressourcenbindung willen. Ich sehe die Pandemie als eine Art Katalysator, die unausweichliche Marktbereinigungen einfach beschleunigt und lange Zeit unproduktiv gebundene Ressourcen freisetzt. Diese haben schon immer andere Verwendungszwecke gefunden. Das wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren, das rechtfertigt aber nicht ineffiziente Branchen (dauerhaft) am Leben zu erhalten.
 
Die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sehe ich zwiespältig. Einerseits ist es richtig und wichtig, die Wirtschaft bis zu einem gewissen Maß zu stützen, um anstehende Marktbereinigungen etwas zu strecken und die Selbstheilungskräfte des Wirtschaftssystems nicht überzustrapazieren, andererseits macht es wenig Sinn, Ressourcen zu binden nur der Ressourcenbindung willen. Ich sehe die Pandemie als eine Art Katalysator, die unausweichliche Marktbereinigungen einfach beschleunigt und lange Zeit unproduktiv gebundene Ressourcen freisetzt. Diese haben schon immer andere Verwendungszwecke gefunden. Das wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren, das rechtfertigt aber nicht ineffiziente Branchen (dauerhaft) am Leben zu erhalten.

Lese ich hier gewisse Sympathien für Schumpeter heraus? :)
Du hast damit bestimmt nicht unrecht, das Problem dabei ist, dass wir bzw. der Staat in seiner jetzigen Ausrichtung in seinen Einnahmen zu einem hohen Teil auf Lohnabgaben angewiesen ist. Nur auf die Selbstheilungskräfte der Wirtschaft zu setzen wird, wird hohe Kollateralschäden nach sich ziehen, befürchte ich.
 
Wir werden in den nächsten Jahren ein Wechselspiel aus leicht deflationären Tendenzen und eventuell einer etwas höheren Inflation, als jener, welche wir aus den letzten Jahrzehnten gewohnt waren, sehen. Von dem Schreckensszenario einer galoppierenden oder gar einer Hyperinflation (wobei 99% jener, die dieses geflügelte Wort bedienen, vermutlich nicht einmal wissen, ab wann man überhaupt von einer solchen spricht) sind wir weit entfernt. Beides, deflationäre Tendenzen als auch eine etwas erhöhte Inflation, ist nicht optimal, aber unsere Wirtschaft wird damit umgehen können.
Die Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft sehe ich zwiespältig. Einerseits ist es richtig und wichtig, die Wirtschaft bis zu einem gewissen Maß zu stützen, um anstehende Marktbereinigungen etwas zu strecken und die Selbstheilungskräfte des Wirtschaftssystems nicht überzustrapazieren, andererseits macht es wenig Sinn, Ressourcen zu binden nur der Ressourcenbindung willen. Ich sehe die Pandemie als eine Art Katalysator, die unausweichliche Marktbereinigungen einfach beschleunigt und lange Zeit unproduktiv gebundene Ressourcen freisetzt. Diese haben schon immer andere Verwendungszwecke gefunden. Das wird natürlich nicht von heute auf morgen passieren, das rechtfertigt aber nicht ineffiziente Branchen (dauerhaft) am Leben zu erhalten.

Sehe ich grundsätzlich auch so, nur nicht ganz so optimistisch, da eine Deflation selbstverstärkend wirkt und durch monetäre Maßnahmen kaum aufzuhalten ist. Den Zentralbanken sind da die Hände gebunden und ob der von B. Bernanke 2009 favorisierte "Helikopter" zum Erfolg führt, wurde auch noch nie in der Praxis getestet. Genauso wie die Frage, ob "Investitionsanreize" der Regierung angenommen werden ob der tristen Aussichten.

Ob die Vernichtung von Hotellerie, Seilbahnunternehmen, Nachtgastronomie etc. in einem Tourismusland wie Österreich nicht weit über eine "Marktbereinigung" hinausschießt und Dominoeffekte auslöst, wenn z. B. ein ganzer Ort in Tirol vom Tourismus lebt und gleichzeitig auch Industriebetriebe massenweise entlassen, diese Frage sei auch erlaubt.
 
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