Wenn Du ein Kriegschiff fahren kannst und seine Technik verstehst, so auch mit einem zivilen Schiff.
Was das Fahren angeht, hast du sicher recht.
Ich mutmaße allerdings, dass der ganze Teil mit der Führungsstruktur an Bord ein komplett anderer ist.
Themen wie "Pflege und Wartung" sind für mich beispielsweise komplett uninteressant gewesen.
Das war Aufgabe der jeweiligen Divisionskommandeure, also der Abteilungsleiter, in dem Fall der STO (also der Schiffstechnische Offz) und der Decksoffizier, die das komplett eigenverantwortlich erledigt haben. Bei mir sind nur deren Klar- oder Schadensmeldungen angekommen, damit war das für mich erledigt, denn auf diesem Vertrauen basiert die gesamte Kameradschaft an Bord, wie du ja sicher auch aus eigener Erfahrung weiß. (Dass man, bzw. ich, sich mehr für diese Dinge interessiert, nachfragt, lernen möchte und auch im Rahmen dessen, was man kann mithilft, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Manche machen das, manche nicht.) Ich
vermute, in der zivilen Seefahrt ist dieses Interesse der Schiffsführung nicht ganz so ausgeprägt. Hat man doch keinen gemeinsamen Auftrag zu erfüllen, sondern eher das Ziel die monatliche "Lohntüte" abzuholen.
In sexueller Hinsicht hast Du nur das falsche Schiff gewählt.
Da gebe ich dir, retrospektiv natürlich recht. Heute schauts nimmer ganz so schlimm aus, es gibt auch Frauen an Bord und entgegen aller Unkerei bringen die gar kein Unglück
Wobei ich sicher bin, dass da sexuell nicht viel passiert, jedenfalls nicht auf den Einheiten, die ich kenne. Da gibts weder Platz noch Ruhe für ein gepflegtes Techtelmechtel. Das immerwährende Schlafdefizit tut sein Übriges, dass es gesittet zugeht.
Fischer Töchter kannst ganz einfach kennen lernen. Brauchst denen nur beim Netze reparieren helfen.
Das ist lustig, ich bin ja nicht nur zur See gefahren, sondern hab natürlich auch an der Küste gelebt, Fischerstöchter, die Netze geflickt haben, hab ich allerdings tatsächlich nie kennen gelernt. Aber das mag daran liegen, dass die Fischerei an der deutschen Küste eher nicht mehr so zukunftsträchtig ist und die Töchter sich lieber andere Berufe suchen.