Zwischen Vernunft und Wahnsinn

... Und selbst wenn, stellt sich die Frage, warum diese harten Maßnahmen solange nötig waren und zum Teil noch nötig sind.

Die Situation ist ja für alle Entscheidungsträger neu. Man wusste vor Ergreifen der Maßnahmen ja nicht, wie und wie schnell sie greifen würden. Man weiß ja noch immer nicht, welche Maßnahmen besonders effektiv sind und welche nicht. Daher werden jetzt im zwei Wochen Takt einzelne Maßnahmen aufgehoben. Dadurch wird man auch ein besseres Verständnis bekommen, was gut und was weniger gut wirkt.

Man kann bei einer solchen Epidemie zwei Fehler machen: 1) Zu wenig, zu spät. 2) Zu viel, zu früh. Die österreichische Regierung hat entschieden, den 1. Fehler so klein wie möglich zu halten. Diese Entscheidung wird vom Großteil der Bevölkerung für gut befunden und mitgetragen.
 
Was die ganzen Maßnahmen anbelangt hab ich ne ganz klare Meinung... da der gemeine Österreicher eher a Depp is, is mit Vernunft und gesunden Menschenverstand nit viel zu erreichen, deswegen brauchts immer Menschen die den Weg vorgeben

Und Du bist sicher auch der Meinung, dass es sich bei diesen Menschen um Vertreter einer demokratisch gewählten Regierung handelt. Oder? ;)
 
Im wesentlichen richtig. Andererseits stimmt es aber auch, dass die Reproduktionsrate nach einem anfänglichen Höchststand bereits vor Greifen der Ausgangssperre-Maßnahmen gesunken ist. Was Anlass zur Hoffnung gibt, dass die Reproduktionsrate auch nach Aufhebung vieler Einschränkungen unter 1 bleibt.

Dass es schon vor dem Greifen der Sperre eine Reaktion gab lönnte daran liegen dass die Gefahr den Bürgern durch die Diskussion darüber und die Toten dazu bewusster wurde und sie sich schon selbst Tage zuvor vernünftiger verhalten haben.
 
Was die ganzen Maßnahmen anbelangt hab ich ne ganz klare Meinung...

Find ich sehr gut. Aber wenn Sie sich hier umsehen, hat jeder Trottel "ne ganz klare Meinung".

da der gemeine Österreicher eher a Depp is,

Rückschlüsse vom Ego auf die Allgemeinheit sind nicht nur kühn sondern meist auch falsch. Als gemeiner Österreicher widerspreche ich ausdrücklich Ihrer Vereinnahmung meiner Person.

is mit Vernunft und gesunden Menschenverstand nit viel zu erreichen,

Mit Vernunft ist alles zu erreichen. Mit dem gesunden (Rettet dem Dativ) Menschenverstand habe ich auch so mein Problem. Allerdings ein anderes als Sie.

deswegen brauchts immer Menschen die den Weg vorgeben

Solange demokratisch legitimierte Personen ihren Verpflichtungen als Exekutive - unter peinlich genauer Einhaltung der Gesetze - nachkommen, bin ich ihrer Meinung. Das hat aber wieder nichts mit der von Ihnen der Mehrheit aller Österreichern unterstellten Verstandesschwäche zu tun. Ich für meinen Teil brauche niemand der mir den Weg vorgibt. Ich befolge die Gesetze welche von einer - hoffentlich verantwortungsbewußten und informierten - Legislative erlassen werden.

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen.
 
Dass es schon vor dem Greifen der Sperre eine Reaktion gab lönnte daran liegen dass die Gefahr den Bürgern durch die Diskussion darüber und die Toten dazu bewusster wurde und sie sich schon selbst Tage zuvor vernünftiger verhalten haben.

Aller Wahrscheinlichkeit ja. Die Medien hatten sich des Themas ja schon vor der Sperre angenommen.
 
Dass es schon vor dem Greifen der Sperre eine Reaktion gab lönnte daran liegen dass die Gefahr den Bürgern durch die Diskussion darüber und die Toten dazu bewusster wurde und sie sich schon selbst Tage zuvor vernünftiger verhalten haben.
... und dass die Badesaison in Ischl (oder verwechsel ich da was? :hmm:) dann schon vorbei war.
 
Ich für meinen Teil brauche niemand der mir den Weg vorgibt. Ich befolge die Gesetze welche von einer - hoffentlich verantwortungsbewußten und informierten - Legislative erlassen werden.

Mich nervt, dass man von Kurz teilweise wie ein Kleinkind behandelt wird. Der Ton macht bekanntlich die Musik. Sätze in einer Pressekonferenz wie "Und wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt, dann gehen sie halt raus und schnappen ein bisserl frische Luft."? Das braucht er mir erstens nicht zu erklären und zweitens schon gar nicht erlauben. Merkel dagegen benutzte in ihrem Appell an die Bürger keine solch gouvernantenhafte Rhetorik; empfand ich deshalb auch als angebrachter. Btw hat sie auch kein Bild mit umgerechnet 1 Mio. Toten gezeichnet…
 
Zuletzt bearbeitet:
Solche Polemik ist im Prinzip auch für die Fische.
Das ganze C Thema lebt von Polemik, leider. Und die Regierungs-Avatare profitieren davon, wie man sieht.

Auf der Ebene der Bürger: Blockwart Mentalität.

In einem ÖBB Railjet Express, heute erlebt.
Einer machte sich wichtig, hat alle Passagiere,die nicht am "Fensterplatz" saßen angestänkert, sie würden die Distanzverpflichtung verletzen, obwohl alle brav mit Mundschutz oder Maske untetwegs.
Mustetschüler-Verhalten eben, krank und unerträglich...
 
nö, definitiv nicht. Das hab ich definitiv in Zusammenhang mit den PCR-Abstrich-Tests mehrmals so gehört bzw. auch gelesen.

Die Antikörper-Bluttests (wovon es bislang keinen einzigen verläßlichen gibt) belaufen sich, je nach Type, zwischen ca. 50 und 130 Euro, was zuletzt so zu hören war.

o_O Du glaubst ein einziges Teststreiferl aus einem 1000er Pack kostet 200€? Noch dazu wenn die aus China kommen?! Klingt irgendwie unwahrscheinlich für mich.

Das mit den Antikörpertest ist ja gut und schön, allerdings können die erst mind. 14 Tage NACH Ansteckung überhaupt etwas anzeigen erst und eignen sich als Schnelltest daher nicht. So schnell geht des jo net mit deren Bildung.Drum weiß noch immer keiner wieviele den Covid jetzt wirklich hatten und die selbsternannten Experten wirken noch immer ziemlich ratlos.

In Ischgl fing man darum jetzt erst an solche durchzuführen, um zu schauen wie es bei diesem Hotspot, der ziemlich isoliert und daher unverfälscht war, so ausschaut punkto Durchseuchung, Ergebnis wird MITTE Mai dasein. Hätte man früher getestet, hätten die Tests noch nicht viel angezeigt.
Dann kann man weiterschauen, ob Antikörper überhaupt vor einer weiteren Infektion schützen, was ja Vorraussetzung für eine Impfung überhaupt wäre erst einmal.

Bekanntlich kann man grippale Infekte ja mehrmals bekommen, eine Imunität wurde trotz Antikörper noch nie beobachtet wo in der Vergangenheit :wache:

Und auch selbst Grippegeimpfte bekommen dennoch Grippe, trotz Antikörper und Influenza A+B gehören ja als Verwandte mit zu dieser Virensippschaft. :vorsichtig:

Ich tippe mal, da es bekanntlich über 200 sind in dieser Family, der Grippe und Grippeähnlichen, bekommt man selten einen Virustyp alleine, sondern immer in Kombination mit anderen und ein Corona MIT Rhino wird ein wengerl anders reagieren als ein Corona MIT Sars oder eine Corona/Rhino/Sars Mischung. Jetzt bist dann eventuell max. gegen Corona Cov2 Typ immun, in Verbindung mit einem anderen Virus aber dann nicht, weil deren Kumpel deine Imunität aushebeln tun und die Zellen fürn Corona erst wieder aufmachen quasi.......:roll: schauert dann schlecht aus mit den erhofften Impfungen.
 
Du glaubst ein einziges Teststreiferl aus einem 1000er Pack kostet 200€?
da geht's ja nicht nur um "ein Teststreiferl". Der Mund/Rachenabstrich hat schon mal 2 gesonderte Tupfer für den jeweiligen Abstrich (Materialkosten sicher eh sehr niedrig), dann geht's aber weiter ins Labor, dort die Reagenzien, und natürlich kostet auch die damit verbundene Arbeit was.
Wie gesagt, ich erinnere mich sehr gut, daß ich mehrfach gelesen und gehört habe, daß die Kosten für einen solchen Test an die 200 Euro liegen. Ich täusch mich da sicher nicht.

Das mit den Antikörpertest ist ja gut und schön, allerdings können die erst mind. 14 Tage NACH Ansteckung überhaupt etwas anzeigen
und ihre sog. "Spezifität" (also, ob sie tatsächlich das Covid-19 Virus anzeigen, und nix anderes) liegt im Moment bei nicht mehr als 70%.
Irgendwo hab ich allerdings gelesen, daß es deshalb auch einen Art "Gegentest" gibt, mit welchem das Resultat des eingesetzten Antikörpertests überprüft wird.
 
... Der Ton macht bekanntlich die Musik ... Sätze in einer Pressekonferenz wie "Und wenn ihnen die Decke auf den Kopf fällt, dann gehen sie halt raus und schnappen ein bisserl frische Luft."? Das braucht er mir erstens nicht zu erklären und zweitens schon gar nicht erlauben. Merkel dagegen benutzte in ihrem Appell an die Bürger keine solch gouvernantenhafte Rhetorik; empfand ich deshalb auch als angebrachter. Btw hat sie auch kein Bild mit umgerechnet 1 Mio. Toten gezeichnet…

Die sich dann zusammen mit der ERWARTUNGSHALTUNG zum Musikerlebnis verbindet ...

Den zitierten Satz hätte ein Choleriker wie der Wiener Altbürgermeister Häupl wohl so gebracht: Fragen S´ net so deppat. Wenn´s z´aus z´vü wird, schnappen S´eana halt ihre Einkaufstaschn und "gehn einkaufen"! Zu so etwas lässt sich Kurz nicht hinreißen. Und wie man aus seinem Satz eine "Erlaubnis" herausliest, erschließt sich mir nicht. Das nennt man in der literarischen Zunft wohl einen Strohmann.

Die deutsche Kanzlerin Merkl agiert in der Tat in hohem Maße unaufgeregt. So, als wäre - um noch einmal Häupl zu bemühen - eh scho ois Wuascht. Kein "Wir schaffen das!", oder ähnliches. Sie hat andererseits zur Corona Krise sehr wohl ein ähnlich apokalyptisches Bild gezeichnet. Zu Beginn der Krise meinte sie bei einem halboffiziellen Auftritt schulterzuckend, 60% bis 70% in Deutschland würden sich wohl infizieren. Das wären dann rund 600,000 Tote gewesen ...
 
Zu Beginn der Krise meinte sie bei einem halboffiziellen Auftritt schulterzuckend, 60% bis 70% in Deutschland würden sich wohl infizieren. Das wären dann rund 600,000 Tote gewesen ...

Bei einer unkontrolliert zu erreichenden Herdenimmunität - ja.
Dafür bräuchte es 60-70 Prozent Durchseuchung der Bevölkerung. Und bei einem Lethalitätsfaktor von (keine Ahnung wie viel) ...wären die 600Tsd. Tote auch durchaus realistisch gewesen. :schulterzuck:

Aber irgendwie wollte das wohl keiner.:hmm:
Okay...bis auf die paar Hansels, die sich jetzt über die Maßnahmen aufregen - denen wären derartige Zahlen anscheinend egal. :roll:
 
Bei einer unkontrolliert zu erreichenden Herdenimmunität - ja.
Dafür bräuchte es 60-70 Prozent Durchseuchung der Bevölkerung. Und bei einem Lethalitätsfaktor von (keine Ahnung wie viel) ...wären die 600Tsd. Tote auch durchaus realistisch gewesen. :schulterzuck:

Aber irgendwie wollte das wohl keiner.:hmm:
Okay...bis auf die paar Hansels, die sich jetzt über die Maßnahmen aufregen - denen wären derartige Zahlen anscheinend egal. :roll:

Bei 70% von 83 Mill. wären das 58.1 Mill. Infizierte. Bei einer eh schon länger kolportierten und auch durch neuere Daten nicht widerlegten durchschnittlichen Mortalitätsrate von 1% wären das dann 581,000 Todesfälle. Die Mortalitätsrate ist aber nicht nur eine biologische Variable sondern auch eine soziologische. Wenn es aufgrund der Fallzahlen zu wenig Intensivbetten gibt, kann die Mortalitätsrate durchaus auch höher sein. 1 Mill. Tote wären dann schon auch möglich.
 
Den zitierten Satz hätte ein Choleriker wie der Wiener Altbürgermeister Häupl wohl so gebracht: Fragen S´ net so deppat. Wenn´s z´aus z´vü wird, schnappen S´eana halt ihre Einkaufstaschn und "gehn einkaufen"! Zu so etwas lässt sich Kurz nicht hinreißen. Und wie man aus seinem Satz eine "Erlaubnis" herausliest, erschließt sich mir nicht. Das nennt man in der literarischen Zunft wohl einen Strohmann.

Du meinst wohl Strohmann-Argument. Trifft es zwar auch nicht ganz, aber sei’s drum. Und jetzt erzähl uns bitte noch, wie sich Helmut Schmidt ausgedrückt hätte. Danke.

Die deutsche Kanzlerin Merkl agiert in der Tat in hohem Maße unaufgeregt. So, als wäre - um noch einmal Häupl zu bemühen - eh scho ois Wuascht. Kein "Wir schaffen das!", oder ähnliches. Sie hat andererseits zur Corona Krise sehr wohl ein ähnlich apokalyptisches Bild gezeichnet. Zu Beginn der Krise meinte sie bei einem halboffiziellen Auftritt schulterzuckend, 60% bis 70% in Deutschland würden sich wohl infizieren. Das wären dann rund 600,000 Tote gewesen ...

Sie hat eine Aussage von Wissenschaftlern wiederholt, die sowieso schon überall zu lesen war. "Experten sagen, dass 60 bis 70 Prozent infiziert werden.", um präzise zu sein. Macht für mich schon noch einen Unterschied, ob man gleich von Todeszahlen spricht oder "Wenn nicht… dann wird jeder jemanden kennen, der daran gestorben ist." fallen lässt. Btw was die größten Wir-schaffen-das-Kritiker zu den Maßnahmen sagen, hat uns ja aktuell der BIMAZ eindrucksvoll geflüstert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 70% von 83 Mill. wären das 58.1 Mill. Infizierte. Bei einer eh schon länger kolportierten und auch durch neuere Daten nicht widerlegten durchschnittlichen Mortalitätsrate von 1% wären das dann 581,000 Todesfälle. Die Mortalitätsrate ist aber nicht nur eine biologische Variable sondern auch eine soziologische. Wenn es aufgrund der Fallzahlen zu wenig Intensivbetten gibt, kann die Mortalitätsrate durchaus auch höher sein. 1 Mill. Tote wären dann schon auch möglich.
Und wenn man dies und das und auch noch jenes mit dazunimmt 2 Millionen oder 4 Millionen.
Der ganze Machbarkeitswahn bricht halt in sich zusammen...
 
Btw was die größten Wir-schaffen-das-Kritiker zu den Maßnahmen sagen, hat uns ja aktuell der BIMAZ eindrucksvoll geflüstert.
Der ist aber sicher nicht das Maß aller Dinge und muss auch irgend was flüstern, weil´s eh bald unter 10 % sein werden.

Okay...bis auf die paar Hansels, die sich jetzt über die Maßnahmen aufregen - denen wären derartige Zahlen anscheinend egal.
Negative Prognosen sind ja auch dafür da, damit Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Und dann treffen eben diese Prognosen nicht ein. Da kann die Opposition geifern und strampeln soviel sie will, zumindest bisher sind wir auf einem guten Weg.
 
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