Wenn Häupl sie nicht gebraucht hätte, hätte er nicht mit ihnen koaliert.
Alles klar ....
Ich würde die österreichische Innenpolitik eher so definieren, dass ein Juniorpartner in einer Koalition vor allem einen Grund hat: dass der Seniorpartner seine Politik ohne größere Abstriche fortführen kann. Dass der Größere dafür einen Kleineren braucht, ergibt sich rein rechnerisch. Welche Partei dafür in Frage kommt, wird der Größere aber anders definieren. In der Regel wird er jene Partei bevorzugen, welche für politische Ämter die größten Zugeständnisse zu machen bereit ist.
Das war in Wien so, wo aus dem "bösen Häupl" nach der Regierungsbeteiligung der "gute Häupl" geworden ist, und in Tirol haben die Grünen die gleiche Metamorphose bei Platter möglich gemacht.
Dass sowohl Häupl als auch Platter dafür eine zweite Partei gebraucht haben - no na. Dass es die Grünen nur auf Grund ihrer Politik geworden sind, ist eine weltfremde Träumerei. Das verwundert aber nicht bei einer Partei, die sich als das Salz der Erde sieht
In Salzburg hat die SPÖ, um ihre verlorene Macht trotzdem zu behalten, den Grünen für den Fall einer Koalition das Angebot der Landeshauptfrau gemacht.
Warten wir ab, was dort passiert.
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Und ich weiß, jetzt werden die supergrünen EF-ler gleich wieder sagen, aber das haben die und die da und da doch auch gemacht ...... weiß ich ja alles. Und ich weiß, dass die liebste Tätigkeit der österreichischen Parteien das Zeigen auf "die anderen" ist.
Ich weiß aber auch, dass die Grünen mit ihrer neuen und anderen Politik und der Ehrlichkeit werben, und dann schaut's halt in meinen Augen ned so gut aus, wenn sie zunehmend die Methoden der anderen Parteien übernehmen, und sich genau so am Postenschacher beteiligen.
Wie gesagt, in meinen Augen. Aber ich bin kein Grünwähler, und noch dazu katholisch, demnach nach Auffassung der hier vertretenen Grünen quasi doppelt dumm.
Also werden schon jene recht haben, welche meinen, dass die Grünen auf Grund ihrer politischen Linie als Koalitionspartner gesucht sind, und sicherlich ned, damit die Koalitionsführer die unangenehmen Ressorts dem Juniorpartner unterjubeln, damit dieser den Unmut der Wähler auf sich zieht, und der Landeschef dann und wann die Notbremse zieht, und bei den Wählern wieder gut da steht.