Die Situation in Österreich zurzeit ist besonders auf Gemeindeebene nur stillstand. Der Grund dafür dürfte auf der Hand liegen, wenn zwei Parteien (SPÖVP) überall seit Jahrzehnten ihre Pappenheimer sitzen haben, kann sich nicht viel ändern. Dieses System an Parteibuchpolitik und Freunderlwirtschaft hat gigantische Dimensionen in unserem Land. Wennst da nicht irgendwie bei den Roten oder Schwarzen dabei bist, hast du es im Leben schwerer, fängt an bei Arbeitssuche bis zur Vorreihung bei der Wohnungsvergabe.
Die einzige Möglichkeit, dieses System zu verändern, ist diese Parteien einmal gründlich bei einer Wahl zu demontieren. Was jedoch schwierig werden dürfte, da es ja sehr viele Nutznießer dieses Systems gibt und genug "Stammwähler", die schon seit 30 Jahren immer dasselbe wählen...
Die weitere Frage ist, wer kann denn dieses Proporzsystem überhaupt ändern? Die Grünen schonmal nicht, man sieht das am besten in Salzburg. Die Wahl souverän mit dem Saubermann-Image gewonnen, um dann doch entgegen vorheriger Versprechungen mit den Schwarzen, die auch maßgeblich am dortigen Finanskandal beteiligt waren, zu koalieren. Natürlich nicht billig, einige gute Posten waren dann doch drin.
Vom Team Stronach braucht man gar nicht erst sprechen, denn auch wenn der Herr Stronach vielleicht gute Absichten hätte, lebt und stirbt die Bewegung wohl mit seinem Namen, denn die Prominenteren aus seinem Team waren meist schon bei anderen Parteien im Sessel und wollen ihre jeweiligen Mandate natürlich behalten. Da mag man schon fragen, ob sie vielleicht andere Interessen vefolgen als "Wahrheit, Transparenz und Fairness", wenn man zudem bedenkt, dass wirkliche Idealisten, die in dieser Partei eine Art Rettung sahen, schon wieder abahuen, weil zB laut ehem. NÖ Parteichef vom TS hier die Freunderlwirtschaft "wie in der ÖVP" ist.
und zu guter letzt die FPÖ: Was da in Kärnten ablief, ist natürlich auch eine gewaltige Sauerei, und dafür sind sie auch brutal abgestraft worden. Nur muss man hier mehrere Sachen bedenken: Zum einen waren diese Kärntner "Freiheitlichen" vorher im BZÖ, haben dann nach Haiders Tod natürlich gesehen, dass es mit dem BZÖ bergab geht, und haben sich der FPÖ wieder angebiedert. Man hat dieser Kärntner Gruppe zu leichtfertig vertraut, womöglich auch in Hoffnung, hier Stimmen zu ergattern, was wie gesagt nach hinten losging. Zumindest zog man hier die Konsequenzen und stellte jene alten Mandatare vor die Wahl, entweder auf ihr Mandat zu verzichten oder von der Partei entfernt zu werden.
Und ansonsten ist die FPÖ die einzige Partei, die jahrelang auf Missstände in unserem Land hinweist, und wird dafür natürlich von den Medien elendiglich zerfetzt, wenn mal wieder ein dummes Mitglied eine nicht einwandfreie Passage aufsagt. Doch dieses ewige ins rechte Eck drängen, denunzieren, als Nazis hinstellen, etc. zeigt nur davon, wieviel Angst die rot-schwarzen Sesselkleber vor dieser Partei haben, die aus den letzten Jahren (Schwarz - Blau) sicherlich ihre Lehren zog und nicht mehr wie damals ein ebenso unsägliches Anhängsel einer der Großparteien sein wird, nur weil sie regierungsgeil sind wie die Grünen zurzeit in Salzburg.
Somit wird Veränderung nur möglich sein, wenn die Freiheitlichen stärker werden. Eine Chance zu zeigen, was sie machen können, haben sie sich sicherlich verdient. Auch wenn, um wirklich Regierungskompetenz erlangt werden will, auch in dieser Partei mit einigen Herrschaften abgefahren werden muss