also vor dieser vorstellung fürchte ich mich .
Das mag ja sein, aber ich versteh' trotzdem ned ganz, was daran zu fürchten wäre?
Ich verstehe auch nicht, was an einer Regierungsbeteiligung der FPÖ zum Fürchten wäre? Okay, ich würde die FPÖ auch nicht gerne in einer Regierung sehen - aber dass ich mich davor fürchten würde, das wieder nicht. Also fürchte ich mich auch nicht vor den Grünen, warum auch?
Ich denke, spätestens seit unserer Mitgliedschaft in der EU sind die Grenzen für eine dezidiert österreichische Politik ohnehin relativ eng gezogen. Es ist also ein gewisser Rahmen durch gemeinsame EU-Beschlüsse ohnehin vorgegeben, und was darüber hinaus an nationalen Problemen bleibt, das lässt in der Regel, zumindest wenn man vernünftige Lösungen anstrebt, ebenfalls keinen so großen Spielraum, dass dabei die Zusammensetzung der Regierung eine wesentliche Rolle spielt.
Ich beobachte die österreichische Politik seit mehr als fünfzig Jahren, und ich habe so viele Wahlversprechen erlebt, welche dann nach den Wahlen nicht mehr erwähnt (geschweige denn eingelöst) worden sind, dass ich mir auch über die aktuellen Versprechungen keine Illusionen mache. Was bisher vor sich hergeschoben wurde, das wird man auch nach den Wahlen nicht in Angriff nehmen. Ob Schwarze, Rote, Blaue, Grüne, Lila oder Zuckerlrosa ... vor den Wahlen großes Gedöns, nach den Wahlen verliert sich das alles wieder.
Und wer es in die Regierung schafft, dem vergeht ohnehin sofort jede Lust zu großen Veränderungen, denn wenn man selbst im Falle größerer Veränderungen mit einem Verlust der Macht rechnen muss, dann verschieben sich automatisch die Interessen. Wie man ja in Wien sogar bei den Grünen beobachten konnte. Eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus.
Mein Großvater hätte gesagt: Pack schlägt, Pack verträgt sich.