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Wie kann man sich als junger (oder jung gebliebener) Mensch davor fürchten, was in fünf Jahren sein wird?
Ich kann Dir sagen, was in fünf Jahren sein wird: der Steirer wird 70 ...
Mit der Einschränkung: so Gott will, und Wetter und Gesundheit günstig sind.
Politisch wird in fünf Jahren alles noch so ähnlich sein wie heute. Dass Strache Bundeskanzler wird, hat er zwar heute wieder vollmundig angekündigt, aber das wird genau so wenig der Fall sein wie heute. Fünf Jahre sind ja eine lange Zeit.
In den letzten Wochen wurde gerade hier im Forum immer wieder darauf hingewiesen, lieber das kleinere Übel zu wählen, als gar nicht zu wählen. Nun, das heutige Wahlergebnis sehe ich persönlich als genau die Umsetzung dieser Anregung. Es wurde das kleinere Übel gewählt, trotz aller Bedenken, aber noch mehr: aus Mangel an Alternativen.
Ich glaube, dass die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung sich darüber klar ist, dass eine gute Zukunft für unser Land nur aus einem Miteinander, niemals aus einem Gegeneinander erwachsen kann. Zumindest für mich kann ich sagen, dass ich von einer Regierungspartei erwarte, dass sie weder einen Kleinkrieg gegen Österreicher mit Migrationshintergrund führt, noch dass sie das Hauptaugenmerk auf Grabenkämpfe mit unliebsamen Oppositionsparteien legt. Damit ist erklärt, warum ich sowohl FPÖ als auch Grüne nicht in einer Regierung sehen will.
Frau Glawischnig war wenigstens klug genug, sich schon heute für die Opposition zu entscheiden. Der Herr Strache wird morgen nach der ersten Euphorie des Wahlabends wohl auch einsehen, dass seine Interpretation des Wahlergebnisses Wunschdenken bleiben wird.
Darüber hinaus sehe ich Wahlergebnisse eher pragmatisch: Sieger ist für mich immer noch jene Partei, welche die meisten Wählerstimmen auf sich vereinen kann. Das ist unbestritten die SPÖ. Genau so unbestritten ist die ÖVP auf Rang zwei. Das Kasperletheater um die Prozentpunkte an Zugewinnen oder Verlusten geht mir persönlich sowieso am Arsch vorbei. Das mag zwar in den Parteizentralen Anlass sein, sich Gedanken über Vergangenheit und Zukunft zu machen, aber das Wahlergebnis wird davon nicht beeinflusst.
Also ist das ganze Herumgerede für die Katz' ..... Fakt ist, dass SPÖ und ÖVP die beiden Parteien mit den höchsten Stimmanteilen sind, und nachdem diese Stimmenmehrheit auch für eine Mandatsmehrheit im Parlament ausreicht, ist es nahe liegend, dass die Koalition der beiden Parteien fortgesetzt wird.
Die Wähler, denen das nicht passt, werden halt bei der nächsten Wahl ihr Wahlverhalten ändern müssen.
Die Nichtwähler, denen das nicht passt, werden halt bei der nächsten Wahl wählen gehen müssen.
Die Parteien, denen das nicht passt, werden halt Inhalte anbieten müssen, mit denen sie gewählt werden.
So einfach ist das.
Es ist wahrscheinlich, dass es in 5 auch wieder rot/schwarz geben wird, aber nich unbedingt fix. Außerdem birgt genau diese Einstellung die Gefahr, dass wieder Leute zuhause bleiben und auf ihre Wahlverpflichtung verzichten.
Des Weiteren hatten wir erst vor 3 und 4 Wahlen eine andere Konstellation und wir kämpfen heute noch mit den Fehlentscheidungen, Korruption, Freunderlwirtschaft und Streitereien. Des Weiteren sind nur ein geringer Teil tatsächlich Protestwähler, der Rest der FPÖ Wähler machen das aus Überzeugung und Unwissenheit und fallen auf irgendwelche Parolen rein. Und da ich genug überzeugte FPÖ Wähler kenne, weiß ich auch über deren Meinung zu Migration, EU usw Bescheid und bin traurig über so viel Unwissenheit und teilweise sture Verbohrtheit sowie Dummheit.
Und so einfach wie du das hinstellst kann es offensichtlich wohl nicht sein, sonst hätte wenigstens eine der Parteien ein richtiges Wahlprogramm.
Natürlich ändert eine Diskussion nichts am Wahlausgang, das weiß jeder. Aber dafür ist ein Forum da, um seine Meinung zu äußern, also lass uns doch.