Meine Überlegung ist die Folgende ...
Naja, ich weiß ned.
Geschichte mag sich in groben Zügen wiederholen, aber im Detail wird's nicht funktionieren.
So wie es ja von Schüssel nicht geplant war, die FPÖ zu zerbröseln - das hat sich halt so ergeben, und war weniger das Verdienst Schüssels, sondern mehr den internen Querelen des Koalitionspartners zu verdanken.
Ideen dazu würden mich sehr interessieren!
Ich hätte eine Idee, aber die wird Dir vermutlich nicht gefallen. Ich versteh' noch immer ned, warum man in der FPÖ nahezu pathologisch das unüberbietbar Böse sehen will. Ich sehe das nicht so aufgeregt.
Die FPÖ ist - ob's ihren Gegnern jetzt passt oder nicht - eine demokratische Partei auf dem Boden der österreichischen Bundesverfassung. Das ist ein Faktum.
Das andere Faktum ist, dass es in den Reihen der FPÖ immer wieder Funktionäre gibt, welche nicht nur Kontakte zur Neonazi-Szene haben, sondern auch von Gerichten einschlägig verurteilt worden sind. Das ist zum einen ein Beweis, dass die Justiz funktioniert und bei begründeten und bewiesenen Fällen nicht wegsieht. Zum anderen hat sich die FPÖ von diesen Verurteilten getrennt, was man der Partei zugute halten sollte.
Das dritte Faktum ist, dass die FPÖ speziell in der Ausländer- und Migrationspolitik einen Standpunkt einnimmt, der im Sinne von Völkerverständigung und Entspannung nicht akzeptabel ist.
Die beiden zuletzt genannten Fakten haben wohl das ihre dazu beigetragen, dass die FPÖ für einen Großteil der Österreicher als nicht wählbar angesehen wird. Der aktuelle Anteil an Wählerstimmen liegt bei 21,7 Prozent. Das ist jetzt natürlich nicht wenig, aber dennoch meine ich, dass Österreich in seiner Gesamtheit wohl stark genug ist, um damit zu leben.
Bedenklich wäre es erst dann, wann man die gesamte Partei und die gesamte Wählerschaft als neonazistisch einstufen würden, aber dazu gibt es nicht den geringsten Anlass.
Also ich persönlich würde aus den genannten Gründen die FPÖ nicht wählen, darüber hinaus betrachte ich die Existenz dieser Partei einigermaßen unaufgeregt. Allerdings habe ich den Vorteil, dass ich nicht gezwungen bin, mich parteipolitisch zu profilieren. Ich brauche daher die FPÖ nicht, um von meiner eigenen Inhaltslosigkeit abzulenken.