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interessanter artikel....
Europa braucht das Gegenteil von Berlusconi und Strache
Populisten wie Italiens Stehaufmännchen Silvio Berlusconi oder FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache überleben nur durch ihre Vorurteile und Feindbilder, die sie selbst schaffen.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bekommen sie besonders leicht Oberwasser. Krisen verstärken das Bedürfnis nach einem Feind. Irgendwer muss ja an der Misere Schuld sein. Im 20. Jahrhundert wurden so die Juden zu Sündenböcken gemacht. Heute sind es die Griechen, „die“ EU oder noch einfacher die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die dämonisiert werden. Psychologen haben diesen Sündenbockmechanismus längst entschlüsselt. Psychoanalytiker wie Arno Gruen sprechen in diesem Zusammenhang sogar von einer „Grundkrankheit der Menschheit“, die um jene Personen kreise, die „ihre Persönlichkeitsstrukturen nur durch Feindbilder aufrechterhalten können“. Es ist daher kein Wunder, dass die Menschen immer wieder auf solche Totengräber der Demokratie hereinfallen.
Wer will auch schon eigene Fehler vorgesetzt bekommen? Dass man zu lange über seine Verhältnisse gelebt hat; dass Mafia und fehlende Steuermoral den Staat aushöhlen oder ein lahmarschiger Verwaltungsapparat die Wirtschaft bremst? Da zieht viel mehr, wenn Berlusconi auf Merkel mit Nazivergleichen hinhaut und ihr die Schuld gibt, dass der Staat keine Zuckerl mehr verteilen kann. Oder wenn er der Europäischen Zentralbank Versagen in der Eurokrise vorwirft und fordert, sie solle die Garantie für die öffentlichen Schulden übernehmen.
Strache operiert genauso. Also gibt er Berlusconi Recht, dass Merkel eine Diktatorin sei, die die EU unter ihr Spardiktat stelle. Und frohlockt: „Das wird bei den italienischen Wählern ankommen“.
Quelle OÖN vom 26.2.2012
Europa braucht das Gegenteil von Berlusconi und Strache
Populisten wie Italiens Stehaufmännchen Silvio Berlusconi oder FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache überleben nur durch ihre Vorurteile und Feindbilder, die sie selbst schaffen.
Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten bekommen sie besonders leicht Oberwasser. Krisen verstärken das Bedürfnis nach einem Feind. Irgendwer muss ja an der Misere Schuld sein. Im 20. Jahrhundert wurden so die Juden zu Sündenböcken gemacht. Heute sind es die Griechen, „die“ EU oder noch einfacher die deutsche Kanzlerin Angela Merkel, die dämonisiert werden. Psychologen haben diesen Sündenbockmechanismus längst entschlüsselt. Psychoanalytiker wie Arno Gruen sprechen in diesem Zusammenhang sogar von einer „Grundkrankheit der Menschheit“, die um jene Personen kreise, die „ihre Persönlichkeitsstrukturen nur durch Feindbilder aufrechterhalten können“. Es ist daher kein Wunder, dass die Menschen immer wieder auf solche Totengräber der Demokratie hereinfallen.
Wer will auch schon eigene Fehler vorgesetzt bekommen? Dass man zu lange über seine Verhältnisse gelebt hat; dass Mafia und fehlende Steuermoral den Staat aushöhlen oder ein lahmarschiger Verwaltungsapparat die Wirtschaft bremst? Da zieht viel mehr, wenn Berlusconi auf Merkel mit Nazivergleichen hinhaut und ihr die Schuld gibt, dass der Staat keine Zuckerl mehr verteilen kann. Oder wenn er der Europäischen Zentralbank Versagen in der Eurokrise vorwirft und fordert, sie solle die Garantie für die öffentlichen Schulden übernehmen.
Strache operiert genauso. Also gibt er Berlusconi Recht, dass Merkel eine Diktatorin sei, die die EU unter ihr Spardiktat stelle. Und frohlockt: „Das wird bei den italienischen Wählern ankommen“.
Quelle OÖN vom 26.2.2012
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