25 Jahre "Ostöffnung" - wie denkt Ihr darüber?

Mitglied #155646

Samtpfotiger Doppelnull-Agent
Männlich Hetero Österreich, Burgenland (24**) Dieser Benutzer hat 12 Checks
Registriert
8.4.2010
Beiträge
11.468
Reaktionen
12.962
Punkte
1.006
Checks
12
"Das tritt nach meiner Kenntnis ... ist das sofort, unverzüglich". Mit diesen Worten hat der damalige SED-Apparatschik Günter Schabowski am 9.11.1989, also vor knapp 25 Jahren, quasi unbeabsichtigt die Berliner Mauer und die Grenzen zwischen Ost- und Westdeutschland geöffnet.

Zwar bedeutete die ihm verlautbarte "Regelung" keineswegs, dass die Leute einfach über die Grenze marschieren hätten dürfen, denn dafür wäre eigentlich Ausstellung eines Reisepasses und eines Visums notwendig gewesen, aber in der damaligen "Aufbruchstimmung" wurde es einfach so interpretiert und die Leute haben sich vor den Grenzübergängen angestellt, bis sie letztlich geöffnet wurden. So wurde der 9.November zum dritten Mal nach 1918 (Ausrufung der Republik) und 1938 ("Reichskristallnacht") zu einem historischen Datum für die Deutschen.

Auch war der Fall der Berliner Mauer weder der Anfang, noch das Ende der "Ostöffnung" und des Niedergangs des Kommunismus. Begonnen hat es eigentlich viele Jahre zuvor in Polen, mit der Solidarnosc-Bewegung, und Polen hatte zum Zeitpunkt des "Mauerfalls" bereits als erstes Ostblockland einen gewählten nichtkommunistischen Ministerpräsidenten. In Ungarn war der "Eiserne Vorhang" zu diesem Zeitpunkt schon weitgehend abgebaut.

Trotzdem wird die Öffnung der innerdeutschen Grenze als großer Wendepunkt in der europäischen Nachkriegsgeschichte gefeiert. Aus heutiger Sicht ist es erstaunlich, wie schnell die Entwicklungen danach gingen, am 9.11.1989 tagte noch das Zentralkomittee der SED, am 3.10.1990, also weniger als ein Jahr später, war Deutschland wiedervereinigt. Wenn man bedenkt, wie lange Pimperl-Reformen manchmal dauern, ist es umso mehr sensationell, wie schnell das alles ging.

25 Jahre danach darf man sich die Frage stellen, welche Vor- und Nachteile die Ostöffnung für die Bürger der Oststaaten, aber auch für uns gebracht hat. Die Zeiten der allgemeinen Glorifizierung dieser Epoche sind zweifellos vorbei, aber manche Kritik daran ist wohl auch überzogen.

Was meint Ihr?
 

Ich bin natürlich froh, dass es die Ostöffnung gegeben hat. Im Vergleich zu den Problemen des Kalten Krieges halte ich die mit der Ostöffnung verbundenen Probleme (z.B. Migration) für überschaubar.
Es wächst zusammen, was zusammen gehört.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin natürlich froh, dass es die Ostöffnung gegeben hat. Im Vergleich zu den Problemen des Kalten Krieges halte ich die mit der Ostöffnung verbundenen Probleme (z.B. Migration) für überschaubar.
Es wächst zusammen, was zusammen gehört.

Ich bringe einmal ganz verkürzt zwei Sichtweisen aus österreichischer Perspektive:
Vorteil: Zahlreiche Arbeitsplätze in Ö, die direkt oder indirekt auf Grund der Ostöffnung entstanden sind oder erhalten wurden.
Nachteil: Wie man im Nachhinein feststellen durfte, war der "Eiserne Vorhang" auch eine für uns Österreicher quasi kostenlose Sicherung gegen Kriminalität aus dem Osten.
 
ob alles besser geworden ist oder nicht ,da trau ich mir nicht wirklich sagen . es gibt aber genug ost- deutsche die die mauer gerne wieder hätten . natürlich ist es mehr die ältere generation.
 
ob alles besser geworden ist oder nicht ,da trau ich mir nicht wirklich sagen . es gibt aber genug ost- deutsche die die mauer gerne wieder hätten . natürlich ist es mehr die ältere generation.

das ist wie in Österreich, die es zu nichts gebracht haben und die verlierer sind, die schreien nach den alten Systemen :winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt gar keine Ideologie, von der man im Nachhinein sagen kann, dass die zu 100 % gut oder schlecht war.
 
Was war das Gute am Kommunismus?
z.B.......Das kostenlose Gesundheitssystem war auch nicht schlecht, die Qualität jenes war ebenfalls hoch.
Gut war auf Grund der Knappheit der Ressourcen auch das Miteinander zwischen den Menschen. Man half sich, wo man konnte. Der Neid zwischen den Bürgern war beileibe nicht zu hoch wie in der heutigen Konsumgesellschaft.
 
Für die Bonzen gabs eine halbwegs annehmbare Versorgung, für die Werktätigen auch hier vor allem eins: Mangel ....
Sie haben wirklich keine Ahnung. Da muß ich Ihnen widersprechen,das Gesundheitssystem der DDR war eines der besten was es gab.
 
Sie haben wirklich keine Ahnung. Da muß ich Ihnen widersprechen,das Gesundheitssystem der DDR war eines der besten was es gab.

:hmm: Dagegen spricht bspw. folgendes Filmdokument - zweifellos eine Punktaufnahme, aber wohl nicht gelogen:

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?
 
Da muß ich Ihnen widersprechen,das Gesundheitssystem der DDR war eines der besten was es gab.

Schwerste Mängel z.B. bei Insulinen, Dialyse. Nur ein 1! Ultraschallgerät pro 32.000 EW. In der Zahnmedizin nur Trockenbohrer. Eklatanter Ärztemangel usw. usf.
 
vorweg: schon bei den wenigen berührungen mit dem damaligen osten hat es mir die kalten schauer drübergejagt. ich bin also kein verfechter der als kommunismus verkauften einparteien-diktatur zum wohle einiger weniger. und wo die massen nur durch mauern, stacheldraht, selbstschüsse und bewaffnete grenzer vom davonrennen abgehalten werden konnten. gut, wennst dich systemkonform (zumindest nicht offen aufrührerisch) verhalten hast, bist nicht völlig vor die hunde gegangen. aber wohlhabend werden/grandios leben konnten nur einige wenige apparatschiks. meine frau ist gebürtige polin, aus ihren erzählungen und auch den kontakten mit der familie ... gut, dass dieses system zusammengebrochen ist! und so war der fall der mauer und des eiseernen vorhangs eine wohltat für beide seiten.

ABER: mit dem wegfall des sowjetkommunismus (auch wenn dieser nicht funktioniert hat) ist der widerpart zum (turbo-)kapitalismus weggefallen. seitdem hat sich der - ohne wenn und aber - mit allen verwerfungen, grausamkeiten und unmöglichkeiten entfaltet. hört mal volker pispers ein wenig zu. der mensch weiß schon, wovon er spricht (so z.b. ab 45:40):

Externe Inhalte von YouTube
Dieser Beitrag beinhaltet externe Inhalte von YouTube. YouTube könnte Cookies auf deinem Computer setzen bzw. dein Surfverhalten protokollieren. Mehr Informationen zu Cookies und externen Inhalten findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Möchtest du die externen Inhalte laden?

der (sowjet)kommunismus ist tot - und das ist gut so. aber: der (turbo)kapitalismus auch - nur hat es dem noch keiner gesagt!

und was mach ma jetzt??? :hmm:

wann fällt UNSERE mauer???

schlimm dran sind die, die ende der 80er in unsere frühen 60er- und dann gleich in unsere 20xx rübergeschwenkt sind. weil die haben keine reserven aufbauen können, um jetzt den niedergang noch halbwegs abzufedern. die sind gleich direkt wieder am untersten limit.

klar ginge es anders - aber es hört einem keiner zu, weil sie alle krampfhaft damit beschäftigt sind, ein system noch irgendwie über die runden zu reanimieren, das längst tot und daher nicht zu retten ist.

das sind meine 2 cents zum thema ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich will gerne wissen , ob nach der wende Leute die unschuldig in der DDR im Gefängniss saßen die gegen das System der DDR waren ( Ausreisebewilligung gestellt haben etc.
von den Gefängnisswärten geschlagen und gefoltert würden ( Einzelhaft , schlechtes essen , usw. ) sich nachher an den Peinigern gerächt haben .
 
Schwerste Mängel z.B. bei Insulinen, Dialyse. Nur ein 1! Ultraschallgerät pro 32.000 EW. In der Zahnmedizin nur Trockenbohrer. Eklatanter Ärztemangel usw. usf.
Können Sie mir eine Quelle nennen,oder stammt der Blödsinn von Ihnen Herr Bulsara?

Eklatanter Ärztemangel
Sie sind ganz schlecht informiert Herr Bulsara,in der DDR gab es sogenannte Polikliniken,und das Flächendeckend,in denen Ärzte diverser Fachrichtungen sich um die wehwehchen der Bürger kümmerten .
 
Gut war auf Grund der Knappheit der Ressourcen auch das Miteinander zwischen den Menschen. Man half sich, wo man konnte. Der Neid zwischen den Bürgern war beileibe nicht zu hoch wie in der heutigen Konsumgesellschaft.

Genau das hab ich damals auch gehört. Ich kanns nicht bewerten, ist ja nur aus zweiter Hand, für mich auch schwer vorstellbar, stells aber mal hier rein.
 
Können Sie mir eine Quelle nennen,oder stammt der Blödsinn von Ihnen Herr Bulsara?


Sie sind ganz schlecht informiert Herr Bulsara,in der DDR gab es sogenannte Polikliniken,und das Flächendeckend,in denen Ärzte diverser Fachrichtungen sich um die wehwehchen der Bürger kümmerten .

Exakt.

Genau das hab ich damals auch gehört. Ich kanns nicht bewerten, ist ja nur aus zweiter Hand, für mich auch schwer vorstellbar, stells aber mal hier rein.

Erfrischend jemanden zu lesen der nicht albernerweise wie bulsara oder kater den ehemaligen DDRler die DDR erklären will.
 
Zurück
Oben