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Gast
(Gelöschter Account)
Sexuelle Treue in einer Beziehung einzufordern bzw. zu halten hatte in früheren Zeiten recht praktische Gründe - eben aus der Gefahr von Fremdschwängerung und der Übertragung von Geschlechtskrankheiten, die ja früher auch viele Opfer gefordert haben. Zwar sind heute z.B. HIV und Hepatitis auch eine gesundheitliche Bedrohung, aber allein schon die Prophylaxe hat sich im Lauf der letzten Jahrzehnte verbessert (insbesondere durch Kondome und Attest). Und die Empfängnisverhütung via Pille steht nicht von ungefähr im direkten Zusammenhang mit der sexuellen Revolution ab den 60er-Jahren.
Auch haben sich die "moralischen Restriktionen" bezüglich sexueller Treue in einer Beziehung in diesen letzten Jahrzehnten durch zwei Entwicklungen wesentlich gelockert: Einerseits hat die Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft allein schon durch die verlorene Glaubwürdigkeit aufgrund der vielen Missbrauchsfälle im eigenen Bereich drastisch abgenommen, und der teils sogar erpresserische Druck der Kirche über Beichte und daher Mitwisserschaft ist - über die Breite der Gesellschaft gesehen - unvergleichlich niedriger. Und andererseits ist eine promiskuitive Frau durch die zunehmende (wenn auch leider immer noch nicht völlig erreichte) Gleichberechtigung nicht derart automatisch "die Schlampe", wie das in früheren Zeiten war.
Die "äußeren Hinderungsgründe" dass Menschen in einer Beziehung nicht auch außerhalb dieser sexuell aktiv sein könn(t)en haben also - zumindest aus meiner bescheidenen Sicht - drastisch abgenommen. Aber leben tun wir das, Beziehung für Beziehung völlig unterschiedlich. Ich glaube, aus einem Nachzieheffekt in der Erziehung und einem Märchen-Wertesystem punkto absoluter Monogamie, das dem noch nicht Rechnung trägt. Was vielfach in Beziehungen auch ein enormes Spannungsfeld auftut: Entweder zwischen Wollen und Können/Dürfen - oder aber zwischen Schein und Wirklichkeit. Siehe die einzelnen Beiträge dazu hier.
Und natürlich: Was immer noch bleibt sind die Verlustängste bezüglich des Partners wenn man annimmt, dass da jemand Neuer kommt, der es ihr/ihm "besser besorgt". Wie sehr dominiert heute ein schlechtes Selbstwertgefühl die Forderung nach sexueller Exklusivität? Ist diese Angst berechtigt? Wer würde denn seinen Partner verlassen, bloß weil man mit jemand anderem erfüllenden Sex erlebt?
Sind die prohibitiven Einsperr-Methoden überhaupt effektiv - oder sowieso nur Selbstbetrug? Oder der beste Weg, den Partner in die Unehrlichkeit zu zwingen? Ist diese Unehrlichkeit nicht in Wahrheit das Gift, an dem eine bedrohte Beziehung elendiglich zugrunde geht?
Ist die erzwungene Exklusivität nicht auch eine Hürde, um sich selbst in der Sexualität weiterzuentwickeln? Ist auch der Sex in einer Beziehung besser, "wenn es auch andere gibt"?
Und: Hat nicht eine sexuell offene Beziehung bessere Bestandschancen? Oder ist sie stärker gefährdet?
Wie seht IHR das?
Ich mache auch eine Umfrage dazu auf!
Klickt an, welchen Annahmen Ihr zustimmt - Mehrfachantworten sind möglich.
Auch haben sich die "moralischen Restriktionen" bezüglich sexueller Treue in einer Beziehung in diesen letzten Jahrzehnten durch zwei Entwicklungen wesentlich gelockert: Einerseits hat die Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft allein schon durch die verlorene Glaubwürdigkeit aufgrund der vielen Missbrauchsfälle im eigenen Bereich drastisch abgenommen, und der teils sogar erpresserische Druck der Kirche über Beichte und daher Mitwisserschaft ist - über die Breite der Gesellschaft gesehen - unvergleichlich niedriger. Und andererseits ist eine promiskuitive Frau durch die zunehmende (wenn auch leider immer noch nicht völlig erreichte) Gleichberechtigung nicht derart automatisch "die Schlampe", wie das in früheren Zeiten war.
Die "äußeren Hinderungsgründe" dass Menschen in einer Beziehung nicht auch außerhalb dieser sexuell aktiv sein könn(t)en haben also - zumindest aus meiner bescheidenen Sicht - drastisch abgenommen. Aber leben tun wir das, Beziehung für Beziehung völlig unterschiedlich. Ich glaube, aus einem Nachzieheffekt in der Erziehung und einem Märchen-Wertesystem punkto absoluter Monogamie, das dem noch nicht Rechnung trägt. Was vielfach in Beziehungen auch ein enormes Spannungsfeld auftut: Entweder zwischen Wollen und Können/Dürfen - oder aber zwischen Schein und Wirklichkeit. Siehe die einzelnen Beiträge dazu hier.
Und natürlich: Was immer noch bleibt sind die Verlustängste bezüglich des Partners wenn man annimmt, dass da jemand Neuer kommt, der es ihr/ihm "besser besorgt". Wie sehr dominiert heute ein schlechtes Selbstwertgefühl die Forderung nach sexueller Exklusivität? Ist diese Angst berechtigt? Wer würde denn seinen Partner verlassen, bloß weil man mit jemand anderem erfüllenden Sex erlebt?
Sind die prohibitiven Einsperr-Methoden überhaupt effektiv - oder sowieso nur Selbstbetrug? Oder der beste Weg, den Partner in die Unehrlichkeit zu zwingen? Ist diese Unehrlichkeit nicht in Wahrheit das Gift, an dem eine bedrohte Beziehung elendiglich zugrunde geht?
Ist die erzwungene Exklusivität nicht auch eine Hürde, um sich selbst in der Sexualität weiterzuentwickeln? Ist auch der Sex in einer Beziehung besser, "wenn es auch andere gibt"?
Und: Hat nicht eine sexuell offene Beziehung bessere Bestandschancen? Oder ist sie stärker gefährdet?
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