was mir in der energiediskussion meist fehlt, sind die gesamtkosten - von der gewinnung bis zur endgültigen entsorgung. bei atomkraft ein generelles problem, weil eine endlagerungslösung bis heute nicht vorhanden ist und die kosten auf die allgeinheit umgewälzt werden. somit ist atomstrom enorm subventioniert.
sieht aber auch bei den fossilen Energieträgern, in einer andern dimension zwar, aber trotzdem, ähnlich aus. öl wird gefördert, so lange es sich wirtschaftlich lohnt. wenn die quelle großteils ausgebeutet ist, verlassen die produzenten den ort und scheren sich nicht um die umwelt drumrum. hab da vor etwa einem jahr eine interessante doku über die ölförderung in nigeria gesehen. dort sind weite landstriche, die bereits ausgebeutet sind, total verseucht. und nein, es ist dort keine wüste, es sind flüsse und wälder. sobald sich ein bohrturm nicht mehr lohnt, wird er verlassen (viellicht drückt man noch einen stopel rein, der ein paar jahre dicht hält, aber das war's dann). diese alten anlagen lecken heute beträchtlich, auf den bächen und flüssen bildet sich ein ölfilm, das wasser ist verseucht - und keiner hat interesse das heute wieder in ordnung zu bringen. nicht der nigerianische staat und schon gar nicht die ölindustrie, die dort jahrzehnte gut verdient hat. ist ja eh wurst, sind ja nur ein paar "schwarze", die daran zugrunde gehen. und der ausstoß von co2 ist ja auch nicht dem guten klima förderlich.
das sieht bei verantwortungsvoller nutzung von wasserkraft, windkraft oder sonnenenergie doch anders aus. es mögen zwar die direkten kosten der stromgewinnung teurer sein, aber langfristig geht die rechnung auf, weil die nebenkosten, die wir alle zu tragen haben, geringer sind.
ich bin keine phantastin und weiß schon, dass wir für die umstellung von fossiler energie und atomenergie in erneuerbare energien zeit brauchen. das geht eben nicht in ein paar jahren. aber wenn wir nicht damit beginnen, dann wir's nie was. unsere kinder und enkel werden es uns eines tages danken.