Wieso ist Arbeit entfremdet, wenn sie das Überleben sichert?
Von Anfang an war das Tun des Menschen in erster Linie darauf abgestellt, sein Überleben zu sichern. Erst im Laufe der Zeit und mit der Ausbildung von Hierarchien konnten privilegierte Gruppen sich auch anderen Dingen widmen.
weil das überleben in unserer privilegierten gesellschaft schon lange nicht mehr als einzige motivation im leben gesehen wird, da vieles an die allgemeinheit delegiert wurde. ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass es einen unterschied in der qualität der arbeit gibt, jemand der selbstbestimmt seine arbeit macht, sein geschäft führt, dabei seine freude an seinem tun hat, wird die arbeit anders betrachten, als der, dem nichts übrig bleibt als tagein tagaus einer schlecht bezahlten und wenig inspirierenden tätigkeit nachzugehen.
vielleicht noch ein paar anregungen die arbeit einmal ein bisschen anders zu sehen, ohne den gewohnten max weberschen arbeitsethos:
»Die Natur«, schreibt Plato in seiner Gesellschaftsutopie, in seiner Musterrepublik, »die Natur hat weder Schuhmacher noch Schmiede geschaffen; solche Berufe entwürdigen die Leute, die sie ausüben: billige Söldner, Elende ohne Namen, die durch ihren Stand bereits von den politischen Rechten ausgeschlossen sind. Was die Händler betrifft, die an Lug und Betrug gewöhnt sind, so wird man sie in der Gemeinde nur als ein notwendiges Übel betrachten. Der Bürger, der sich durch Handelsgeschäfte erniedrigt, soll für dieses Verbrechen bestraft werden. Wird er überführt, so soll er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Bei jedem Rückfall ist die Strafe zu verdoppeln.«
»Was kann aus einem Laden Ehrenhaftes kommen?« erklärt Cicero, »und was kann der Handel Ehrenvolles hervorbringen? Alles, was Laden heißt, ist eines ehrenhaften Mannes unwürdig ..., da die Kaufleute, ohne zu lügen, nichts verdienen können; und was ist schändlicher als die Lüge? Deshalb muß das Gewerbe derer, die ihre Mühe und Geschicklichkeit verkaufen, als niedrig und gemein betrachtet werden, denn wer seine Arbeit für Geld hergibt, verkauft sich selbst und stellt sich auf eine Stufe mit den Sklaven.«
Laßt uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb' und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.
Lessing