Ausforschung von "Arbeitsunwilligen"

hängt wohl von der art der arbeit ab, die einem angeboten wird

und das hängt mMn davon ab, inwieweit man etwas Einsatz zeigen will, um z.b. eine entsprechende Ausbildung zu machen, und damit dann eventuell eine Arbeit zu verrichten, die auch Spaß macht, und nicht nur dem Überleben dient. Nur das ist halt das ewige Hamsterrad, dass viele glauben ohne Fleiß und Einsatz wachsen die gebratenen Hühner am Baum und bekommen sie die Traumjobs angeboten.
 
Wir leben allerdings in einer seltsamen Gesellschaft:
Arbeit wird nicht als etwas sinnstiftendes angestrebt, sondern es ist ein Übel, das es zu vermeiden gilt......

nun, würde ich zu gemeinnütziger arbeit in der öffentlichen toilette am praterstern gezwungen werden, ist es ein übel das es für mich zu vermeiden gilt. fragt man die menschen die in der fischfabrik arbeiten um ihre existenz sichern zu können, ist die arbeit auf diesen sinn reduziert, einen anderen kann ich beim besten willen nicht ausfindig machen.
 
...oft schwierig ....ohne Kohle keine Ausbildung....ohne Ausbildung keine Kohle.......

da die Grundschule und auch weiterführende Schulen oder Lehrverhältnisse kostenlos sind, scheitert es wohl eher nicht an der Kohle...;) das war bei meinem Posting gemeint und nicht irgendwelche Ausbildungen bei Instituten und dergleichen (die auch teilweise gefördert werden).
Ich halte es einfach für wichtig, dass Hänschen schon lernt und nicht erst der Hans. Denn sonst kann es eben dazu kommen, wie du geschrieben hast - ohne Geld ka Musi..
 
Wieso ist Arbeit entfremdet, wenn sie das Überleben sichert?
Von Anfang an war das Tun des Menschen in erster Linie darauf abgestellt, sein Überleben zu sichern. Erst im Laufe der Zeit und mit der Ausbildung von Hierarchien konnten privilegierte Gruppen sich auch anderen Dingen widmen.

in unserer (westlichen) Gesellschaft gehts halt mittlerweise eher um Selbstverwirklichung um was halbwegs positives zu nennen, oder vor allem um hemmungslosen Konsum... erklär mal irgendwem, er soll froh sein von seiner Hände Arbeit überleben zu können.
 

Einer der guten Ratschläge die man da lesen kann....
Weil bei einem Stromausfall die Heizung nicht mehr funktionieren würde, hat Blattmann auch ein Cheminée mit Holzvorrat.

Erklär mal dem Insassen einer Gemeindewohnung ohne Kaminanschluss, wie das in der Praxis funktioniert. Lagerfeuer in der Badewanne?
Zuerst wird die Bevölkerung mit allen Mitteln unselbstständig gemacht, und dann kann man sich noch solche weisen Sprüche anhören.
 
ja und wie lange soll sowas reichen ? ein paar Tage, maximal Wochen … und dann ?
 
.....da fängts ja schon an......welches Kind geht gern in die Schule und welches Kind nicht....

die wenigsten gehen gerne zur Schule, das ist schon klar. Sind wir ja auch nicht.
Ich halte absolut nichts davon, Kinder zu Musterschülern zu trillen. Nur ein bißchen zu verklickern, dass das Leben kein Ponyhof ist, schadet mMn auch nicht.
 
Wieso ist Arbeit entfremdet, wenn sie das Überleben sichert?
Von Anfang an war das Tun des Menschen in erster Linie darauf abgestellt, sein Überleben zu sichern. Erst im Laufe der Zeit und mit der Ausbildung von Hierarchien konnten privilegierte Gruppen sich auch anderen Dingen widmen.

weil das überleben in unserer privilegierten gesellschaft schon lange nicht mehr als einzige motivation im leben gesehen wird, da vieles an die allgemeinheit delegiert wurde. ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass es einen unterschied in der qualität der arbeit gibt, jemand der selbstbestimmt seine arbeit macht, sein geschäft führt, dabei seine freude an seinem tun hat, wird die arbeit anders betrachten, als der, dem nichts übrig bleibt als tagein tagaus einer schlecht bezahlten und wenig inspirierenden tätigkeit nachzugehen.

vielleicht noch ein paar anregungen die arbeit einmal ein bisschen anders zu sehen, ohne den gewohnten max weberschen arbeitsethos:

»Die Natur«, schreibt Plato in seiner Gesellschaftsutopie, in seiner Musterrepublik, »die Natur hat weder Schuhmacher noch Schmiede geschaffen; solche Berufe entwürdigen die Leute, die sie ausüben: billige Söldner, Elende ohne Namen, die durch ihren Stand bereits von den politischen Rechten ausgeschlossen sind. Was die Händler betrifft, die an Lug und Betrug gewöhnt sind, so wird man sie in der Gemeinde nur als ein notwendiges Übel betrachten. Der Bürger, der sich durch Handelsgeschäfte erniedrigt, soll für dieses Verbrechen bestraft werden. Wird er überführt, so soll er zu einem Jahr Gefängnis verurteilt werden. Bei jedem Rückfall ist die Strafe zu verdoppeln.«

»Was kann aus einem Laden Ehrenhaftes kommen?« erklärt Cicero, »und was kann der Handel Ehrenvolles hervorbringen? Alles, was Laden heißt, ist eines ehrenhaften Mannes unwürdig ..., da die Kaufleute, ohne zu lügen, nichts verdienen können; und was ist schändlicher als die Lüge? Deshalb muß das Gewerbe derer, die ihre Mühe und Geschicklichkeit verkaufen, als niedrig und gemein betrachtet werden, denn wer seine Arbeit für Geld hergibt, verkauft sich selbst und stellt sich auf eine Stufe mit den Sklaven.«

Laßt uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb' und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.
Lessing
 
...oft schwierig ....ohne Kohle keine Ausbildung....ohne Ausbildung keine Kohle.......

Das ist nur die halbe Wahrheit. Meine drei Cousins kommen aus eine eher armen Bauernfamilie. Zwei davon haben Matura und Studium in Rekordzeit geschafft und haben bestens bezahlte Jobs. Der Dritte war in der Schule faul, der wurde halt Bauer. Mehrere Freunde von mir aus Arbeiterfamilien haben erfolgreich studiert. Am Geld liegt es eher nicht. Mehr an der Einstellung der Familie und des Einzelnen zu Leistung.
 
Heute eines dieser Gespräche, die in einer grundlosen Frechheit enden.
Da regt sich ein Türke darüber auf, dass die Flüchtlinge 1 € in der Stunde bekommen würden. Auf meinen Hinweis, dass sie ja alles andere eh schon bezahlt bekommen und man diesen "Stundenlohn" nicht mit dem normalen Stundenlohn vergleichen kann, war ich dann schon wieder der Rassist.
Einerseits bin ich froh, dass es bis dato nur online zu grundlosen Beleidigungen kommt. Andererseits wäre es mal an der Zeit jemandem die Nase zu brechen. Ich dulde viel im Leben, aber derartige Dinge sind echt zu viel.
 
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