sprach jener, der sie sache selbst nur vom hörensagen ...
... kennt!
sowas kannst nicht erfinden ...
Spielt doch keine Rolle bei dir, denn du würdest auch die Meinung von direkt Betroffenen ebenfalls nicht akzeptieren oder anerkennen.
Aber, warum versuchen wirs mal nicht mit Ehrlichkeit?
Es geht nämlich nicht darum, ob man damit leben könnte, sondern ob man den Partner (weiterhin) sexuell anziehend findet.
Es ist mE ok zu sagen: Mich turnen Menschen im Rollstuhl, Krücken, Sehbehinderung sexuell etc. nicht an. Das ist eine sehr individuelle Geschichte - geschenkt, aber zu sagen "ich könnte das nie" oder "dann würde ich ja auch Einschränkungen haben" stimmt einfach nicht. Jede Beziehung hat Einschränkungen und Möglichkeiten und selbst meine Besteline (ohne Behinderung) kann nicht mal spontan mit ihrem Mann im Urlaub fahren, weil sie vier kranke Katzen haben oder weil beide beruflich sehr eingespannt sind. Oder was machen denn Paare mit Kinder? Die können auch nicht mal spontan mit dem Roller weg. Was ist mit Paare, die ihre Eltern pflegen? Spontanität ist purer Luxus und auch nicht immer wünschenswert!
Und ja, ist die Verliebtheitsphase vorbei, wird einem die Lebensrealität von allen Beteiligten bewusst. Aber trifft das nicht auf jede Beziehung zu? Gibt es hier nicht einige User*innen, die man durchaus als Serienmonogamisten
bezeichnen würden? Da sind keine Behinderungen im Spiel, nein, da sind einfach Faktoren, die eine Beziehung (un)möglich machen. Wenn man nach der Verliebtheitsphase so manche Spleens klar erkennt und man sich überlegt: Will ich das? Brauch ich das? Und warum sollten diese Faktoren in einer Beziehung, in der ein Part eine Behinderung hat, anders sein, als bei Beziehung mit Nicht-Behinderten Partner?
Unterm Strich ist eine Beziehung ein Arrangement zweier (oder mehrerer) Personen, die sich bewusst dafür entschlossen haben, das Leben miteinander zu teilen. Wie dieses Arrangement ausschaut, bestimmen nur die beteiligten Personen. In meinem Umfeld gibt es viele Beziehungen von Menschen mit und ohne Behinderung und sie unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von anderen Beziehungen.
Man glaubt nicht, wozu wir fähig sind, wenn wir bestimmten Situationen ausgesetzt sind und zu sagen, man könne dies oder das nicht, ist nicht richtig. Die Fähigkeit des eigenen (sozialen) Überlebens hängt von der persönlichen Unzulänglichkeit ab und sicherlich nicht von Menschen mit Behinderungen. Wir müssen uns nämlich mit anderen Problemen rumschlagen und können uns nicht auch noch mit den kleinen Befindlichkeiten mancher nicht-behinderten Zeitgenossen rumschlagen.
Noch einen angenehmen Tag.