Beziehung und Corona

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Bis zuletzt haben wir das „den anderen anders sein lassen“ gelebt ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen, jetzt mit Corona und Impfpflicht scheint sich ein Keil zu finden der sich zwischen uns reindrängt.
Wie gehts euch in euren Beziehung mit dem Thema? Wie unbelastet bleiben eure Beziehungen bei konträren Standpunkten zu dem Thema, funkt das dazwischen oder bleibts weitgehend ohne Einfluss?
Wir sind da auch nicht einer Meinung und hatten damit bis auf eine Ausnahme kein Problem. Da meinte die Schwiegermutter sich hier einmischen und Druck machen zu müssen, sie ist übrigens vor 2 Tagen trotz ihrer Impfungen selbst daran erkrankt. Nicht daß ich ihr das gewünscht hätte aber damit ist die Diskussion nun beendet. :rolleyes:
 
Der Körper meines Partners geht mich nix an und steht nicht zur Diskussion. Wenn mir wer schlüssig seinen Standpunkt erklären kann, dann respektiere ich diesen auch.
 
Gerne möchte ich die Thematik ausweiten (@Mitglied #361440 : no offense), weil ich meine, dass sich diese Frage in vielen Bereichen (und damit grundsätzlicher) stellt. Außerdem wird so auch das Abgleiten in eine Cov-Diskussion etwas hintangehalten.

Wie sehr darf die Einstellung der Partner in Sachen Politik, Religion, Esoterik usw divergieren, ohne die Beziehung zu stören oder gar zu gefährden?
Es kommt - so sehe ich das - auf mehrere Faktoren an:

Zum einen, wie sehr die kontroversiellen Bereiche emotionalisiert werden.
Starke Divergenzen lassen sich mMn leichter handeln (beinahe hätte ich "aushalten" geschrieben), wenn man die Dinge sachlich und unaufgeregt angeht. Problematisch wird es da erst, wenn eine/r oder beide dazu bei dem einen oder anderen Thema nicht in der Lage (oder willens) sind.

Zum anderen hängt es auch davon ab, wie viel Individualität ich dem anderen (und umgekehrt) zugestehe, also was tatsächlich "seines/ihres" ist und bleibt. Rein juristisch hat ein (Ehe-) Partner nicht einmal das Recht zu erfahren, wo der/die andere am Wahltag sein Kreuzerl gemacht hat.

Zum dritten kommt es darauf an, welchen Raum man (also die Beteiligten) solchen Differenzen geben, also in welchem Maß diese Dinge die Beziehung (mit) prägen dürfen (ja, tatsächlich "dürfen"). Ganz wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang, zwischen "privat" und "persönlich" zu unterscheiden (nicht nur sprachlich, sondern auch faktisch) und diese Unterscheidung auch real zu respektieren.

Just my 2 eurocents.

BTW: Diese Aussage...
Aber in Sachen Wissenschaft gibt es in der Regel keine zwei Meinungen.
... halte ich für sehr gewagt.
 
Weniger das Thema "Impfen" führte bei uns zu Diskussionen, als viel mehr das Problem mit dem Reisen. Wir waren es gewohnt vor Corona viel Zeit (als Zweitwohnsitz) in der Heimat meines Mannes zu verbringen. Das war jetzt nur noch sehr eingeschränkt möglich bzw. mit Quarantäneverpflichtungen. Da gab es bei ihm schon große Sehnsucht nach seiner Familie und Freunden. Das versteh ich natürlich, aber ich denke man kann die auch mal mit den Pops daheim bleiben....Reisen ist nun wirklich ein absolutes Luxusproblem.
 
Da gab es bei ihm schon große Sehnsucht nach seiner Familie und Freunden. Das versteh ich natürlich, aber ich denke man kann die auch mal mit den Pops daheim bleiben....Reisen ist nun wirklich ein absolutes Luxusproblem.

Tja, und so manch anderer sieht das vielleicht gar nicht so negativ:
"Liebste Schwiegermutter, wir würden dich ja sooooooooo gern besuchen, aber leeeeeeeeeeiiiider..." :cool:
:ironie:
 
Wir haben bisher alle Freunde behalten, und darauf sind wir sehr stolz. Wir haben auch eine differenzierte Meinung, können sachlich fundiert argumentieren und akzeptieren auch jeden abweichenden Standpunkt. Viele unserer (vormals links-liberalen) Freunde verstehen erst jetzt, was ich meinte, als ich immer sagte "der Staat ist nicht unser Freund". :)

Was uns auch auffällt: viele Freunde, die die Impfung verweigern (fast immer links-alternatives esoterisches Klientel) stellen jetzt auch die Klimamaßnahmen in Frage (tja, so ergibt eben eines das andere, wenn erstmal die Glaubwürdigkeit einer Obrigkeit schwindet). Da werden die Grünen noch einige Nüsse zu knacken haben.

p.s: beide geimpft! nicht rechtsradikal und/oder gewaltbereit, aber gegen jede Form einer Impfpflicht/Impfzwang (und das lässt sich auch sauber begründen, ist hier jedoch nicht erwünscht, was widerspruchslos akzeptiert wird).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie gehts euch in euren Beziehung mit dem Thema? Wie unbelastet bleiben eure Beziehungen bei konträren Standpunkten zu dem Thema, funkt das dazwischen oder bleibts weitgehend ohne Einfluss?

Meine Frau und ich sind unterschiedlicher Meinung. Es klappt eigentlich ganz gut und funkt nur selten dazwischen. Unterschiedliche Standpunkte zu diskutieren/auszuhalten/respektieren und nicht daran zu zerbrechen oder auseinanderzudriften ist m.m.n. die Königsdisziplin, die in unserer Gesellschaft nur selten praktiziert wird. Gerade in Zeiten wie diesen ist dies eine sehr virulente Thematik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit meiner Frau (87 habe ich betreffend Corona-lmpfung keinerle Differenz. Wir liessen uns jeweils so rasch wie möglich impfen, so wie schon seit Jahrzehnten gegen Grippe und andere Viruserkrankungen. Meine Freundin (75) weigert sich dagegen so lange sie kann.
 
Wenn dieses Thema zu großen Verwerfungen, in der Beziehung, führt dann würde ich mich schon fragen, ob da nicht schon vorher was war.
Waren da vorher bereits Themen, wo es Dissens gab, und wo nicht darüber gesprochen wurde. Jetzt kommt man nicht umhin darüber zu reden, das Thema ist einfach zu omnipräsent.

Ich finde die Diskussionen innerhalb der Familie, über die sehr unterschiedlichen Standpunkte, interessant. Manchmal, wenn es mir zu viel wird, ziehe ich mich ein wenig zurück. Den anderen ihre Meinung lassen ist selbstverständlich, d.h. aber nicht das man jede Schwurbelei (Flat Earth, Reptilien die uns beherrschen, Klima ist eh ok, ...) sofort ernst nimmt und sich ganz darauf einlässt.

- Fred -
 
Unterschiedliche Meinungen zu politischen, religiösen, gesellschaftlichen Fragen etc. gehen ja in einer Beziehung. Zum Thema Impfen in einer solchen Pandemie, da kann es schon richtig eng werden. Ich treffe derzeit ganz bewusst keine ungeimpften Personen - obwohl ich 3x geimpft bin. Mal sehen wie sich das längerfristig mit solchen Bekannten bzw. Freunden weiterentwickelt.
 
Mein Mann und ich haben konträre Standpunkte...ich liebe ihn, frag mich aber manchmal, wieso eigentlich...😅...bevor er mich narrisch macht, erkläre ich das Thema für beendet...
 
Wir leben die Pandemie sowie vorher auch, ein paar Abstriche in Sachen Ausflüge oder Einkaufsbummel, aber sonst ist alles wie immer.

Wir haben in der Familie und bei Freunden Ungeimpfte, Genesene und Geimpfte, und alle kommen mit einander klar.

Jeder hat das Recht selbst zu entscheiden und das wird von uns auch bedingungslos akzeptiert. Natürlich gibt es Diskussionen und hitzige Wortgefechte, aber das gibt es bei anderen Themen auch.

Ich versteh auch die, die für das Recht auf Eigenbestimmung auf die Straße gehen und finde es auch intolerant diese Menschen anzugehen.
 
Wir leben die Pandemie sowie vorher auch, ein paar Abstriche in Sachen Ausflüge oder Einkaufsbummel, aber sonst ist alles wie immer.

Wir haben in der Familie und bei Freunden Ungeimpfte, Genesene und Geimpfte, und alle kommen mit einander klar.

Jeder hat das Recht selbst zu entscheiden und das wird von uns auch bedingungslos akzeptiert. Natürlich gibt es Diskussionen und hitzige Wortgefechte, aber das gibt es bei anderen Themen auch.

Ich versteh auch die, die für das Recht auf Eigenbestimmung auf die Straße gehen und finde es auch intolerant diese Menschen anzugehen.
Hast eine gute Einstellung :up: ;)
 
Die meiste die sich impfen lassen glauben ,weniger das die Impfung den Nutzen hat der versprochen wurde ,sondern Sie wollten ihr altes Leben wiederhaben (Reise,Kino ;Lokale ) ,Jetzt werden viele böse weil es nich so zutrifft und suchen eine Schuldigen .Der wurde auch gleich gefundenUnd das hat viel Streit gebracht und Freundschaften gefährdet . Dabei sollte doch jeder wissen das die Wahrheit in der mitte liegt und keiner im Besitz der absoluten Wahrheit ist . . Die Gräben sind so schon tief und wer weis ob es noch zu kitten ist:unsure:
 
Ich treffe derzeit ganz bewusst keine ungeimpften Personen - obwohl ich 3x geimpft bin. Mal sehen wie sich das längerfristig mit solchen Bekannten bzw. Freunden weiterentwickelt.
Du weißt aber schon, dass du als Geimpfter genauso anstecken kannst? Traurig, damit Freundschaften zu belasten!
 
Unterschiedliche Meinungen zu politischen, religiösen, gesellschaftlichen Fragen etc. gehen ja in einer Beziehung. Zum Thema Impfen in einer solchen Pandemie, da kann es schon richtig eng werden. Ich treffe derzeit ganz bewusst keine ungeimpften Personen - obwohl ich 3x geimpft bin. Mal sehen wie sich das längerfristig mit solchen Bekannten bzw. Freunden weiterentwickelt.

Sorry, aber ich muss das fragen .... und versuche dabei nicht "wörtlich" zu werden um keine Diskussion auszulösen.

Warum meidet man auf einmal bewusst, vielleicht jahrelange Freunde/Bekannte deren "Einstellung" oder "Meinung" bei dem Thema anders ist als deine ?

Wie gesagt, keine Diskussion ... aber das würde mich echt interessieren.
Gerne auch als PN ;)
 
Ich hatte lange Zeit einen Sklaven, dessen politische Einstellung meiner komplett konträr war.
Ich bin heute noch stolz darauf, dass wir es geschafft haben, sachlich zu diskutieren. Manchmal hatte ich die besseren Argumente , was gar nicht so leicht war, da Politik und Sprache quasi sein Beruf war.

Aus dieser Zeit habe ich mitgenommen, wie wichtig es ist, die eigene Blase zu verlassen und dem anderen zuzuhören.

Übrigens ist er heute nicht mehr bei dieser Partei 😉
 
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