Gerne möchte ich die Thematik ausweiten (
@Mitglied #361440 : no offense), weil ich meine, dass sich diese Frage in vielen Bereichen (und damit grundsätzlicher) stellt. Außerdem wird so auch das Abgleiten in eine Cov-Diskussion etwas hintangehalten.
Wie sehr darf die Einstellung der Partner in Sachen Politik, Religion, Esoterik usw divergieren, ohne die Beziehung zu stören oder gar zu gefährden?
Es kommt - so sehe ich das - auf mehrere Faktoren an:
Zum einen, wie sehr die kontroversiellen Bereiche emotionalisiert werden.
Starke Divergenzen lassen sich mMn leichter handeln (beinahe hätte ich "aushalten" geschrieben), wenn man die Dinge sachlich und unaufgeregt angeht. Problematisch wird es da erst, wenn eine/r oder beide dazu bei dem einen oder anderen Thema nicht in der Lage (oder willens) sind.
Zum anderen hängt es auch davon ab, wie viel Individualität ich dem anderen (und umgekehrt) zugestehe, also was tatsächlich "seines/ihres" ist und bleibt. Rein juristisch hat ein (Ehe-) Partner nicht einmal das Recht zu erfahren, wo der/die andere am Wahltag sein Kreuzerl gemacht hat.
Zum dritten kommt es darauf an, welchen Raum man (also die Beteiligten) solchen Differenzen geben, also in welchem Maß diese Dinge die Beziehung (mit) prägen dürfen (ja, tatsächlich "dürfen"). Ganz wichtig erscheint mir in diesem Zusammenhang, zwischen "privat" und "persönlich" zu unterscheiden (nicht nur sprachlich, sondern auch faktisch) und diese Unterscheidung auch real zu respektieren.
Just my 2 eurocents.
BTW: Diese Aussage...
Aber in Sachen Wissenschaft gibt es in der Regel keine zwei Meinungen.
... halte ich für sehr gewagt.