Bildung als Bumerang

Schön, lieber Steirer, dass du uns an deinen Gedanken (kann auch deine persönliche Reflexion genannt werden) teilhaben lässt. ;)
Danke, meine Beste, ich weiß vermutlich schon länger als Du, dass es auch so genannt werden kann, ich seh' nur keinen Sinn dahinter, etwas, was jeder Mensch macht, nämlich nachzudenken, hochtrabend als reflektieren zu bezeichnen, es sei denn, man will damit ein Zeichen setzen, dass man sich von der Masse abhebt.

Das brauch' ich aber ned. Wenn andere zu der Auffassung kommen, dass ich mich von der Masse abhebe, soll's mir recht sein, brauchen tu' ich's aber trotzdem ned. Und wenn nur ich selbst meine, dass ich mich von der Masse abhebe, dann ist es ohnehin wertlos.

Die Welt verändert sich und die Sprache verändert sich .......
Die Sprache hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich habe nichts davon bemerkt, dass das Nachdenken, das sich Gedanken machen, in der deutschen Sprache nicht mehr vorgesehen wäre. An der Sprache liegt's demnach nicht.

Die Sprache ist ein Werkzeug, und als solches nicht der Herr über jene, welche sie verwenden. Also kann es nur an jenen liegen, welche sich dieser Sprache bedienen.
 
Muss man ja nicht mögen, dass ich es mag, ist kein Geheimnis.
Hier zu diskutieren und sich über Gedanken, Meinungen und die eigene Lebenseinstellungen bzw. das eigene Diskussionverhalten auseinander zu setzten, bezeichnet man aber nunmal langläufig als reflektieren. ;)

Die Welt verändert sich und die Sprache verändert sich - ich weiß jetzt nicht, wie alt du bist, aber der Begriff der "Selbstreflexion" ist nun auch nicht soooooo neu. ;)

maximal die welt, in der DU lebst :mrgreen:
 
Danke, meine Beste, ich weiß vermutlich schon länger als Du, dass es auch so genannt werden kann, ich seh' nur keinen Sinn dahinter, etwas, was jeder Mensch macht, nämlich nachzudenken, hochtrabend als reflektieren zu bezeichnen, es sei denn, man will damit ein Zeichen setzen, dass man sich von der Masse abhebt.

:mrgreen::daumen:
 
Immerhin bringt es Feminismus sogar in deinen Mund - ein anderes unmittelbares Ziel als diese Vergegenwaertigung hat die Verwendung von gendergerechter Sprache nicht.

Na, genau das eben nicht ..... vielleicht ist mein Mund ein wenig missgebildet, aber ich wüsste nicht, wie man das beim Reden herüberbringt. :fragezeichen:

Das ist nicht Deutsch, sondern Szenesprache, oder genauer: Szeneschreibe.
 
Danke, meine Beste, ich weiß vermutlich schon länger als Du, dass es auch so genannt werden kann, ich seh' nur keinen Sinn dahinter, etwas, was jeder Mensch macht, nämlich nachzudenken, hochtrabend als reflektieren zu bezeichnen, es sei denn, man will damit ein Zeichen setzen, dass man sich von der Masse abhebt.

Seh ich nicht so, aber es sei dir natürlich ungenommen, so darüber zu denken.
 
in meinem beruflichen Umfeld ist reflektieren bzw. Reflexion alltägliches Vokabular... und das seit Jahrzehnten... ich finde es spannend, dass man sich an so einem Begriff hochziehen kann... gibt es wirklich Leute, die sonst nichts zu tun haben? :fragezeichen:
 
... gibt es wirklich Leute, die sonst nichts zu tun haben? :fragezeichen:

Ja!

<--------- der da :cool: :mrgreen:

Sitz du mal die ganze Nacht Mutterseelen allein und verlassen im Taxi, da kummst halt auch in's reflektieren ... :mrgreen:

Und jetzt werd ich mal drüber reflektieren in welchen kaffeehaus ich meine heutige Nachtschicht beginne ... :)
 
ich seh' nur keinen Sinn dahinter, etwas, was jeder Mensch macht, nämlich nachzudenken, hochtrabend als reflektieren zu bezeichnen
http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexion_(Philosophie)
Mag sein, dass der Begriff überstrapaziert wird, aber genau genommen ist Reflektieren nicht bloßes Nachdenken, sondern beim Reflektieren wird über das Nachdenken (mit-)nachgedacht.
Zum Beispiel kann ich über das Ziegenproblem nachdenken und versuchen zu verstehen, warum der Spieler wechseln soll. Ich kann aber auch darüber reflektieren, warum mir etwas Logisches intuitiv als unlogisch erscheint und was das generell über mein Urteilsvermögen sagen könnte. (Oder was das über das Urteilsvermögen von Wählern sagen könnte.)
es sei denn, man will damit ein Zeichen setzen, dass man sich von der Masse abhebt.
Dass Sprache dazu dient, sich sozial zu positionieren (und nicht nur, um sich von der Masse abzuheben, sondern auch um sich der Masse anzupassen), ist nicht neu. Sprache - und vor allem der aktive Wortschatz - ist milieubedingt: Wir lernen Sprache (über den Spracherwerb im Kindesalter hinaus) im Sprechen mit anderen und je nachdem in welchem Milieu ich mich bewege, lerne ich den Sprachgebrauch dieses Milieus ein. (Es ist zum Beispiel ausgesprochen schwierig sich einen rustikalen Dialekt zu erhalten, wenn man sich nicht überwiegend in einer ruralen Umgebung bewegt.) Dass damit auch eine Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe ausgedrückt wird und eine Einschließung und Außschließung derer, die so so sprechen und derer, die nicht so sprechen, passiert, wird von den Sprechenden meistens nicht reflektiert.;)
Und es muss auch nichts Schlechtes sein. Es kann den Gesprächspartnern eine Orientierung geben, wo sich der jeweils andere zugehörig fühlt und von welcher sozialen Position aus er spricht. Vor allem der Gebrauch von Fachbegriffen kann dazu dienen eine Einschätzung zu ermöglichen, ob da ein Wappler spricht, der sich etwas zusammenreimt, oder ob jemand spricht, der mit einer Materie vertraut ist. Das muss nicht nur dazu dienen, sich selbst zu inszenieren, sondern kann auch dem anderen helfen einzuschätzen, wieviel Gewicht er einer Aussage beimessen sollte.
 
Seh ich nicht so, aber es sei dir natürlich ungenommen, so darüber zu denken.

Toller Beitrag, barfly :daumen:

Ja, wie nun .. ??? :hmm:

Lass mich mal reflektieren :mrgreen: : ... Du siehst das also ganz anders als der Steirer .... :cool:

Aber dann klatscht Du Beifall, wenn jemand anders durch seinen Beitrag genau unterstreicht, dass durch die Verwendung einer "besonderen" Sprache soziale Abgrenzungen geschaffen werden ...

Wo bitte ist da Deine Linie .. ? :shock:
 
Wo bitte ist da Deine Linie .. ? :shock:

Ich erklärs dir gern nocheinmal...;)


Der Eine geht davon aus, dass bewusste Abgrenzung, vielleicht sogar Arroganz hinter der Verwendung eines Begriffes steht. Er geht weiters davon aus, dass der Begriff "Reflexion" nur "hochtrabend" verwendet wird.

Der Andere erklärt woher der Begriff "Reflexion" kommt und wie das philosophische Konzept dahinter ist.

Weiters erklärt er, dass Sprache u.a. milieubedingt gelernt und verwendet wird, dass dies aber nicht BEWUSST ab- oder ausgrenzend gemacht wird oder werden muss. Und, barflys Beitrag ist wohl durchdacht, gut formuliert und verzichtet auf Unter- und Angriffe. Darum gefällt dieser mir so gut - etwas, was man nicht von vielen Beiträgen sagen könnte....;)

 
Ich erklärs dir gern nocheinmal...
Ach, das ist aber nett von Dir, dankeschön ... :)

Es ist aber durchaus so, dass ich das trotz meines vermeintlich leicht gestrickten Intellektes auch so schon verstanden hatte... :cool:

Im Grunde genommen sagt nämlich "der Eine" aber schon gar nix anderes aus als "der Andere", natürlich nur meiner bescheidenen Meinung nach ... :mrgreen:

"Der Eine" unterstreicht - wie ja hinlänglich bekannt - seine Meinung vielleicht mit persönlicher Vehemenz, während "der Andere" sich neutraler verhält, aus welchen Gründen auch immer... :)

Als Fazit kommt aber "der Andere" in seiner Aussage recht forumsgerecht auch nur zu dem simplen Ergebnis "alles kann, nix muss" .... :mrgreen:

Ich persönlich sehe also keinen wirklichen Grund, "dem Anderen" zu applaudieren und "den Einen" zu kritisieren.... :)
 
http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexion_(Philosophie)
Mag sein, dass der Begriff überstrapaziert wird, aber genau genommen ist Reflektieren nicht bloßes Nachdenken, sondern beim Reflektieren wird über das Nachdenken (mit-)nachgedacht.

Der Begriff ist immerhin so überstrapaziert, dass dein Link auf meinem PC (Firefox und IE 8) zu folgender Meldung führt:

Diese Seite existiert nicht

* Suche nach „Reflexion (Philosophie“ in anderen Artikeln.
* Suche nach ähnlichen Schreibweisen im alphabetischen Index.
* Verfasse einen Artikel zum Thema (Anleitung).

Suche in anderen Artikeln ergibt:

· Reflexion (Philosophie)
Physik, bedeutet Reflexion in der Umgangssprache so viel wie Nachdenken, Überlegen. … Gesamtprozesses seiner Philosophie, der das Zusichkommen …
26 KB (3.258 Wörter) - 11:34, 3. Mär. 2010

· Reflexiv
Philosophie für: ‚ nachdenklich’, siehe Reflexion (Philosophie) Physik für: eine Eigenschaft von Objekten, siehe Reflexion (Physik) …
718 Bytes (67 Wörter) - 09:18, 18. Feb. 2010

Ganz reflexiv :ironie: suche ich jetzt Online-Wörterbücher auf ....... aber im Beolingus find ich zunächst rein gar nix, das mit einer philosophischen Anwendung dieses Vokabels im Zusammenhang steht.
reflektieren; widerspiegeln; zurückwerfen to reflect
reflektieren (Wellen) to bounce off

Die Rückübersetzung ergibt für "reflect" tatsächlich "(lange) nachdenken". Nun werde ich noch viel reflexiver ..... warum kann man nicht einfach "lange nachdenken" sagen?

in meinem beruflichen Umfeld ist reflektieren bzw. Reflexion alltägliches Vokabular... und das seit Jahrzehnten... ich finde es spannend, dass man sich an so einem Begriff hochziehen kann... gibt es wirklich Leute, die sonst nichts zu tun haben? :fragezeichen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Reflexion_(Philosophie)
Paul Ricoeur bezieht sich auf Fichte und dessen Rezeption in der französischen Philosophie, wenn er die Reflexion als „Wiederaneignung unseres Strebens nach Existenz“[41] beschreibt. Von der cartesischen Bewusstseinsphilosophie unterscheide die Reflexionsphilosophie, dass in ihr das Ich „weder in einer psychologischen Evidenz, noch in einer intellektuellen Intuition“ gegeben sei:

die Reflexion ist das Bestreben, das Ego des ‚Ego cogito’ im Spiegel seiner Objekte, seiner Werke und schließlich seiner Handlungen zurückzuerobern.[42]​

Ahhhh ..... jetzt ist mir alles klar. Aber ich werde in meinem beruflichen Umfeld weiterhin schlicht und einfach nachdenken und verzichte darauf, das Ego des ‚Ego cogito’ im Spiegel seiner Objekte, seiner Werke und schließlich seiner Handlungen zurückzuerobern. Ich vermute, diese Erkenntnis gilt aber nicht nur für Chemiker und Taxifahrer:mrgreen:

Dass Sprache dazu dient, sich sozial zu positionieren (und nicht nur, um sich von der Masse abzuheben, sondern auch um sich der Masse anzupassen), ist nicht neu.

Vor allem der Gebrauch von Fachbegriffen kann dazu dienen eine Einschätzung zu ermöglichen, ob da ein Wappler spricht,

Und wer gründlich über das Anliegen im Eingangsposting reflektiert hat, der kommt spätestens jetzt zur Erkenntnis, dass Seelentraum wohl recht hat. Denn was bedeutet denn diese soziale Positionierung .... nichts anderes als: "ich bin ja viel intellektueller als du .... du Wappler".

Aber dann klatscht Du Beifall, wenn jemand anders durch seinen Beitrag genau unterstreicht, dass durch die Verwendung einer "besonderen" Sprache soziale Abgrenzungen geschaffen werden ...
:daumen:
 
Ahhhh ..... jetzt ist mir alles klar. Aber ich werde in meinem beruflichen Umfeld weiterhin schlicht und einfach nachdenken und verzichte darauf, das Ego des ‚Ego cogito’ im Spiegel seiner Objekte, seiner Werke und schließlich seiner Handlungen zurückzuerobern. Ich vermute, diese Erkenntnis gilt aber nicht nur für Chemiker und Taxifahrer:mrgreen:

Und wer gründlich über das Anliegen im Eingangsposting reflektiert hat, der kommt spätestens jetzt zur Erkenntnis, dass Seelentraum wohl recht hat. Denn was bedeutet denn diese soziale Positionierung .... nichts anderes als: "ich bin ja viel intellektueller als du .... du Wappler".

Einfach köstlich ... genial ... :haha:

Ich werde morgen meinem Chef darlegen, dass er in Zukunft in obigem Sinne zu reflektieren hat.... am Besten nehm ich den Spiegel auch gleich mit.. :mrgreen:

Ich bin mal gespannt, ob ich anschliessend den mir auf mein Pensionsalter zugesicherten Job wirklich noch 2 Jahre ausüben darf .... :haha:
 
Schön, dass ihr es lustig habt. Humor ist eine wichtige Eigenschaft. Ich jedoch verabschiede mich aus diesem Thread.
 
Der Begriff ist immerhin so überstrapaziert, dass dein Link auf meinem PC (Firefox und IE 8) zu folgender Meldung führt:
Danke für den Hinweis.
Bei der automatischen Umwandlung der URL in einen Link hat die Forensoftware die Klammer abgeschnitten.
Ahhhh ..... jetzt ist mir alles klar. Aber ich werde in meinem beruflichen Umfeld weiterhin schlicht und einfach nachdenken und verzichte darauf, das Ego des ‚Ego cogito’ im Spiegel seiner Objekte, seiner Werke und schließlich seiner Handlungen zurückzuerobern. Ich vermute, diese Erkenntnis gilt aber nicht nur für Chemiker und Taxifahrer:mrgreen:
Es ist auch eine Form von Arroganz, etwas, das man nicht verstehen will, einfach lächerlich zu machen. (Saure Trauben?)
 
diese Erkenntnis gilt aber nicht nur für Chemiker und Taxifahrer:mrgreen:

:hmm: werd mir mal morgen von einer meiner studierten Stammkundschaften das Ganze übersetzen lassen und dann ausgiebig drüber reflektieren.

AW folgt ... :mrgreen:

Und weil ich grad per PN gerügt worden bin ... :shock: :oops: ... sag ich's nochmals. Jeder soll schreiben, reden wie immer erInnen mag. Ich für meinen Teil hab kein wirkliches Problem damit wenn wer g'scheiter ist als ich. (Was ja eh ka grosse Kunst ist ... :mrgreen:)

Und auf Rückfrage hat's mir bisher ja eh noch jeder ausgedeutscht worum's gegangen ist wenn ich's grad ned gerafft habe was Sache war ... :)
 
Schön, dass ihr es lustig habt. Humor ist eine wichtige Eigenschaft. Ich jedoch verabschiede mich aus diesem Thread.
Es ist ein Dilemma. Sich ernsthaft mit etwas auseinanderzusetzen ist zu mühsam. Und einfach einmal die Papp'n halten, das geht ja schon gar nicht. Also muss man halt immer lustig sein.
 
Ich erklärs dir gern nocheinmal...;)

Der Eine geht davon aus, dass bewusste Abgrenzung, vielleicht sogar Arroganz hinter der Verwendung eines Begriffes steht.
Der Andere erklärt woher der Begriff "Reflexion" kommt und wie das philosophische Konzept dahinter ist.
Der Eine wird bei seiner Meinung bleiben, und das schöne daran ist, dass Dir der Andere sehr schön erklärt hat, dass der Eine mit seiner Vermutung richtig liegt.

Dass Sprache dazu dient, sich sozial zu positionieren (und nicht nur, um sich von der Masse abzuheben, sondern auch um sich der Masse anzupassen), ist nicht neu.
Sozial zu positionieren ist ein Gummiwort, das kann alles bedeuten.
Konkreter gesprochen wird es so sein, dass sich die Wahl der Sprache danach richtet, ob sich jemand anpassen oder abheben will. Wenn also jemand eine Sprache wählt, mit der er sich bewusst abhebt, dann wird er das nicht tun, um sich irgendeiner Masse anzupassen.

Reflektier' doch einmal darüber.

Ich jedoch verabschiede mich aus diesem Thread.
Schade, aber nicht überraschend.
Das hast Du noch immer so gemacht, sobald Dir die Argumente ausgegangen sind.
 
Schade, aber nicht überraschend.
Das hast Du noch immer so gemacht, sobald Dir die Argumente ausgegangen sind.

Das will ich natürlich nicht stehen lassen.

Ich verabschiede mich aus Threads nicht, wenn mir die Argumente ausgehen, sondern wenn der Diskussionsstil mir nicht mehr zusagt ;)

Zum Glück steht das jedem und jeder frei.
 
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