...Ich finde es auch problematisch, wie Du da vom Hundertsten ins Tausendste kommst - klar ist Feminismus politisch, aber die philosophischen Einwuerfe fuehren etwas weit weg. Manchmal wuerde ich mir auch einen besseren Begriff wuenschen als gender queer feminism, aber weniger sperrig geht meiner Meinung nach nicht.
Also nicht bös sein, vom Hundertste ins Tausendste kommst du auch das eine oder andere Mal
Aber wie du selbst weißt, passiert das, weil die Dinge halt eben komplizierter sind, als man glaubt
Du ignorierst geflissentlich, dass Feminismus nichts mit dem eigenen Geschlecht zu tun hat und schuerst alte Vorurteile. Ich kann mich erinnern, dass Du mir weiter oben im Thread angedroht hast, mich nicht mehr ernst zu nehmen ... bei solchen Argumenten faellt es mir aber auch nicht leicht, Deine Argumente nachzuvollziehen.
Nein, ich glaub, du kannst meine Argumente viel besser nachvollziehen, aber du willst halt nicht drauf eingehen. Und du tust es auch hier nicht
Ich hoff, du bist mir nicht zu arg bös. Ich habe dir nicht angedroht, dass ich dich nicht ernst nehme, sondern dass ich dir den Respekt abspreche. Das mache ich dann, wenn ich das Gefühl habe, wenn mir wer das Wort im Mund umdreht (was ich damals in diesem Moment wohl hatte). Ich halte dich für einen gescheiten Kerl. Und grad darum würdest du es schon auch schaffen, ein paar Gegenargumente zu bringen. Schad, dass du es nicht tust
"Im Laufe unseres Gesprächs greift er nach meiner Hand und küsst sie"
Wie im Video aus phosers Beitrag oben so schoen erklaert, kann nach britischem Recht jede Beruehrung, egal ob an einer "sexuell relevanten" Koerperstelle oder nicht, sexuelle Belaestigung sein; ich bin kein Rechtsexperte, aber moralisch kann ich das unterschreiben. Also, Grabschen vielleicht nicht, aber jedenfalls sexuelle Belaestigung.
Also, damit man mich nicht falsch versteht, ich will eigentlich Hr.Brüderle jetzt gar nicht besonders verteidigen. Dieses Detail mit der berührten Hand, das war mir nicht so bekannt. Unkorrekt war es in jedem Fall. Da die Hand aber nicht zur Intimsphäre gehört, vermute ich, dass es in Österreich strafrechtlich nicht relevant wäre, sondern dem Zivilrecht unterliegt. Genau diese Diskussion wurde ja in Österreich eh vor kurzem geführt. Ich halte es übrigens für schwierig, zwischen diesen Körperteilen zu Unterscheiden. Der Präzedenzfall in Graz, wo eine Fahrradfahrerin am Hintern berührt wurde, und der Belästiger dann frei ging, der ist für mich auch sehr bestürzend. Wenn man bei uns ein Gesetz schafft, bei dem Berührungen in ALLGEMEINER FORM stärker ins Strafrecht gerückt werden, bin ich damit auch zufrieden. Sofern das Gesetz so gemacht wird, dass nicht alle Schüler der Tanzschule Elmayr durch den Handkuss kriminalisiert werden
Brüderles Verhalten war nicht besonders gescheit, und die erwähnte Berührung war auch nicht korrekt. Insgesamt wurde der Fall aber trotzdem m.Mng. ins Monströse aufgebauscht. Du bist ja ein Freund davon, die "-isms" zu beseitigen - Sexism zum Beispiel. Mir ist der Brüderle-Himmelreich-Dialog auch so bekannt, dass Himmelreich das Gespräch mit einer Frage eröffnet hat. Sie hat dabei gefragt, sinngemäß zitiert, wie sich Brüderle fühlt, dass er die Zukunftshoffnung seiner Partei ist, in seinem Alter. Darauf kam die von ihm getätigte Meldung mit dem Dirndl.
Ich betrachte Himmelreichs Eröffnung als auch eine gepflegte Gemeinheit. In den USA gibt es dazu übrigens den passenden "-ism" - nämlich "Ageism". Herabwürdigung von anderen Personen aufgrund ihres Alters. Aber, auch das rechtfertigt in meinen Augen nicht die verbale Gemeinheit, die er darauf geleistet hat. Für mich waren das zwei Personen, die im privaten Rahmen aneinander geraten, und sich schön einschenken. Man sollte wissen, wie er als Politiker über Frauen denkt. Wenn er Grenzen überschreitet, sollte sie als Frau auch die Möglichkeit haben, ihn zu klagen. Er verteidigt sich dann.
Mich hat nur die Hinrichtung danach gestört. Das war ein Rückfall in die Steinzeit. Ob sie jetzt feministisch-philosophisch begründbar oder argumentierbar war, ist mir wurscht. Die Tabubrüche so einer Hexenjagd können letztlich auch auf Frauen einmal in furchtbarer Weise zurückfallen. Strafe muß in einer Gesellschaft sein, aber sie sollte geordnet und zivilisiert passieren, so dass sich ein Mensch verteidigen kann. UND DAMIT SCHÜTZE ICH AUCH FRAUEN.
Ja. Politische Bewegungen zeichnen sich durch Uneinigkeit aus, wenn sie nicht zentral gesteuert sind, isnbesondere so alte wie Feminismus.
Das mag ja schon stimmen, und das habe ich auch festgestellt. Aber, ebenso, wie du vermutlich andere politische Lager an ihren extremen Positionen kritisieren wirst, genau so wird das eben auch mit deinem eigenen politischen Lager passieren
DA HILFT KEIN JAMMERN UND KEIN WEINEN UND KEIN STRAMPELN MIT DEN BEINEN - um es einmal mit dem Struwelpeter zu sagen
Wenn in der ÖVP manche noch Lueger- oder Dollfußfans sind, dann wird die ganze ÖVP dafür kritisiert werden. Du mußt Farbe bekennen, das ist nun in der Politik einmal so. Wenn du der FPÖ nahestehst, bist du möglicherweise selbst kein Faschist. Wenn in deiner Partei dann aber ein Abgeordneter das Nationalsozialistische Regime verharmlost, dann wirst du trotzdem auch dafür grade stehen müssen... Denn: du kannst es eben nicht immer so drehen und wenden, wie du es gerade willst
Lieber prosodos, und dich und alle Personen, die Anhänger des Feminismus sind, wird das ebenso ablaufen. Weil: auch ihr müßt Farbe bekennen, sobald ihr in einer politischen Diskussion seid.
Auf der Uni ist das anders, da ist Wissenschaft, da kann man ein vielfärbiger Haufen sein, und sich immer wieder einaml auf neue Argumentationen einlassen.
Ist das sinnvoll, als selbsterklaerter Aussenstehender ueber die Gallionsfigur einer politischen Stroemung herzuziehen? ;-)
Ich habe bezüglich Alice Schwarzer eine viel differenziertere Meinung, als du vielleicht glaubst, und ich könnte sie durch Zitate, die ich hier gemacht habe, besser begründen. Aber: JA, ICH ZIEHE ÜBER SIE HER
Also ob sie nicht über Männer herziehen würde
Z.B. die Debatte des Sex-Kauf-Verbots, das betrachtet Fr.Schwarzer als Durchbruch des Feminismus. Ich denke vielmehr, es könnte auch genau das Gegenteil werden, nämlich das Waterloo
Aber das müßte mich ja eigentlich nicht kümmern. Fr.Schwarzer macht den Frauen wie man im Volksmund sagt, bedingungslos "die Mauer". Am deutlichsten hat man das z.B. im Kachelmannprozeß gesehen. Ich hab dazu meine Meinung schon gesagt. Hat er das getan, was man ihm vorwerfe, lehen ich ihn ab. Hat er es nicht getan, lehne ich es nicht ab. Eine gerichtsanhängige Sache, über die genaugenommen NIEMAND VON UNS WAS WEISS, zur Mann-Frau-Frage zu machen, das war für mich das totale Eingeständnis eines unbeschränkten Schwarz-Weiss-Denkens. Die Frau ist das Opfer, sie bedarf unbegrenzten und vor allem UNREFLEKTIERTEN SCHUTZES
Dieses Denken wird Frauen massiv schaden. Durch dieses Denken werden Frauen VERSÄUMEN, ihren Anteil an der Macht zu erlangen. Macht wird immer duruch Mitverantwortung erreicht. In ähnlicher Weise kritisiere ich die Prostitutionsdebatte von Fr. Schwarzer. Sie spricht Frauen PRINZIPIELL DIE FÄHIGKEIT AB, ZU ENTSCHEIDEN, OB SIE SEXARBEIT BETREIBEN WOLLEN. Das ist eine Entmündigung, die Frauen letztlich auch die Fähigkeit abspricht, Spitzenmangerinnen zu werden.
Nachsatz, das man mich nur richtig versteht, wenn ich was ändern könnte, würde ich mit einigen Mißständen im Rotlichtmilieu aufräumen, dass es nur so kracht. Aber das sag ich jetzt nur, damit mich jetzt niemand falsch darstellt.