Brainstorming Sexismus/sexistisches Handeln

nd, das ist jetzt mein Verdacht, ich bin mir gar nicht sicher, ob alle Feministinnen überhaupt glücklich wären, wenn das Feindbild denn irgendwann ganz weg wäre - was wäre dann aus dem immerwährenden Kampf für die Gerechtigkeit geworden? Die Realität ist viel paradoxer: Feministinnen BRAUCHEN Chauvinisten, denn, die sind eigentlich ihre Existenzberechtigung. Das ist der Pferdefuß und die grundlegende Fehlkonstruktion an der Dialektik. Kommunisten haben vorgegeben, die Kapitalisten zu hassen, sie haben sie aber gebraucht um letztlich sichtbar zu sein. Nach dem Willen der Kommunisten hätte der Kalte Krieg ewig weitergehen können. Und von den Interessen der Arbeiter hat er sich sowieso schon ewig entfernt gehabt.

:daumen:
 
Daher BRAUCHEN Feministinnen Feindbilder, sie brauchen einen Fall Brüderle. Und: dieser Fall kann dann auch nicht mit Vernunft und Maß abgehandelt werden. Brüderle muß zu einem Monster gemacht werden. Es ist nicht mehr nur genug, zu sagen, dass er einfach ein älterer, im gestrigen lebender Mann mit einem kruden Frauenbild ist. Er muß zu einem lüsternen, gierigen Sexmonster hochstilisiert werden. Hier in dieser Diskussion wurde z.B. im Zusammenhang mit der Brüderle-Affäre über Grapschen gesprochen. Nur: soweit ich weiß, und da soll mir jetzt einmal wer widersprechen, HAT BRÜDERLE NICHT GEGRAPSCHT, es war ein reiner Austausch von ein paar alkoholgeschwängerten verbalen Fehlschlägen, MEHR WAR NICHT. Der Feind darf aber nicht einfach nur in der Maske des kleinen unmodernen (UND UNINTERESSANTEN) Durchschnittsmenschen daherkommen. Der Feind muß ein BEDROHLICHES MONSTER IN ÜBERGRÖSSE SEIN.

eben drum sind auch pick up seminare nichts anderes als veranstaltungen, wo primitive machos dazu ausgebildet werden arme frauen zu begrapschen und sexuell zu erniedrigen :mrgreen:

dass der durchschnittliche teilnehmer weder primitiv ist noch ein grapscher - eigentlich viel mehr angst hat eine frau anzureden, geschweige den zu berühren ist eine andere geschichte :hmm: (und dass die femistinnen an der ganzen sache nicht ganz unschuldig sind - weil die männer immer mehr und mehr verunsichert werden was sie überhaupt tun sollen/dürfen....ist auch nicht von der hand zu weisen).
 
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...Ich bin mir nicht sicher, ob ihr nicht im Grunde das selbe meint? Wie schon oben angemerkt, ist Feminismus laengst nicht so klar und eindeutig definiert wie Sexismus. Im Gegenteil - mit Differenzfeminismus habe ich z. B. die allergroessten Probleme, manche Stroemungen stellen auch gerne Frauen als die besseren Menschen und Maenner an allem schuld dar, auch das wuerde ich so nicht unterschreiben. Gleichbehandlung betrifft nun mal alle, weil, wir Du so schoen ausfuehrst, wir alle meist unbewusst an Stereotypien festhalten, derer wir uns erst bewusst werden muessen, um sie zu beseitigen.

Feminismus ist etwas, was in in viele Bereiche hineinreicht - in die Wissenschaft, die Philosophie und in die Politik. Was in der Wissenschaft aber problemlos ist, kann in der Politik sehr wohl zu Problemen führen. In der Wissenschaft ist es für eine Strömung oder eine Schule kein Problem, wenn sie vielseitig ist, wenn darin viele verschiedenen Richtungen exisitieren, die sich auch in Teilen widersprechen, im Gegenteil, da die Wissenschaft auf eine Erweiterung unseres Horizontes abzielt, ist das dort eine Bereicherung.

Da aber der Feminismus den Anspruch hat, auch politisch zu wirken, ändert sich aber die Situation. In einer politischen Debatte kann man es sich nicht so einfach machen, wie das jetzt passiert. Sobald eine Strömung in die politische Diskussion eingebracht wird, muß sie deutlicher mit einer Zunge sprechen. Und da sind wir schon bei etwas was mich (und auch andere, glaub ich) oft zur Weißglut bringt. Wenn du in einer politischen Diskussion eine Feministin auf Widersprüche in ihrer Agitation hinweist, kommt (da kann man wetten) die Antwort: "ja, das ist ja diese ... DINGS SOWIESO ANDERE NICHT MEINE VON IRGENDWEM - Richtung des Feminismus, die ist ja heute schon überholt und der stehe ich persönlich ja auch kritisch gegenüber. Ich vertrete ja eine Richtung, wo man das anders sieht"

Liebe Freunde, so geht das aber nur nicht :haha: :haha: - Wenn du dich in einem großen, vielfältigen Lehrgebäude befindest, wirst du dich in einer politischen Diskussion eben an den radikalen Positionen messen lassen müssen, das ist nicht vermeidbar. Das ist ein politisches Abgrenzungsproblem, dass alle gleichermaßen trifft. Auch das konservative, bzw. das rechte Lager wird an den extremen Spielarten gemessen werden. Auch dann, wenn sich viele Personen damit gar nicht identifizieren.

Da gilt eben in einer politischen Diskussion der Grundsatz "mitgehangen, mitgefangen". Was wäre die andere Konsequenz: du suchst dir immer die Argumentationslinie aus, die dir am besten in den Kram paßt und wechselst so, wie es dir grad am besten gefällt.... :haha: :haha:

Und gerade beim Feminismus verstehe ich, warum ich da aktuell einen wunden Punkt anspreche: denn der Feminismus erleidet gerade eine Usurpation durch Alice Schwarzer :haha: :haha: Aufgrund ihrer (unbestrittenen) historischen Bedeutung und den Gesetzmäßigkeiten der Medien hat sie eine Deutungshoheit über den Feminismus erlangt, der mittlerweile bei vielen Feministinnen schon Angst und Schrecken erregt :haha:

Nur, ihr müßt da leider mit den selben Regeln arbeiten, wie die anderen politischen Richtungen. Wenn du willst, dass man klar sieht, was du sagen willst, dann wirst du dich möglicherweise auch von Richtungen deines eigenen Lagers distanzieren müssen. Das trifft linke wie Rechte gleich, und ist in beiden Fällen sehr oft schmerzhaft, ABER UNVERMEIDLICH


WIR SCHEUEN UNS KLAR ZU SEHEN UND KLAR GESEHEN ZU WERDEN
 
dass der durchschnittliche teilnehmer weder primitiv ist noch ein grapscher - eigentlich viel mehr angst hat eine frau anzureden, geschweige den zu berühren ist eine andere geschichte (und dass die femistinnen an der ganzen sache nicht ganz unschuldig sind - weil die männer immer mehr und mehr verunsichert werden was sie überhaupt tun sollen/dürfen....ist auch nicht von der hand zu weis

dagegen helfen keine Pick-up-Seminare , sondern nur TANZKURSE : BACHATA und KIZOMBA--- juchuuuu! :lol:
hoffentlich merkt man:down: dabei nicht , dass ich eine verkappte Feministin bin :oops::mrgreen::aetsch:
 
dagegen helfen keine Pick-up-Seminare , sondern nur TANZKURSE : BACHATA und KIZOMBA--- juchuuuu! :lol:

ach tanzen. ich und mein altes holzbein....
wurde mir übrigens von einem weiblichen jäger. pardon jägerin weggeschossen. das bein.
das frauen so brutal sein können und tiere einfach abknallen? und auf menschen ähm pardon männer schiessen?
 
...daß es fast nur weibliche sex-workers gibt, daß männer es gewöhnlich "peinlich" finden, frauenkleidung zu tragen, daß 50% der studierenden frauen, aber nur 5% der professoren frauen sind, etc. -- all das deutet auf eine RIESENgroße ungleichheit der beurteilung, bei der "weibliches" mit "schlecht" gleichzusetzen ist. weiblich zugeschriebene verhaltensweisen sind gleichzeitig abweichende, nicht wünschenswerte verhaltensweisen. nicht zufällig sind erfolgreiche frauen oft konservativ und eher asexuell, am weiblichen großteils desinteressiert; das sind selbst normabweichende charaktere, die NICHT die "gleichheit" beweisen, sondern die ungleichheit.


Ich geh da jetzt einmal einzeln drauf ein...

Das es fast nur weibliche Sexworker gibt, ist schlichtweg Käse :haha: Es gibt einen Haufen männlicher Sexworker. Allerdings bieten diese ihre Dienste weitgehend für andere Männer an. Vielleicht hast du recht darin, dass es ungemein wenige männliche Sexworker gibt, die ihre Dienste an Frauen anbieten. Aber worin das begründet ist, darüber kann man trefflich streiten. Ich würde das (ganz ohne Philosophie) viel einfacher beantworten. Sowohl Männer als auch Frauen haben hin und wieder das Bedürfnis nach puren Sex ohne emotionale Bindung. Dieses Bedürfnis können Frauen einfacher erfüllen, da Männer (ganz unphilosophisch betrachtet) eher auf der Suche sind. Man muß sich doch einfach Zahlenverhältnisse hier im Forum betrachten. :haha: Und, das ist FÜR GENAU DIESE SITUATION (und keine andere) sogar ein realer Machtvorteil für Frauen. Allerdings, wie ich schon früher einmal erwähnt habe, werden weibliche Machtpotentiale von feministischer Seite gerne totgeschwiegen, und tabuisiert, weil der Feminismus die Opferrolle der Frau extrem betont, und das mit Machtpotentialen nicht zusammenpaßt :haha:

Und, da komm ich schon aufs zweite: die kraftvollen historischen Frauenpersonen kommen tatsächlich eher aus dem rechten und konservativen Lager. Also z.B. Margret Thatcher, Angela Merkel oder Maria Schaumayer in Österreich. Oder es sind Personen, die zwar im linken Lager nominell verankert sind, die aber von ihrer Ausstrahlung und ihren politischen Handlungen durchaus deutliche Elemente konservativer oder rechter Politik in ihrem Weltbild besitzen, wie etwa Golda Meir. Und das ist eine Tatsache, über welche die Feministinnen natürlich schäumen :haha: das verstehe ich sehr gut.

Ich kenne das konservative Lager, denn ich entstamme ihm (obwohl ich mich ihm heute nicht mehr zugehörig fühle). Die Konservativen waren mir immer zu frauenfeindlich, man hatte es als Frau dort immer sehr schwer. Den Frauen wurde innerhalb des konservativen Lages immer ein BESONDERES MASS an konservativen Werten abverlangt. Dazu zählt auch: sich nie als Opfer zu sehen. Immer zu kämpfen, immer zu arbeiten. Wenn du angegriffen wirst, bedauere dich nicht, sondern verteidige dich. Wenn dir ein Fehler vorgeworfen wird, schau immer nach, ob das nicht zu Recht passiert. Habe immer Ehrfurcht vor den Älteren, wenn sie dich kritisieren, schau immer nach, ob sie nicht recht haben. Übernimm immer Verantwortung. Versuche überall Chef zu werden, dem Tüchtigen gehört die Welt. Du bist deines Glückes Schmied. Du wirst immer Rechenschaft ablegen müssen, für das, was tu tust.

Dieses Denken hat Margret Thatcher, Indira Ghandi oder Golda Meir zu Frauen mit Atomraketen gemacht. Sie wurden von Kind auf dazu erzogen. Und Frauen können sich davon auch heute viel abschauen. Aber - genau dieses Denken erfordert auch, einige feministische Mythen über Bord zu werfen.

Die Welt ist eben nicht so einfach, in Wirklichkeit :haha: :haha: :haha:
 
Und beim Feminismus ist es ähnlich. Gleichberechtigung ist heute bei uns noch lange nicht erreicht, aber es gibt schon spürbare Erfolge. Und daher besteht die Gefahr, dass der revolutionäre Wille der Frauen erlahmen könnte
Gleichberechtigung ist nichts, was nur Frauen betreffen wuerde. Am Patriarchat, um einen schwuelstigen Begriff zu verwenden, sind alle beteiligt und die meisten leiden in irgendeiner Form drunter, ebenso unter postfeministischem Backlash.

Ich finde es auch problematisch, wie Du da vom Hundertsten ins Tausendste kommst - klar ist Feminismus politisch, aber die philosophischen Einwuerfe fuehren etwas weit weg. Manchmal wuerde ich mir auch einen besseren Begriff wuenschen als gender queer feminism, aber weniger sperrig geht meiner Meinung nach nicht.

Daher BRAUCHEN Feministnnen Feindbilder
...
Feministnnen BRAUCHEN Chauvinisten, denn, die sind eigentlich ihre Existenzberechtigung.

Du ignorierst geflissentlich, dass Feminismus nichts mit dem eigenen Geschlecht zu tun hat und schuerst alte Vorurteile. Ich kann mich erinnern, dass Du mir weiter oben im Thread angedroht hast, mich nicht mehr ernst zu nehmen ... bei solchen Argumenten faellt es mir aber auch nicht leicht, Deine Argumente nachzuvollziehen.

, sie brauchen einen Fall Brüderle. [...] Hier in dieser Diskussion wurde z.B. im Zusammenhang mit der Brüderle-Affäre über Grapschen gesprochen. Nur: soweit ich weiß, und da soll mir jetzt einmal wer widersprechen, HAT BRÜDERLE NICHT GEGRAPSCHT,
"Im Laufe unseres Gesprächs greift er nach meiner Hand und küsst sie"

Wie im Video aus phosers Beitrag oben so schoen erklaert, kann nach britischem Recht jede Beruehrung, egal ob an einer "sexuell relevanten" Koerperstelle oder nicht, sexuelle Belaestigung sein; ich bin kein Rechtsexperte, aber moralisch kann ich das unterschreiben. Also, Grabschen vielleicht nicht, aber jedenfalls sexuelle Belaestigung.
Da aber der Feminismus den Anspruch hat, auch politisch zu wirken, ändert sich aber die Situation. In einer politischen Debatte kann man es sich nicht so einfach machen, wie das jetzt passiert. Sobald eine Strömung in die politische Diskussion eingebracht wird, muß sie deutlicher mit einer Zunge sprechen. Und da sind wir schon bei etwas was mich (und auch andere, glaub ich) oft zur Weißglut bringt. Wenn du in einer politischen Diskussion eine[N] Feministn auf Widersprüche in ihrer Agitation hinweist, kommt (da kann man wetten) die Antwort: "ja, das ist ja diese ... DINGS SOWIESO ANDERE NICHT MEINE VON IRGENDWEM - Richtung des Feminismus, die ist ja heute schon überholt und der stehe ich persönlich ja auch kritisch gegenüber. Ich vertrete ja eine Richtung, wo man das anders sieht"

Ja. Politische Bewegungen zeichnen sich durch Uneinigkeit aus, wenn sie nicht zentral gesteuert sind, isnbesondere so alte wie Feminismus.
Und gerade beim Feminismus verstehe ich, warum ich da aktuell einen wunden Punkt anspreche: denn der Feminismus erleidet gerade eine Usurpation durch Alice Schwarzer :haha: :haha: Aufgrund ihrer (unbestrittenen) historischen Bedeutung und den Gesetzmäßigkeiten der Medien hat sie eine Deutungshoheit über den Feminismus erlangt, der mittlerweile bei vielen Feministinnen schon Angst und Schrecken erregt :haha:
Ist das sinnvoll, als selbsterklaerter Aussenstehender ueber die Gallionsfigur einer politischen Stroemung herzuziehen? ;-)

dagegen helfen keine Pick-up-Seminare , sondern nur TANZKURSE : BACHATA und KIZOMBA--- juchuuuu! :lol:
hoffentlich merkt man:down: dabei nicht , dass ich eine verkappte Feministin bin :oops::mrgreen::aetsch:

:daumen: da gibt es noch mehr Moeglichkeiten fuer Leute wie mich, die nicht tanzen ;)
 
...Ich finde es auch problematisch, wie Du da vom Hundertsten ins Tausendste kommst - klar ist Feminismus politisch, aber die philosophischen Einwuerfe fuehren etwas weit weg. Manchmal wuerde ich mir auch einen besseren Begriff wuenschen als gender queer feminism, aber weniger sperrig geht meiner Meinung nach nicht.


Also nicht bös sein, vom Hundertste ins Tausendste kommst du auch das eine oder andere Mal :haha: :haha: Aber wie du selbst weißt, passiert das, weil die Dinge halt eben komplizierter sind, als man glaubt

Du ignorierst geflissentlich, dass Feminismus nichts mit dem eigenen Geschlecht zu tun hat und schuerst alte Vorurteile. Ich kann mich erinnern, dass Du mir weiter oben im Thread angedroht hast, mich nicht mehr ernst zu nehmen ... bei solchen Argumenten faellt es mir aber auch nicht leicht, Deine Argumente nachzuvollziehen.

Nein, ich glaub, du kannst meine Argumente viel besser nachvollziehen, aber du willst halt nicht drauf eingehen. Und du tust es auch hier nicht :haha: :haha: :haha:

Ich hoff, du bist mir nicht zu arg bös. Ich habe dir nicht angedroht, dass ich dich nicht ernst nehme, sondern dass ich dir den Respekt abspreche. Das mache ich dann, wenn ich das Gefühl habe, wenn mir wer das Wort im Mund umdreht (was ich damals in diesem Moment wohl hatte). Ich halte dich für einen gescheiten Kerl. Und grad darum würdest du es schon auch schaffen, ein paar Gegenargumente zu bringen. Schad, dass du es nicht tust :haha: :haha:

"Im Laufe unseres Gesprächs greift er nach meiner Hand und küsst sie"

Wie im Video aus phosers Beitrag oben so schoen erklaert, kann nach britischem Recht jede Beruehrung, egal ob an einer "sexuell relevanten" Koerperstelle oder nicht, sexuelle Belaestigung sein; ich bin kein Rechtsexperte, aber moralisch kann ich das unterschreiben. Also, Grabschen vielleicht nicht, aber jedenfalls sexuelle Belaestigung.

Also, damit man mich nicht falsch versteht, ich will eigentlich Hr.Brüderle jetzt gar nicht besonders verteidigen. Dieses Detail mit der berührten Hand, das war mir nicht so bekannt. Unkorrekt war es in jedem Fall. Da die Hand aber nicht zur Intimsphäre gehört, vermute ich, dass es in Österreich strafrechtlich nicht relevant wäre, sondern dem Zivilrecht unterliegt. Genau diese Diskussion wurde ja in Österreich eh vor kurzem geführt. Ich halte es übrigens für schwierig, zwischen diesen Körperteilen zu Unterscheiden. Der Präzedenzfall in Graz, wo eine Fahrradfahrerin am Hintern berührt wurde, und der Belästiger dann frei ging, der ist für mich auch sehr bestürzend. Wenn man bei uns ein Gesetz schafft, bei dem Berührungen in ALLGEMEINER FORM stärker ins Strafrecht gerückt werden, bin ich damit auch zufrieden. Sofern das Gesetz so gemacht wird, dass nicht alle Schüler der Tanzschule Elmayr durch den Handkuss kriminalisiert werden :haha: :haha:

Brüderles Verhalten war nicht besonders gescheit, und die erwähnte Berührung war auch nicht korrekt. Insgesamt wurde der Fall aber trotzdem m.Mng. ins Monströse aufgebauscht. Du bist ja ein Freund davon, die "-isms" zu beseitigen - Sexism zum Beispiel. Mir ist der Brüderle-Himmelreich-Dialog auch so bekannt, dass Himmelreich das Gespräch mit einer Frage eröffnet hat. Sie hat dabei gefragt, sinngemäß zitiert, wie sich Brüderle fühlt, dass er die Zukunftshoffnung seiner Partei ist, in seinem Alter. Darauf kam die von ihm getätigte Meldung mit dem Dirndl.

Ich betrachte Himmelreichs Eröffnung als auch eine gepflegte Gemeinheit. In den USA gibt es dazu übrigens den passenden "-ism" - nämlich "Ageism". Herabwürdigung von anderen Personen aufgrund ihres Alters. Aber, auch das rechtfertigt in meinen Augen nicht die verbale Gemeinheit, die er darauf geleistet hat. Für mich waren das zwei Personen, die im privaten Rahmen aneinander geraten, und sich schön einschenken. Man sollte wissen, wie er als Politiker über Frauen denkt. Wenn er Grenzen überschreitet, sollte sie als Frau auch die Möglichkeit haben, ihn zu klagen. Er verteidigt sich dann.

Mich hat nur die Hinrichtung danach gestört. Das war ein Rückfall in die Steinzeit. Ob sie jetzt feministisch-philosophisch begründbar oder argumentierbar war, ist mir wurscht. Die Tabubrüche so einer Hexenjagd können letztlich auch auf Frauen einmal in furchtbarer Weise zurückfallen. Strafe muß in einer Gesellschaft sein, aber sie sollte geordnet und zivilisiert passieren, so dass sich ein Mensch verteidigen kann. UND DAMIT SCHÜTZE ICH AUCH FRAUEN.


Ja. Politische Bewegungen zeichnen sich durch Uneinigkeit aus, wenn sie nicht zentral gesteuert sind, isnbesondere so alte wie Feminismus.

Das mag ja schon stimmen, und das habe ich auch festgestellt. Aber, ebenso, wie du vermutlich andere politische Lager an ihren extremen Positionen kritisieren wirst, genau so wird das eben auch mit deinem eigenen politischen Lager passieren :haha:

DA HILFT KEIN JAMMERN UND KEIN WEINEN UND KEIN STRAMPELN MIT DEN BEINEN - um es einmal mit dem Struwelpeter zu sagen :haha: :haha:

Wenn in der ÖVP manche noch Lueger- oder Dollfußfans sind, dann wird die ganze ÖVP dafür kritisiert werden. Du mußt Farbe bekennen, das ist nun in der Politik einmal so. Wenn du der FPÖ nahestehst, bist du möglicherweise selbst kein Faschist. Wenn in deiner Partei dann aber ein Abgeordneter das Nationalsozialistische Regime verharmlost, dann wirst du trotzdem auch dafür grade stehen müssen... Denn: du kannst es eben nicht immer so drehen und wenden, wie du es gerade willst :haha: :haha:

Lieber prosodos, und dich und alle Personen, die Anhänger des Feminismus sind, wird das ebenso ablaufen. Weil: auch ihr müßt Farbe bekennen, sobald ihr in einer politischen Diskussion seid.

Auf der Uni ist das anders, da ist Wissenschaft, da kann man ein vielfärbiger Haufen sein, und sich immer wieder einaml auf neue Argumentationen einlassen.



Ist das sinnvoll, als selbsterklaerter Aussenstehender ueber die Gallionsfigur einer politischen Stroemung herzuziehen? ;-)

Ich habe bezüglich Alice Schwarzer eine viel differenziertere Meinung, als du vielleicht glaubst, und ich könnte sie durch Zitate, die ich hier gemacht habe, besser begründen. Aber: JA, ICH ZIEHE ÜBER SIE HER :haha: Also ob sie nicht über Männer herziehen würde :haha: :haha:

Z.B. die Debatte des Sex-Kauf-Verbots, das betrachtet Fr.Schwarzer als Durchbruch des Feminismus. Ich denke vielmehr, es könnte auch genau das Gegenteil werden, nämlich das Waterloo :haha: Aber das müßte mich ja eigentlich nicht kümmern. Fr.Schwarzer macht den Frauen wie man im Volksmund sagt, bedingungslos "die Mauer". Am deutlichsten hat man das z.B. im Kachelmannprozeß gesehen. Ich hab dazu meine Meinung schon gesagt. Hat er das getan, was man ihm vorwerfe, lehen ich ihn ab. Hat er es nicht getan, lehne ich es nicht ab. Eine gerichtsanhängige Sache, über die genaugenommen NIEMAND VON UNS WAS WEISS, zur Mann-Frau-Frage zu machen, das war für mich das totale Eingeständnis eines unbeschränkten Schwarz-Weiss-Denkens. Die Frau ist das Opfer, sie bedarf unbegrenzten und vor allem UNREFLEKTIERTEN SCHUTZES :mauer: Dieses Denken wird Frauen massiv schaden. Durch dieses Denken werden Frauen VERSÄUMEN, ihren Anteil an der Macht zu erlangen. Macht wird immer duruch Mitverantwortung erreicht. In ähnlicher Weise kritisiere ich die Prostitutionsdebatte von Fr. Schwarzer. Sie spricht Frauen PRINZIPIELL DIE FÄHIGKEIT AB, ZU ENTSCHEIDEN, OB SIE SEXARBEIT BETREIBEN WOLLEN. Das ist eine Entmündigung, die Frauen letztlich auch die Fähigkeit abspricht, Spitzenmangerinnen zu werden.

Nachsatz, das man mich nur richtig versteht, wenn ich was ändern könnte, würde ich mit einigen Mißständen im Rotlichtmilieu aufräumen, dass es nur so kracht. Aber das sag ich jetzt nur, damit mich jetzt niemand falsch darstellt.
 
Wenn ich mir die letzten Seiten so anschaue, fällt mir wieder ein, warum mich "der" Feminismus angefangen hat zu langweilen - haben einfach zu viel geschwafelt, die Weibers.

Gut, ein Rollentausch hat stattgefunden, nu quatschen die Jungs stattdessen... auch ermüdend. :undweg:
 
Gleichberechtigung ist heute bei uns noch lange nicht erreicht, aber es gibt schon spürbare Erfolge. Und daher besteht die Gefahr, dass der revolutionäre Wille der Frauen erlahmen könnte

dieseGefahr besteht tatsächlich !!! und wenn ich mir die Solidarität von Frauen mit Frauen anschaue , so besteht diese stellenweise überhaupt nicht , wobei sich viele Frauen lieber an mächtigen Männern " anhalten" und orientieren , als dass sie sich gegenseitig unterstützen würden ..... und ja : LEIDER , Frauen sind sich gegenseitig oft die größten Feinde und Neider ....
 
Ich steh mehr auf Standard, Boogie und Jive, aber du hast sowas von recht. :daumen:

schön für euch "alten". die tanzschulen kämpfen massiv mit nachwuchsproblemen. dancing schas zu trotz oder gerade deswegen? :-D oh mann.....salsa anfänger geht ja noch nur bei fortgeschritten steig ich langsam aus ;-)
 
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In Wien gilt der Handkuss nicht als Begrabschen.

Also der Handkuss war ein EXAKTEST GEREGELTES RITUAL, das bei Durchführung GENAUESTE MÖGLICHKEITEN BOT, um etwaige ungewünschte Körperberürhrungen zu vermeiden.

- der Mann nimmt die Hand der Frau, und beginnt sie zu heben
- er beugt sich herunter, um mit seinen Lippen ihren Handrücken zu berühren
- jetzt kommt (und das ist genauestens geregelt) der Moment, in der die Frau zum Ausdruck bringt, ob sie den Handkuss will, oder nicht: wenn ja, dann läßt sie ihn die Hand hochheben
- wenn nicht, dann beginnt sie die Hand nach unten zu ziehen. Der Mann muß darauf reagieren. Um das Gesicht zu bewahren, kann er nun den Kuss andeuten (in die Luft geben). Damit hat er sie begrüßt, aber er hat erfahren, dass sie keine weitergehende Körperberührung möchte

Übrigens, ich denke, der Handkuss galt früher als Begrüßung, irgendwann zwischen dem Gespräch an der Bar hat man das so nicht gemacht, glaub ich. Das wäre vielleicht auch damals schon genauso als Grenzübertretung empfunden worden.
 
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