Ich finde, man sollte nicht alles nüchtern von der rationalen Seite sehen, sondern auch den humanen Aspekt einfließen lassen.
Die LKW-Fahrer, die ich kenne, sind alles hochintelligente, reaktionsschnelle Männer von echtem Schrot und Korn. Das Lenken eines LKWs lastet sie einfach nicht aus, ihr Wesen braucht höhere Herausforderungen. Was tun, wenn die technischen Möglichkeiten ihres Vehikels sie in ihrem Tatendrang behindern? Also, das mindeste, was man ihnen zugestehen sollte, ist schon ein kleines Kräftemessen mit dem Gaspedal. Wenn sich nun drei, vier oder mehr Spuren dafür anbieten, wozu soll man da auf eine verzichten? Je mehr Spuren, desto größer das Erfolgsgefühl des siegreichen Fahrers. So ein Rennen, bei dem ein Brummi mit einer Geschwindigkeitsdifferenz von 0,0000irgendweiviel km/h nach zig-Kilometern den Überholvorgang abschließt, hat schon eine Menge Glückshormone bei dem triumphierenden Chauffeur zur Folge. Wieso sollte man ihm dieses Glücksgefühl nicht gönnen? Die dahinter stauenden PKWs haben ja nicht so wichtige Ladungen, die pünktlich ankommen müssen. Termindruck der im PKW reisenden Personen? Also bitte, wären sie halt ein wenig früher weg gefahren.
Ihr seht, ich habe vollstes Verständnis, dass LKWs auf allen Spuren überholen dürfen und verurteile hiermit auf das Schärfste das zwar durchaus vernünftige, aber im Grunde inhumane Ansinnen der Frau Minister .