Sieh die Entwicklung mal aus der Sicht der Frau, ist dein Mann dann noch dein "Mann" im Sinne des Wortes mit dem Aspekt einer geteilten Sexualität ... erweiterte Sexualität ist etwas Schönes ... nur wenn dann die partnerschaftliche Sexualität voll rausgenommen wird, gerät die Klassifikation als vollwertige Partner dann nicht ins Wanken ?
Eine Frage die gestellt werden muss und es sicherlich unterschiedliche Antworten geben kann und darf.
Die Antwort ist wie immer - es kommt darauf an. Es ist nämlich wichtig, dass die Eheleute / das Paar hier eine tiefe Verbindung zueinander haben und die Gefühle des anderen "blind" erkennen können. Wenn etwas aus dem Ruder laufen könnte muss es eine Rückfallebene geben, deshalb müssen sich auch beide über diesen Weg einig sein. Aber eigentlich ist das auch im normalen Leben so. Schon wenn man sich das JA Wort gibt, bewegt man sich auf so einer Ebene. Genauso wenn es um Nachwuchs geht. Deswegen scheitern Ehen, weil die Basis nicht stimmt. Hier ist es nicht anders. Deshalb funktioniert dies nur in Beziehungen, die ein gewisses Level erreicht haben. Es funktioniert nicht, wenn die beiden nebeneinander so in den Tag leben und das als "Lifestile oder Fun" gelebt werden soll. Das wird schief gehen.
Dann mal aus Sicht der Frau:
Sie hat schon mal den Weg eingeschlagen sich fremdficken zu lassen und das nicht zum ersten mal, bislang sicherlich mehr unter dem Aspekt Wifesharing. Sie macht das nicht weil sie von ihrem Gatten gedrängt wurde, sondern weil sie das Verlangen hat sich von anderen verwöhnen zu lassen. Das Ganze bezieht sich auf Ebene der Sexualität und (noch) nicht auf dem normalen Alltagsleben. Was sie verliert ist die Penetration von ihrem Mann, der ihr aber künftig anders ihre Befriedigung verschafft und sicherlich viel mehr Zuneigung von ihm erfährt, da er weniger
Orgasmen ihr sicherlich viel aufmerksamer zur Verfügung steht. Die Sexualität der beiden verändert sich - ja - aber nicht unbedingt zu ihrem Nachteil. Die Partnerschaft wird, wenn beide es realisieren, viel tiefer und intimer werden. Da meine ich nicht das eine Dominanz von ihr in den Vordergrund tritt, sondern ein Team entsteht, was sie in den Mittelpunkt ihrer gemeinsamen Sexualtät stellt. Ich gebe zu, man muss es wollen und verstehen und es müssen auch Voraussetzungen erfüllt sein. Der Mann wird dann mehr als ein vollwertiger Partner sein, nur darf man sich nicht mit dem sich streitenden Ehepaar aus der Nachbarschaft vergleichen, wo er seinen Pimmel in seine Buchhalterin steckt und sie es maximal ahnt aber an seiner Kohle hängt (Klischee).
Die partnerschaftliche Sexualtät geht gar nicht verloren, sie ändert sich aber. Wobei die Frage ist, was ist überhaupt Sexualität. Ist das nur Penis in
Vagina oder ist das auch wenn sie ihm den Schwanz massiert und ihm erzählt, sie schön es mit dem Lover war und wie er sie befriedigt hat. Sie ihm bittet, die Hinterlassenschaften vom Lover zu suchen und ihr dann oral noch schönere Gefühle verschafft, da er sich darauf konzentrieren kann und keinen Druck hat sie mit seinem Schwanz zu verwöhnen. Und was spricht dafür, dass er hin und wieder auch mit ihr herkömmlich schlafen kann. Das wird sicherlich unter ganz anderen Werten und Gefühlen stattfinden. Die Fantasie ist da grenzenlos. Vielleicht muss erkünftig immer einen Gummi nehmen oder er darf nur wenn der Hausfreund nicht zur Verfüugng steht. Jedem seine Freiheit. Aber wichtig ist, dass der Ehemann seine Frau in den Mittelpunkt stellt und ihre Befriedigung und Lust auch in seiner Befriedigung endet.
Wichtig ist dabei, dass der Mann sein eingenes Ego soweit verstanden haben muss, dass es hinsichtlich seiner Frau keine Eifersucht gibt. Das kann nicht jeder, aber wer es kann, hat sicherlich die richtige Ebene erreicht und das ist die Basis für eine gleichberechtigte Partnerschaft auf Augenhöhe. Er tut alles für sie, dass sie eine gute Sexualtät hat und genießt es, wenn jemand anders ihr mit seinem Schwanz Orgasmen verschafft. Was ist daran schlimm? Ist es schlimm, wenn man sich eine zufriedene und ausgeglichene Ehefrau wünscht?
Aus Sicht des Mannes:
Er hat erkannt, das Penetration nicht alles, vor allem nicht "die Sexualität" ist. Er hat mehr Sex als vorher, denn wenn er weiß, dass sie gerade bei jemand anderem ist, kann er im wichtigsten Sexorgan, dem Kopf, spüren wie gut es ihr geht. Oder er kann es hören, wenn er eine Tür weiter ihr stöhnen vernimmt. Er kann es spüren, wenn er neben den beiden liegt und die Bewegungen wahr nimmt oder ihre Hand hält, sich selbst wichst oder was auch immer. Die partnerschaftliche Sexualtät gibts auch noch hinterher, zwar anders aber nicht unbedingt schlechter.
Das Problem was ich sehe, ist die Gesellschaft. Der Satz "die Klassifikation als vollwertige Partner gerät ins Wanken" gerät durch gesellschaftliche Vorbehalte ins Wanken, nicht durch den Lebensstil der beiden oder der drei... Ich sehe eher die Partnerschaft im Wanken, wenn die Gefühle und Wünsche eines Partners hinten angestellt werden und er unzufrieden und unglücklich ist. Oder er irgendwann herausfindet, dass er von ihr betrogen wurde. Da kann ich gesellschaftliche Vorbehalte verstehen, aber nicht wenn beide diesen Lebensstil für sich gefunden haben. Ist es besser, wenn er unglücklich ist und irgendwann gefrustet in Depressionen verfällt und die Partnerschaft kaputt geht? Das Dilemma ist wenn die zwei sich auf der Ebene nicht miteinander arrangieren wollen oder können. Dann passieren nämlich die Dinge, die wir alle nicht wollen. Heimlichkeiten, Betrügen etc.
Kurz und knapp - es liegt immer nur an uns und wie wir mit unserem Partner umgehen. Das ist die Basis für alles oder nichts. Wenn die nicht stimmt und keiner Zugeständnisse zulässt, funktioniert es nicht und es gerät ins Wanken. Ja, und da ist dann die Frage, wie findet man eine gemeinsame Ebene für den Wunsch von einem der Partner, wenn der andere nicht bereit ist da mitzugehen, es auszuprobieren, zu tolerieren?
Toleranz ist ein schönes Wort!