David gegen Goliath

P

Gast

(Gelöschter Account)
Der "Kampf" Klein gegen Groß wird immer mehr zum Thema - und die Methoden immer "verhaltenskreativer" - auch bei uns, in vielerlei Dimesionen. Zivilcourage und Vernetzung sind immer mehr gefragt, um dabei an einer Basis, die immer mehr hinein in die Mittelschicht wandert, nicht völlig unterzugehen.

Wie seht IHR das? Euer Standpunkt, Eure Rolle, Eure Betroffenheit, Euer Beitrag, ...
 
Hier ein Beitrag, der es - eher zufällig und als verzweifeltes Aufbäumen denn als strukrurierte Möglichkeit - zuletzt in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit geschafft hat:

Puls 4 - "Bist du deppert" im zweiten Sendungsteil ein groß angelegter Bericht zu Wiener Wohnen (Grünflächenpflege, Vermessungsgrößen etc.).

Weiterer Sendetermin: Morgen, Sonntag 6. März 2016, 19:00 Uhr
Die Sendungsbeiträge sind derzeit auch online zu verfolgen:

http://www.puls4.com/video/bist-du-deppert/play/2995254

(Grünflächenpflege)

http://www.puls4.com/video/bist-du-deppert/play/2995253
(Vermessung/Flächen)
 
Wir sehen das easy
Wir leben unser Leben relativ unbedarft und konventionslos

Überwachung? egal, wir haben nichts zu verbergen
Der gläserne Mensch? auch egal, was wir einkaufen oder nicht, entscheiden immer noch wir selber
Behörden? auch egal, wenn man zu den Leuten freundlich ist, sind sie es auch,
ja mehr noch, manchmal hab ich den Eindruck, dass die Leute dort direkt froh sind, auch mal mit nicht verbiesterten und freundlichen Leuten zu tun zu haben
 
die Beiträge die du verlinkt hast hab ich mir nicht angesehen. ich weiß nämlich überhaupt nicht worauf deine Fragestellung bezogen ist. Ich bin sehr vorsichtig in der Auswahl meiner Historie
 
Wir sehen das easy ...
Ich sehe das eigentlich auch so.

Ich habe vor allem eines nicht: ein ausgeprägtes Misstrauen gegen andere Menschen. Ich fühle mich von Ämtern und Behörden nicht schikaniert, habe daher auch nicht den Eindruck, mich gegen Unterdrückung und "Untergang" wehren zu müssen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich um einen freundlichen und "normalen" Umgang mit Beamten bemühe, jedenfalls könnte ich aus meinem Leben keinen einzigen Fall berichten, wo ich von den Vertretern der "Obrigkeit" unkorrekt oder ungerecht behandelt worden wäre.
 
Ich sehe das eigentlich auch so.

Ich habe vor allem eines nicht: ein ausgeprägtes Misstrauen gegen andere Menschen. Ich fühle mich von Ämtern und Behörden nicht schikaniert, habe daher auch nicht den Eindruck, mich gegen Unterdrückung und "Untergang" wehren zu müssen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich um einen freundlichen und "normalen" Umgang mit Beamten bemühe, jedenfalls könnte ich aus meinem Leben keinen einzigen Fall berichten, wo ich von den Vertretern der "Obrigkeit" unkorrekt oder ungerecht behandelt worden wäre.

jahaaa, ganz deiner Meinung!!!!:)
 
ich weiß immer noch nicht worum es geht. Kann jemand bitte die Fragestellung für mich so formulieren dass ich es auch verstehe
 
beiträge gelöscht! der/die nächste der verwässert und/oder userbashing betreibt kann sich auf eine längere pause im ef vorbereiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Kampf" Klein gegen Groß wird immer mehr zum Thema - und die Methoden immer "verhaltenskreativer" - auch bei uns, in vielerlei Dimesionen.


my 2 cents:

die gegensätze und streitpunkte gabs eigentlich schon immer nur wirds mehr und mehr öffentlich ausgetragen bzw. werden entscheidungen anderer generell weniger akzeptiert (ob die nun richtig sind oder nicht sei mal dahingestellt).
da auch um jeden schass prozessiert wird (und mediengerecht gleich auch ein am schauplatz oder atv reportage vor ort ist gehn villeicht die wichtigen dinge in der masse unter und jeder denkt sich "wieder so a querulantes arschloch dass sich wegen jedem scheiss aufregt".


beispiel gestern im bürgeranwalt. wasserrohrbruch in einem haus - 40kEUR schaden. wintereinbruch, ein ventil hats zerrissen, besitzer war tagelang nicht im haus da es nur am wochenende genutzt wird und somit wurde der schaden spät bemerkt und dadurch recht teuer.

klipp und klar, nicht versteckt in juristendeutsch und für jeden verständlich steht in den versicheurngsbedingungen wenn haus mehr als 72h nicht bewohnt - hauptwasserhahn abdrehen. natürlich zahlt das die versicherung nicht; da gibts genau gar nix zu diskutieren. ist eben blöd gelaufen. und wegen dem wird prozessiert und der bürgeranwalt eingeschalten.
ich lass ja auch ned die fenster offen und reg mich dann auf wenns mit die hütte leerräumen.
 
der/die nächste der verwässert und/oder userbashing betreibt kann sich auf eine längere pause im ef vorbereiten!

irgendwie hab ich fast das gefühl, schlafesbedingt einiges versäumt zu haben (oder auch nicht). jedenfalls ein danke und sorry, falls ich mit dem thread gleich zu beginn einiges aufzuräumen angerichtet habe.

um auf fragances bitte zurückzukommen: zweiter versuch ...

über die letzten generationen hinweg hat sich - m.e. in zwei wellen, einerseits durch die arbeiterbewegung in auflehnung gegen die industrielle ausbeutung und andererseits nach dem blutigen sieg der alliierten über den nationalsozialismus - die lebensbasis der breiten bevölkerung und auch die rechtsbasis dafür zusehends verbessert. in ausklammerung der dritten welt (aber teilweise auch da etwas). man nehme die wohnverhältnisse, grundversorgung und soziale absicherung, das arbeitsrecht etc.

wir als gesellschaft haben uns dadurch beschützt und gehütet gefühlt und großteils das kämpfen und zusammenhalten verlernt.

aber jetzt stehen wir in dieser historischen wellenbewegung wieder auf dem weg nach unten - und werden bei dem abbau der lebensbasis in der breite zu gunsten der spitze nicht nur von denen alleingelassen, die uns bisher behütet haben (interessensvertretungen, rechtsstaat, arbeiterparteien, ...), nein, diese beteiligen sich sogar noch aktiv an diesem spiel und bringen selber ihr schärflein ins trockene. (und dazu würde ich schon empfehlen, vielleicht einmal einen blick in die beiden verlinkten beiträge zu riskieren - tut ja nicht weh).

und daher glaube ich, wird sich auch unser verhalten an der basis wieder verändern müssen. wenn geht gewaltfrei und als reformbewegung statt revolution oder blindwütiger einzel-aggression. für mich ist die sich häufende zahl der meldungen dazu bezeichnend, für das, was da längst im untergrund gärt.

Behörden? auch egal, wenn man zu den Leuten freundlich ist, sind sie es auch,
ja mehr noch, manchmal hab ich den Eindruck, dass die Leute dort direkt froh sind, auch mal mit nicht verbiesterten und freundlichen Leuten zu tun zu haben
Ich habe vor allem eines nicht: ein ausgeprägtes Misstrauen gegen andere Menschen. Ich fühle mich von Ämtern und Behörden nicht schikaniert, habe daher auch nicht den Eindruck, mich gegen Unterdrückung und "Untergang" wehren zu müssen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich um einen freundlichen und "normalen" Umgang mit Beamten bemühe, jedenfalls könnte ich aus meinem Leben keinen einzigen Fall berichten, wo ich von den Vertretern der "Obrigkeit" unkorrekt oder ungerecht behandelt worden wäre.

ist euch unbenommen, es anders zu sehen - aber seht euch die beiträge an. und, nein, das sind bei weitem nicht die einzigen beispiele. die sind inzwischen legion. und es ist völlig egal, ob man da freundlich oder unfreundlich ist. zu den einzelnen mitarbeitern bemühen wir uns auch um ein gutes miteinander, aber die haben selber keine chance. das geht leider über höheren auftrag - und quer drüber. nur: merken tun es nur die, die sich um ihre sache kümmern und spüren tut man nur die, die auch keine angst haben, sich einzusetzen und auch die kraft/möglichkeit haben, sich durchzusetzen. das sind an der basis nur wenige. deswegen funktioniert das derzeit auch so, wie es läuft.

wie gesagt: seht euch die beiträge an - sonst wisst ihr ja gar nicht, worum es beispielsweise geht.
 
die gegensätze und streitpunkte gabs eigentlich schon immer nur wirds mehr und mehr öffentlich ausgetragen bzw. werden entscheidungen anderer generell weniger akzeptiert (ob die nun richtig sind oder nicht sei mal dahingestellt).
da auch um jeden schass prozessiert wird (und mediengerecht gleich auch ein am schauplatz oder atv reportage vor ort ist gehn villeicht die wichtigen dinge in der masse unter und jeder denkt sich "wieder so a querulantes arschloch dass sich wegen jedem scheiss aufregt".

sandra, ich würde es verstehen wären wir bei verhältnissen wie in den usa, wo jemand z.b. in einem lokal sein getränk verschüttet, dann drauf ausrutscht, das lokal klagt und gewinnt (dein beispiel mit dem bürgeranwalt und wasserrohr). d'accord.

nur dort sind wir nicht. im gegenteil! hör im zweiten beispiel dem michael fleischhacker zu: die verlassen sich darauf, dass die leute nicht die finanzielle kraft und das durchhaltevermögen haben, ihre berechtigte sache auch durchzusetzen. da sagt uns die gebietsverantwortliche für ganz nordwest (vom wienfluss bis zur donau) vor gut 30 zeugen ins gesicht "wenn bei uns (wiener wohnen) juristen der ansicht sind, dass ein OGH-urteil schlecht ist, dann wenden wir es nicht an." weil sie genau wissen, dass nicht einmal 1% der betroffenen klagt und bis zuletzt kämpft - das ist ein business case!

und ich bringe das beispiel / den thread hier deswegen aktuell, weil es uns nach vielen, vielen monaten eeeeendlich wieder gelungen ist, die problematik in einem medium anschaulich zu platzieren. nein, es ist nicht so wie du sagst: die reissen sich zwar darum, das wissen zu erhalten, was da läuft - aber bringen es dann nicht. weil sie dafür bezahlt werden, vieles NICHT zu bringen. auch die beispiele kann ich belegen.
 
ur dort sind wir nicht. im gegenteil! hör im zweiten beispiel dem michael fleischhacker zu: die verlassen sich darauf, dass die leute nicht die finanzielle kraft und das durchhaltevermögen haben, ihre berechtigte sache auch durchzusetzen. da sagt uns die gebietsverantwortliche für ganz nordwest (vom wienfluss bis zur donau) vor gut 30 zeugen ins gesicht "wenn bei uns (wiener wohnen) juristen der ansicht sind, dass ein OGH-urteil schlecht ist, dann wenden wir es nicht an." weil sie genau wissen, dass nicht einmal 1% der betroffenen klagt und bis zuletzt kämpft - das ist ein business case!


da bin ich eh ganz bei dir aber diese erkenntnis ist imho nichts neues. der einzige unterschied besteht darin dass es "früher" kein ogh-urteil gab (weil keiner prozessierte) und es als gottgegeben (das rote wien, das schwarze nö etc..) hingenommen wurde.
im endeffekt hat man früher die krot ohne murren gefressen und heute mit murren, medienrummel aber weniger geld in der tasche.
 
der einzige unterschied besteht darin dass es "früher" kein ogh-urteil gab (weil keiner prozessierte) und es als gottgegeben (das rote wien, das schwarze nö etc..) hingenommen wurde.

sandra, stimmt so nicht. ich schau von meinem fenster hinunter aufs hugo breiter-denkmal und prüf jeden tag in der früh, ob es das bei dem, was da JETZT getrieben wird, nicht über nacht zerrissen hat.

im endeffekt hat man früher die krot ohne murren gefressen und heute mit murren, medienrummel aber weniger geld in der tasche.

heute ziehen die leute reihenweise aus dem gemeindebau aus, weil sie sich das wohnen hier nicht mehr leisten können. dabei sollte der soziale wohnbau das unterste auffangnetz sein, damit die menschen weder obdachlos werden noch in prekären verhältnissen leben müssen. obdachlosigkeit - selbst für eine frau mit 2 kleinkindern - ist heute kein vormerk- oder zuweisungsgrund mehr. auch nicht als wienerin.
 
sandra, stimmt so nicht. ich schau von meinem fenster hinunter aufs hugo breiter-denkmal und prüf jeden tag in der früh, ob es das bei dem, was da JETZT getrieben wird, nicht über nacht zerrissen hat.

der wird aus guter bronze sein; der hält das aus :lol:

im ernst; hats früher keine misstände gegeben? war da alles immer strikt rechtens? hat, um bei deinem beispiel zu bleiben, die abrechnung der diversen kosten immer gestimmt?


heute ziehen die leute reihenweise aus dem gemeindebau aus, weil sie sich das wohnen hier nicht mehr leisten können. dabei sollte der soziale wohnbau das unterste auffangnetz sein, damit die menschen weder obdachlos werden noch in prekären verhältnissen leben müssen.

ich seh das als städtisches problem und nicht als "gross gegen klein" denn wohnraum in der stadt ist überproportional teuer geworden; egal ob das nun der gemeindebau oder die eigentumswohnung ist. angebot/nachfrage; werden ja kaum gemeindewohnungen gebaut aber die bevölkerung wächst.

ich bin von wien weggezogen weil ich mir die wohnung die ich möchte einfach nicht leisten kann. klar ist das jammern auf anderen niveau aber triffts genauso.
 
der wird aus guter bronze sein; der hält das aus

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. :nono:

auch zu dem gibt es eine geschichte: vor diesem denkmal des "so bedeutenden mannes" war über all die jahre ein schönes rosenbeet. im hintergrund da sieht man es noch. als wir draufgekommen sind, dass diese fläche gar nicht zu unserer wohnhausanlage gehört, und wir über jahrzehnte zu unrecht mit den erhaltungskosten dafür belastet worden sind, hat der bezirk das beet (für dessen erhaltung nun er zuständig gewesen wäre) entfernen lassen ... (freundschaft, genosse!).

aber nur ein gutes halbes jahr später hat es vor dem denkmal - aufgrund der übernahme der grünflächenpflege durch die fast 3x so teure wiener wohnen-tochterfirma eh so ausgesehen:

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

im ernst; hats früher keine misstände gegeben? war da alles immer strikt rechtens? hat, um bei deinem beispiel zu bleiben, die abrechnung der diversen kosten immer gestimmt?

nein, sicher nicht. gar keine frage - und es ist auch richtig, dass durch die vernetzung nun viel mehr fehler viel schneller auftauchen.

nur: früher hätte man diese fehler im kurzen weg bereinigt - schon um keinen großen bahöööö zu machen. heute prozessiert man das gegen die mieter durch - obwohl man schon weiß, dass man im unrecht ist. auch dafür gibt es genügend beispiele.
 
Philo, musst du mir gleich den Sonntagmorgen verderben? Mir ist schon schlecht.... ich weiss das eh alles... aber doch net jetzt....

edit.... man muss aber hervorheben, daß das kein Problem des roten Wien ist, sondern ein gesellschaftliches, das mehr oder weniger die ganze Welt betrifft.
 
Es gibt da durchaus eine MA (ich weiß die Nummer ned) die sich drum kümmert. Selbst erlebt, also authentisch.

du meinst die MA 40 und den fonds soziales wien. das ist richtig, die gibt es. aber wie läuft das in der praxis, ab dem zeitpunkt wo wiener wohnen mit ins spiel kommt? ich kann es dir sagen: bei einer ebensolchen mutter mit kind, wie oben erwähnt, die das glück eines vormerkscheines hatte und die eine wohnung zugewiesen bekommen hätte, hat sich bei wiener wohnen aus unerfindlichen gründen die vergabe verzögert. das heißt: die frau hatte ihren mietvertrag der alten wohnung gekündigt und noch keine neue, obzwar zugesicherte wohnung. zur überbrückung musste die frau samt kind ins frauenhaus. aber dem noch nicht genug. was hat wiener wohnen gemacht? sie hat ihr die wohnung dann nicht gegeben und den vormerkschein gelöscht - weil "die familie inzwischen sowieso wohnversorgt ist".
 
Philo, musst du mir gleich den Sonntagmorgen verderben? Mir ist schon schlecht.... ich weiss das eh alles... aber doch net jetzt....

ich bitte um verzweiflung! :unterwuerfig:

edit.... man muss aber hervorheben, daß das kein Problem des roten Wien ist, sondern ein gesellschaftliches, das mehr oder weniger die ganze Welt betriff.

das ist leider richtig. macht aber das erfordernis, zusammenzustehen und die probleme gemeinsam anzugehen nur umso größer.
 
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