Der ECTS- Wahn

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Um Himmels Willen! Ich bin schon fast erbost und erzürnt über dieses beschissene Hochschulsystem hier in Österreich! :mauer::mad::roll:


Bolognia- System und altes Magister- System und wenn man etwas braucht, dann kommt dieses Durchlaufen der stupidesten Bürokratie: "Nein, da muss ich sie leider weiterleiten.

Das Umrechnungssystem der European Credit Transfer System Points (ECTS- Punkte): Pro Hochschuljahr sollen 60 ECTS- Punkte erbracht werden, wenn das Programm in der Zeit abgeschlossen wird.


MedUni: 6 Jahre machen sechs mal 60 Punkte; sind also 360 ECTS inkl. Promotion
Juridicum: 4 Jahre machen vier mal 60 Punkte; sind also 240 ECTS exkl. Promotion, aber mit dem Mag. iur. ist man promotionsberechtigt.


Gehe ich nach England, studiere an der Middlesex und mache meinen Bachelor of Science (Honours) mit 180 ECTS- Punkten und jetzt mein Management/ Diplomatie-Studium in Genf mit 90 ECTS- Punkten, kann ich nicht in Österreich promovieren, da nur 270 ECTS erreicht wurden.

In jedem anderen Land ginge es ja, nur in Österreich und Deutschland muss man 300 ECTS erreichen. :mad:

Bin da sicher nicht der einzige der hier Probleme hat... Ich finde diese halbherzige Umsetzung sehr dumm. Da will man alles amerikanisieren, um Absolventen der im eigenen Land befindlichen Unis wettbewerbsfähiger zu machen, aber verhaftet dann in alten Strukturen. Da regt man sich auf, dass die Leute in den neuen Ländern nicht so geschätzt werden, aber:

Die Frau eines Bekannten ist studierte Informatikerin und arbeitet jetzt beim Hofer und meine Putzfrau ist Diplomkauffrau. Da ist die Ausbildung natürlich ein Dreck wert...
 
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Kannst die restlichen 30 ECTS nicht durch Freifächer jeglicher Unis erreichen? Oder müssen die irgendwie an irgendwas gebunden sein?
 
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Scheiss dir nix. Hab vor 15 Jähren mein Biologie-Diplomstudium abgeschlossen, danach 15 Jahre Inder Pharmabranche gearbeitet und nun mach ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit die Ausbildung zum
Altenfachbetreuer = Pflegehelfer. Hab während meiner Arbeitslosigkeit einige Akademiker mit tollen Ausbildungen kennengelernt, die trotz toller Ausbildung arbeitslos wurden und manche mit niedrigerem Ausbildungsniveau habe tolle Karrieren hingelegt.
 
Nein, muss ein 3- jähriges Bachelorstudium sein und ein 2- jähriges Masterstudium und/ oder ein 4- jähriges Bachelor- und ein 1- jähriges Masterstudium sein.

Ich habe eine Bachelor of Science (Honours). Normalerweise benötigt man dort drei Jahre für den Bachelor (Unclassified) und muss zirka ein Jahr weiterstudieren, um den Bachelor of .... (Honours) zu erreichen, also sind das eigentlich vier Jahre, man hat aber trotzdem nur 180 ECTS.

Und in England gibt es eigentlich keinen Master. Master ist dort ein professional degree und wird dort mehr oder weniger ehrenhalber vergeben (wie hierzulandProfessor).

Heute kann man in England den Bachelor of Science durch Bologna innerhalb von drei Jahren machen, muss aber die Zusatz- Courses nebenher machen und wird dann bei zweimaligem Fail auf einen Bachelor (Unclassified) heruntergestuft, wodurch der Bachelor of ..... (Honours) zu einer Art "guter Erfolg" verkommt und an manchen Hochschulen berechtigt dieser Bachelor of .... (Honours) dann zur Aufnahme eines Masterstudiums wie wir es hierzulande kennen (haben sie aufgrund von Bologna ein. Mit dem Bachelor (Unclassified) bleibt einem da sowieso verwehrt.

Wie es in anderen Commonwealthstaaten aussieht bzw. in Wales und Schottland, weiß ich nicht. Haben ihre eigenen Regeln
 
Stimmt nicht, ist nur ein Diplomstudium, welches mit einem Doktortitel abschließt.

Da hast Du natürlich recht, aber dennoch bist du ein Doktor. Die Arbeit ist natürlich keine Promotion im eigentlichen Sinn. Dazu bedarf es eines abgeschlossenen Magister-, Master-, oder Diplomstudiums.
 
Bei einer Titel-Diskussion vor x Jahren hat mal ein Mediziner gemeint, dass die Mediziner gleich mit dem Doktor abschließen, weil es vom Wissen her, es keinen Sinn macht, dass man vorher andere Titel vergibt. Also entweder nichts oder komplett durch bis zum Doktor.
 
Scheiss dir nix. Hab vor 15 Jähren mein Biologie-Diplomstudium abgeschlossen, danach 15 Jahre Inder Pharmabranche gearbeitet und nun mach ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit die Ausbildung zum
Altenfachbetreuer = Pflegehelfer. Hab während meiner Arbeitslosigkeit einige Akademiker mit tollen Ausbildungen kennengelernt, die trotz toller Ausbildung arbeitslos wurden und manche mit niedrigerem Ausbildungsniveau habe tolle Karrieren hingelegt.

Ich studiere sowieso nicht wegen der Karriere. :) Ich verdiene zwar Geld, aber das hat mit dem Studium nichts zu tun. Vl. mein Posten ab Februar.
 
Bei einer Titel-Diskussion vor x Jahren hat mal ein Mediziner gemeint, dass die Mediziner gleich mit dem Doktor abschließen, weil es vom Wissen her, es keinen Sinn macht, dass man vorher andere Titel vergibt. Also entweder nichts oder komplett durch bis zum Doktor.

Ja, das ist richtig. Wer ließe sich von so etwas behandeln?
 
Bei einer Titel-Diskussion vor x Jahren hat mal ein Mediziner gemeint, dass die Mediziner gleich mit dem Doktor abschließen, weil es vom Wissen her, es keinen Sinn macht, dass man vorher andere Titel vergibt. Also entweder nichts oder komplett durch bis zum Doktor.

Na ganz so schlimm ist es nicht. Es gibt ja auch einige Mediziner, die ein Doktoratsstudium anhängen, und trotzdem noch was lernen.
 
Um Himmels Willen! Ich bin schon fast erbost und erzürnt über dieses beschissene Hochschulsystem hier in Österreich! :mauer::mad::roll:...
Also - ich habe eher das Gefühl, dass du dich über deine Probleme aufregst... :roll:

..Bolognia- System und altes Magister- System und wenn man etwas braucht, dann kommt dieses Durchlaufen der stupidesten Bürokratie: "Nein, da muss ich sie leider weiterleiten.
Das Umrechnungssystem der European Credit Transfer System Points (ECTS- Punkte): Pro Hochschuljahr sollen 60 ECTS- Punkte erbracht werden, wenn das Programm in der Zeit abgeschlossen wird.

Gehe ich nach England, studiere an der Middlesex und mache meinen Bachelor of Science (Honours) mit 180 ECTS- Punkten und jetzt mein Management/ Diplomatie-Studium in Genf mit 90 ECTS- Punkten, kann ich nicht in Österreich promovieren, da nur 270 ECTS erreicht wurden. ...
:hmm: Also meines Wissens ist die Schweiz nur zum Teil im europäischen Studienraum integriert. Und für 90 credits gibt es wahrscheinlich in ganz Europa kein Regelstudium.
Sich darüber aufzuregen halte ich ehrlich für völlig fehl am Platz.
ps ...'s hoaßt Bologna... ;)

..In jedem anderen Land ginge es ja, nur in Österreich und Deutschland muss man 300 ECTS erreichen. :mad:...
:nono: sicher nicht. Bewirb dich doch - vor allem im angelsächsischen Raum. :roll:
Und ich bin sicher, dass auch in Österreich eine Zulassung unter Auflagen - sprich extra credits - möglich ist. 30 credits ist gerade die Obergrenze.

..Bin da sicher nicht der einzige der hier Probleme hat... Ich finde diese halbherzige Umsetzung sehr dumm. Da will man alles amerikanisieren, um Absolventen der im eigenen Land befindlichen Unis wettbewerbsfähiger zu machen, aber verhaftet dann in alten Strukturen. .. .
Das stimmt einfach ganz und gar nicht.
Vor allem "amerikanisieren" nicht. Es ist eben, aus unterschiedlichen Gründen, das dreigliedrige angelsächsische Modell umgesetzt worden. Übrigens auch auf Wunsch kontinentaler Universitäten, damit ihre AbsolventInnen in der internationalen Wirtschaft besser wahrgenommen werden.
Und was die Wettbewerbsfähigkeit angeht - die war nicht das Motiv. Ein einheitlicher, Mobilität und Vergleichbarkeit anstrebender europäischer Studienraum war das Ziel.

..Die Frau eines Bekannten ist studierte Informatikerin und arbeitet jetzt beim Hofer und meine Putzfrau ist Diplomkauffrau. Da ist die Ausbildung natürlich ein Dreck wert...
DAS hat mit dem ECT-System nun ganz und gar gar nichts zu tun...

Von Wahn etc keine Spur - abgesehen von deiner persönlichen Enttäuschung und Befindlichkeit.
 
Mein Studium bzw. die Uni ist u.a. von der EduQua zertifiziert und es gibt gerade in England genug einjährige Master. An der MU London könnte ich meinen PhD machen und oder an der Partnerschule in Berkeley. Die Schweizer Botschaft in Österreich hat mir die Schule empfohlen.

In allen Posts habe ich Bologna geschrieben. Nur zu Beginn habe ich mich vertippt.
 
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Nur - was hat das alles mit ECTS zu tun?
Noch vor wenigen Jahren hätten sie weder das Eine noch das Andere Studium in Österreich anerkannt. Da hättest komplett durch die Finger gelinst.
heute kannst du wenigstens diese Leistungen einbringen.

Altes System? Ja, automatisch ins Doktoratsstudium gehen zu können - das ist altes System. Und dass dies nicht mehr so einfach möglich ist, zeigt, dass das neue bereits zu wirken beginnt.

Und was einige der Master-studien in England angeht...... :lalala: Die erreichen mitunter nicht einmal das Niveau unserer Fachhochschulen.
 
Naja, ich suche mir ja renommierte Schulen aus. Meine Titel kann ich alle unbedenklich in der EU, USA und CH führen, was mir persönlich reicht.
 
Bei einer Titel-Diskussion vor x Jahren hat mal ein Mediziner gemeint, dass die Mediziner gleich mit dem Doktor abschließen, weil es vom Wissen her, es keinen Sinn macht, dass man vorher andere Titel vergibt. Also entweder nichts oder komplett durch bis zum Doktor.

schau früher hats in jus auch nur an doktor gegeben. später in die 70er oder 80er hat man dann den magister eingeführt. so wurde aus so manchen versager doch noch was - und ist dann beim staat gelandet (glaubst warum haben so viele richter "nur" einen magister?)....

was aber bei mir an der uni arg ist: die jonglieren ordentlich mit den ects punkten hin und her.
habe wahlplichtfach iim ausmaß von 36 ects machen müssen. mit studienplanänderung sind diese 36 nur mehr 26 ects punkte. die prüfungen sind aber gleich wie vor her.

außerdem wird dir ja nicht immer etwas angerechnet ned mal in österreich.
und das macht das ganze ects system doch a bissl absurd....
 
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Früher hat man auch in Biologie den Magister auslassen können und gleich das Studium mit dem Doktorat abschließen können. Ist halt so.


O tempora o mores
 
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