Der Neid des Reichtums

2gogolores: das macht keinen Unterschied ob jetzt Superreiche, Superduperreiche, Megareiche

Der Threadersteller hat geschrieben:

Viele mit hohem Einkommen arbeiten viel

Daher habe ich Spekulationsgewinnler, Superreiche, Swarovsky - Erben etc. hier nicht in meine Betrachtung einbezogen. Sondern mich ganz einfach (am besten innerhalb einer Firma) auf Einkommensunterschiede bezogen, die aus unterschiedlichem Engagement herrühren. Denn das hat der Threadersteller ja offenbar gemeint. Ich bin und war beispielsweise meinem Chef, der viel mehr hat als ich, nie irgendwas neidig.
 
Denn das hat der Threadersteller ja offenbar gemeint. Ich bin und war beispielsweise meinem Chef, der viel mehr hat als ich, nie irgendwas neidig
Der TE meinte, dass dein Chef als Besserverdiener auf dich neidig hätte sein können, weil du womöglich einen unbeschwerteren Job als er hattest.
 
Der TE meinte, dass dein Chef als Besserverdiener auf dich neidig hätte sein können, weil du womöglich einen unbeschwerteren Job als er hattest.

Das habe ich wohl verstanden. Wie ich erwähnt habe, bin ich meinem Chef nicht neidig. Und es wird auch umgekehrt nicht der Fall sein. Da mein Chef auch der Besitzer ist, so hat er auch ein schönes Binkerl an Sorgen (in Zeiten wie diesen).

Ich selbst als leitender Angestellter im Unternehmen war meinen Mitarbeitern um ihr erheblich höheres Maß an Freizeit auch (und geringere Verantwortung) auch nie neidig. Und um die Frage ging es eigentlich. Obwohl sie ohnehin kurz greift ...... man müsste da noch viel mehr Punkte diskutieren.
 
Eine ständige Gratwanderung. Ich persönlich bin niemandem neidig, der ein Vermögen durch harte und ehrliche Arbeit anhäufte. Auch eine höhere Besteuerung Schwerreicher hielte ich für ungerecht. Wohlgemerkt jene, die durch Einsatz und Fleiß zu ihrem Geld kamen. Die Spreu vom Weizen zu trennen gleicht leider einem Ding der Unmöglichkeit.
 
Eine ständige Gratwanderung. Ich persönlich bin niemandem neidig, der ein Vermögen durch harte und ehrliche Arbeit anhäufte. Auch eine höhere Besteuerung Schwerreicher hielte ich für ungerecht. Wohlgemerkt jene, die durch Einsatz und Fleiß zu ihrem Geld kamen. Die Spreu vom Weizen zu trennen gleicht leider einem Ding der Unmöglichkeit.

In diesem Zusammenhang sehe ich die Diskussion über Vermögenssteuern und Erbschaftssteuern.
Der Erbe hat nichts geleistet, der Vermögende u.U. schon. Gefordert wird aber vorwiegend die Vermögenssteuer, bei der Erbschaftssteuerdiskussion eiern Faymann und Co ziemlich herum.
 
Wir haben das vor Jahren über einen Notar abgeklärt und absegnen lassen, um einen steuerlichen Vorteil zu erreichen, wenn die Oma stirbt, was mir nie durch den Kopf geistert, da ich sie sehr gern hab' und auf eigenen Beinen stehen will (auch finanziell). Müsste im Vertrag nachsehen, aber es dürfte sich um eine Schenkung handeln.

Es wird immer einen geben, der sich über eine Besteuerung beklagt. Allen kann man es nie Recht machen. Das mündet dann in politischen Debatten über soziale Ungerechtigkeit u.s.w. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert und manchmal hart. Dabei erwischten wir es in Österreich eh super, schaut man sich ein bissl außerhalb unseres Landes um, wo der Bevölkerung .at wie ein Paradies vorkommt.
 
Eine besondere Form des Neides gibt es von Menschen mit hohem Einkommen auf die mit wenig einkommen. Es ist kein Geldneid sondern der Neid, dass die weniger Arbeiten 'müssen' um ihre Form von Leben zu finanzieren.

die Beobachtung hab ich so noch nicht gemacht. Viel öfter von der sog. "Mittelschicht" hin zum unteren Gefälle, da geht es dann meist aber zu 90% um: der Arbeitet und kassiert noch bezüge vom Staat, etc....

Was ich für mich persönlich jedoch unterschreiben kann ist einfach der Verantwortungsvolle Job der weniger Verdient als irgendso ein Bankheini, zb. ....

ich hab ja auch so nen 24/7 job, aber deswegen werd ich nicht neidig auf andere die 8-9 stunden irgendwo hingehn und dann einfach fertig sind. ich bedaure zwar ab und zu das sich mein privates leben auf 0 reduziert aber das ist ja mein problem, wenn ich wollte könnt ich morgen auch was komplett anderes machen.
in dem fall geht es auch weniger um den verdienst, denn die ungerechtigkeit fängt eher da an wo man einen beruf mit verantwortung hat und eben auch überstunden schiebt um einfach seiner verantwortung gerecht zu werden, und auf der andern seite gibts halt die besser verdienenden die weniger arbeiten , in der geringeren zeit mehr verdienen und nichtmal eine große verantwortung haben in dem was sie da machen.

ich denke da gehts um beruf und berufung, mir macht das was ich mache spass, wäre es nicht so müsst ich wohl aus dem fenster hüpfen ^.^

mir würds zb nicht im traum einfallen den postboten , tischler etc. zu beneiden , die machen ihre arbeit, bekommen ihren lohn und das hoffentlich halbwegs gerecht.... und meiner meinung nach gibts auch in diesen berufssparten viele berufe die nicht angemessen bezahlt werden, wenn man zb vom standpunkt körperliche arbeit/psych belastung ausgeht.

und wenn man sich das ganze noch global anschaut.... müllsammler zb. die den ganzen tag müllsammeln um für die paar cent die familie durchzubringen (nur als bsp.) würde mir 10 fach nicht einfallen warum man neidig sein sollte.

die krise bekomm ich wenn gewinne einer berufsgruppe aus der arbeit aller gezogen werden.... in einem ungerechten verhältniss ....
 
Ziehen wir nur mal die Arbeiter bei der Fleischlaberl-Fastfoodkette heran, die im Sommer schwitzen wie die Sau, Stress und unfreundlichen Kunden ausgesetzt sind. Zum Dank dafür kriegen sie einen Hungerlohn, der hart am Tarif kratzt.

Eine Ungerechtigkeit sondergleichen. Jeder Politiker, der als Minister 15.000 Euro Kröten brutto im Monat bekommt, soll sich einmal für eine ganze Woche dort hineinstellen und im Schweiße seines Angesichts eine messbare produktive Tätigkeit erbringen. Dampfplaudern und in ineffizienten Sitzungen über Stunden lang bis in die späte Nacht hinein kann ich auch. Passen die Diäten, nur her damit.
 
Der Erbe hat nichts geleistet

Muss er auch nicht. Es geht um den Willen des Erblassers und dessen Recht, das Geld demjenigen zukommen zu lassen, der ihm zu Gesicht steht.

Und überhaupt ...... wozu plötzlich Leistung? die linke Reichshälfte hat doch sonst auch nichts mit Leistung am Hut. Mit dem Geld sollen dann womöglich die Bummelstudenten gefördert werden, die genau so einen Schmarrn an Leistung erbringen.
 
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Es geht um den Willen des Erblassers und dessen Recht, das Geld demjenigen zukommen zu lassen, der ihm zu Gesicht steht.
Darüber könnte man lang diskutieren, ob jemand das Recht hat über seinen Tod hinaus Verfügungen zu treffen.
 
Braucht man gar nicht zu diskutieren. Denn Viele treffen diese Verfügung so, dass sie schon zu Lebzeiten in Kraft tritt. Der Staat muss demnach auch Schenkungen untersagen, will er an das Vermögen der Erblasser herankommen.
 
Der Staat muss demnach auch Schenkungen untersagen, will er an das Vermögen der Erblasser herankommen.
Folgereichtig müsste auch die Schenkungssteuer wieder eingeführt werden. Die Materie ist schwierig, denn genaugenommen müssten auch Verkäufe 'unter dem Wert' besteuert werden, da darin eine Geschenkskomponente steckt.

Beim Erben und Schenken werden Vermögenswerte übertragen, die andere Personen Zeit ihres Lebens nicht durch Arbeit schaffen können, weshalb ich eine hohe Erbschafts- und Schenkungssteuer gerecht finde.
 
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Beim Erben und Schenken werden Vermögenswerte übertragen, die andere Personen Zeit ihres Lebens nicht durch Arbeit schaffen können, weshalb ich eine hohe Erbschafts- und Schenkungssteuer gerecht finde.

Schrittweise Wiedereinführung des Kommunismus würde ich das nennen. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich jedoch, wie auch bei gestandenen Sozialisten Nachlassfälle abgehandelt wurden. Die Mutter im Pflegeheim, die Sparbücher anonym und gut versteckt. Die Gemeinde bzw. das Heim bleiben auf den Kosten sitzen.
 
....... wird wohl eher der mehr bezahlen, der mehr leistet.

...der mehr für seine Arbeit bekommt. Aber das Argument Lohnsteuer richtet sich in erster Linie gegen die Senkung von Vermögenssteuern. Kapitalerträge werden weit nicht so stark besteuert wie Arbeit, Sonstige Vermögenssteuern sind weitgehend abgechafft. Die Finanzierung des Sozialstaatest übernimmt großteils der Mittelstand, die Reichen tragen verhältnismäßig wenig dazu bei.
Ob Vermögenssteuern im Budget wirksam etwas bringen ist ja nur ein Aspekt. Das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung ist ebenfalls zu berücksichtigen.
 
Das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung ist ebenfalls zu berücksichtigen.
Ob es sich Gerechtigkeits- oder Neidempfinden gegenüber Vermögenden handelt ist offen. Mein Gerechtigkeitsempfinden ist, dass Einkommen und Besitz einer Leistung gegenüberstehen sollen.

Ich finde Vermögenssteuern dann ungerecht, wenn das Vermögen selbst erarbeitet wurde und alle sonstigen Abgaben entrichtet wurden. Wenn in Zeiten wie diesen jemand vermögend wird, ziehe ich meinen Hut vor ihm. So leicht ist das nämlich nicht. Viele streben es an, nur wenigen gelingt es.


Wenn jemand durch Erbschaft oder Schenkung einen Vorteil erhält, den andere durch Arbeit niemehr aufholen können, empfinde ich das als ungerecht. Neid empfinde ich weniger. Slogans wie 'Fiona soll zahlen' gefallen mir nicht.
 
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Slogans wie 'Fiona soll zahlen' gefallen mir nicht.

Aber an diesen Slogans ist das Ganze aufgehängt. Wobei ich jetzt vorausschicken muss ....... ich bin kein Enkel mehr, erwarte für mich selber also keine Millionenerbschaft :mrgreen:

Aber der Besitz, den ich mir erarbeitet und angespart habe, wieso soll der nach meinem Dahinscheiden dem Moloch Staat in den gefräßigen Rachen fallen? Ich WILL, dass meine Nachkommen davon profitieren. Und das zu wollen, das ist ein Naturrecht. Dieses Recht abschaffen zu wollen, das ist eben Kommunismus. Du solltest übrigens die Konsequenzen bedenken, die sich ergeben, wenn das Erben entweder abgeschafft oder restriktiv besteuert würde.

Wobei es ja wirklich zum Lachen ist: Die Vereinbarkeit des Herrschaftsanspruches wurde mit dem ende der diversen Monarchien ja abgeschafft. So weit, so gut. Aber gerade die sozialistisch - kommunistischen Diktatoren setzen Alles daran, die Macht an ihre leiblichen Nachkommen zu übertragen.
 
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Aber der Besitz, den ich mir erarbeitet und angespart habe, wieso soll der nach meinem Dahinscheiden dem Moloch Staat in den gefräßigen Rachen fallen? Ich WILL, dass meine Nachkommen davon profitieren. Und das zu wollen, das ist ein Naturrecht. Dieses Recht abschaffen zu wollen, das ist eben Kommunismus.

Nonsense. Nach deinem Dahinscheiden bist du nicht mehr existent und dein Wille existiert auch nicht mehr. Nur ein dann herrenloses Vermögen - der Nachlass. Wem dieses zugesprochen wird, entscheidet der Staat durch seine Gesetze.
Es ist kein Naturrecht der Nachkommen, dass ihnen die Güter der Vorgeneration automatisch in den Schoß fallen müssen. Was das Schlagwort "Kommunismus" hier zu suchen hat, erschließt sich mir nicht.
 
Das sind aber maximal Lippenbekenntnisse. Faktisch werden dann aber MwSt. erhöht Lohnsteuer etc. die wen mehr treffen? Gleichzeitig werden dann aber Erbschaftssteuer gesenkt oder gleich abgeschafft, Körperschaftssteuern und dergleichen auch mit dem Argument der Abwanderung etc.

Das die Körperschaftssteuer gesenkt wurde ist mir ja ganz neu seit wann denn bitte? Das Argument der Abwanderung würd ich schon gelten lassen. Ich seh ja auch nicht ein, dass ich neben den ganzen betrieblichen Steuern noch so nebenbei bis zu 60% EK wegzahlen kann, und 20km entfernt ein Einheitssteuersatz mit 19% gilt...und ich hab nicht einmal überlegt abzuwandern.
So nebenbei bin ich keinem mit einem geringeren Einkommen was neidig, ich habs mir so ausgesucht und bin mehr damit glücklich, dass nur mein Spiegelbild mir was anschafft. Auch glaube ich nicht, dass Menschen mit geringerem Einkommen weniger Arbeiten nur denk ich mir manchmal, dass gewisse Politische Kräfte mit diesem Diskurs versuchen (Klassenkampf) auf Stimmenfang zu gehen und ihre eigene Unfähigkeit zu verbergen trachten mit den von uns zur Verfügung gestellten Mitteln zu haushalten.
 
Freilich ist es ein Naturrecht. Und eben nur Kommunisten (oder durch andere Bezeichnungen getarnte Marxisten) stellen das grundsätzlich Recht auf Eigentum (und das schließt mein Recht auf eine letztwillige Verfügung ein) in Frage.

Wobei ich mich da gerne wiederhole: Gerade auch marxistische Bonzen und Diktatoren (aber auch andere Gewaltherrscher) sehen das für ihre eigene Brut natürlich differenziert.
 
.... zum Thema Neid.

Der deutsche Verfassungsrichter Udo Steiner hat einmal gesagt, die Deutschen seien gleichheitskrank. Das ist eine höfliche Umschreibung des Neidkomplexes, unter dem unser Volk leidet. Die Deutschen haben den Sozialismus erfunden. Und der Sozialismus ist in seinem Kern eine Ideologie des Neides, der Versuch, die Missgunst hoffähig zu machen und ihr eine akzeptierte gesellschaftliche Organisationsform zu verschaffen.

Auch der Nationalsozialismus hat den Neidkomplex weidlich für seine Ziele ausgeschlachtet. Der Bezug auf den Sozialismus im Namen ist kein Zufall. Hitler wusste, wie er den Bedürfnissen der Arbeiterschaft und des Kleinbürgertums gerecht werden konnte. Auch die Judenverfolgung war zu einem erheblichen Teil durch die Missgunst des Proletariats gegenüber dem wohlhabenden Bürgertum motiviert.

Ausgerottet ist der Neidkomplex immer noch nicht, er wechselt nur seine Kleider. Zwar setzt sich heute nicht einmal mehr die PDS für eine sozialistische Planwirtschaft ein, doch durchzieht der Neid unter dem Deckmantel der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit die öffentlichen Debatten.

Reichtum ist in Deutschland verdächtig, insbesondere solcher, der auf eigener Arbeit beruht.
 
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