Noch etwas zur Genaussage: Die Juden selbst diskutieren über die Möglichkeit, jüdische Identität über das Erbgut nachzuweisen. Das hat unter anderem mit dem Streit um die Herkunft der Chasaren zu tun. Und das führt manchmal zu seltsam paradoxen Aussagen und Behauptungen.
http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.2212.html
Interessanter Link. Die "Jüdische Genforschung" gibt es ja schon länger, ebenso die Forderung mancher konservativer / nationalistischer Politiker in Israel, einwandernde Juden einem "Gentest" zu unterziehen. Ob das wissenschaftlich überhaupt haltbar wäre, weis ich nicht, aber es zeigt, dass vom Selbstverständnis her "das Judentum" eben NICHT per se eine Religion, sondern eher eine Ethnie definiert. Hätte der Thilo die Aussage als Knesset Abgeordneter getroffen, würde kein Hahn danach krähen.
Aber:
ich bin etwas verwudert, jedes gemeinderatsmitglied eines 500 seelen dorfs weiß, sagst was gegen juden, bist erledigt.
und dann, die juden haben ein gemeinsames gen.
Wundert mich auch MASSIVST. Aus "Versehen" kann jemand in dieser Position den Spruch nicht ablassen. Als Marketinggag und gezielte Provokation ist ein politischer Selbstmord auch leicht überzogen - und nichts anderes ist die Aussage.
und schon braucht man nciht mehr über das eigentliche thema sprechen, das kommt ja von einem nazi.
Richtig erkannt. Die beste Möglichkeit, eine heikle Diskussion abzuwürgen oder die Argumentation von jemandem als Ganzes zu diffamieren, ist es, ihn ins rechtsrechte Eck oder am besten gleich in die Schublade Nazis zu stecken. Funktioniert viel besser als seine Argumente aufzugreifen und dagegen zu argumentieren (was bei manchen Argumenten gar nicht möglich ist, da so offensichtlich wie nur irgendwas).
Ganz besonders perfide hat diese "Niederschlagungstaktik" des öfteren das DISS
http://www.diss-duisburg.de/index.htm
angewandt. Die arbeiteten zudem mit Assoziationsketten. Wenn also ein Politiker oder sonstwer etwas thematisch gesagt hat, dass dem Mainstream nicht schmeckte, dann wurde / und wird teilweise noch) recherchiert und kosntruiert, und es kamen Sätze wie:
"Nun ist XXX ja kein Unbekannter. Artikel von ihm wurden des öfteren in der Zeitung YYY publiziert, die unter anderem auch schon durch Gastbeiträge des bekannten Rechtspopulisten ZZZ einschlägig auffiel und 1993 sogar den Kommentar des Holocaustleugners Hans Mustermann veröffentlichte." (selbst wenn der hans Mustermann damals, 1993, noch kein Revisionist war und sein Kommentar nur den biologischen Landbau propagierte)
Und schon hat man denjenigen, um dessen Aussagen es geht, in ein Eck gestellt, in das sich kein geistig gesunder Mensch freiwillig stellt - und man braucht sich den Argumenten selbst praktischerweise gar nicht mehr stellen.