Die Sanktionen waren nicht gegen ÖSTERREICH (wie fälschlich immer wieder behauptet wird), sondern gegen die Österreichische Regierung gerichtet. Und es ging weniger darum, daß eine den Linken in der EU nicht genehme Partei in die Regierung gekommen ist, sondern es ging darum um WELCHE Partei es sich handelte. Um eine rechtsextremistische Partei unter der Führung des Populisten J.Haider. Wohl gab es den Vlaams Blok, sowie Le Pen in Frankreich, die Dansk Folkeparti etc..... - doch keine dieser Parteien war jemals Bestandteil der Regierung.
dass sie gegen die österreichische regierung gerichtet waren - geschenkt. das ist haarspalterei. dass man damals ein land quasi unter eine kuratel gestellt hat, obwohl der prozess aus der diese regierung hervorging eine demokratischer war, war falsch - grundfalsch. ich würde aber berlusconi selbst und insbesondere die regierungsbeteiligung der lega nord doch als sehr viel problematischer ansehen und da hat die eu genau gar nichts gemacht. manche würden sagen, weil italien zu groß, österreich aber klein genug war, andere würden behaupten, dass man am beispiel österreich gesehen hat, dass sanktionen eher einen gegenteiligen effekt haben und wieder andere, dass man inzwischen eingesehen hat, dass in österreich nur wegen der regierungsbeteiligung einer rechtsextremen partei, das land noch lange nicht in offenen rechtsextremismus verfällt. im übrigen gab es auch in holland eine regierungsbeteiligung der liste pim fortuyn, die ich auch nicht gerade als gemässigt ansehen würde - nur der vollständigkeit halber.
dass die schwarzblaue regierung für österreich in verschiedenster hinsicht katastrophale folgen hatte, mit der das land immer noch zu kämpfen hat, ist eine andere geschichte. ich möchte aber auch daran erinnern, dass die rot schwarzen regierungen davor auch nicht gerade das hochgefühl an demokratie gelebt haben. das Erheben von nicht verfassungskonformen gesetzen in den verfassungsrang - und das damit einhergehende ausschalten des verfassungsgerichtshofes ist nur ein beispiel davon. es macht mir persönlich zumindest den anschein, dass beim eurofighter ankauf auch gelder an die spö geflossen sind (wie zb die 100 000 euro an rapid von der eads ohne jegliche erkennbare gegenleistung - wir wissen ja, wer präsident von rapid war und ist, nicht?)
nicht dass wir uns falsch verstehen, ich war gegen schwarzblau und bin es heute noch. auch ich finde, dass schüssel sein größtes wahlversprechen, in opposition zu gehen, sollte er dritter werden, gebrochen hat. die alternative wäre aus meiner sicht nicht eine rote alleinregierung gewesen, sondern ein rücktritt schüssels - das hätte österreich möglicherweise einiges erspart - möglicherweise wurde österreich aber gerade auch durch die schwarzblaue regierung einiges anderes erspart. die erleichterungen zum erlangen eines gewerbescheins eingeführt durch die schwarzblaue regierung waren zb durchaus etwas positives (selbst wenn sich mir die haare aufstellen, wenn ich zugeben muss, dass unter schwarzblau nicht alles schlecht war) ABER die eu sanktionen waren falsch. spätestens in der nachbetrachtung kann man um diese einsicht nicht herumkommen.