Ich würde den Zulauf auch nicht immer rein bei den Vollidioten suchen.
Nein, eh ned .... ich würde sogar den geringsten Prozentsatz für Vollidioten anschauen.
Aber die Rhetorik der übrigen politischen Parteien, und vorrangig der linksgerichteten, geht doch fast ausschließlich in diese Richtung. Du siehst es doch auch in den Kommentaren in unseren Diskussionen hier, welche ich ja schon des öfteren kritisiert habe. Wenn man auf die Argumente oder Behauptungen einer politischen Gruppierung keine andere Antwort weiß, als die Wähler dieser Gruppierung zu verunglimpfen und verächtlich zu machen, dann sehe ich darin nun einmal ein Armutszeugnis und ein Zeichen nicht vorhandener sachlicher Argumente. Und schon überhaupt dann, wenn man politische Gruppierungen für derart gefährlich ansieht, dass man diese bei jeder Gelegenheit und mit allen Mitteln bekämpfen muss. Und wenn diese Äußerungen dann von Parteien kommen, welche sich selbst als staatstragend profilieren wollen, dann ist das in meinen Augen lächerlich und beschämend.
Und da hilft es auch nicht, wenn immer wieder darauf hin gewiesen wird, dass die "anderen" ja auch so und nicht anders Politik machen - diese Aufrechnerei lasse ich nicht gelten. Das mag beim eigenen Parteivolk ankommen und willig nachgeplappert werden, letztlich stellt es den Parteigängern aber ebenfalls kein gutes Zeugnis aus.
Ob mich das jetzt auch traurig oder gar stolz macht, will ich nicht beurteilen.
Naujo, wenn eine Partei, bei der ich den Eindruck habe, dass sie im Ernstfall vielleicht (das vielleicht genügt schon) auch vor radikalen Methoden nicht zurückschreckt, keine Mehrheit bei den Wählern findet, dann macht mich das mit Sicherheit
nicht traurig. Und zum Hinterfragen sehe ich da auch nichts, denn alles hinterfragen seitens einer Privatperson kann doch nur zu einer Änderung des eigenen Verhaltens führen.
Und dass Politiker
aller Parteien keine großen Anhänger des Hinterfragens sind, das verwundert mich nicht sehr, denn dies lässt sich aus der Einstellung eines Großteils der Österreicher zur Politik erklären. Gesellschaftspolitik gilt bei uns ja als eine Angelegenheit der Politiker. Wer also mit den Zuständen zufrieden ist, oder sagen wir besser, wer selbst in Verhältnissen lebt, die ihm ein "Gutgehen" ermöglichen, der gibt sich damit zufrieden, und den Rest sollen die Politiker machen.
Dabei wäre es natürlich wünschenswert, dass sich mehr Menschen als bisher aktiv an der Gestaltung der Gesellschaftspolitik beteiligen, durch ein Verhalten, welches sich zumindest im wesentlichen an der von der Mehrheit beschlossenen Richtung orientiert. Die Zahl dieser Menschen mag zwar größer sein als es den Anschein hat, aber offenbar ist sie zu gering, um als deutliches Engagement wahrgenommen zu werden.
Da wundert es nicht, wenn die Unzufrieden, welche ihren Unmut natürlich leichter und schneller artikulieren als die Zufriedenen ihre Zufriedenheit, von der politischen Propaganda der Rechtsparteien gerne zu einer schweigenden Mehrheit aufgeblasen werden, welche sie in Wahrheit gar nicht sind.