Die dritte Türkenbelagerung ?

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Mir ist das egal. Wenn jemand dauerhaft hier lebt, dann ist er Österreicher. Was soll er sonst sein? Wenn er nicht gut Deutsch kann, dann gibt es halt Österreicher, die nicht gut Deutsch können. Originelle Variante, aber kein Widerspruch in sich.
Sehr ich nicht so. Wenn sich jemand derartig bewußt distanziert und abkapselt, den sollte man nicht mit einer staatsbürgerschaft belästigen.
 
Wenn sich jemand derartig bewußt distanziert und abkapselt, den sollte man nicht mit einer staatsbürgerschaft belästigen.
Erstens: Mit einer Staatsbürgerschaft wird eh niemand belästigt. Im Gegenteil: Teuer genug.
Zweitens: Muss man in jedes Verhalten gleich etwas (Negatives) hineininterpretieren? Muss man, wenn jemand einfacht tut wie er will, es immer als gegen jemanden gerichtet sehen?
Es ist sicher vorteilhaft, wenn man in einem deutschsprachigen Land Deutsch kann und das sollte auch gefördert werden. Was mich stört, ist der moralische Imperativ, der dabei immer mitschwingt, so als sei die deutsche Sprache zu lernen nicht einfach nützlich, sondern stelle eine Demutsbezeugung dar, die man von Zuwanderern erwarte. "Zeige mir, dass du ein braver Zuwanderer bist!" - "Herr, wie soll ich es dir zeigen?" - "Lerne Deutsch!"

Ich stimme auch mit der Sichtweise der Rechten nicht überein, dass die Staatsbürgerschaft ein wertvolles Schätzchen sei, das man nur den Bravsten und Tüchtigsten als Belohnung gewähren sollte. Ich sehe in der Staatsbürgerschaft vielmehr den formellen Ausdruck eines Faktums: Dass jemand Österreicher ist, wenn er dauerhaft hier lebt.
 
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Wenn er nicht gut Deutsch kann, dann gibt es halt Österreicher, die nicht gut Deutsch können. Originelle Variante, aber kein Widerspruch in sich.

Ist ein Widerspruch und keineswegs originell. Unsere Sprache ist Teil unserer Identität. Das für sich abzulehnen, das bleibt jedem Zuwanderer unbenommen. Aber er wird bei mir kein Österreicher werden. Da ich sicher bin, dass das die Mehrheit im Lande so sieht, möge der Sprachverweigerer also zur Kenntnis nehmen, dass er hier unerwünscht ist.

Ich stimme auch mit der Sichtweise der Rechten nicht überein, dass die Staatsbürgerschaft ein wertvolles Schätzchen sei

Und schon wieder stehen wir im rechten Eck. Nur weil wir uns erkühnen, die Staatsbürgerschaft nur im Doppelpack mitsamt unserer Sprache vergeben zu wollen. Ja, sie ist ein wertvolles Schätzchen. Und wir werfen sie nicht jedem x - beliebigen Leistungsunwilligen nach. Wem das Erlernen unserer Sprache zu mühsam ist, von dem kann ich mir lebhaft vorstellen, dass er auch sonst Leistung und Anstrengung verweigert.
 
Und wir werfen sie nicht jedem x - beliebigen Leistungsunwilligen nach. Wem das Erlernen unserer Sprache zu mühsam ist, von dem kann ich mir lebhaft vorstellen, dass er auch sonst Leistung und Anstrengung verweigert.

Doch, natürlich werfen wir. Österreichische Eltern genügen, der Nachwuchs muss die Sprache nicht beherrschen und auch sonst nichts dafür tun, sich "Österreicher" nennen zu "dürfen". Nur bei denen, deren Eltern nicht gebürtige Österreicher sind/waren, werden ungleich höhere Maßstäbe angelegt.
 
dass er auch sonst Leistung und Anstrengung verweigert.
Was hat das damit zu tun, ob er Österreicher ist? Es gibt eben solche und solche Österreicher. Bei Einbürgerungen werden eh hohe Maßstäbe angelegt, im Gegensatz zu den Österreichern, die das unverdiente Glück haben, es von Geburt an zu sein. Ich sehe nicht ein, warum Menschen, die per Verleihung der Staatsbürgerschaft Österreicher geworden sind, bessere Menschen sein sollen, als jene, die es durch Geburt geworden sind.
Für mich ist Österreicher zu sein einfach ein Faktum und nicht eine Belohnung, die man sich verdienen muss.
Und schon wieder stehen wir im rechten Eck.
Bestimmte Ansichten kann man halt bestimmten Weltanschauungen zuordnen. Wo ist das Problem? Dass droit de sangue eher rechts und droit de terre eher links ist, kann man, denke ich, schon sagen, oder? Du kannst dem ja gerne widersprechen, wenn Du möchtest.
 
Ich stimme auch mit der Sichtweise der Rechten nicht überein, dass die Staatsbürgerschaft ein wertvolles Schätzchen sei, das man nur den Bravsten und Tüchtigsten als Belohnung gewähren sollte. Ich sehe in der Staatsbürgerschaft vielmehr den formellen Ausdruck eines Faktums: Dass jemand Österreicher ist, wenn er dauerhaft hier lebt.

Dem Wesen der Staatsbürgerschaft ist immanent, dass es sich der jeweilige Staat aussuchen kann, wen er nun haben will und wen nicht. Solange an die Staatsbürgerschaft entsprechende Rechte und Pflichten gekoppelt sind, darf der Staat schon kontrollieren ob jemand tatsächlich gewillt ist Staatsbürger zu werden und auch alle Staatsbürgerpflichten übernehmen will. Wenn jemand nun die Landessprache nicht versteht, wird er sich nur schwer an die Gesetze halten, Präsenzdienst leisten, einen nennenswerten Beitrag zum BNP erbringen können etc. .Über die Sinnhaftigkeit der Staatsbürgerschaft an und für sich, kann man schon diskutieren.
 
in amerika wird bei der verleihung ein grosses fest abgehalten , nur bei uns sollte sie nix wert sein .

also wo bleibt bei uns der nationalstolz?
 
in amerika wird bei der verleihung ein grosses fest abgehalten , nur bei uns sollte sie nix wert sein .

also wo bleibt bei uns der nationalstolz?

Der wird zum Glück bei uns nicht so abartig zelebriert. Die Amis freuen sich ja sogar, wenn der Sohnemann für das vaterländische Erdöl in den Krieg gegen die Achse des Bösen zieht. Ich halte das nicht für erstrebenswert - Verblendung durch übertriebenen Patriotismus, Kritikfähigkeit auf Null reduziert.
 
Bestimmte Ansichten kann man halt bestimmten Weltanschauungen zuordnen.

Insbesondere wenn man diese Ansichten nicht teilt, dann stellt man diejenigen, die sie vertreten ganz schnell in ein Eck. Sehr bequem.
 
Wenn jemand dauerhaft hier lebt, dann ist er Österreicher.

Das Wesen einer Nation macht aber aus, dass sich die einzelnen Mitglieder bewusst zu ihr bekennen und sich mit der Nation identifizieren. Bloße geographische/topographische Anwesenheit macht noch keinen Staatsbürger aus.
 
Wesen einer Nation
Wusch, "das Wesen einer Nation"! Ich glaube, diese box of worms, was eine Nation ausmacht, sollten wir lieber nicht aufmachen.
dann stellt man diejenigen, die sie vertreten ganz schnell in ein Eck. Sehr bequem.
Ich weiß nicht, was daran bequem sein soll und ich verstehe die Allergie gegen die Begriffe links und rechts nicht.
 
Na geh´! Ein Taubstummer darf nie österreichischer Staatsbürger werden, weil er die deutsche Sprache nicht spricht?
 
Geschätzte Susi, klingt irgendwie nach Bestellung beim Otto-Versand oder dem Einkaufsverhalten im Supermarkt. Ich denke da gleich an die "Sex and the City Trutschen", welche gelangweilt im Katalog blättern und nach Brauchbarem Ausschau halten. Beschnitten, pflegeleicht, anatomisch verwertbar und den Freundinnen zum Gesicht stehend... Kuhl. :mrgreen:

Wenn Frau weiß was sie will, erleichtert das so manches. Ich hatte jedenfalls noch wenig Probleme etwas für mich zu finden.


Oder auch der Sachsen, Berliner, Hamburger, Düsseldorfer, Schwaben, Schweizer, etc. etc. etc.!

Definiere mir auch bitte "perfektes Deutsch", da ein Österreicher darunter sicher etwas anderes versteht als ein Deutscher.
Das ist auch gut so, denn ich habe z.B. noch immer nicht gesessen!

Als ein Deutscher? Auch da gehen die Ansichten weit auseinander. Das beste bzw. korrekteste Deutsch wird sicher in und um Hannover gesprochen, alle anderen wird man bei großzügiger sichtweise mit den meisten Österreichern oder Schweizern auf eine Stufe stellen können.


Mich deucht, du bist nicht aus Bayern. :mrgreen:

Natürlich bin ich nicht aus Bayern und das ist auch gut so. Nur ists bei uns kaum besser, wenn überhaupt und es wird auch kein besseres deutsch gesprochen. Bei uns sprechen manche bis viele (genaue Quoten kenne ich da auch nicht) Migranten ein besseres Deutsch als die alteingesessenen Eingeborenen.
Neulich erst hat einer die kühne These vertreten, dass sich unsere Kinder viel leichter tun eine Fremdsprache zu erlernen, weil sie schon in früher Jugend die Fremdsprache Deutsch erlernt haben und somit darin schon Erfahrung haben.
 
du hast ja vorurteile gegen deine eigenen landsleute , aber für die ausländer hast du ein herz. das ist ja auch nicht normal.:mauer::winke:

Jetzt haben sich wohl einige Gehirnwindungen arg verschlungen. :shock:
Welche Vorurteile habe ich gegenüber Landsleuten wenn ich nach einigen Lebensjahren feststelle, dass es für mich nicht gut gewesen wäre in Bayern geboren zu sein? Meinst nicht, dass ich in der Lage bin zu beurteilen was sich die Jahre über dort so abgespielt hat und dass mir das nicht sehr zusagen würde? Das enthält nicht einmal eine Wertung ob das generell schlecht oder gut ist, sondern nur die Feststellung, dass es mir (persönlich) anders lieber ist.
Warum sollte ich nur wegen dieser Feststellung kein Herz für Ausländer haben, für Bayern hätte ichs doch auch. Das bedeutet aber nicht, dass ich generell für alle Ausländer oder Bayern ein Herz habe, das hängt in beiden Fällen ausschließlich von deren Verhalten ab.:lehrer:
 
... Das beste bzw. korrekteste Deutsch wird sicher in und um Hannover gesprochen...
Trifft weitgehend zu, abgesehen vom "Calenberger Platt", das ich für einen der grauslichsten Dialekte halte...
 
Meinst nicht, dass ich in der Lage bin zu beurteilen was sich die Jahre über dort so abgespielt hat....

na dann klär uns unwissende össis über den sündenpfuhl bayern auf !
i habs ja schon immer geahnt, dass münchen sodom und gomorrha in einem ist ......... :haha:
 
Das wäre das schwachsinnigste, was man überhaupt nur tun könnte, wäre es ja auch ein vollkommen falsches Signal an die Einwanderer, da sie dann nie denselben level erreichen könnten, also wäre die gewünschte Verbundenheit nicht gegeben und Nichtintegration und ein Wurschtigkeitsgefühl der neuen Heimat gegenüber garantiert.
Ganz mattes Kino!

Zumal es ja etwa bei Sportlern dann überhaupt nicht möglich wäre, daß die dann für die neue Heimat spielberechtigt wären ohne Staatsbürgerschaft.

es wäre genau das richtige signal, warum sollen einwanderer das gleiche level erreichen wie einheimische? das hätten sie dort erreichen können wo sie herkommen und leider nicht geblieben sind.
und das der süleymen üldijüldy bei uns kickt, hat uns ja nachweislich bisher auch nicht rausgerissen.

am schlimmsten finde ich aber, dass die eysche mit jedem wurf nicht nur ihre grossfamilie vermehrt, sonder auch "staatsbürger" erzeugt.
 
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