Es ist umgekehrt aber auch so. Sexy gekleidete Frauen müssen sich von Türken oder Arabern anhören, dass sie Schlampen sind. Österreichische Kinder in ausländisch dominierten Schulen werden schikaniert.
Das Zusammentreffen verschiedener Kulturen verlangt Geduld, von beiden Seiten. Das Verlieren der Geduld wird den Prozeß der Integration kaum beschleuigen.
Das Zusammenleben von Frau und Mann, der Machtausgleich zwischen den Geschlechtern funktioniert offensichtlich auch bei uns noch nicht zufriedenstellend. Es ist nicht angebracht, daher gerade dieses Argument dazu zu benützen, um auf eine andere Kultur von oben herab zu schauen, denke ich.
Die jugendlichen Banden, die Handys rauben oder andere verprügeln, bestehen in der überwältigenden Mehrheit aus Ausländern.
In jeder Gesellschaft gibt es Verbrechen, und daher wohl auch Verbrecher. Bei den Österreichern, den Türken, Serben, den Massai, bei den Inuit und sogar bei den Amish in Amerika.
- bei letzteren aber vermutlich keine Handy-Diebe
Und eine Frau mit Kopftuch würde ich bspw. in manchen Geschäften nicht für den Kundenverkehr engagieren, weil ein geeignetes Outfit eben verkaufsfördernd ist.
In Deutschland war vor einiger Zeit (angestoßen durch den Ex-Präsidenten Wulff) eine Diskussion darüber, ob der Islam ein Bestandteil Deutschlands sei. Wer sich mit der österreichischen Geschichte auskennt, weiß, dass so eine Diskussion bei uns ein Mumpitz wäre. Der Aufstieg Österreichs zur europäischen Großmacht am Ende des 17.Jhdts vollzog sich im Konflikt mit dem zurückweichenden Osmanischen Imperium. Seit damals stand Österreich in einer direkten Wechselwirkung mit dem türkisch-islamischen Kulturkreis. Mozart hat die "Entführung" nicht zufällig im Serail handeln lassen. Den Höhepunkt fand dieser Austausch in der Annexion Bosniens 1908. Schon davor gehörten Moscheen in vielen Städten und Dörfern der Monarchie zum gewohnten Bild. Ende des 19.Jhdts war die Monarchie einer der größten Exporteure ins Osamanische Reich - FÜR FESE, die typisch levantinische Kopfbedeckung, die nach einer marrokanischen Stadt benannt ist. Hergestellt wurden die Hüte u.a. im sogenannten Bandelkramerland, in Hausarbeit
Von ein paar Kopftüchern wird uns heute auch kein Zacken aus der Krone fallen. Ich halte es persönlich nicht für besonders sinnvoll, die Frauen zu verhängen. Aber, in jedem Fall werden diese Menschen das selbst regeln müssen, wir können ihnen keine Wertvorstellungen einbläuen. Wir sollten die Geduld aufbringen, dass die Dinge ihren Lauf nehmen, und diese verschiedenen Gesellschaftspartikel zusammenwachsen. Wer hat einen anderen Plan? Heimbringen, mit Bus, Bahn und Flugzeug, wie Westenthaler das einmal vorgeschlagen hat?
Es wird einen islamischen Teil der österreichischen Bevölkerung geben, das ist schon sicher. Wir können mit diesem Teil Frieden schließen, und ihm eine Chance zur Integration geben, oder in einem ewigen, sinnlosen Krieg versinken. Die Wahl liegt letztlich bei uns. Aber, wenn wir je wollen, dass diese Leute Österreicher werden, dann werden wir akzeptieren müssen, dass es eben auch ein islamisches Österreich gibt (so wie es das schon lange Zeit davor einmal gegeben hat
).
Und dazu gehört auch, dass wir nicht gleich wegen einer kopftuchtragenden Schalterbeamtin, Verkäuferin, Friseurin, Ingenieurin, Ärztin, usw in die Hose scheissen.
Ist es schon beleidigend, eine historisch belegte Wahrheit zu sagen?
Dieser angeblichen "historischen Belegtheit" dieser erwähnten Mohammed-Geschichte stehe ich einerseits skeptisch, anderseits auch gleichgültig gegenüber. MIR IST DAS SCHEISSEGAL.
Das Zusammenleben der Kulturen und der Religionen verlangt mehr als normale Intelligenz, es verlangt vor allem auch POSITIVE, KONSTRUKTIVE INTELLIGENZ. Wenn wir die nicht haben, wird die österreichische Erfolgsstory (die nicht von FPÖlern gestaltet wurde, sondern vom Rest der Bevölkerung, nebenbei gesagt) bald zu Ende sein.
Angenommen, ein Jude würde sagen, Jesus wäre ein meschuggener Rabbi. Rein historisch hätte er damit vermutlich recht
- den Frieden zwischen den Kulturen fördern würde er damit aber nicht. Alles klar?