Ich, Heinrich, möchte nicht schreiben über besser oder schlechter, nur einige kurze Gedanken zum Ausdruck bringen:
Wir verließen in der Früh das Haus, meist auf den Fahrrädern, waren entweder bis Mittag oder den ganzen Tag unterwegs, kamen heim, wenn wir Hunger hatten, Durst, oder es eben dunkel wurde. Niemand wusste genau, wo wir waren. Und niemand ist gestorben, aufgeschlagene Knie, zerrissene Hosen, Blut, all das war ganz normal.
Keine Eltern haben andere verklagt, weil ihr Schatzi eine abgehaselt hat, natürlich verdient.
Wir haben uns getroffen, irgendwann, irgendwo, immer, ohne Handy, ohne (a)soziale Netzwerke, ohne stundenlanges Rumschreiben.
Das Vierteltelefon hat "Tack-Tarack-Tack-Tack" gemacht, dann konnte man wählen. Oder es garnix gemacht, weil die Nachbarn telefoniert haben. Dann hat man den grauen Kasten im Vorzimmer aufgeschraubt, die Relais getrennt und den Nachbarn aus der Leitung geworfen. Das Post-Siegel wurde mit Dampf gelöst.
Wir hatten Streit, wir haben uns gehauen und dann wieder vertragen, ganz ohne Psychos. Manchmal war man der Chef, anderntags der Looser, so war es eben und niemand wurde böse traumatisiert.
Wir hatten unsere Dinge in der Schule zu erledigen, das war einfach keine Frage, und jeder hat es getan, mit mehr oder weniger Freude.
Wir sind in der Nacht mit den Autos der Eltern durch die Gegend gefahren, so ca ab einem Alter von 15. Bis irgendwann mal ein Elternteil den KM-Stand notiert hat.
Gut, dann gab es einen riesen Wickel.
Wir sind mit Stöcken in der Hand rumgelaufen, haben Pfeil und Bogen gebastelt und uns damit beschossen, niemand hat ein Auge verloren oder wurde schwer verletzt.
Naja, und so fort...