„Die Menschheit ist nur drei volle Mahlzeiten von der Anarchie entfernt“

Inzwischen kommt mir so vor, dass wir dahin gesteuert werden zu denken, dass bei "Tilt" (also alles auf einmal sofort weg) die Menschen umgehend zu Totschlägern, Mord und Vernichtung tendieren. Ich würde bei "Verlustängsten" noch vielleicht zustimmen... Aber wenn mal der Strom auf einmal weg ist, werden wir erst mal turkey sein, aber nicht deswegen die Mistgabeln rausholen und die Nachbarn alle abstechen und auffressen. Ich glaube sogar das Gegenteil. Dass wir beim "Weltuntergang" zu meuchelnden Massenmördern werden, ist medial verbreitet (Filme...). Wenn du aber schaust, was bei Katastrophen passiert, geschieht eigentlich genau das Gegenteil!
Wie geschrieben, ich denke, dass Besitz zu Verlustängsten, damit zu Egoismus und damit definitiv eher zu Totschlag führt....
Ich gebe dir insofern Recht dass ich auch nicht davon ausgehe dass ein einfacher Stromausfall zu sofortigem Chaos oder Anarchie führt.

Aber die Folgen davon wenn ein Ausfall der Technologie nicht behoben wird inkludieren mittlerweile einen direkten Ausfall des Geldsystems. Menschen müssen sich versorgen... Lebensmittel gibt es in Supermärkten wo sie Geld kosten. Auch die Supermärkte müssen ihre Rechnungen begleichen und könnten in Nachschubprobleme geraten.

Es ist unter vielen Faktoren auch eine Frage der Moral und den Umständen! Fällt einfach die Technologie aus könnten Menschen zusammenhalten, der Lieferant auf gut Glück das er das Geld irgendwann sieht liefern, der Supermarkt und die Stammkneipe anschreiben,...das könnte recht friedlich ablaufen. Tage, Wochen,...

Anders sieht die Sache aus wenn Druck irgendeiner Art gegeben ist. Gefahr. Dann bricht wohl sehr schnell alles zusammen. Weil der Lieferant plötzlich nicht mehr liefert, egal ob er bezahlt wird weil er unter Umständen damit beschäftigt ist seine Familie in Sicherheit und aufs Land zu bringen. Der Billa nicht mehr verkauft weil die Kassiererinnen sich nicht mehr aus dem Haus trauen... und Menschen weiterhin ihre Kühlschränke füllen müssen. Wenn man ein Tier in die Enge drängt oder es um sein Überleben kämpft dann ist es bereit sehr viel zu tun und sehr viele Grenzen zu überschreiten.
 
Anders sieht die Sache aus wenn Druck irgendeiner Art gegeben ist. Gefahr. Dann bricht wohl sehr schnell alles zusammen. Weil der Lieferant plötzlich nicht mehr liefert, egal ob er bezahlt wird weil er unter Umständen damit beschäftigt ist seine Familie in Sicherheit und aufs Land zu bringen. Der Billa nicht mehr verkauft weil die Kassiererinnen sich nicht mehr aus dem Haus trauen... und Menschen weiterhin ihre Kühlschränke füllen müssen. Wenn man ein Tier in die Enge drängt oder es um sein Überleben kämpft dann ist es bereit sehr viel zu tun und sehr viele Grenzen zu überschreiten.
Blabla.
Wenn ich mir die ganzen (Bürger-)Kriegsländer anschaue, hätte ich nicht mitbekommen, dass die Millionen an (Binnen)Flüchtlingen kannibalisierend übereinander hergefallen wären und sich in Massen gegenseitig abschlachten. Klar, Streitigkeiten und Rangeleien wirds in Extremsituationen immer geben. Aber ich finde es faszinierend wie groß dann doch eher die Solidarität ist.
Und bitte genau lesen, ich schrieb von Flüchtlingen (egal wo auf der Welt) also "normale" Menschen und nicht von Warlords und Soldaten, wo Tucholsky nicht falsch feststellt, dass es Mörder sind bzw. ihr "Job"... Denn wenn man von diesen ausgeht, kann man natürlich auf die katastrophalen Zustände in Afghanistan hinweisen und in diversen afrikanischen Regionen, die sich seit Jahren/Jahrzehnten blutig aufreiben.
Und gingen wir mal davon aus, dass überall ausgeknippst wird, dann würden und könnten wir, als Hauptverantwortliche Waffenlieferanten und Ewigeinmischer in jeglichen Konflikten auf der ganzen Welt, uns nicht mehr ständig einmischen und Konflikte ewig am köcheln halten - was ich vorher als "Nivellierung" der allgemeinen Situation verstehen würde und nicht dieses - im wahrsten Sinne des Wortes - Mordungleichgewicht herrschen.
 
Wenn ich mir die ganzen (Bürger-)Kriegsländer anschaue, hätte ich nicht mitbekommen, dass die Millionen an (Binnen)Flüchtlingen kannibalisierend übereinander hergefallen wären und sich in Massen gegenseitig abschlachten. Klar, Streitigkeiten und Rangeleien wirds in Extremsituationen immer geben. Aber ich finde es faszinierend wie groß dann doch eher die Solidarität ist.
Ja die Solidarität ist groß. Und wenn Hilfslieferungen von Soldaten verteilt werden schneiden die solange mit... bis Warlords einschreiten und die Lieferungen überfallen... und selbst mitschneiden...bis Hilfstruppen oder Söldner hingeschickt werden müssen um die Lieferungen zu sichern... und AUCH mitschneiden am Kuchen.

Und die Warlords sind in solchen Situationen die die bleiben und die Macht übernehmen wo die Flüchtlinge fliehen. Die sind das direkte Resultat aus so einem Zusammenbruch. Und in nicht wenigen Fällen wohl ein notwendiger Faktor um Ordnung herzustellen wenn ein Staat es nicht mehr kann. Das selbe wie Nachbarschaftsschutzbünde (die ja historisch betrachtet auch ausarten können).

Solche Szenarien sind von einer Unzahl von Faktoren abhängig!!! Es ist nicht wirklich ausmalbar wie die Menschen sich in einem gegebenen Szenario verhalten ohne alle Umstände zu kennen. Was funktioniert? Was funktioniert nicht mehr? Staat? Staatsgewalt? Versorgung? Finanzsystem? Elektronik? Kommunikation? Bewegungsfreiheit? Krankenfürsorge? Notfalldienste? Fluchtmöglichkeit?
Wie schlimm ist es? Ist es reperabel? Ist es akut lebensgefährlich?...
 
huch. zu früh abgeschickt.

ich geh nicht auf apokalyptische Zustände oder ähnliches ein, weil ich mich damit ehrlicherweise unzureichend beschäftige um darüber zu diskutieren. Allerdings - und ich finde es deswegen nicht weniger schlimm - fallen mir in letzter Zeit viele zwischenmenschliche Diskrepanzen auf. Seien das ungelebte, ungesprochene Gefühle, Emotionen die man nicht verarbeiten kann und sofort in Hass umschlagen, generell sehr viel Hass und verbale Gewaltbereitschaft gegen Menschen/Gruppen in die man sich selbst nicht hinein fühlen will/kann(?).

Ich mag vielleicht völlig dein erst angesprochenes Thema verfehlen, aber Hass/Unzufriedenheit/kein Bewusstsein über sein selbst etc. sind super nährboden für alles, was darauf aufgebaut werden will.

my 2 cents.
 
bis Hilfstruppen etc
Deswegen gehe ich von "tilt" aus - alles auf 0. Alles andere führt zu dem wo wir jetzt sind. Und so hat die Threaderstellerin nicht angefangen bzw. erfragt (denke ich).
Und ich denke eben, dass tilt NICHT zu "Apokalypse" und Anarchie führt. Sondern der Weg ZUM Tilt! Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied.
 
sogar der Katastrophenschutz dazu rät zumindest für 1-2 Wochen Vorräte anzulegen, dann sollte man mal ein wenig nachdenken.
Naja, muss er ja machen. Wo läge sonst die Daseinsberechtigung? Die die Kaufhäuser keinen Eigentümer mehr haben sondern nur noch Geschäftsführer oder Franchisenehmer haben, wird niemand mehr wie früher mit der Schrotflinte sein Sortiment verteidigen. Im Krisenfall werden genau diese Lager geplündert und fertig.
 
Naja, muss er ja machen. Wo läge sonst die Daseinsberechtigung? Die die Kaufhäuser keinen Eigentümer mehr haben sondern nur noch Geschäftsführer oder Franchisenehmer haben, wird niemand mehr wie früher mit der Schrotflinte sein Sortiment verteidigen. Im Krisenfall werden genau diese Lager geplündert und fertig.
Ich weiß nicht, irgendwie habe ich so gar keinen Bock mich in der Meute der Plünderer um Wasser und ein Sack Nudeln zu prügeln. Das tut meinen Nägeln nicht gut. Sehe ich nicht als erstrebenswert an.

Ich bin für einen Monat gerüstet. Bis dahin sollte schon eine gewisse Ordnung wiederhergestellt sein oder Mord und Totschlag herrschen. Im letzteren Fall ist sowieso alles verloren. Zur Vorsicht habe ich Baseballschläger, man soll ja keine lauten Waffen abfeuern um nicht noch mehr Zombies anzulocken.
 
aber nicht deswegen die Mistgabeln rausholen und die Nachbarn alle abstechen und auffressen. Ich glaube sogar das Gegenteil.

deinen optimismus in alle ehren, aber wenn's drum geht ob deine familie verhungert oder doch besser die des nachbarn ins gras beisst, möchte ich nicht unbedingt für deine these hand ins feuer legen! woher eigentlich dein derartiger glaube ans gute im menschen, wo die menschheit doch tagtäglich beweist dass sie das nicht ist?
 
Spannende frage....

Ich glaub... es wird ziemlich so werden, wiees in diversen filmen zu sehen ist..... von egousmus, mord totschlag ... usw....ist alles drin.... vor allem wir werden wieder zum tier.... erschreckend aber ich befürchte.....
 
woher eigentlich dein derartiger glaube ans gute im menschen, wo die menschheit doch tagtäglich beweist dass sie das nicht ist?
Der Selbsterhaltungstrieb kann nicht unbedingt als schlecht abqualifiziert werden. Und wenn es wirklich ernst wird, dann möcht ich schaun, wie so mancher ganz anders handelt als er hier schreibt.
 
Blabla.
Wenn ich mir die ganzen (Bürger-)Kriegsländer anschaue, hätte ich nicht mitbekommen, dass die Millionen an (Binnen)Flüchtlingen kannibalisierend übereinander hergefallen wären und sich in Massen gegenseitig abschlachten.

Ich glaube man kann Österreich nicht mit anderen Bürgerkriegsländern vergleichen, ihr seid einerseits die direkten Nachkommen von einem Andreas Hofer, andererseits habe ich hier wie noch wie in keinem anderen Forum gelesen, wie oft die Endlösung für den Forumsmitarbeiter die Erschießung seiner Hunde mit anschließendem Suizid ist. Für mich sieht das völlig unberechenbar aus, im Gegensatz zu D, welcher daimlerfahrende Rentner würde Einschusslöcher in seinem "Heiligtum" riskieren. Bei uns würden sich die "Guten" rechtzeitig aus dem Staub machen und der Rest still leiden und das Auto zur Not mit Regenwasser waschen(wie es sich für einen vorbildlichen Bürger gehört).
 
Ich würde mich in meine Tschunke begeben und der Dinge ausharren. Aufgrund der Abgelegenheit, autarker Wasser und Stromversorgung und einem großen Garten in dem laufend Rehe und Hasen vorbeischauen würd ichs wohl, wenn auch manchmal hungrig, ein Zeiterl packen. Es hat solche Situationen schon des öfteren gegeben, es wird sie wieder geben. Die Menschen werden, wenn sie nicht mehr mit ihren lächerlichen First World Problems beschäftigt sind, wieder ein wenig näher zusammenrücken und sich aufs Überleben besinnen. Manche werden untergehen, manche werden sich und ihre Familien wegräumen, manche weitermachen wie bisher. Einer der Gründe, warum ich mir das Grundstück im Wald gekrallt hab, auf Konsum weitestgehend verzichte und alles dort reinstecke ist die Möglichkeit, bzw. eher die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine derartige Situation noch erleben werde.
Wenn nicht, sehe ich das Ganze als Ausgleich und Altersvorsorge;).
 
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