vor etwa 20 jahren waren die geschäfte bis 18 uhr offen (ausgenommen metro) und am samstag war zu mittag sperrstunde und niemand ist deswegen verhungert oder zugrunde gegangen
Das ist halt die Frage, ob wir die Wirtschaft so quasi planwirtschaftlich sehen wollen, wo es im Einzelhandel Öffnungszeiten gibt wie Parteienverkehr auf Ämtern und wer etwas will, muss es sich halt einteilen, dass es sich ausgeht.
Früher waren die Öffnungszeiten auch darauf zugeschnitten, dass es in jedem Haushalt eine Hausfrau gibt, die tagsüber Einkäufe erledigen kann.
Am Sonntag zu öffnen verursacht natürlich dem Unternehmer Kosten, vor allem zusätzliche Personalkosten. Für den Unternehmer wäre es am effizientesten, wenn man die gesamte Nachfrage auf möglichst kurze Öffnungszeiten konzentrieren könnte. Aus Jux und Tollerei wird er also nicht die Öffnungszeiten ausdehnen. Mir scheint es denkbar, dass man dabei in eine Tretmühle gerät: Längere Öffnungszeiten bringen nur zusätzlichen Umsatz, solange andere kürzere Öffnungszeiten haben. Sperrt man am Sonntag auf, gewinnt man die gesamte Kundschaft, für die das bequem ist. Ziehen andere nach, verteilt sich die Kundschaft wieder. Das bedeutet für den Unternehmer höhere Kosten bei im Wesentlichen gleichbleibendem Umsatz, was sich in höheren Preisen niederschlagen müsste.
wer es nicht auf die reihe bringt von montag bis samstag einzukaufen der soll am sonntag ins wirtshaus gehen
Hauptsache die Angestellten im Einzelhandel haben sonntags frei, bei den Angestellten im Gastgewerbe ist es egal.
Arbeit am Sonntag ist in unserer Gesellschaft nicht die seltene Ausnahme. Polizei, Rettung, Feuerwehr, Krankenhäuser, Verkehrsbetriebe (Bahn, U-Bahn, Flughäfen und Luftlinien, Taxi ...), Gastgewerbe und Beherbergung, Versorgungsunternehmen (Strom, Wasser, Gas), Tankstellen, Internetprovider, Fernsehen und Radio, Kinos, Schwimmbäder, Museen usw.
Vielleicht sollte man generell über arbeitnehmerfreundlichere Arbeitszeitmodelle nachdenken, anstatt sich an die heilige Kuh freier Sonntag zu klammern.