Ich habe mir stichprobenartig ein paar Länder in Afrika angesehen; deren Maßnahmen sind beschrieben in Wikipedia "Covid-19 Pandemic in Africa". Wo es Ausgangsbeschränkungen gegeben hat (Stichwort curfew) sind die Zahlen der aktiven Infektionen heruntergegangen (und nach den Lockerungen wieder hinauf), wo es nur Grenzsperren oder Schulschließungen gegeben hat (z.B. Angola) gehen die Zahlen weiter nach oben. Das Alter der Bevölkerung bringt die Epidemie also nicht zum erliegen, sondern allenfalls sind die Todeszahlen im Verhältnis zu den Infektionen geringer (wenn man annimmt, dass im Vergleich zu Europa viel weniger getestet wird); unter den Opfern soll auch der Präsident von Burundi sein.
Afrika:
30 Millionen Quadratkilometer (Deutschland geht da 84 mal rein!
1,2 Mrd. Menschen, bis 2050 Verdoppelung auf 2,5 Mrd.
Lebenserwartung Nord und Südafrika: 71 Jahre
Lebenserwartung Zentralafrika: 52 Jahre
Anteil der unter 15jährigen: 41 Prozent
nur jeder 4. Afrikaner hat Internetzugang
Afrika teilt sich weiters in mehr oder weniger demokratisch geführte Länder, und in
instabile (Bürger)Kriegsländer, Mali, Sudan, Somalia und unzählige schwelende Konfliktherde und Stammesfehden.
In den "zivilisierten" Ländern wie z. B. Nigeria gibt es in Großstädten wie z.B. Lagos ein recht westlich geprägtes Stadtzentrum (Regierungs-, Banken-, Kultureinrichtungen, Luxuseinkaufstempel) und in einer großen Peripherie Elendsviertel und Slums, die immer in etwa vier Fünftel des stetig wuchernden Stadtgebietes ausmachen.
Die Menschen dort kämpften schon bisher mit Seuchen und Parasiten aller Art. Die Analphabetenrate in den Vorstädten und Slums beträgt 80 bis 95 Prozent.
Fazit: die Vorstellung, in Afrika wären Anti-Corona-Maßnahmen (außer in Regierungs- und Geschäftsviertel) so wie in China oder Deutschland umsetzbar, ist ... liebenswert naiv! Ganz abgesehen von der Bildung und dem Zugang zu Information besitzt der Durchschnitts-Asiate einen IQ von 110 und der Durchschnittsafrikaner einen von 86. Gerade am Aufbau rechtsstaatlicher Strukturen, eines halbwegs funktionierenen Gesundheitssystems, einer Industrie die technologisch mithalten kann etc. scheitern die afrikanischen Staaten immer wieder grandios. Viele Staaten Afrikas stehen heute schlechter da, was Infrastruktur betrifft, als nach Abzug der Kolonialherren. Und unter diesen Umständen soll die Umsetzung von Corona-Maßnahmen funktionieren?
Mein Tipp: auf von der Couch und raus in die Welt, so lange ihr noch jung und widerstandsfähig sein, und da meine ich nicht den Strandurlaub auf Jerba!