Dann hat man Büros in der Türkei eingerichtet und dort aktiv Arbeitskräfte angeworben.
Österreich ist aber, wenn ich mich recht erinnere, damals auch davon ausgegangen, dass diese
Gastarbeiter wieder in ihre Heimatländer zurückkehren werden. Es wurde diesen Angeworbenen nicht versprochen, dass sie bei uns auf Dauer eine neue Heimat finden, sondern eben einfach nur Arbeit. Wenn ein Mensch aber für sich selber plant, seinen Lebensmittelpunkt dauerhaft zu verlagern, dann liegt es überwiegend in seiner Verantwortung, sich dem neuen Lebensmittelpunkt anzupassen. Dazu gehört zunächst, dass die Sprache des Gastlandes erlernt wird.
Man "bekam" übrigens nur mehr Türken, weil Österreich ein vergleichsweise niedriges Lohnniveau hatte.
Das mit dem Lohnniveau ist schon richtig, auch ich habe in den 60 - ern ernsthaft überlegt, in die BRD zu gehen. Deutschland hat bis in die 90 - er in großem Umfang HTL - Absolventen aus Österreich "abgesaugt" (natürlich auch Akademiker).
Trotzdem. das mit dem "nur mehr" ist so nicht richtig, denn es kamen auch Jugoslawen. Gefühlt waren das sogar mehr Menschen als die Zuwanderer aus der Türkei, obwohl in Jugoslawien erst später mit der Anwerbung begonnen wurde. In der Gastarbeiterdebatte (ja, die gab es auch damals, allerdings unter anderen Vorzeichen) spielten die Jugoslawen sogar die größere Rolle (
Kolaric!!). Die Jugoslawen haben sich aber wesentlich schneller in die neue Umgebung integriert. Und sie sind politisch ebenso wie kulturell bei weitem nicht so der alten Heimat verbunden.
Ich bin dann nicht nach Deutschland, sondern nach Salzburg "emigriert". Wir hatten dort bis in die 90 - er kaum Gastarbeiter (wobei das mit dem Arbeitskräfteangebot der Umgebung zusammenhängt .... viele Nebenerwerbslandwirte). Von einem Freund, der Betriebsleiter in einem Wiener Unternehmen war (Schichtbetrieb!!) weiß ich aber, dass türkische Mitarbeiter sehr gefragt waren. Der Grund: Damals war der Alkohol in vielen Betrieben ein zwar totgeschwiegenes, aber trotzdem vorhandenes Problem. Mit Türken hat es dieses Problem kaum gegeben.
das würde ER nie zulassen!
Jetzt frag ich schon wieder
..... wer ist
"ER"?