Hi,
"Lernen sollen"
Tja, da liegt der erste Hund begraben. Nimmt man das automatisch als gegeben an, muss man das tun was alle anderen tun, muss man auch dieselbe Zähe und Qual, die man selbst erlebte genauso weiter leben, will man das in seinem Heim so erleben, Frust da/Frust dort? Jeder Erwachsene würde seinen Job kündigen, fühlte er sich Tag für Tag so, oder?
Der Schwächere soll lernen wo er schlecht ist um auf ein Mau Niveau in diesem Fach zu kommen. Für das wo er echt gut ist, was ihm Spaß macht, wo er echt weiter kommen könnte, BRAUCHT er nix zu machen, weil es EH REICHT. (eh reicht? Verdammt wozu? Die Neugierde zu befriedigen oder aufzusteigen? Geh leck.)
ich hab es erst unlängst geschrieben, dass meine tschetschenischen Freunde weniger Defizite haben, zu verstehen, was ich schreibe als Du.
"Lernen sollen" hat in der der deutschen Sprache die Bedeutung, dass es Ziel ist, danach mehr Wissen/Fähigkeiten/etc. zu haben als vorher!
Wie sie das tun ist hier absolut nicht näher definiert, Deine - vermutlich vom eignen Umfeld so vorgegebene - Ablehnung des konventionellen Schulsystems ist auch exakt
Dein Problem.
Manche Kinder sind Wunderkinder, die sind mit 18 so intelligent und wissend wie Zweijährige. Bildung hat das Ziel, dass das nicht passiert.
Der konventionelle Zugang ist mies.
Davon hab ich nix geschrieben.
Lernunterstützung kann es auch im Gänsehäufl geben, ohne dass es sich scheiße anfühlen muss, das muss auch bei keinem Tisch statt finden, geht auch online im Bett mit dem Notebook am Bauch.
Das stört die Lüftung des Notebooks und produziert - teils irreparable Haltungsschäden! Wer länger an einem nicht ergonomischen Arbeitsplatz arbeiten muss,
sei es der Küchentisch, das Gänsehäufl oder das Notebook am Bauch, sind potentiell gesundheitsschädlich.
Wenn wir schon beim Klugscheissen sind ...
Das Problem kenne ich eher umgekehrt.
Vor allem liest Du Dinge, die nicht da stehen. Es geht hier um Freizeit!
Die Idee der Ganztagsschule ist, dass man daheim ausschließlich Freizeit hat. Wenn Kinder es nicht schaffen und am Abend trotzdem noch lernen müssen wäre ein Schulwechsel anzudenken. Entweder sind sie zu blöd für die Ausbildung oder für diese Art Unterricht eben nicht geeignet. Da müssen Eltern/Lehrer einschreiten, es wird ja (hoffentlich) noch Schulen ohne Nachmittagsbetreuung geben, wo die Eltern mit den Kindern lernen.
Mein Hinweis bezog sich darauf, dass wird früher den Nachmittag rumgehangen sind, also Freizeit hatten, und Abends daheim gelernt haben.
Unsere Freizeit hätten wir nur sehr ungerne mit unseren Eltern verbracht! Jedenfalls nicht oft, garantiert nicht täglich!
Wenn jetzt die Ganztagsschule dazu zwingt, nachmittags zu lernen,
muss der Abend der Freizeit vorbehalten sein, und die will man als Teenager - nicht mit den Eltern verbringen, jedenfalls nicht ausschließlich.
Wir hatten/haben eine Menge Spaß, wobei momentan eher ich es bin die Nachhilfe kriegt.
(sehe es aber auch nicht so, bin froh, dass mir eine Junges auf die Sprünge hilft). Irgendwie gehört es doch zum sozialen Leben, sich gegenseitig zu helfen, wenn das alles mit MUSS behaftet wäre, wo bliebe die Lebensfreude und wann geht man in den Keller lachen?
Dazu sollte man als Teenager Freunde haben! Es ist absolut toll, wenn man
auch und gelegentlich so mit den Eltern Umgang pflegt, zum größten Teil sollte das aber mit Gleichaltrigen, einem Freundeskreis passieren, das bringt dann die sozialen Kompetenzen.
Aber was weiß ich, heutzutage mit Helikoptereltern und Bulldozereltern können einem die Kinder eh nur mehr leid tun, da versteht man auch, warum Suizid oft als gute Lösung erscheint.
Mal ehrlich; Und manchmal ist so ein Mensch einfach noch nicht bereit, hat grad die erste Liebe, fühlt sich fehl am Platz - dann kann er ein Jahr schulisch verlieren oder gewinnen, oder in der Zeit das Umsteigen überlegen........wir sind alle schon so frei, vielleicht kommt es auch mal in der Schule an - Möglichkeiten gibt es bereits, muss bei den Eltern auch ankommen.
An sich täte ich Dir da gerne zustimmen, allerdings: was ist mit dem Freundeskreis? Dem sozialen Umfeld?
Ich war 2 Jahre nachdem ich von der einen Schule geflogen bin dort immer noch an der Produktion einer Schülerzeitung beteiligt, noch heute sind viele Schulkollegen von Damals sehr gute Freunde. Obwohl nicht dort maturiert war ich zum 30 jährigen Maturatreffen eingeladen. Usw., und das ganze nur deshalb, weil wir jahrelang nach der Schule miteinander abgehangen sind.
Ich halte das für ungemein wichtig, viel wichtiger als Latein oder sonstwas.
Der Glaube, dass Schule und Bildung, qualvoll sind, man da durchmuss, dem Ernst des Lebens freudlos begegnen muss, ist weitaus tiefer verhaftet in den Köpfen der Menschen.
Eh. Da bin ich bei Dir! Ich sag schon lange, wenn die Eltern Lernen als Spaß begreifen würden, könnten unsere Kinder spielerisch lernen. Gibt keinen Grund, dass 5 Jährige nicht lesen, schreiben und rechnen können sollen, gerne auch mehrere Sprachen. Es sind die Eltern, die "Lernen" negativ konnotiert haben und sagen, die Kinder sollen "spielen" und sich entwickeln dürfen.
Aber ich klar, Mathe, Schreiben, Lesen .... das kostet Zeit der Eltern, irgend ein Spielzeug hinstellen oder die Glotze/Telefon aufdrehen ist viel bequemer.
LG Tom