Hi,
dieser Satz ist per Definition Gewalt gegen mich, auch wenn wir keine Verabredung haben. Ich zitiere erneut aus dem Standard Artikel:
Ändert es etwas an der Schlüssigkeit meiner Argumente, ob ich Kinder großgezogen habe oder nicht?
Interessant wäre ja die Frage gewesen, ob ich Kinder aufgezogen habe, die keine Verbrecher wurden, die keine psychischen Auffälligkeiten haben, die sich nicht ritzen oder sonstwie selbst verletzen, die weder ADHS noch sonstwie ein Problem haben, die nicht als Teenager nicht Bettnässen, Essstörungen haben, die einen Job haben, eine offenbar glückliche Beziehung führen, vielleicht selbst Kinder haben - kurz, ob ich Kinder habe, die nach subjektiven wie objektiven Maßstäben glücklich sind.
Kinder erziehen und Kinder erfolgreich erziehen muss ja nicht das selbe sein, und gerade wenn man damit argumentiert, dass die eigenen Erziehungsmethoden die besten sind, wäre nicht der Umstand, ob man was gemacht hat, sondern wie erfolgreich man damit war, im Mittelpunkt des Interesses zu stellen, oder?
Fakt ist - gerne kann ich Fachliteratur hier benennen - dass in den letzten 40 oder 50 Jahren nicht nur psychische Probleme bei Kindern massiv zugenommen haben, auch andere Probleme - z.B. dass Jugendliche sich bewaffnen und dutzende Menschen töten - gab es früher nicht, von der dramatisch gestiegenen Selbstmordraten ganz zu Schweigen. Die Erziehung ist in jedem Fall ein Teil dieser Entwicklung.
Ich weiß nicht, wie die optimale Erziehung funktioniert, aber ich weiß, dass eine Erziehung ohne Gewalt - anhand der üblichen Definition - allenfalls eine Verwahrlosung wäre, aber ganz sicher nicht möglich ist.
Was dann jeder einzelne als für ihn akzeptable Gewalt definiert, steht auf einem anderen Blatt.
LG Tom