erster Krankenstandstag unbezahlt?

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eine glorreiche idee zur rettung der österreichischen wirtschaft kam kürzlich aus der wirtschaftskammer.
gefordert wurde den ersten krankenstandstag zukünftig nicht mehr zu bezahlen. dadurch soll das "blaufeiern" eingedämmt werden.

wie ist eure meinung dazu?
 
könnte eventuell sinn machen.
die variante die das geschäft wo mein mann arbeitet, gewählt hat, find ich auch nicht schlecht.
wenn man das ganze jahr durch nie krank ist, bekommt man ende jahr ein bonus von ca 350 euro.
jeder tag wo man krank war, wird prozentual etwas abgezogen.
 
das ist ja unbestritten aber macht besagter vorschlag sinn?

Ob der Vorschlag Sinn macht? Natürlich fühlen sich die "echten" Kranken dadurch diskriminiert. Denn sie werden ja genauso zur Kasse gebeten. Das von Schnecke gebrachte Beispiel fände ich nicht schlecht. Obwohl ich mir vorstellen könnte, dass bei uns AK und Gewerkschaft dagegen Sturm laufen würden.
 
Nein, macht er nicht. Das Pferd wird hier wiedereinmal von der populistischen Seite aufgezäumt.

Wenn eine Firma meint, Kurzkrankenstände wären vielfach ungerechtfertigt, dann steht es ihr frei, ab dem ersten Krankenstandstag eine ärztliche Bestätigung zu verlangen. Wird diese dann nicht beigebracht, hat der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung, die Regelung wäre damit obsolet. Wird er jedoch beigebracht, ist davon auszugehen, dass der Arbeitnehmer gerechtfertigt im Krankenstand ist. Die Regelung wäre somit ungerechtfertigt, da sie ja den ungerechtfertigten Krankenstand unterstellt.

Glaubt man den ärztlichen Gutachten nicht, kann die Krankenkasse den Arbeitnehmer und damit den Arzt überprüfen.

Die Fixkosten werden auch bei Krankheit nicht geringer und viele Arbeitnehmer sind auch auf die 4% angewiesen, die ihnen damit vorenthalten würden. Die Gefahr, dass viele Kranke aus finanziellen Gründen trotzdem arbeiten würden halte ich für relevant und es stellt sich die Frage, ob dadurch nicht Langzeitfolgen verursacht werden, deren Kosten die Ersparnis der einzelnen Tage übersteigen.
 
Hat dann auch die Sozialversicherung bedacht, dass sie einen Tag weniger Geld kassieren kann?...:hmm:
 
Wenn eine Firma meint, Kurzkrankenstände wären vielfach ungerechtfertigt, dann steht es ihr frei, ab dem ersten Krankenstandstag eine ärztliche Bestätigung zu verlangen.

Ja, das kann sie verlangen. Und ein "Krankenstandsmeier" wird auch wissen, wo der Arzt wohnt, der sie ihm gibt. Also macht auch diese Bestätigung nur sehr bedingt Sinn. Ein Chef, der seine Mitarbeiter kennt, der weiß ohnehin, wer von denen sowieso nicht einfach blau macht.
 
Ich würde auch belohnen besser finden als bestrafen, die Frage ist ja auch, was ist wenn man wirklich krank ist, und das dann länger als 1 Tag, warum sollte man da den 1. Tag nicht bezahlt bekommen.
 
Ich würde auch belohnen besser finden als bestrafen

Ist nicht das Versagen der Belohnung eine Bestrafung? Unterm Strich bekommt der, der krank war weniger, egal ob man es Belohnung der Gesunden oder Bestrafung der Kranken nennt.
 
ich meine auch das dieser vorschlag der wirtschaft letztendlich eher schadet als nützt.

viele kurzkrankenstände resultieren ja daraus das die arbeitnehmer nachdem die ärgsten symptome behandelt wurden oft entgegen des ärztlichen rates, nach einigen tagen schon wieder in der arbeit erscheinen. falls nun der erste tag unbezahlt bliebe würde ich für meinen teil auf den arzt hören und die krankheit richtig auskurieren, womit ein kurzkrankenstand verhindert wäre:mrgreen:.
 
Ich bin auch dagegen. Meiner Ansicht nach ist das eine Pauschalunterstellung, daß alle irgendwann "blaufeiern" und ich glaube nicht, daß das gerechtfertigt ist.
Leider ist halt das Negativdenken so populär geworden.

Auch das mit den Arztbestätigungen halt ich ned immer für sinnvoll.
Sehr oft ist es doch so, daß wer einen grippalen Infekt hat.
Sagen wir einmal im November, es schüttet und ist saukalt.
Welchen Sinn macht es den Kollegen mit 39° Fieber, Schüttelfrost, Husten und Schnupfen hinauszujagen, damit er sich die Bestätigung holt? Wär gscheiter er legt sich ins Bett, nimmt Aspirin C und Hustensaft, ruht sich aus und in ein paar Tagen ist es wieder OK.
 
Es geht ja sowieso nur darum, der arbeitenden Bevölkerung wiedermal was wegzunehmen!
Krank sein soll man nicht,....arbeiten soll man aber länger,...:grantig:,....sterben soll man früher, damit mehr in der Pensionskasse bleibt?,....:grantig:
Ja, ja,....das durchschnittliche Lebensalter ist gestiegen!,..:shock:,...das muß doch verhindert werden!...:grantig:
Und diejenigen, die in Gesundheitsgefährdeten Betrieben arbeiten, werden somit doppelt bestraft!!!,.....Krankenpflegepersonal,...Baugewerbe,...öffentlicher Dienst,....u.v.m.
Und was macht die Gewerkschaft???,....hält brav die Go....n!,...für das werden´s ja bezahlt von der arbeitenden Bevölkerung!!!
Man wundert sich dann, wenns so viele "Schmarotzer" gibt, bei denen es egal ist, ob sie grad im Krankenstand sind, oder nicht!
:kotzen:
 
Hält sich dummerweise aber kaum jemand daran. :mrgreen:

Anhang anzeigen 537258
Das ist natürlich richtig!
Was die Statistik natürlich nicht berücksichtigt, ist, unter welchen Umständen wir älter werden!
Es nützt nichts, wenn es immer mehr Pflegefälle gibt, die die Statistik miteinbezieht!
Die Statistik wird ja nur dazu benutzt, um uns zu beruhigen, dass wir älter werden!,...aber dafür natürlich bezahlen müssen!
Klar könnte man unzählige Krankenstände reduzieren,....auf Kosten der Gesundheit!,......die rächt sich nämlich mit Berufsunfähigkeit!,...bei manchen früher, bei manchen später!
Das ist der Preis dafür!...:hmm:
 
Was die Statistik natürlich nicht berücksichtigt, ist, unter welchen Umständen wir älter werden!

Jetzt schau es doch nicht gar so negativ an. Natürlich wird es umso mehr Pflegefälle geben, je älter wir (statistisch gesehen) werden. Aber nie zuvor waren ältere Menschen so aktiv am Leben beteiligt, wie sie es heute sind. Die Berufsunfähigkeit darauf zurückzuführen, dass vermehrt Leute nicht in den Krankenstand gehen, das ist für mich schon sehr weit hergeholt.

auf Kosten der Gesundheit!

Was auf Kosten unserer Gesundheit geht, das ist unsere Lebensweise. Klar, es gibt auf der einen Seite Menschen, die auf ihre Gesundheit achten. Aber unvernünftige Lebensweise (zu viel und zu fett essen nur als ein Beispiel) wirken sich auf deine spätere Verfassung wesentlich stärker aus, als einmal mit einem Schnupfen in die Arbeit zu gehen.

Und weil wir hier im EF sind: Ganz wichtig, Sex ist gesund und verlängert dein Leben.:mrgreen:

Die Statistik wird ja nur dazu benutzt, um uns zu beruhigen, dass wir älter werden!,...aber dafür natürlich bezahlen müssen!

Freilich wir die Gesellschaft bezahlen müssen, entweder mit höheren Pensionsbeiträgen oder mit längerer Arbeitszeit. Aber wozu soll uns die Statistik beruhigen. Wir werden älter als unsere Eltern, nicht nur am Papier.
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist ja unbestritten aber macht besagter vorschlag sinn?

Nicht wirklich.

Schlussendlich gibt es in Österreich einen Grundkonsens der Sozialpartner über die Aufteilung der Erträge der Wirtschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Wird den Arbeitnehmern etwas genommen, kommt es im Gegenzug in einem anderen Bereich zu einem Ausgleich zugunsten der Dienstnehmer. Beeinflusst wird dieses Gleichgewicht nur durch externe Faktoren - der Konkurrenz auf dem Weltmarkt bzw. der Möglichkeit Betriebe bzw. Produktionsstätten an günstigere Standorte zu verlagern.

Ein kluger Arbeitgeber wird es verstehen, die Belegschaft durch positive Anreize zu einer grösseren Leistung zu bewegen, Restriktionen bedeuten nur auf dem Papier einen Vorteil, kosten hingegen durch verminderte Leistungsbereitschaft mehr als sie bringen.
 
Gibts auch eine Statistik darüber, wieviele das gesetzliche Pensionsalter garnicht erreichen, weil sie schon vorher sterben?,....:grantig:...wär doch auch mal interessant,....wenn das Pensionsalter immer weiter hinaufgesetzt wird?...:grantig:
 
Gibts auch eine Statistik darüber, wieviele das gesetzliche Pensionsalter garnicht erreichen, weil sie schon vorher sterben?,....:grantig:...wär doch auch mal interessant,....wenn das Pensionsalter immer weiter hinaufgesetzt wird?...:grantig:

Es sterben immer weniger Menschen bevor sie das gesetzliche Pensionsalter erreichen. Das wird nämlich deutlich weniger (bzw. gar nicht) angehoben, als das stark steigende Lebensalter.
 
Es sterben immer weniger Menschen bevor sie das gesetzliche Pensionsalter erreichen. Das wird nämlich deutlich weniger (bzw. gar nicht) angehoben, als das stark steigende Lebensalter.

Erstaunlich!,...wieso kenn ich immer mehr Leute, die nicht mal 60 werden?:hmm:
 
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