Der Tod ist der zentrale Traum, aus dem alle Illusionen stammen. Ist es nicht Verrücktheit, vom Leben zu denken, daß es geboren wird, altert, seine Vitalität verliert und am Ende stirbt? Es ist der eine starre, unveränderbare Glaube der Welt, daß alle Dinge in ihr geboren werden, nur um zu sterben. Dies wird als der "Lauf der Natur" angesehen, der nicht in Frage gestellt werden kann, sondern akzeptiert werden muß als das "natürliche" Gesetz des Lebens. Das Zyklische, das sich Verändernde und das Unsichere, das Unzuverlässige und das Unstete, das in einer bestimmten Weise auf einem bestimmten Pfad zu- und abnimmt, das alles wird als GOTTES WILLE angenommen. Und niemand fragt, ob ein gütiger SCHÖPFER dies wollen könnte.
In dieser Wahrnehmung des Universums, wie GOTT es schuf, wäre es unmöglich, ihn für liebevoll zu halten. Denn wer verfügt hat, dass alle Dinge vergehen und in Staub, Enttäuschung und Verzweiflung enden, kann nur gefürchtet werden. Er hält dein kleines Leben an einem Faden nur in seiner Hand, bereit, ihn ohne Bedauern oder Sorge vielleicht heute schon abzureißen.
Wer einen solchen Gott liebt, der weiß nicht um die Liebe, weil er verleugnet hat, dass das Leben wirklich ist. Der Tod ist zum Symbol des Lebens geworden. Seine Welt ist jetzt ein Schlachtfeld, wo der Widerspruch regiert und Gegensätze endlose Kriege führen.
Der Tod ist das Symbol der Angst vor GOTT. Und so leben alle Dinge aufgrund des Todes. Verschlingen ist das "Lebensgesetz" der Natur. GOTT ist wahnsinnig, und die Angst allein ist wirklich.
Wenn der Tod für irgend etwas wirklich ist, gibt es kein Leben. Der Tod leugnet das Leben. Doch wenn es Wirklichkeit im Leben gibt, dann wird der Tod geleugnet. Hierin ist kein Kompromiß möglich.
Die "Wirklichkeit" des Todes ist fest verwurzelt in dem Glauben, dass der eine Sohn GOTTES ein Körper ist. Und wenn GOTT Körper erschaffen würde, wäre der Tod fürwahr wirklich.
Natürlich gibt es ohne die Idee des Todes keine Welt. Alle Träume werden mit diesem enden. Das ist der Erlösung letztes Ziel, das Ende aller Illusionen, doch im Tod werden alle Illusionen geboren.
Was zu sterben scheint, ist nur fehlwahrgenommen und zur Illusion getragen worden. Jetzt habe ich die Aufgabe, die Illusion zur Wahrheit tragen zu lassen durch Standhaftigkeit und Erkenntnis, dass ich mich nicht von der "Wirklichkeit" irgendeiner sich verändernden Form täuschen lasse. Weder bewegt sich die Wahrheit, noch schwankt oder sinkt sie zum Tod und zum Zerfall dahin.
und was ist das Ende des Todes? Nichts außer diesem: die Einsicht, dass der Sohn GOTTES jetzt und auf ewig schuldlos ist. Nur dies.