Es gibt keinen Gott !!

Glaubst Du wirklich, dass es irgendeinen Gott irgendwie kratzt, ob Benno oder sonstwer treu oder unkeusch ist?
Nein, mich natürlich nicht, weil ich ja an keine Götter glauben kann. Was mich wunderte, ist die Leichtigkeit, mit der manche Gläubige gegen ihre eigenen Regeln verstoßen!

LG, wini
 
Glaubst Du wirklich, dass es irgendeinen Gott irgendwie kratzt, ob Benno oder sonstwer treu oder unkeusch ist?
Nein, mich natürlich nicht, weil ich ja an keine Götter glauben kann. Was mich wunderte, ist die Leichtigkeit, mit der manche Gläubige gegen ihre eigenen Regeln verstoßen!
Ich habe nicht die Regeln aufgestellt. Ich glaube an Gott, aber ich finde nicht alles richtig, was geschrieben steht. Außerdem ist vieles auch Auslegungssache. Wie sollte man sonst im Namen Gottes morden können?

Also glaubt man an Gott und biegt sich die Regeln ins Heute. Ist ja auch schon lange her, dass der alte Mose am Berg gestanden ist. Das muss ja nu heute nicht mehr alles ganz genauso stimmen bzw. gemacht werden.
 
. . . Egal wie man es wendet, es ist und bleibt ein Treuebruch und kann also theoretisch nicht mit einem strikten Glauben vereinbar sein.
Falsch! Wenn ich es in meine Richtung drehe und Treue anders definiere ...

Für mich wäre jedenfalls ein Glaube bzw. eine religiöse Überzeugung mit beliebigem Drehen und Andersdefinieren unvereinbar. Wenn ein Mensch die Macht hat, Gottes Wille nach Belieben zu definieren, ist dieser Gott nichts wert.

LG, wini
 
Für mich wäre jedenfalls ein Glaube bzw. eine religiöse Überzeugung mit beliebigem Drehen und Andersdefinieren unvereinbar. Wenn ein Mensch die Macht hat, Gottes Wille nach Belieben zu definieren, ist dieser Gott nichts wert.
Das denke ich nicht, denn sonst müsste das meiste, was in der Bibel steht, vor allem im NT, Müll sein.

Vor allem im NT gibt es 4 Evangelien, die über unterschiedliche Stationen aus Jesus C.s Leben verschieden berichten.

Auch das AT ist nicht frei von Fehlern. Wenn alles stimmt, was ich bisher gelernt habe, werden die Menschen heute immer älter, dh früher haben sie kürzer gelebt. Wenn Du aber in der Bibel nachliest, wie alt da manche geworden sind und in welchem Alter da noch Nachwuchs gezeugt wurde, dann . . .

Verschiedene Sichtweisen, Auslegungsmöglichkeiten, Definitionen läßt mE die Bibel und damit auch mein Glaube zu.

Wenn ich nun Treue anders definiere, kann ich meiner Frau treu sein (wie es das Gebot verlangt).
Wenn ich Begehren anders definiere, begehre ich nicht meines Nächsten Weib (wie auch das Gebot es verlangt).

Du magst mir Scheingläubigkeit vorwerfen, aber das weise ich zurück. Ich versuche meinen Glauben weitgehenst zu leben, aber ich strauchle natürlich auch.

In der Bibel heißt es auch:
Wer von Euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein!
 
.... Du magst mir Scheingläubigkeit vorwerfen, aber das weise ich zurück. Ich versuche meinen Glauben weitgehenst zu leben ...

Da ich kein Bibelchrist bin und mich die meisten Gottesvorstellungen nicht überzeugen, wäre ich nie auf die Idee gekommen, dir große Vorwürfe zu machen, dich zu steinigen, weil du ein "Sünder" bist.

Ich wollte nur meine Überzeugung kundtun, dass man nicht alles beliebig definieren kann! Dem stehen soziale Urübereinkünfte entgegen. Ein Dieb, der mit Hilfe seiner Definitionskünste sein Gewissen beruhigt, bleibt trotzdem ein Dieb und wird in jeder Gemeinschaft auch als solcher bestraft (zu allen Zeiten, in allen Religionen, an allen Orten dieser Welt).

Was mich stört, ist das Tricksen mit der Religion, wodurch vernünftige Regeln ad absurdum geführt werden. Dieses Tricksen erinnert mich an Moslems, die in der Fastenzeit die ganze Nacht völlern, weil's am Tag verboten ist, oder an mittelalterliche Klosterbrüder, die Schwäne und Biber zu den Fischen zählten, um auch in der Fastenzeit einen schönen Braten auf dem Tisch zu haben.

Als menschliche Schwäche kann mir das Tricksen von Gläubigen durchaus sehr sympathisch sein, solange der Trickser sich nicht zu laut als Gläubiger bezeichnet oder überzeugt ist, dass er seinen Glauben "weitestgehend [!] zu leben" versucht.

LG, wini
 
Im Kurier hat heute Herr Hohenlohe ein heiteres, zum Thema passendes Bonmot von Sir. Peter Ustinov zitiert: Ein Gewissenbiss ist ein Blick auf Gott ...
 
ich versteh die threa erstellerin schon...aber es ist nicht die "unfairness irgendeines wesen", welches dies oder dies zuläßt oder auch nicht, die den menschen im innersten trifft, sondern - so denke ich - es ist eben dieser schmerz in uns, der uns dann zum ver-zweifeln bringt.
könnten wir ungerührter leben, es gebe weniger diskussionen dieser art - diskussionen, auf die man keine antwort findet, bei denen uns sowohl eine idealistische wie ein nihilistische position uns unbefriedigt, weil genauso unwissend zurückläßt.
auch der atheist weiß nicht, das es keinen gott gibt, er vermutet (es aus erfahrung?); er glaubt es also.
ich werde dies nicht weiter diskutieren, das hat der ludwig wittgenstein schon für mich getan.
 
... ich werde dies nicht weiter diskutieren, das hat der ludwig wittgenstein schon für mich getan.

Hat er das? Soviel ich weiß, sagte er doch, man solle schweigen, worüber man nicht sprechen kann. Sollte er trotzdem über die Existenz Gottes geschwafelt haben?

LG, wini
 
klar hat er was, profunde bildung auf diesem gebiet.
leider wird niveau oft mit schwafelei verwechselt, kommt halt immer auf das niveau des rezipienten an.
danke aber immerhin für die standesgemäße anrede in der 3. person.

:fragezeichen:
Habe ich mich so missverständlich ausgedrückt? Ich fragte, ob ER (Wittgenstein) DAS (über Gott reden) getan hat.

LG, wini
 
aus dem tractatus logico-philosohicus
6.5
Zu einer Antwort, die man nicht aussprechen kann, kann man auch die Frage nicht aussprechen.
'Das Rätsel' gibt es nicht.
Wenn sich eine Frage überhaupt stellen läßt, so 'kann' sie auch beantwortet werden.



6.51
Skeptizismus ist 'nicht' unwiderleglich, sondern offenbar unsinnig, wenn er bezweifeln will, wo nicht gefragt werden kann.
Denn Zweifel kann nur bestehen, wo eine Frage besteht; eine Frage nur, wo eine Antwort besteht, und diese nur, wo etwas 'gesagt' werden 'kann'.



6.52
Wir fühlen, daß selbst, wenn alle 'möglichen' wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt sind. Freilich bleibt dann eben keine Frage mehr; und eben dies ist die Antwort.



6.521
Die Lösung des Problems des Lebens merkt man am Verschwinden dieses Problems.
(Ist nicht dies der Grund, warum Menschen, denen der Sinn des Lebens nach langen Zweifeln klar wurde, warum diese dann nicht sagen konnten, worin dieser Sinn bestand.)



6.522
Es gibt allerding Unaussprechliches. Dies 'zeigt' sich, es ist das Mystische.



6.53
Die richtige Methode der Philosophie wäre eigentlich die: Nichts zu sagen, als was sich sagen läßt, also Sätze der Naturwissenschaft - also etwas, was mit Philosophie nichts zu tun hat -, und dann immer, wenn ein anderer etwas Metaphysisches sagen wollte, ihm nachzuweisen, daß er gewissen Zeichen in seinen Sätzen keine Bedeutung gegeben hat. Diese Methode wäre für den anderen unbefriedigend - er hätte nicht das Gefühl, daß wir ihn Philosophie lehrten - aber 'sie' wäre die einzig streng richtige.



6.54
Meine Sätze erläutern dadurch, daß sie der, welcher mich versteht, am Ende als unsinnig erkennt, wenn er durch sie - auf ihnen - über sie hinausgestiegen ist.)
Er muß dies Sätze überwinden, dann sieht er die Welt richtig.



7
Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen.
 
8
Wenn man auf eine Frage keine Antworten geben will, soll man schweigen, nicht aus einem Buch abschreiben.

:mad: wini
 
ich sag mal zitieren, ich hab es ja nicht für mich in anspruch genommen, oder?
hab gedacht, weil ich dich ja mißverstanden habe, schreibe ich es gleich ausführlich rein.
 
Schon gut. Ich bin immer gereizt, wenn es zu viel zum Lesen gibt und aneinander vorbei geredet wird. Dass der tractatus logico-philosohicus nicht von dir ist, war mir schon klar...

LG, wini
 
nur das zu glauben was man sieht.....nun ja, da wär die menschheit wohl nicht da wo sie jetzt ist. :lehrer:
es bleibt jedem menschen selbst überlassen, an gott zu glauben oder nicht.
vielen menschen ist der glaube abhanden gekommen, weil ihnen schlimmes im leben widerfahren ist.
und vielen menschen hilft der glaube, gibt ihnen kraft und hoffnung.
für mich gilt: ich glaube :daumen:
 
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