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Das gefährlichste an Polarisierung ist, dass sie den Weg zum Dialog verschließt, und dadurch letztlich den Weg zu einer demokratischen Lösung.
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Ist nicht genau das eines der grössten Probleme? "Gefühlt" laufen etliche Dinge nämlich kaum wirklich "demokratisch" ab, der Selbstbedienungstopf der EU Abgeordneten sei an dieser Stelle nur mal stellvertretend genannt.
Die EU als solches erscheint mir persönlich mittlerweile als ein "too big to fail" Fall, die Entwicklung ist schon so weit voran geschritten, dass ein Austritt, für welches Mitglied auch immer, nicht zumindest ohne temporären Schaden machbar wäre.
Nur, leider dürfte letztlich ein EU Austritt Österreichs die akuten Probleme alles andere als lösen - meine Meinung ist, eine solche Entscheidung würde die aktuelle Situation noch deutlich verschärfen (verschleierte, gigantische Verschuldung; geschönigte Arbeitslosenzahlen; Steuerbelastung für Durchschnittsbürger weit über dem OECD Niveau; exorbitant hohe Lohnnebenkosten; praktisch die Hälfte aller Arbeitnehmer verdienen viel zu wenig und sind dadurch Steuer-Nettoempfänger... die Liste lässt sich noch deutlich verlängern).
Beide Gebilde, die EU, aber auch insbesondere Österreich, haben ganz gewaltigen "Reformbedarf", die Politik hinkt permanent hinterher, Lobbyismus und vielen anderen Faktoren sei Dank. Wer ganz genau hinschaut, erkennt sehr schnell eklatante, gewaltige Mängel im jeweiligen System - was unter anderem darauf zurückzuführen sein könnte, dass in beiden Fällen "Demokratie" nur noch eine leere Worthülse darstellt. Mir scheint, die "repräsentative Demokratie" hat hier in jeglicher Hinsicht komplett versagt.
Oberflächlich würde wohl das eine oder andere Problem durch einen EU Austritt teilweise "gelöst", aber das wären nur punktuelle, kurzfristige Nebenerscheinungen. Das System gehört mMn komplett neu aufgesetzt, herzhaft. Das, was jetzt abgeht, wird mittel- bis langfristig möglicherweise wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Nicht einmal die brutalsten Monarchen haben sich derart dreist am Volkseinkommen bedient wie die "demokratisch" gewählten "Volksvertreter" von heute.