EU-Parlament will Strafen für Freier

...Jedoch ist ein menschlicher Körper immer noch was anderes als eine Bohrmaschine, um deinen Vergleich zu bemühen...
...
Es is aber eben ein Sonderfall, deshalb sollte man sich ruhig auch SACHLICH auf so eine emotionale Diskussion einlassen. ...

Lustigerweise bin ich hierbei GENAU DER SELBEN MEINUNG. Ich will nicht, dass man Sexarbeit als ein völlig "normales" Gewerbe abtut, denn das ist es glaube ich nicht. Aber, es stört mich, dass hier auf eine gewisse Karte gesetzt wird, bei der Art zu Argumentieren. Für mich ist das beharrliche Gebrauchen dieser Formulierung "die SW verkauft ihren Körper" ein SCHWARZER DISKUSSIONSTRICK, mit dem man versucht, die Andersdenkenden von vornherein eine gewisse Ecke zu stellen. Was auch tw. funktioniert.

Ich denke, dass man an der aktuellen Realität der Sexarbeit eine Menge ändern könnte UND MÜSSTE. Mir ist klar, dass viele Frauen gerade in diesem Moment Opfer dieser widrigen Umstände sind. Ich bezweifle nur, dass das schwedische Modell viel dazu betragen wird, das zu ändern.

In Schweden gibt es angeblich heute weniger Menschenhandel. Möglicherweise ist das sogar richtig. Aber, die Leute, welche solche Geschäft aufziehen, die agieren international. Die kriminellen Netzwerke, welche mit Frauen handeln, die werden sich halt die Länder suchen, wo man einfach arbeiten kann, und dazu gehört Schweden momentan nun einmal nicht. Die sind halt einfach in andere Länder gegangen. Wenn aber das schwedische Modell europaweit eingeführt würde, bitte, wer denkt, dass sich solche Organisationen dann aus ihrem Geschäft zurückziehen werden? :mauer:

Ich habe eher die Vermutung, würden diese Netzwerke keine neue Möglichkeit finden, ihr Geschäft zu verlagern, dann würden sie das Geschäft wohl eher auch in den Ländern mit Sexkaufverbot wieder neu aufbauen. Ich denke, das schwedische Modell baut tw. nur auf dem Umstand auf, dass es momentan nur eine geringe Zahl von Ländern ist, die es haben. Es gibt ja sogar schwedische Sexarbeiterinnen, die heute in Deutschland arbeiten :haha: ... was mich nicht arg überrascht.

Ich glaube kaum, dass der Menschenhandel weg wäre, falls in ganz Europa das schwedische Modell eingeführt würde. Ich denke, dass man sich danach aber mit einer ganz neuen Qualität von Subkultur auseinandersetzen wird müssen. Die Organisationen, die momentan für den Zustrom an Frauen aus dem Osten sorgen, die würden ganz sicher zu einem Teil weiter da sein, sie würden aber wesentlich weniger für die Sicherheitsbehörden greifbar sein, als sie es ohnehin schon sind. Im Moment können sie von Schweden ja noch woanders hin ausweichen (nach Deutschland z.B.).
 
was will das eu-parlament nicht noch alles verbieten? das wir luft zum atmen haben?
sry aber dieses parlament ist derart abgehoben und realitätsfremd, das es wirklich langsam reicht.

gut dieser club bröselt und bröckelt sowieso an allen ecken.
am liebsten wäre ihnen, das man auf nationaler ebenen garnichts mehr zum mitreden hat.
 
Ich weiß nicht wie lange du in der Branche bereits bist?

Hat es sich in der Zwischenzeit geändert?
manches ja, manches nein


Bestimmt schlechter


Sehr interessant!

Ich ziehe mal einen Vergleich.
Vor 20 Jahren, nehmen wir halt ein Durchschnittspuff, wo die Stunde 2000 Schilling gekostet hat, alles geschützt und extra Handgriff auch so zu bezahlen war. Die Huren haben nicht geküsst und sollte einer nach Girlfriendsex verlangen, müsste er mit einer Watsche rechnen.

Für einen großen Leib von Mischbrot hat man 20 Schilling bezahlt. Die Rechnung ist somit einfach. Entweder 100 Kg davon, oder eine Stunde bei der Susi ( Austellungstrasse).

Die heutige Stunde in solchen Etablissements wird mit 150 Euro honoriert, Tendenz fallend, dafür haben sich die Ansprüche geändert. Küssen, Schmusen, Arschficken, Arschlecken, alles natürlich inklusive.
Mittlerweile gibt es schon für 100 Euro solche Angebote!


Und für diesen Betrag bekommt man nur mehr 50 kg, bzw. 30 kg Mischbrot.


Meine Frage, wieso ist der Mischbrot heute so teuer;)

Und was ist an der Situation für die SW´s besser, als vor 20 Jahren?
 
Küssen, Schmusen, Arschficken, Arschlecken, alles natürlich inklusive.
nenene - so isses nicht ... und ich darf daran erinnern, dass viele aus Ländern kommen wo Prostitution verboten ist !!! weisst du was die dort normalerweise verdienen in einem normalen Job und weisst du wer dort die Prostitution kontrolliert wenn es verboten ist ?!?!?
Und für diesen Betrag bekommt man nur mehr 50 kg, bzw. 30 kg Mischbrot.
sag bloß du schaffst 30 Kilo Mischbrot in einer Stunde !
 
Dann bist aber genau im 216er...
Warum? Am tatsächlichen Sachverhalt ändert sich durch die steuerliche Würdigung dieses Sachverhaltes nichts. Warum sollte ein Betreiber ein Zuhälter sein, nur weil er die Lohnsteuer abführt? Steht das in § 216 irgendwo?
Bisher, wo in einigen Bundesländern eine Abzugssteuer nach § 99 EStG von den Betreibern einbehalten wurde, hat darin auch niemand Zuhälterei gesehen. Warum jetzt bei der Lohnsteuer?
 
..Und was ist an der Situation für die SW´s besser, als vor 20 Jahren?

Wenn du mit mir eine ERNSTHAFTE Diskussion darüber willst, ob bzw. wie in welcher Art sich die Umstände der Sexarbeit in den letzten 20 Jahren verändert haben, dann bin ich SOFORT dabei. Aber, du willst hoffentlich nicht, dass ich deine zehnzeilige Blitzanalyse als AKZEPTABLEN VORSCHLAG für den Beginn einer solchen Diskussion betrachte :hmm:

Fast jede einzelne Argumentationslinie darin könnte man wesentlich vielschichtiger auslegen, als du es offenbar versuchtst.

Z.B. Inflation - Deflation: nicht einmal die absolute Elite der wissenschaftlichen Volkswirtschaftslehre war sich nach der Finanzkrise 2008 darüber einig, ob die Folgen eher in einer Inflation oder einer Deflation münden werden. Viele ernsthafte Nationalökonomen betrachten die Entwicklung in Deutschland (HartzIV, Billiglohnsektor, prekäre Scheinselbstständigkeiten, etc.) als DEFLATIONÄR. Das wäre übrigens auch eine gute Erklärung dafür, dass der Antagonismus zwischen den Mittelmeerländern und den reichen Exportstaaten (Deutschland, Niederlande, Österreich, etc) zur Währungskrise in Europa geführt hat.

Die Inflation wird mittels des Warenkorbs gemessen, Sexarbeit ist dort vermutlich nicht drin :haha: :haha: Wie dieser Warenkorb zusammengesetzt ist, ist in Wirklichkeit ein Politikum und kein Gegenstand der Wissenschaft. Ich traue mir nicht zu, die Preisentwicklung am Strich ernsthaft zu beurteilen. Darüber hinaus wünsche ich jeder Sexarbeiterin VON HERZEN, dass sie mehr Geld für ihre schwere Arbeit bekommt.

Der Druck, besondere Dienstleistungen zu tun, dürfte für Sexarbeiterinnen tatsächlich größer geworden sein. Auf der anderen Seite haben gerade die eigenverantwortlichen Sexarbeiterinnen BESONDERS HÄUFIG Dienste wie Küssen, Girlfriendsex in ihrem Angebot. Ob dieses Angebot also ein Zeichen für höheren Druck ist, wird man vermutlich FALL FÜR FALL EXTRA entscheiden müssen. Und genau das wollen ja die Vertreter dieser Resolution GENAU VERMEIDEN. Denn sie sagen ja ausdrücklich, dass...

DER KAUF VON SEXDIENSTLEISTUNGEN GEGEN DIE MENSCHENWÜRDE VERSTÖSST, AUCH WENN SIE VON SEITE DER SEXARBEITERIN EIGENVERANTWORTLICH ERFOLGT

Also, bitte, wenn du die von dir angesprochene Diskussion führen willst (inwieweit hat es sich in den letzten 20 Jahren verschlimmert), dann fangen wir noch einmal an. Mach mir ein Diskussionsangebot, auf das ich einsteigen kann


:winke: :winke: :winke:
 
Ich denke, dass man an der aktuellen Realität der Sexarbeit eine Menge ändern könnte UND MÜSSTE. Mir ist klar, dass viele Frauen gerade in diesem Moment Opfer dieser widrigen Umstände sind. Ich bezweifle nur, dass das schwedische Modell viel dazu betragen wird, das zu ändern.

100%ige Zustimmung! :daumen:
Und auch beim Lösungsansatz sind wir uns wahrscheinlich einig... ;)

In Schweden gibt es angeblich heute weniger Menschenhandel. Möglicherweise ist das sogar richtig.

Durchaus möglich... Wiegt das die gestiegene Zahl von Vergewaltigungen und sonstigen Missbrauchfällen auf? Ich denke wir glauben das nicht.. ;)

wer denkt, dass sich solche Organisationen dann aus ihrem Geschäft zurückziehen werden?

Deppen welche fern der Realität leben... bis vor relativ kurzer Zeit gabs in Ö ja auch keine organisierte Kriminalität, weil was nicht sein darf ist nicht... ;)

Ich denke, dass man sich danach aber mit einer ganz neuen Qualität von Subkultur auseinandersetzen wird müssen.

Genau! Nämlich mit einer viel "Besseren"! Besser strukturiert, organisiert, usw... Und natürlich schlechter für die SW, Freier UND die Staaten die ja angeblich nur Gutes tun wollen...

Die Organisationen, die momentan für den Zustrom an Frauen aus dem Osten sorgen, die würden ganz sicher zu einem Teil weiter da sein, sie würden aber wesentlich weniger für die Sicherheitsbehörden greifbar sein, als sie es ohnehin schon sind.

Genau so ist es! Mit einer Regulierung als gleichberechtigtes Gewerbe wärs sogar noch einfacher und vielfach besser für die SW, die Freier und die Exekutive. Ein legales, regelmentiertes Gewerbe ist für kriminelle Organisationen auch nicht sooo interessant, außer viell beim Geldwaschen, aber da gehts eh quer durch die GO..
Es geht da auch ja um eventuelle Ausstiegsszenarien für SW die nicht mehr arbeiten wollen...
 
hat darin auch niemand Zuhälterei gesehen.
doch doch, der Staat, in dem Fall das Finanzamt ist der Zuhälter.

Warum sollte ein Betreiber ein Zuhälter sein, nur weil er die Lohnsteuer abführt
Naja, rechtens kann es nicht sein, wenn die sw mir als Betreiber Rechenschaft ablegen muss.
 
Warum sollte ein Betreiber ein Zuhälter sein, nur weil er die Lohnsteuer abführt?

Wenn der Betreiber die Lohnsteuer einer SW abführt ist diese bei ihm "angestellt"... ergo ;)

Du hast den 216er wohl gepostet.. verstanden hast ihn anscheinend ned...

Eine Frau ist bei einem Betreiber "angestellt".. dieser führt schön brav die Lohnsteuer für seine "Angestellte" ab und erzielt mit ihr natürlich einen Gewinn, also eine forlaufende Einnahme und nützt dadurch seine "Angestellte" aus...
Und dann wären wir wahrscheinlich ziemlich schnell auch bei der Qualifizierung nach Abs 2 "Vorschreibung der Bedingungen der Ausübung der Prostitution".. weil nämlich der "Chef" seiner "Angestellten" sagt, was sie wie und wann zu machen hat...

Alleine, dass die Finanz von einem Angestelltenverhältnis ausgeht und trotzdem nicht die Strafanzeige wegen 216 erstattet macht deutlich worums der Finanz geht... AUSSCHLIESSLICH GELD! Normalerweise müsste man die Vollkoffer alle wegen Amtsmissbrauch anzeigen, denn der 216er is ein Offizialdelikt und von Amts wegen zu verfolgen.
 
Warum kann das nicht rechtens sein?

Weil sie entweder selbständig ist (keine Rechenschaft) oder sie ist es nicht (Rechenschaft - §216)!

Ein "Angestelltenverhältnis" im Bereich SW kann es einfach nicht geben ohne sich gem 216 strafbar zu machen! Das ist so!
 
Wenn der Betreiber die Lohnsteuer einer SW abführt ist diese bei ihm "angestellt"... ergo
Da stellst Du die Dinge auf den Kopf: Der Betreiber muss die Lohnsteuer abführen, weil die SW bei ihm angestellt ist. Sie ist nicht bei ihm angestellt, weil er die Lohnsteuer abführen muss.

dass die Finanz von einem Angestelltenverhältnis ausgeht und trotzdem nicht die Strafanzeige wegen 216 erstattet
Das Finanzamt wendet Steuerrecht an, hier konkret § 25 EStG. Wann ein nichtselbständiges Dienstverhältnis vorliegt, ist hinlänglich bis zu den Höchstgerichten ausjudiziert, ebenso wie es andererseits auch hinlänglich Rechtsprechung gibt, wann Zuhälterei vorliegt. Das eine folgt nicht aus dem anderen.
 
Der Betreiber muss die Lohnsteuer abführen, weil die SW bei ihm angestellt ist. Sie ist nicht bei ihm angestellt, weil er die Lohnsteuer abführen muss.

Aha.. Also liegt ein Angestelltenverhältnis vor? Ja oder Nein?

Wann ein nichtselbständiges Dienstverhältnis vorliegt, ist hinlänglich bis zu den Höchstgerichten ausjudiziert,
OK.. Liegt jetzn eines vor oder nicht?

ebenso wie es andererseits auch hinlänglich Rechtsprechung gibt, wann Zuhälterei vorliegt.
Tja.. Liegt bei Vorliegen eines Angestelltenverhältnisses der Tatbestand des §216 StGB vor oder nicht?

Das eine folgt nicht aus dem anderen.

Doch! Speziell bei den SW kann es eben AUSSCHLIESSLICH Selbständige geben! JEDE Annahme einer Un- oder sogar Scheinselbständigkeit begründet zumindest den Verdacht der Verwirklichung des Tatbestandes des §216!
 
Also, bitte, wenn du die von dir angesprochene Diskussion führen willst

Will ich nicht!

Informationen, die mir zugänglich sind, in Bezug auf Veränderung der Arbeitsbedingungen von SW´s in den hier deklarierten letzten 20 Jahren mögen falsch sein.
Eine Erklärung aus erster Hand, seitens einer SW, würde bestimmt nicht nur mir helfen, die Angelegenheit besser zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
btw: und so richtig strafbar wirds dann noch wennst dir in zukunft den dienst einer sw gönnst
und womöglich nachher eine rauchst
 
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