Eure Lieblingsgedichte/Texte

Ich liebe dich, liebkose dich, möcht mit dir lachen, mit dir weinen, mich mit dir freuen, dich umarmen und dich begehren wie nie zuvor, ich will dir nur gutes denn du bist die eine, ja die meine - ich liege im bett und spüre........ ja ich spüre, dass ich nichts spüre, denn in diesem augenblick wird mir bewusst...... bewusst, dass ich nur träume – wo bist du?
 
Wirbelsturm

Ich drehe mich
in Deinem Wirbelsturm
aus tausend Armen

Kämpfe, keuche,
drücke mich dagegen,
meine Knochen schmerzen.

Ich gebe nach,
doch eine Stimme mahnt mich,
geb´ nicht auf.

Schreie, trete,
stemme mich
gegen dich.

Falle heraus,
finde Stille.
Ruhe, atme auf
und sehe Licht.

Habe dich überstanden.


@wolfskin
 
Einer der schönsten Texte zum Elternsein.....

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Eure Kinder sind nicht eure Kinder!

Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihrem Körper ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht sie euch ähnlich zu machen.
Das Leben läuft nicht rückwärts,
noch verweilt es im Gestern.


Khalil Gibran
 
Ein Teil de Textes, den ich hier zitieren werde, war schon mal in diesem Thread. Ich lese die Glattauer Bücher "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" grad wieder. Wunderschöne Texte, sehr romantisch und emotional....da kann ich fast jedes Wort "essen" ;)

30 Minuten später
AW:
Ich denke an diejenige Emmi, die sich mit Fingerspitzen, die so zart sind, als würden sie ihr davonfließen, alle halben Minuten imaginäre Haarsträhnen aus den Augen hinters Ohr streicht, als wolle sie auf diese Weise ihren Blick vom Schleier befreien, um die Dinge endlich auch einmal so scharf und klar zu sehen, wie sie sie längst schon beschreiben kann. Und ich frage mich immer wieder und immer wieder, ob diese Frau wohl glücklich ist in ihrem Leben.

Zehn Minuten später
RE:
Lieber Leo, jeden Tag so eine E-Mail, und ich wäre die glücklichste Frau der Welt.

Drei Minuten später
AW:
Danke Emmi. Aber leider setzt sich Glück nicht aus E-Mails zusammen.

Eine Minute später
RE:
Sondern? Woraus setzt sich Glück zusammen? Sag es mir, ich würde es zu gerne wissen!!!

Fünf Minuten später
AW:
Aus Geborgenheiten, Vertrautheiten, Gemeinsamkeiten, Zuwendungen, Erlebnissen, Eingebungen, Ideen, Vorstellungen, Herausforderungen, Zielen. Und die Liste ist garantiert unvollständig.

(viele Monate und hunderte Mails später ;))

Am nächsten Abend
Betreff: Alles-Illusion

Hallo Emmi, es ist nicht so einfach, dir meine Situation zu erklären, aber ich versuche es. Ich beginne mit einem Emmi-Zitat: "Alles kann einem ein einziger Mensch nicht geben." Du hast Recht. Sehr klug. Sehr einsichtig. Sehr vernünftig. Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf läuft man nie Gefahr, zu viel vom anderen zu verlangen. Und man selbst darf sich ruhigen Gewissens mit Einzelbeiträgen zu dessen Glück begnügen. Das spart Energie für schwere Zeiten. So lässt es sich heiraten. So lässt es sich Kinder großziehen. So lassen sich Versprechen einlösen, so lassen sich "Vernunftpartnerschaften" aufbauen, festigen, vernachlässigen, aus dem Schlaf reißen, retten, wieder neue beginnen, über Krisen bringen, durchziehen. Große Aufgaben! Ich habe Respekt davor, ehrlich. Allein: So kann ich nicht, so will ich nicht, so denke ich nicht, so ticke ich nicht. Ich bin zwar schon erwachsen, und immerhin zwei Jahre älter als du, aber ich habe SIE noch immer, und ich bin (noch) nicht bereit, von ihr abzurücken: von der "Alles-Illusion". Die Realität: "Alles kann einem ein einziger Mensch nicht geben." Meine Illusion: "Aber er sollte es wollen. Und er sollte gar nie aufhören, es zu probieren." (...)

Zwei Stunden später
RE:

Leo, Leo, Leo! Lieben heißt für dich, an den Schalthebeln des Glücks eines anderen zu sitzen. ABER WO BIST DU? Was ist mit deinem Glück? Was ist mit deinen Wünschen? Hast du keine eigenen? Du tust mir leid. Nein, ich tu mir leid. Nein, wir beide tun mir leid. Es ist heute eine traurige Nacht irgendwie. (...)
Du bist ein Lieber, Leo! Du bist wirklich ein Lieber! Aber kannst du nur geliebt werden oder kannst du auch einmal lieben? Gute Nacht. Emmi

Daniel Glattauer, Alle Sieben Wellen, Deuticke, S.42f., S. 172, 173
 
Wilhelm Busch (1832-1908)

Wirklich, er war unentbehrlich...

Wirklich, er war unentbehrlich!
Überall, wo was geschah,
Zu dem Wohle der Gemeinde,
Er war tätig, er war da.

Schützenfest, Kasinobälle,
Pferderennen, Preisgericht,
Liedertafel, Spritzenprobe,
Ohne ihn, da ging es nicht.

Ohne ihn war nichts zu machen,
Keine Stunde hatt' er frei.
Gestern, als sie ihn begruben,
War er richtig auch dabei.
 
Spitzen-Nacht

Hinter einem Tuch aus Spitze
verberg ich meinen Körper fast.
Nichts ist so wie ich’s gern hätte,
zu viele Pfunde, zuviel Ballast.

Vernehm dein Lächeln, deine Freude,
auch deinen Fragezeichen-Blick.
Belustigt funkeln deine Augen,
schamhaft schaue ich zurück.

Spielerisch küsst deine Zunge,
kreist und forscht in meinem Mund.
Deine Hände gleiten zaghaft
über meines Leibes Rund.

Du nimmst das Tuch in deine Hände,
presst es fest auf meine Haut.
Es wölben Hügel sich und Knospen
durch Spitzen dir sich hin vertraut.

Du hast erotisch mich gewandet,
viel schöner als beim nackten Sein
gleite ich glücklich dich begehrend
in uns’re "Spitzennacht" hinein.

@schlossfee
 
Ein Teil de Textes, den ich hier zitieren werde, war schon mal in diesem Thread. Ich lese die Glattauer Bücher "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" grad wieder. Wunderschöne Texte, sehr romantisch und emotional....da kann ich fast jedes Wort "essen" ;)

....stimmt, gott sei dank hatte ich gleich alle 2 Bücher auf einmal gekauft, ich hab sie auch "gefressen" !!!!! :daumen:
 
Mit jedem Schlag ein Stückchen näher am Abgrund,
die Geilheit ins Gesicht geschlagen,
höher fliegend,
sehnsüchtig erwartend den nächsten Schlag,
um Selbstbeherrschung ringend,
die Nervenenden am vibrieren,
die innere Stimme zuflüsternd "wenn Du jetzt kommst, dann ist es vorbei",
weiter standhaltend,
an Eisberge denken,
sie schmelzen mit jedem Hieb,
noch höher hinaus,
die Wellen der Lust zeigen sich in der Nässe der Höhle,
der 3000er ist erreicht,
aber ich will doch auf den 5000er!
Nur nicht aufhören, bitte,
niemals .....
Ich will alles und niemals weniger!
 
Zuletzt bearbeitet:
Toootal schön, liebe Hexe :bussal:. Ist das von dir? Wenn ja, passt es hier besser hin. Wenn nein, von wem ist es?
 
Aber solange ich atme

Auch was
auf der Hand liegt
muß ich
aus der Hand zu geben
bereit sein
und muß wissen
wenn ich liebe
daß es wirklich
die Liebe zu dir ist
und nicht nur
die Liebe zur Liebe zu dir
und daß ich nicht
eigentlich
etwas Uneigentliches will
Aber
solange ich atme
will ich
wenn ich den Atem
anhalte
deinen Atem
noch spüren
in mir

@ Erich Fried
 


Heut' nacht
bist du
ein Lied
in meinem Herzen
das ich singen muß
ein süßes Lächeln
ein reißender Fluß
durch die Steine
Wellen auf Felsen
voller Gefahr
Donner
mitten in der Nacht
Saiten einer Harfe
behutsam berührt
Musik des Windes
in einem Baum
Sturm in der Wildnis
die unfruchtbar war
ein Lied
süß und wertvoll
in meinem Herzen
heut' nacht

Maoilios Caimbeul (geb. 1944)
 
Not in vain

Here is my sweat
Here is my blues
Now here is everthing I ever got to use.

Here is my blood
Here is my drain
I know that nothing evermore will be in vain.

Now see my heart
It´s bright and blue
And there is nothing that can make me be untrue.

It´s not a show
It´s not a game
Yeah we will never ever ever be the same.

Now if you care to take a little closer look
There´s no way you can get it wrong
The universe, the argonauts and you and me
Our time always goes on.

Now here is you
And here is me
I know for sure that you are going to see,

It´s in the moon
It´s in the sun
Our time always goes on.

Von einer alten Shellack
 
Belügen
Belügen kannst Du den Verstand,
wenn Dich die Wahrheit übermannt.
Belügen kannst Du Deine Augen,
was Du siehst willst Du glauben.

Belügen kannst Du, was Du hörst,
auch wenn Du etwas anderes spürst.
Belügen kannst Du nicht Dein Herz,
denn es fühlt den wahren Schmerz.
 
Kreise schließen sich,
zaubern Lächeln in Gesicht.

Der Wind nimmt ab,
damit Träume landen können.
Findet in sich ein Licht,
das einen sagt, dass bin ich.

Die Schläge deines Herzen,
sind die Antworten auf deine Fragen.
Träume, Antworten, und Licht,
und deine Mauern öffnen sich.

Antworten auf deinen lautlosen Schrei,
zeigen Dir den Weg zu deinem wahren ich.
Auf dem Weg zu Wärme,
deine Hände nach Geländer greifen,
dein Licht, Dich den Weg begleitet,

Und Du wirst erkennen, das besondere bist DU.
 
Ich baue Mauern um mich.
Keiner kann zu nahe an mich heran.
Wer das Fenster in der Mauer findet,
kann mich sehen, wie ich bin.
Aber keiner darf zu mir.
Keiner darf mir mehr weh tun,
auch du nicht.
Obwohl ich mir wünschen würde,
du kämst durch diese Mauer.
Aber wenn ich dich zu mir lasse,
wirst du für mich da sein?
Oder bist du wie alle anderen?
Wirst du mir auch weh tun?
Um das zu erfahren, muss ich dich herein lassen.
Hinter meine Mauern.
Darf ich es riskieren?
 
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