Eure Lieblingsgedichte/Texte

Geh - wenn du kannst !

Bleib weg - wenn du kannst !

Verlass mich - wenn du kannst !

Und vergiss !

Doch wenn nicht - lass mich nie wieder los !
 
Sorry, bevor ich eine Rüge von Dir bekomme, es stand nichts dabei...

:)

Ich meins ja nicht bös. Aber, wenn nichts dabeistand, dann einfach Quelle angeben oder "Verfasserin unbekannt". Denn sonst ist es einfach geistiger Diebstahl...und das mag keineR.
 
Die Wahrheit in den Lügen
Ich habe sie nie geglaubt
Die Blicke so leer aber auch so voller Ausdruck
Deshalb folgen wir Folgen einfach ohne jeden Gedanken
Ich versuche anzuhalten - Kann es aber nicht
Ich will ausbrechen - Aber sie haben uns alle fest in ihren Klauen
Ich verliere, nein wir alle verlieren zum Schluss
Es stürzt uns bald in den Tod
Oder haben wir nicht schon zu viel verloren?
Eine Wand umgibt uns
Sind in dieser Zeitraum gefangen
Eine Außenwelt existiert nicht mehr
Es gibt nur diesen Alltag
Alles bleibt so erhalten - Nichts ändert sich
Und es wird sich in Zukunft
auch nichts ändern
Eine Hintertür oder eine Art Ausweg gibt es nicht heißt es
Aber dass kann nicht stimmen
Verlernen langsam zu empfinden
Es wird einfach vergessen
Die Erinnerungen töten immer mehr
Verletzen zu tiefst
Es ergibt keinen Sinn


by creature78
 
@ creature78

Dann bist leider im falschen Thread...für eigene Texte gibts einen eigenen.

Hier sind die Lieblingstexte der UserInnen, die nicht von ihnen selber verfasst wurden, gefragt ;)
 
@ creature78

Dann bist leider im falschen Thread...für eigene Texte gibts einen eigenen.

Hier sind die Lieblingstexte der UserInnen, die nicht von ihnen selber verfasst wurden, gefragt ;)

sry dann kannst se gerne löschen war net beabsichtigt :D
 
(Rilke) Stiller Freund der vielen Fernen...

Stiller Freund der vielen Fernen, fühle,
wie dein Atem noch den Raum vermehrt.
Im Gebälk der finsteren Glockenstühle
laß dich läuten. Das, was an dir zehrt

wird ein Starkes über dieser Nahrung.
Geh in der Verwandlung aus und ein,
Was ist deine leidenste Erfahrung?
Ist dir Trinken bitter, werde Wein.

So in dieser Nacht aus Überdruß
Zauberkraft am Kreuzweg deiner Sinne,
ihrer seltsamen Begegnung Sinn.

Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne.
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin.
 
Nicht alle Schmerzen sind heilbar

Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
und während Tage und Jahre verstreichen,
werden sie Stein.

Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
sie scheinen zerronnen wie Schaum.
doch du spürst ihre lastende Schwere
bis in den Traum.

Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
da blüht nichts mehr.

(Ricarda Huch)​
 
Ich träumte
dass mein Taum kam

Er sagste:
Träume schon endlich!

Ich sah ihn an:
Was? Dich?

Nein, dich!
Sonst gibt es dich nicht.
(Erich Fried)
 
Kurt Tucholsky (1890-1935)


Löwenliebe

Als jener junge Schopenhauer
am Löwenkäfig in Berlin
der gelben Bestien Wollustschauer
sah stumm an sich vorüberziehn –

da schrieb er auf in seinem Büchlein:
»Der Löwe liebt nicht vehement.
Von Leidenschaft auch nicht ein Rüchlein;
der schwächste Mann scheint mehr potent.«

Der Wille macht noch kein Gewitter.
Gehirn! Gehirn gehört dazu.
Der muskelstarke Eisenritter
gibt bald im Frauenschoße Ruh.

Du liebst. Und heller noch und wacher
fühlt dein Gehirn und denkt dein Herz.
Der Phallus ist ein Lustentfacher –
du stehst und schwingst dich höhenwärts.

Du liebst. Wo andre dumpf versinken,
bist du erst tausendfältig da.
Laß mich aus tausend Quellen trinken,
du Venus Reflectoria!

Berauscht – ach, daß ichs stets so bliebe!
Getönt, bewusst, erhöht, gestuft –
Das ist die wahre Löwenliebe.
Du Raubtierfrau!
Es ruft. Es ruft.
 
Dir

Im Anschau'n deiner Schönheit nur versunken,
Vergess' ich's, daß die Welt mich höhnt und schmäht,
Ich bin zu sehr von deiner Liebe trunken,
Als daß ich's merkte, wenn mich wer verräth.

Den Lorbeer selbst, um den ich heiß gerungen,
Entbehren könnt' ich ihn, wie leicht, da du
Mir Alles bist und gibst - die Huldigungen
Des höchsten Ruhms und mehr - dein Herz dazu.

Hermann Lingg
(1820-1905)

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur für eine kleine Weile


Nur für eine kleine Weile
warst du mein.
Hätte ich das geahnt, dann
würde ich dich heute noch in
meinen Armen liebkosen.
Erst jetzt weiß ich, du warst
mein Leben und mein
Sonnenschein.
Und ohne dich, herrscht nun
überall Dunkelheit.
Könnte ich noch einmal dich fragen,
all das sagen zu wagen,
was ungesagt blieb.
Unlösbare Schlingen,
Groß meine Not,
All ihr Engel
gebt mir
Trost.


Susanne Ulrike Maria Albrecht
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dir

Im Anschau'n deiner Schönheit nur versunken,
Vergess' ich's, daß die Welt mich höhnt und schmäht,
Ich bin zu sehr von deiner Liebe trunken,
Als daß ich's merkte, wenn mich wer verräth.

Den Lorbeer selbst, um den ich heiß gerungen,
Entbehren könnt' ich ihn, wie leicht, da du
Mir Alles bist und gibst - die Huldigungen
Des höchsten Ruhms und mehr - dein Herz dazu.

Hermann Lingg
(1820-1905)


Wunderwunderwunderschön. :)

Nur für eine kleine Weile


Nur für eine kleine Weile
warst du mein.
Hätte ich das geahnt, dann
würde ich dich heute noch in
meinen Armen liebkosen.
Erst jetzt weiß ich, du warst
mein Leben und mein
Sonnenschein.
Und ohne dich, herrscht nun
überall Dunkelheit.
Könnte ich noch einmal dich fragen,
all das sagen zu wagen,
was ungesagt blieb.
Unlösbare Schlingen,
Groß meine Not,
All ihr Engel
gebt mir
Trost.


Susanne Ulrike Maria Albrecht


Jetzt versteh ich.

Sehr schöner Text.
 
Abschied von England; Ingeborg Bachmann


Ich habe deinen Boden kaum betreten,
schweigsames Land, kaum einen Stein berührt,
ich war von deinem Himmel so hoch gehoben,
so in Wolken, Dunst und in noch Ferneres gestellt,
daß ich dich schon verließ,
als ich vor Anker ging.

Du hast meine Augen geschlossen
mit Meerhauch und Eichenblatt,
von meinen Tränen begossen,
hieltst du die Gräser satt;
aus meinen Träumen gelöst,
wagten sich Sonnen heran,
doch alles war wieder fort,
wenn dein Tag begann.
Alles blieb ungesagt.

Durch die Straßen flatterten die großen grauen Vögel
und wiesen mich aus.
War ich je hier?

Ich wollte nicht gesehen werden.

Meine Augen sind offen.
Meerhauch und Eichenblatt?
Unter den Schlangen des Meers
seh ich, an deiner Statt,
das Land meiner Seele erliegen.

Ich habe seinen Boden nie betreten.
 
Werner Stingl
Leider nicht sehr bekannt.... eins aus dem Buch SAITENSPRUNG

die
Hände
tun
mir
weh
von
all
den zurückgehaltenen
Zärtlichkeiten
 


Mein Herz, ich will dich fragen,
Was ist denn Liebe? Sag!
„Zwei Seelen und ein Gedanke,
Zwei Herzen und ein Schlag!“

Und sprich, woher kommt Liebe?
„Sie kommt und sie ist da!“
Und sprich, wie schwindet Liebe?
„Die war's nicht, der's geschah!“

Und was ist reine Liebe?
„Die ihrer selbst vergisst!“
Und wann ist Lieb' am tiefsten?
„Wenn sie am stillsten ist!“

Und wann ist Lieb' am reichsten?
„Das ist sie, wenn sie gibt!“
Und sprich: Wie redet Liebe?
„Sie redet nicht, sie liebt!“


Friedrich Halm (1806-1871)​
 
Zurück
Oben