Eure Lieblingsgedichte/Texte

ich weiß, das war bestimmt schon mal hier, allein, obwohl ich schon die meisten texte hier durch hab, will ich nicht schon wieder von vorn beginnen. hundert mal gehört und dem text nie die aufmerksamkeit geschenkt, die ihm gebührt, und jetzt bemerkt, dass er das für mich und meine liebe singt... *staun*



I don't believe in an interventionist God
But I know, darling, that you do
But if I did I would kneel down and ask Him
Not to intervene when it came to you
Not to touch a hair on your head
To leave you as you are
And if He felt He had to direct you
Then direct you into my arms

Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms

And I don't believe in the existence of angels
But looking at you I wonder if that's true
But if I did I would summon them together
And ask them to watch over you
To each burn a candle for you
To make bright and clear your path
And to walk, like Christ, in grace and love
And guide you into my arms

Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms

And I believe in Love
And I know that you do too
And I believe in some kind of path
That we can walk down, me and you
So keep your candlew burning
And make her journey bright and pure
That she will keep returning
Always and evermore

Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms


nick cave


http://www.youtube.com/watch?v=FG0-cncMpt8
 
Zuletzt bearbeitet:
I don't believe in an interventionist God
But I know, darling, that you do
But if I did I would kneel down and ask Him
Not to intervene when it came to you
Not to touch a hair on your head
To leave you as you are
And if He felt He had to direct you
Then direct you into my arms

Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms, O Lord
Into my arms

Ich glaub nicht, dass es schon da war. Ich mag es sehr. Danke fürs Teilen :)
 
Aller Anfang ist Glück

Vor dir das Jahr schneeweiß und bunt.
Nur ungegangene Wege,
die dahin wachsen werden,
wohin dein Mut sich Spuren
der Sehnsucht bahnen wird.
Wenn du dein Neuland nicht betrittst,
wird niemand darin wohnen.
Drum geh und wirf dem Leben
Dein Lachen ins Gesicht.
Erbitte für die Blüten,
die aus deinen Träumen treiben,
Segen.
Aller Anfang ist Glück.
(Susanne Ruschmann)
 
Steht nicht an meinem Grab und weint,
ich bin nicht da,
nein, ich schlafe nicht.
Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees,
ich bin das diamantene Glitzern des Schnees,
wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen,
dann bin ich für euch verborgen,
ich bin ein Vogel im Flug,
leise wie ein Luftzug,
ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht.
Steht nicht an meinem Grab und weint,
ich bin nicht da,
nein ich schlafe nicht.

Lakota-Indianer
 
Steht nicht an meinem Grab und weint,
ich bin nicht da,
nein, ich schlafe nicht.
Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees,
ich bin das diamantene Glitzern des Schnees,
wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen,
dann bin ich für euch verborgen,
ich bin ein Vogel im Flug,
leise wie ein Luftzug,
ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht.
Steht nicht an meinem Grab und weint,
ich bin nicht da,
nein ich schlafe nicht.

Lakota-Indianer

Gefällt mir sehr gut. Dazu fällt mir ein Zitat (bzw. Szene) aus einem Film ein:

Ein sterbender Mann fragt den Geist seiner verstorbenen Frau: "Nachdem ich gestorben bin, wohin soll mein Geist gehen? Wird es mich dann zu dir führen? Kommt man in den Himmel?" Der Geist der Frau anwortet: "Der Himmel ist überschätzt. Da ist nichts. Geister sind nicht mit Orten verknüpft, sondern mit Menschen."


Dazu noch eins meiner Lieblingsgedichte von Rilke

Stiller Freund der vielen Fernen...

Stiller Freund der vielen Fernen, fühle,
wie dein Atem noch den Raum vermehrt.
Im Gebälk der finsteren Glockenstühle
laß dich läuten. Das, was an dir zehrt

wird ein Starkes über dieser Nahrung.
Geh in der Verwandlung aus und ein,
Was ist deine leidenste Erfahrung?
Ist dir Trinken bitter, werde Wein.

So in dieser Nacht aus Überdruß
Zauberkraft am Kreuzweg deiner Sinne,
ihrer seltsamen Begegnung Sinn.

Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne.
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin.
 
Ein sterbender Mann fragt den Geist seiner verstorbenen Frau: "Nachdem ich gestorben bin, wohin soll mein Geist gehen? Wird es mich dann zu dir führen? Kommt man in den Himmel?" Der Geist der Frau anwortet: "Der Himmel ist überschätzt. Da ist nichts. Geister sind nicht mit Orten verknüpft, sondern mit Menschen."

.

Oha das gefällt mir! Ich druck mir das aus und werd es zum Bild von meinem Vati stellen. Das Lakota Gedicht hat meine Mutter neben seinem Bild, es tröstet sie unheimlich.

DANKE :bussal::bussal::bussal:
 
Dazu noch eins meiner Lieblingsgedichte von Rilke

Wunderschöne Gedichte, das von Mylene kannte ich noch nicht.
Ich liebe "Der Rabe" von Edgar Allan Poe ... hier ein Textauszug.

"Ah, du prophezeist ohn' Zweifel, Höllenbrut! Ob Tier, ob Teufel -
ob dich der Versucher sandte, ob ein Sturm dich ließ hierher,
trostlos, doch ganz ohne Bangen, in dies öde Land gelangen,
in dies Haus, von Graun umpfangen,- sag's mir ehrlich, bitt' dich sehr -
gibt es - gibt's in Gilead Balsam?- sag's mir - sag mir, bitt' dich sehr!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."



"Ah! dann nimm den letzten Zweifel, Höllenbrut - ob Tier, ob Teufel!
Bei dem Himmel, der hoch über uns sich wölbt - bei Gottes Ehr'-
künd mir: wird es denn geschehen, daß ich einst in Edens Höhen
darf ein Mädchen wiedersehen, selig in der Engel Heer -
darf Lenor', die ich verloren, sehen in der Engel Heer?"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."


"Sei denn dies dein Abschiedszeichen", schrie ich, "Unhold ohnegleichen!
Hebe dich hinweg und kehre stracks zurück in Plutos Sphär'!
Keiner einz'gen Feder Schwärze bleibe hier, dem finstern Scherze
Zeugnis! Laß mit meinem Schmerze mich allein!- hinweg dich scher!
Friß nicht länger mir am Leben! Pack dich! Fort! Hinweg dich scher!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."


Und der Rabe rührt' sich nimmer, sitzt noch immer, sitzt noch immer
auf der bleichen Pallas-Büste überm Türsims wie vorher;
und in seinen Augenhöhlen eines Dämons Träume schwelen,
und das Licht wirft seinen scheelen Schatten auf den Estrich schwer;
und es hebt sich aus dem Schatten auf dem Estrich dumpf und schwer

meine Seele - nimmermehr."
 
Manchmal denke ich,
ich bin von einem anderen Stern.
Warum muss immer mir so etwas passieren?
Warum muss ich jemanden lieben,
der so weit entfernt von meinem Herzen ist?
Doch Nachts, im Mondschein bist Du nicht weit.
Im Mondschein bist Du bei mir,
ganz nah am Herzen.

Ich kann Dich hören,
ja gar fühlen,
muss nicht erst tief im Herzen wühlen.
Doch sobald es hell wird Tränen nah,
kann ich Dich weder hören noch sehen.
Dann bist Du weit, sehr weit vom Herzen.
Die Zeit im Mondschein ist wie ein anderer Stern.
Warum gehen wir nicht zu dem Stern, auf dem es nur Mondschein gibt?
Scheine, Mond....
 
:hurra: :hurra: :hurra:

Sie ist wieder da!!!!!

:hurra: :hurra: :hurra:

aber, von wem ist das Gedicht? Wenn von dir, dann gibt's dafür einen eigenen Thread.
Wenn nicht von dir, bitte AutorIn anführen ;) :bussal:
 
:hurra: :hurra: :hurra:

Sie ist wieder da!!!!!

:hurra: :hurra: :hurra:

aber, von wem ist das Gedicht? Wenn von dir, dann gibt's dafür einen eigenen Thread.
Wenn nicht von dir, bitte AutorIn anführen ;) :bussal:

danke, meine liebe salome!!!! :hurra::hurra::hurra: ... ja ich bin wieder da!!! :haha: ...

... leider stand der name der autorin bzw des autors nicht dabei ...
... ich werde mich bessern und beim nächsten zumindest den nickname dazuschreiben ;)

:bussal:
 
Ich möchte....

... deine Romanze sein, still und zärtlich versonnen
Von zeitloser Zartheit und willenloser Liebe eingesponnen.

Ich möchte
... deine Geliebte sein, in warmen Armen verträumt ganz dein,
erklimmen Gefühle wie Berge, liebend zu dir ins Herz hinein.

Ich möchte
... Deine Hure sein, hemmungslos verwegen dich besiegen,
mich dir anbieten, um auf und unter dir zu liegen.

Ich möchte
... deine Sklavin sein, die du nimmst, ohne viel zu sagen,
die du fesselst und bestrafst, die nicht nach Erlösung darf fragen.

Ich möchte
... dein Spielzeug sein, das keuchend unter dir willenlos liegend,
das sich nicht wehren darf, sich dir voll Lust entgegen biegend.

Ich möchte
... deine Herrin sein, voll Begehren dich lustvoll hart erregen,
voller Macht über dich mich gierig auf dir und mit dir bewegen.

Ich möchte
... dein gefallener Engel sein, der schamlos Flügel ausbreitet,
der voller Lust mit dir auf die erlösende Explosion zureitet.

Ich möchte
... dein Teufel sein, der die dunklen Seiten mit dir anstrebt,
und der mit dir alle Facetten im Rausch der Sinne erlebt.

Ich möchte...
deine Begierde sein, die deine Geilheit anstachelt und Fantasie,
die mit dir nur pure Sinne berauschend erlebt wie nie.

Ich möchte
... einfach ich für dich sein, liebend zart träumend, unterwürfig, siegend
voll Begehren und wilder Gier, voll Lust in deinen Armen liegend.

(by MoSch)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ergreifend, wie H. Grönemeyer über seine leider viel zu früh verstorben Frau singt.

Der Weg

Ich kann nicht mehr sehn, trau nicht mehr meinen Augen,
kann kaum noch glauben – Gefühle haben sich gedreht.
Ich bin viel zu träge um aufzugeben.
Es wär auch zu früh, weil immer was geht.

Wir waren verschwor’n, wärn füreinander gestorben,
hab’n den Regen gebogen, uns Vertrauen geliehn.
Wir haben versucht, auf der Schussfahrt zu wenden.
Nichts war zu spät, aber vieles zu früh.

Wir haben uns geschoben durch alle Gezeiten,
haben uns verzettelt, uns verzweifelt geliebt.
Wir haben die Wahrheit so gut es ging verlogen.
Es war ein Stück vom Himmel, dass es dich gibt.



Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet,
hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt.
Nordisch nobel – deine sanftmütige Güte,
dein unbändiger Stolz …. Das Leben ist nicht fair.


Den Film getanzt in einem silbernen Raum.
Vom goldnen Balkon die Unendlichkeit bestaunt.
Heillos versunken, trunken, und alles war erlaubt.
Zusammen im Zeitraffer. Mittsommernachtstraum.



Du hast jeden Raum mit Sonne geflutet,
hast jeden Verdruss ins Gegenteil verkehrt.
Nordisch nobel – deine sanftmütige Güte,
dein unbändiger Stolz …. Das Leben ist nicht fair.


Dein sicherer Gang, deine wahren Gedichte,
deine heitere Würde, dein unerschütterliches Geschick.
Du hast der Fügung deine Stirn geboten.
Hast ihn nie verraten deinen Plan vom Glück,
deinen Plan vom Glück.

Ich gehe nicht weg, hab meine Frist verlängert.
Neue Zeitreise, offene Welt.
Habe dich sicher in meiner Seele.
Ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt.
Ich trag dich bei mir, bis der Vorhang fällt …





Wen das nicht rührt, der hat kein :herzen:
 
In meinen Gedanken, bist du immer hier.
Ohne mein Zutun folgst du mir.
Schließe ich die Augen, bist du mir nah.
Leuchten nachts die Sterne,
Dann hätte ich so gerne,
Du wärst hier.
Neben mir.

In meinen Träumen, sehe ich dich.
Hör ich Musik, dann fühle ich,
Du bist da
In meinen Gedanken zum greifen nah!
Aber will ich dich berühren
Kann ich neben mir nur Leere spüren.
Immer noch bin ich allein,
Warum kannst du nur in Gedanken bei mir sein?

Wenn andere lachen,
Lauter lustige Dinge machen.
Bleib ich stumm,
Und ich weiß auch warum.
Unter vielen fühle ich mich allein,
Viel lieber würde ich bei dir jetzt sein.
Pausenlos bemerke ich,
Ich vermisse dich.

Ich liebe dich
Verzehre mich
Nach dir
Wünschte, du wärst wirklich bei mir
So sehr ich dich vermiss
Eines bleibt mir doch gewiss
In meinem Herzen bist du mir nah
In meinem Gedanken, bist du immer da!

(unbekannt)
 
"Die Schönheit ist ein furchtbares und schreckliches Ding! Furchtbar, weil sie unbestimmbar ist, und bestimmen kann man sie nicht, weil Gott lauter Rätsel aufgegeben hat. Hier berühren sich die Ufer; hier leben alle Widersprüche beisammen....Schrecklich ist das, dass die Schönheit nicht nur etwas Furchtbares, sondern auch etwas Geheimsnisvolles ist. Hier ringen Gott und Teufel, und der Kampfplatz ist - des Menschen Herz"

aus "Die Brüder Karamasov" von Dostojevskij
 
aus: R.M.Rilke, Duineser Elegien


Wer, wenn ich schriee, hörte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es nähme
einer mich plötzlich ans Herz: ich verginge von seinem
stärkeren Dasein. Denn das Schöne ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören. Ein jeder Engel ist schrecklich.
Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf
dunkelen Schluchzens. Ach, wen vermögen
wir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht,
und die findigen Tiere merken es schon,
daß wir nicht sehr verläßlich zu Haus sind
in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht
irgend ein Baum an dem Abhang, daß wir ihn täglich
wiedersähen; es bleibt uns die Straße von gestern
und das verzogene Treusein einer Gewohnheit,
der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht.
O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum
uns am Angesicht zehrt -, wem bliebe sie nicht, die ersehnte,
sanft enttäuschende, welche dem einzelnen Herzen
mühsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?
Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.
Weißt du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leere
zu den Räumen hinzu, die wir atmen; vielleicht daß die Vögel
die erweiterte Luft fühlen mit innigerm Flug.
 
Heimliche Liebe

Oh dieser Abend, welch ein Abend!
Es fließt der Strom so sanft und rein.
O diese Stunden, was für Stunden!
Ich darf mit ihm im selben Boote sein.

Oh, ich verberge mein Erröten,
Nicht soll man schelten mich gemein.
O töricht Herz, warum willst du nicht brechen?
Ich weiß, ich fand den Liebsten mein.

Oh, auf dem Berge stehen Bäume,
Mit vielen Zweigen grün und dicht!
O, wie ich liebe meinen Liebsten!
Und doch, der Liebste weiß es nicht.

(Dschou-Dynastie, 1050-256 v.u.Z; aus dem Chinesischen von Richard Wilhelm)
 
aus: Dante Alighieri, Die göttliche Komödie


ODYSSEUS LETZTE FAHRT

Nachdem die flamme angelangt war dorten
Wo es ihm gut erschien nach ort und stande
Hört ich den führer reden mit den worten:
Ihr die ihr beide seid in Einem brande
Wenn ichs um euch verdient wie ihr auch richtet
Wenn ichs um euch verdient im erdenlande
Als ich die hohen verse einst gedichtet:
Geht nicht hinweg... einer von euch entdecke
Wie er zum tode kam durch sich vernichtet!...
Der alten doppelflamme grössre ecke
Zuerst mit murmeln auf- und niederragte
Wie eine die der windeshauch erschrecke
Dann mit der spitze hier und dorthin jagte..
Als wäre zunge sie die ihn entsandte
So schnellte sie den laut hervor und sagte:
Ich trennte mich von Kirke die mich wandte
Ein jahr schon bei Gaëta ab vom wege
Bevor Aeneas so den platz benannte.
Nicht zärtlichkeit des sohnes nicht die pflege
Des greisen vaters nicht die schuldige liebe
Die in Penelope die freude rege:
Vermochte dass mein drängen unterbliebe
Wie ich mich über alle welt belehre
Der menschen tüchtigkeit und eitle triebe.
Ich steuerte hinaus zum offnen meere
Mit Einem fahrzeug und den paar genossen
Die mich erwählt zum ständigen verkehre.
Die beiden ufer hatten wir erschlossen
Bis nach Marokko bis zu den Hispanen
Und andrem land vom gleichen meer umflossen.
Wir alt und müd schon ich und die kumpanen
Gelangten dann zu jenem engen rachen
Wo uns die pfosten Herkules' gemahnen
Von hier ab weiter keinen schritt zu machen.
Rechts liess ich schon die küste der Iberer
Links hatte Ceuta hinter sich der nachen.
O brüder sprach ich durch die unzahl schwerer
Gefahren seid ihr nun gelangt zum westen.
Zeigt euch an hohem sinne nun nicht leerer
In eures lebens nur noch kargen resten:
Dass ihr jezt die erforschung wolltet missen
Der sonn-rückwärtigen unbewohnten festen.
Ich ruf euch eure abkunft ins gewissen:
Ihr seid nicht da zu leben gleich den kühen
Doch zum verfolg von tüchtigkeit und wissen.
Ich machte für die weiterfahrt erglühen
Mit dieser kurzen rede mein geleite –
Nun hätt ich sie nur abgebracht mit mühen.
Den morgen hinter sich zur tollen weite
Beflügelten sie ihre ruder gerne
Sich immer haltend nach der linken seite.
Schon sahen in der nacht wir alle sterne
Des andern pols die unsren so in tiefen
Dass sie nicht tauchten aus der meeresferne.
Fünfmal erhellten sich und es entschliefen
Sovielmal über uns des mondes strahlen
Seit wir zum hohen unternehmen liefen:
Als ich dann einen durch entfernung fahlen
Bergzug von einer solchen höh entdecke
Wie ich bis dahin schaute noch niemalen.
Uns kam die freude doch sie ward zum schrecke:
Vom neuen land her eines wirbels wehen
Zerschmetterte des fahrzeugs nächste ecke
Dreimal liess ers mit allen wassern drehen
Das hinterschiff stand hoch beim vierten zug
Das vordre abwärts – so musst es geschehen –
Bis über uns das meer zusammenschlug.
 
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