Eure Lieblingsgedichte/Texte

Mit der Zeit….

Mit der Zeit lernst du,
dass eine Hand halten nicht das selbe ist,
wie eine Seele fesseln.
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet,
und Begleiten nicht Sicherheit.

Du lernst allmählich,
dass Küssen keine Verträge sind,
und Geschenke keine Versprechen.

Und du beginnst,
deine Niederlagen erhobenen Hauptes
und offenen Augen hinzunehmen,
mit der Würde des Erwachsenen,
nicht maulend wie ein Kind.

Und du lernst,
all deine Strassen auf dem Heute zu bauen,
weil das Morgen ein zu unsicherer Boden ist.

Mit der Zeit erkennst du,
dass sogar Sonnenschein brennt,
wenn du zuviel davon abbekommst.

Also bestelle deinen Garten
und schmücke selbst dir die Seele mit Blumen,
statt darauf zu warten,
dass andere die Kränze flechten.

Und bedenke,
dass du wirklich standhalten kannst,
und wirklich stark bist.

Und dass du deinen eigenen Wert hast.
 
(Gem)Einsame Weihnacht

Ein alter Mann mit weißem Haar,
verbringt Advent auch dieses Jahr
voll Hoffnung auf die Weihnachtszeit
und seine Kinder, die sooo weit.
In seiner stillen, alten Klause
hofft er auf Trubel dann im Hause.

Er hofft auf Enkel, Tochter, Sohn,
die nun seit vielen Jahren schon
nur selten auf Besuch erscheinen,
um die Familie zu vereinen.
Er hofft auf frohes Kinderlachen,
will selber ihnen Freude machen,
er hofft auf eine Weihnachtstanne,
auf Lichterglanz und Teepunschkanne.

Da kommt ein Brief: "Wir kommen nicht!
Die weite Fahrt - aus unsrer Sicht -
die lohnt sich nicht.

Doch wünschen wir Dir alles Gute.
Das Hänschen kriegt diesmal die Rute,
weil es so oft die Ruhe stört
und nicht auf unsre Worte hört."

Am Heiligabend, so um zwei,
sagt Hans bei Tisch ganz nebenbei:
"Was mag denn wohl der Opa machen?
Der hat doch sicher nichts zum Lachen!
Der wird heut' Abend einsam sein....
Seid Ihr im Alter auch allein?"

Der Vater sieht die Mutter an.
Die nickt ihm zu, steht auf und dann
sagt Vater zu dem kleinen Hans:
"Den Stollen und die Weihnachtsgans
gibt's diesmal, wo der Opa wohnt
ich meine, daß die Fahrt doch lohnt."

Der alte Mann mit weißem Haar
hört's draußen klopfen: "Ist das wahr?!
Kann ich mich heute doch noch freu'n
und brauche nicht allein zu sein?"

Der Weihnachtsbaum ist schnell geschmückt
und drunter, aus der Krippe, blickt
am Abend froh das Christuskind:
Es sieht, daß alle glücklich sind!
(Arnold Kirchner)
 
On a journey, ill
over endless withered fields
dreams go wandering still.
 
Wenn die Börsenkurse fallen,
regt sich Kummer fast bei allen,
aber manche blühen auf:
Ihr Rezept heißt Leerverkauf.

Keck verhökern diese Knaben
Dinge, die sie gar nicht haben,
treten selbst den Absturz los,
den sie brauchen - echt famos!

Leichter noch bei solchen Taten
tun sie sich mit Derivaten:
Wenn Papier den Wert frisiert,
wird die Wirkung potenziert.

Wenn in Folge Banken krachen,
haben Sparer nichts zu lachen,
und die Hypothek aufs Haus
heißt, Bewohner müssen raus.

Trifft’s hingegen große Banken,
kommt die ganze Welt ins Wanken -
auch die Spekulantenbrut
zittert jetzt um Hab und Gut!

Soll man das System gefährden?
Da muß eingeschritten werden:
Der Gewinn, der bleibt privat,
die Verluste kauft der Staat.

Dazu braucht der Staat Kredite,
und das bringt erneut Profite,
hat man doch in jenem Land
die Regierung in der Hand.

Für die Zechen dieser Frechen
hat der Kleine Mann zu blechen
und - das ist das Feine ja -
nicht nur in Amerika!

Und wenn Kurse wieder steigen,
fängt von vorne an der Reigen -
Ist halt Umverteilung pur,
stets in eine Richtung nur.

Aber sollten sich die Massen
das mal nimmer bieten lassen,
ist der Ausweg längst bedacht:
Dann wird bißchen Krieg gemacht.


Kurt Tucholsky. 1930, veröffentlicht in „Die Weltbühne“
 
„Dass mir mein Hund das Liebste sei, sagst du oh Mensch sei Sünde, mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“
 
Hm, sind auch längere Texte erlaubt? Mir schweben da nicht unbedingt nur Gedichte vor.


Die reichen Plebejer

Von 10-11 hatte ich Geographie. In dieser Stunde mußte ich die gestern korrigierte Schulaufgabe betreffs der kolonialen Frage drannehmen. Wie bereits erwähnt, hatte man gegen den Inhalt der Aufsätze vorschriftsgemäß nichts einzuwenden.
Ich sprach also, während ich nun die Hefte an die Schüler verteilte, lediglich über Sprachgefühl, Orthographie und Formalitäten. So sagte ich dem einen B, er möge nicht immer über den linken Rand hinausschreiben, dem R, die Absätze müßten größer sein, dem Z, man schreibt Kolonien mit e und nicht Kolonihn mit h. Nur als ich dem N sein Heft zurückgab, konnte ich mich nicht zurückhalten: »Du schreibst«, sagte ich, »daß wir Weißen kulturell und zivilisatorisch über den Negern stehen, und das dürfte auch stimmen. Aber du darfst doch nicht schreiben, daß es auf die Neger nicht ankommt, ob sie nämlich leben können oder nicht. Auch die Neger sind doch Menschen.«
Er sah mich einen Augenblick starr an und dann glitt ein unangenehmer Zug über sein Gesicht. Oder hatte ich mich getäuscht? Er nahm sein Heft mit der guten Note, verbeugte sich korrekt und nahm wieder Platz in seiner Bank.
Bald sollte ich es erfahren, daß ich mich nicht getäuscht hatte.
Bereits am nächsten Tage erschien der Vater des N in meiner Sprechstunde, die ich wöchentlich einmal abhalten mußte, um mit den Eltern in Kontakt zu kommen. Sie erkundigten sich über die Fortschritte ihrer Kinder und holten sich Auskunft über allerhand, meist recht belanglose, Erziehungsprobleme. Es waren brave Bürger, Beamte, Offiziere, Kaufleute. Arbeiter war keiner darunter.
Bei manchem Vater hatte ich das Gefühl, daß er über den Inhalt der diversen Schulaufsätze seines Sprößlings ähnlich denkt wie ich. Aber wir sahen uns nur an, lächelten und sprachen über das Wetter. Die meisten Väter waren älter als ich, einer war sogar ein richtiger Greis. Der jüngste ist vor knapp zwei Wochen achtundzwanzig geworden. Er hatte mit siebzehn Jahren die Tochter eines Industriellen verführt, ein eleganter Mensch. Wenn er zu mir kommt, fährt er immer in seinem Sportwagen vor. Die Frau bleibt unten sitzen und ich kann sie von droben sehen. Ihren Hut, ihre Arme, ihre Beine. Sonst nichts. Aber sie gefällt mir. Du könntest auch schon einen Sohn haben, denke ich dann, aber ich kann mich beherrschen, ein Kind in die Welt zu setzen. Nur damits in irgendeinem Krieg erschossen wird!
Nun stand der Vater des N vor mir. Er hatte einen selbstsicheren Gang und sah mir aufrecht in die Augen. »Ich bin der Vater des Otto N..« »Freut mich, Sie kennenzulernen, Herr N«, antwortete ich, verbeugte mich, wie es sich gehört, bot ihm Platz an, doch er setzte sich nicht. »Herr Lehrer«, begann er, »mein Hiersein hat den Grund in einer überaus ernsten Angelegenheit, die wohl noch schwerwiegende Folgen haben dürfte. Mein Sohn Otto teilte mir gestern nachmittag in heller Empörung mit, daß Sie, Herr Lehrer, eine schier unerhörte Bemerkung fallen gelassen hätten - «
»Ich!«
»Jawohl, Sie!«
»Wann?«
»Anläßlich der gestrigen Geographiestunde. Die Schüler schrieben einen Aufsatz über Kolonialprobleme und da sagten Sie zu meinem Otto: Auch die Neger sind Menschen. Sie wissen wohl, was ich meine?«
»Nein.«
Ich wußte es wirklich nicht. Er sah mich prüfend an. Gott, muß der dumm sein, dachte ich.
»Mein Hiersein«, begann er wieder langsam und betont, »hat seinen Grund in der Tatsache, daß ich seit frühester Jugend nach Gerechtigkeit strebe. Ich frage Sie also: ist jene ominöse Äußerung über die Neger Ihrerseits in dieser Form und in diesem Zusammenhang tatsächlich gefallen oder nicht?"
»Ja«, sagte ich und mußte lächeln: »Ihr Hiersein wäre also nicht umsonst - « »Bedauere bitte«, unterbrach er mich schroff, »ich bin zu Scherzen nicht aufgelegt! Sie sind sich wohl noch nicht im klaren darüber, was eine derartige Äußerung über die Neger bedeutet?! Das ist Sabotage am Vaterland! Oh, mir machen Sie nichts vor! Ich weiß es nur zu gut, auf welch heimlichen Wegen und mit welch perfiden Schlichen das Gift ihrer Humanitätsduselei unschuldige Kinderseelen zu unterhöhlen trachtet! «
Nun wurds mir aber zu bunt!
»Erlauben Sie«, brauste ich auf, »das steht doch bereits in der Bibel, daß alle Menschen Menschen sind!«
»Als die Bibel geschrieben wurde, gabs noch keine Kolonien in unserem Sinne«, dozierte felsenfest der Bäckermeister. »Eine Bibel muß man in übertragenem Sinn verstehen, bildlich oder gar nicht! Herr, glauben Sie denn, daß Adam und Eva leibhaftig gelebt haben oder nur bildlich?! Na also! Sie werden sich nicht auf den lieben Gott hinausreden, dafür werde ich sorgen! «
»Sie werden für gar nichts sorgen«, sagte ich und komplimentierte ihn hinaus. Es war ein Hinauswurf. »Bei Philippi sehen wir uns wieder!« rief er mir noch zu und verschwand.
Zwei Tage später stand ich bei Philippi.
Der Direktor hatte mich rufen lassen. »Hören Sie«, sagte er, »es kam hier ein Schreiben von der Aufsichtsbehörde. Ein gewisser Bäckermeister N hat sich über Sie beschwert, Sie sollen da so Äußerungen fallen gelassen haben. - Nun, ich kenne das und weiß, wie solche Beschwerden zustande kommen, mir müssen Sie nichts erklären! Doch, lieber Kollege, ist es meine Pflicht, Sie darauf aufmerksam zu machen, daß sich derlei nicht wiederholt. Sie vergessen das geheime Rundschreiben 5679 u/33! Wir müssen von der Jugend alles fernhalten, was nur in irgendeiner Weise ihre zukünftigen militärischen Fähigkeiten beeinträchtigen könnte - das heißt: wir müssen sie moralisch zum Krieg erziehen. Punkt! «
Ich sah den Direktor an, er lächelte und erriet meine Gedanken. Dann erhob er sich und ging hin und her. Er ist ein schöner alter Mann, dachte ich.
»Sie wundern sich«, sagte er plötzlich, »daß ich die Kriegsposaune blase, und Sie wundern sich mit Recht! Sie denken jetzt, siehe welch ein Mensch! Vor wenigen Jahren noch unterschrieb er flammende Friedensbotschaften, und heute? Heut rüstet er zur Schlacht! «
»Ich weiß es, daß Sie es nur gezwungen tun«, suchte ich ihn zu beruhigen.
Er horchte auf, blieb vor mir stehen und sah mich aufmerksam an. »Junger Mann«, sagte er ernst, »merken Sie sich eines: es gibt keinen Zwang. Ich könnte ja dem Zeitgeist widersprechen und mich von einem Herrn Bäckermeister einsperren lassen, ich könnte ja hier gehen, aber ich will nicht gehen, jawohl, ich will nicht! Denn ich möchte die Altersgrenze erreichen, um die volle Pension beziehen zu können.«
Das ist ja recht fein, dachte ich.
»Sie halten mich für einen Zyniker«, fuhr er fort und sah mich nun schon ganz väterlich an.» Oh, nein! Wir alle, die wir zu höheren Ufern der Menschheit strebten, haben eines vergessen: die Zeit! Die Zeit, in der wir leben. Lieber Kollege, wer so viel gesehen hat wie ich, der erfaßt allmählich das Wesen der Dinge.«
Du hast leicht reden, dachte ich wieder, du hast ja noch die schöne Vorkriegszeit miterlebt. Aber ich? Ich hab erst im letzten Kriegsjahr zum erstenmal geliebt und frage nicht, was.
»Wir leben in einer plebejischen Welt«, nickte er mir traurig zu. »Denken Sie nur an das alte Rom, 287 vor Christi Geburt. Der Kampf zwischen den Patriziern und Plebejern war noch nicht entschieden, aber die Plebejer hatten bereits wichtigste Staatsposten besetzt.«
»Erlauben Sie, Herr Direktor«, wagte ich einzuwenden, »soviel ich weiß, regieren bei uns doch keine armen Plebejer, sondern es regiert einzig und allein das Geld.« Er sah mich wieder groß an und lächelte versteckt: »Das stimmt. Aber ich werde Ihnen jetzt gleich ein Ungenügend in Geschichte geben, Herr Geschichtsprofessor! Sie vergessen ja ganz, daß es auch reiche Plebejer gab. Erinnern Sie sich?«
Ich erinnerte mich. Natürlich! Die reichen Plebejer verließen das Volk und bildeten mit den bereits etwas dekadenten Patriziern den neuen Amtsadel, die sogenannten Optimates.
»Vergessen Sies nur nicht wieder!«
»Nein.«


aus: Ödön von Horvaths Roman "Jugend ohne Gott", 1937 im Allert de Lange Verlag erschienen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie man Terroristen terrorisiert (Ephraim Kishon)

Flugzeugentführer, das müssen wir zugeben, stoßen bei uns auf gewisse Schwierigkeiten, weil wir auch in der Luft von der Schußwaffe Gebrauch machen. Man erinnert sich noch der bitteren Beschwerde, die vom Sprecher einer palästinensischen Befreiungsorganisation vorgebracht wurde, als bewaffnete Männer des israelischen Sicherheitsdienstes die Entführung einer El-Al-Maschine auf dem Flughafen Zürich vereitelten. Ich gebe im folgenden eine Presseaussendung wieder, deren englisches Original sich in meinem Besitz befindet:

Terroristen wütend über El Al Beirut (AP). - Ein Sprecher der »Volksfront für die Befreiung Palästinas« protestierte energisch gegen die Anwesenheit waffentragendcr Geheimagenten auf einer El-Al-Maschine. Es handle sich hier um eine grobe Verletzung der internationalen Luftverkehrsgesetze«, stellte er fest. In dem von Radio Damaskus ausgestrahlten Bulletin hieß es weiter, lediglich »diese empörende Mißachtung der Vorschriften« habe den Entführungsplan verhindert.

Eine weitere Mißachtung der im Luftverkehr üblichen und von der gesamten zivilisierten Welt anerkannten Regeln ereignete sich auf dem Flughafen von Tel Aviv, als eine Sabena-Maschine, die sich in der Gewalt arabischer Terroristen befand, von einem israelischen Kommando gestürmt und befreit wurde. So las man's jedenfalls in den Aussendungen der Presseagenturen. Was sich in Wahrheit abspielte, geht aus dem nachstehenden Bericht hervor.


Die Sache sah nicht gut aus. Das entführte Flugzeug war vor wenigen Minuten gelandet, die Terroristen hatten ihre Forderungen gefunkt und abschließend bekanntgegeben, daß sie im Nichterfüllungsfall die zur Explosion vorbereiteten Sprengstoffladungen zünden würden. Im Kontrollturm des Flughafens Lydda beriet der Krisenstab, was zu tun sei:
»Es gibt nur einen Ausweg - man muß die Bande ermüden. Man muß ihre Spannkraft zermürben, womöglich bis an die Grenzen eines Nervenzusammenbruchs.«
»Sehr schön. Aber wie?«
»Auch darauf gibt es eine Antwort: Schultheiss!«
Zehn Minuten später, im Wagen des Generalstabschefs und mit Blaulichteskorte, erschien Ezechiel Schultheiss, der Star unseres bürokratischen Establishments.
Er kam direkt aus dem Spital, wo er mit den Führern der Bäckergewerkschaft über eine zweiprozentige Tariferhöhung verhandelte, und zwar ununterbrochen seit drei Tagen und drei Nächten. Im Lauf der Verhandlungen waren nach und nach sämtliche Bäcker unter schweren Erschöpfungssymptomen ins Spital eingeliefert worden, nur Schultheiss hatte nichts von seiner Frische eingebüßt.
Jetzt wurde er vom Verteidigungsminister persönlich instruiert.
»Wenn wir die Flugpassagiere nicht anders freibekommen, tauschen wir sie gegen inhaftierte Terroristen aus. Sie, Schultheiss, haben für Ihr Gespräch mit den Entführern freie Hand. Wenden Sie die üblichen Methoden an. Behandeln Sie die Kerle so, als ob es israelische Steuerzahler wären.«
»Okay«, sagte Schultheiss, bestellte einen Tee mit Zitrone un bat um die Telefonistin aus seinem Büro.
Nachdem Ilana sich am Schaltbrett niedergelassen hatte, wurde die Funkverbindung mit dem Flugzeug aufgenommen.
Aus dem Cockpit erklang eine tiefe Männerstimme:
»Tod den Juden. Hier spricht die Organisation Schwarzer September. Befolgen Sie meine Anordnungen.«
»Einen Augenblick«, unterbrach Schultheiss. »Man versteht schlecht. Wer ist schwarz - die Organisation oder der September?»
»Halten Sie den Mund und befolgen Sie -«
»Verzeihung - aber wer sind Sie eigentlich?«.
»Was heißt das - wer ich bin?«
»Woher soll ich wissen, daß Sie wirklich ein Terrorist sind? Sie können ja auch ein Fluggast sein.«
»Würde ich dann mit Ihnen sprechen?«
»Vielleicht hält man Ihnen ja auch einen Revolver an die Schläfe«
»Na und?«
»Das würde die Situation grundlegend ändern. Es ginge dann nicht um eine direkte Verbindung, sondern um eine Vermittlung.«
»Was für ein Unterschied wäre das, zum Teufel?!«
»Ein gewaltiger, mein Herr. Im Falle einer Vermittlung müßte ich eine andere Behörde einschalten. Ich habe die beste Absicht, mit Ihnen zu kooperieren, aber ich muß mich nach meinen Vorschriften richten. Wie ist Ihr Name, bitte?«
»Hauptmann Dschamel Rafat.«
»Mit einem "K" in der Mitte?«
Man hörte ein heiseres Röcheln. Dann meldete sich der Kapitän des Flugzeugs:
»Er ist der Führer der Gruppe, Sie können mir wirklich glauben.«
»Ich akzeptiere Sie als provisorischen Zeugen. Ihre Paßnummer?«
»75103/97381.«
»Wann und wo ausgestellt?«
An dieser Stelle riß Hauptmann Rafat das Gespräch wieder an sich:
»Wenn die Verhandlungen nicht in zwanzig Sekunden beginnen, jagen wir das Flugzeug in die Luft.«
»Zwanzig Sekunden von wann an?«
»Was meinen Sie?«
»Ich meine - wann beginnen die zwanzig Sekunden?«
»Sie beginnen jetzt, sofort, in diesem Augenblick.«
»Wie spät haben Sie? «
»11.29 Uhr, verdammt noch einmal.«
»Auf meiner Uhr ist es erst 11.22 Uhr - ich lasse nachsehen. In solchen Situationen kann jede Sekunde eine Rolle spielen. Bitte warten Sie.«
»Hallo!« brüllte Hauptmann Rafat, aber die Verbindung war bereits unterbrochen und blieb es für drei Minuten. Dann kam Hauptmann Rafat wieder zum Kontrollturm durch. Was er hörte, war die Stimme Ilanas:
»Wer hat Ihnen erzählt, daß ich mit Chaim ausgegangen bin? Dudik lügt. Sie kennen doch Dudik... Hauptmann Rafat? Endlich. Man sucht Sie schon. Bitte sprechen.«
Und Hauptmann Rafat sprach:
»Wir verlangen die sofortige Entlassung von 390 palästinensischen Freiheitskämpfern, die sich bei Ihnen in Haft befinden. Ich diktiere die Namen...«
»Bitte nicht über des Telefon«, sagte Schultheiss. »Außerdem liegen 390 Verhaftungen weit über der zulässigen Quote. Wir haben gar keine Transportmittel für so viele Personen. Ich dachte an sechs oder sieben, höchstens acht.«
»390.«
»Neun. Einer von ihnen stottert.«
»Ich handle nicht. «
»Also gut, zehn. Sechs bei Inkrafttreten unseres Abkommens, drei am 31. Oktober und -«
»Jetzt sofort und alle.«
»Alle zehn?«
»300.«
»EIf, ohne Empfangsbestätigung.«
»250. Das ist mein letztes Wort.«
»Zwölf. Es kostet mich selbst mehr.«
Die Verbindung zwischen Cockpit und Kontrollturm wurde aufs neue unterbrochen. Nach ihrer Wiederherstellung drangen rätselhafte Satzfetzen aus Hauptmann Rafats Kopfhörern: »Galiläa-Import-Export... Schechter, Gurewitsch, Misrachi... alle weggegangen... niemand mehr hier... « Dann schaltete sich die erregte Stimme des Flugzeugkapitäns in das Gespräch ein:
»Achtung, Kontrollturm. Die Entführer treffen Vorbereitungen zur Zündung der Sprengkörper. Sie stellen Ihnen ein Ultimatum von dreißig Minuten. Und sie meinen es ernst. Achtung, Kontrollturm. Haben Sie verstanden? Ein Ultimatum! Dreißig Minuten!«
»Verstanden«, sagte Schultheiss. »Aber ich brauche es schriftlich. Ich muß mich ja meinen Vorgesetzten gegenüber decken. Sagen Sie den Leuten, sie sollen auf Sabena-Briefpapier ungefähr folgendes schreiben: "Wir, die unterzeichneten Terroristen, wohnhaft dort und dort, erklären hiermit, daß wir die auf dem Flughafen Lydda stehende Maschine der Sabena mittels chemischer Substanzen" und so weiter und so weiter. In dreifacher Ausfertigung. Hebräisch, arabisch und flämisch. Paßfotos wären erwünscht.«
Der Flugkapitän antwortete nicht. An seiner Stelle meldete sich Rafat und verlangte nach einem Rettungswagen des Roten Kreuzes.
»Das heißt bei uns Roter Davidstern«, belehrte ihn Schultheiss.
Rafat überhörte ihn:
»Der Wagen soll mit einer weissen Flagge an das Flugzeug heranfahren«, schloß er keuchend.
»Welche Größe?«
»Was - welche Größe?«
»Wie groß soll die Flagge sein?«
»Das ist mir scheißegal, Sie Trottel! Eine kleine weiße Flagge!«
»Wir haben zwei Flaggen, eine zu 78 x 45 und eine zu 75 x 30, aber die ist in der Wäsche. Sollte Ihnen die andere zu groß sein, dann kann ich aus Haifa eine kleinere bestellen.«
Der Kehle des Terroristenführers entrang sich ein dumpfes Stöhnen:
»Kommen Sie ohne Flagge.«
»Ich oder der Rettungswagen! Bitte entscheiden Sie sich. Sonst weiß ich ja nicht, was ich ins Protokoll schreiben soll. Hallo? HalIo?«
Auf der anderen Seite trat Funkstille ein. Dann gaben die Entführer bekannt,daß sie ihre Geiseln im Tausch gegen 25 inhaftierte Palästinenser freilassen würden, unter der Bedingung, daß sie nicht länger mit Schultheiss verhandeln müßten.
Schultheiss schlug eine gemischte Kommission vor, bestehend aus einem akkreditierten Terroristen des Gazastreifens, einem parteilosen Justizbeamten und Dr. Bar-Bizua vom Verkehrsministerium.
Hauptmann Rafat fragte, ob man ihm einen Arzt schicken könnte. Seine Stimme klang hohl.
Auch sein Stellvertreter, der jetzt das Mikrophon übernahm, ließ deutliche Anzeichen von Nervenzerrüttung erkennen. Das Entführungskommando, erklärte er, sei bereit, in ein anderes Land abzufliegen, sobald die Maschine aufgetankt hätte.
»Ich verbinde mit unserem Treibstoffdepot«, sagte Ilana und ließ die Anwesenden den nun folgenden Dialog mithören.
Ziva (die Telefonistin des Depots): »Bedaure, unser Abteilungsleiter ist weggegangen.«
Rafat: »Wann kommt er zurück?«
Ziva: »Keine Ahnung. Wahrscheinlich sitzt er beim Essen.«
Rafat: »Öffnen Sie das Depot, oder es geschieht ein Unglück.«
Ziva: »Die Schlüssel sind bei Modche.«
Rafat: »Ich zähle bis drei. Dann lassen meine Leute das Flugzeug explodieren. Eins - zwei - «
Schechter: »Hallo, hier Schechter, Galiläa-Import-Export. Womit kann ich dienen?«
Rafat (mit ersterbender Stimme): »Hier ... Schwarz ... ich meine... der Schwarze Oktober... Wir wollen weg von hier... weg... weg...«
An dieser Stelle übernahm Schultheiss noch einmal das Gespräch:
»Hauptmann Rafat? Es ist alles in Ordnung. Der Tankwagen wird sofort vorfahren.«
Er nickte dem Verteidigungsminister zu. Der Verteidigungsminister nickte dem Leiter des Einsatzkommandos zu. Den Rest kennt man aus den Zeitungsberichten, die im Wirbel der Ereignisse eine Kleinigkeit übergangen haben; sie hätten noch folgendes hinzufügen müssen:
»Nach erfolgreicher Beendigung seiner Mission auf dem Flughafen begab sich Ezechiel Schultheiss in das Spital zurück, wo er seine Verhandlungen mit den Bäckern fortsetzte.«
 
Gotteskind

Satte Matten, sanfte Höh`n
Goldner Sonnenschein.
Ist die Welt nicht wunderschön?
Lauf mit mir hinein!

Mach dein Herz so federleicht
Wie der Blütenstaub,
Den das Bienchen weiterreicht
Überm jungen Laub.

Gib der Freude wieder Raum,
Die sich lang verbarg.
Sei dir selbst ein Blütentraum
Ohne Falsch und Arg.

Sei dir mehr! Sei alles dir,
Liebes Gotteskind:
Erde, Feuer, Pflanze, Tier,
Welle, Wolke, Wind.

Sei dir alles insgesamt:
Blüte, Frucht und Trieb.
Und dein allerschönstes Amt -
Habe alles lieb!

- Fritz Stüber-
 
DU ARMER

Du weißt es wahrscheinlich selbst noch nicht,
Wie arm, wie arm du geworden!
Du Null in der Masse ohne Gesicht,
Umkreischt vin Maschinenhorden!

Was weißt du, wie schön einst das Leben war,
Wie harzig die Waldluft gerochen!
Wie köstlich die Stille noch, wunderbar,
Von keiner Antenne zerbrochen,

Dich Gottes Herzschlag belauschen ließ
In aller Erscheinungen Mitte
Und dankbar bescheiden auf Rasen und Kies
Die eigenen heimlichen Schritte!

Ja, als es noch Bäume und Bienen gab,
Das Schwebende, Leichte, Grazile,
Das Lautenband und den Wanderstab,-
Und keine Automobile,

Da war noch das Leben des Lebens wert,
Ein einziges Atemholen.
Das alles hat dir das Kreischkonzert
Der rasenden Technik gestohlen.

- Fritz Stüber-
 
Ein Brief einer Tochter an ihre Mutter nachdem sie "Zerkalo" von Tarkowskij gesehen hat:

"Wie viele Wörter kennt eigentlich ein Mensch?" lautet ihre rhetorische Frage an die Mutter: "Wie viele Wörter kommen in seinem alltäglichem Vokabular vor? Hundert, zweihundert, dreihundert? Wir kleiden unsere Gefühle in Worte, versuchen mit ihnen Schmerz, Freude, jede innere Bewegung auszudrücken, also all das, was sich ja im Grunde genommen gar nicht ausdrücken läßt. Romeo sagte zu Julia wunderschöne Worte, sehr klare und ausdrucksstarke. Doch vermochten diese etwa auch nur die Hälfte all dessen auszudrücken, wovon ihm sein Herz am liebsten aus der Brust gesprungen wäre? All das, was ihm den Atem stocken und Julia an nichts anderes als an die Liebe denken ließ?
Es gibt noch eine ganz andere Sprache, eine ganz andere Form der Verständigung... durch Gefühle und Bilder. Ein solcher Kontakt überwindet Trennendes, reißt Grenzen nieder. Wille, Gefühl, Emotionen räumen die Barrieren zwischen den Menschen hinweg, die bislang diesseits und jenseits des Spiegelglases, hinter dieser und jener Seite der Tür standen... Der Rahmen der Leinwand erweitert sich, vor uns tut sich eine neue Welt auf, die uns bisher verschlossen war, und wird nunmehr zu einer neuen Realität... All das geschieht jetzt bereits nicht mehr durch Vermittlung des kleinen Aleksej: Hier wendet sich bereits Tarkowskij selbst unmittelbar an die jenseits der Leinwand sitzenden Zuschauer. Es gibt keinen Tod mehr, aber es gibt Unsterblichkeit. Die Zeit ist eine einzige und unaufhebbare Einheit. So, wie es auch im Gedicht heißt: Ein einziger Tisch für Ahnen und Enkel..."
 
Ende des Jahres ist Aufräum- und Ausmistzeit bei mir. Ich hab einen Brief gefunden, den ich vor Jahren von einem Mann bekam, mit dem mich für eine kurze Zeit viel verband. Ist lange vorbei und wir haben uns auch aus den Augen verloren. Aber diese Zeilen gehören tatsächlichzu den schönsten, die ich je bekam ....


"Also nimm diese Zeilen, Geliebteste, Seelenköngin, als Einschub, als Intermezzo, als Zwischenton, damit du weisst, dass es vieles gibt, das ich möchte, und vieles, von dem ich nicht weiß, wie, und vieles von dem ich nicht weiß, wann, und noch viel mehr,von dem ich nicht weiß, ob. Lass mich ratlos sein. Und mutlos. Und ahnungslos.

Laß mich erzählen davon, wie gerne ich dein Mann wäre, am Herd und im Bett. Lachend, vor allen. Stolz. Lass mich davon erzähen, was möglich wäre. Nicht für die Ewigkeit, für eine gut bemessene Gegenwart. Wärst du gerne meine Frau? Wie seltsam und rätselhaft es ist, wenn uns die Liebe unerwartet begegnet. Wie furchterregend. Wir sind nicht nur, wofür wir uns entscheiden, vielmehr sind wir, wogegen wir uns uns entscheiden. Nun, Geliebte, Herzensberührte, ich weiß nichts und du weißt alles, wohin führst du mich? Woran haben wir da gerührt?

Ich würde so gerne mit dir Alltag haben, kochen, Gäste haben, nichts tun, einander sein lassen, zueinander finden, lächelnd über Kinder reden. Streiten, mit dir. Wandern, lange Strecken, in Stille und dann ankommen. Ich würde dir gerne Geschichten vorlesen, Geschichten erzählen, wenn du müde bist, dein Kopf auf meinem Schoß. Ich wäre gerne sturzbetrunken und spürte deine Hände auf meiner Stirn als Zentrum meiner Welt...."
 
Das Fass des Hasses

Der Hass ist bleicher Danaiden Fass;
Umsonst mag Rache mit den rauhen Händen
Ins weite Dunkel ohne Unterlass
Aus grossen Eimern Blut und Tränen senden,

Geheim durchbohrt ein Dämon das Gelass,
Und Schweiss und Blut von tausend Jahren schwänden,
Selbst wenn die Opfer, neubelebt vom Hass,
Aufs neue bluten müssten und verenden.

Dem Trinker gleicht der Hass, dem in Spelunken
Mit jedem Schluck der wildre Durst erwacht
Und sich der Hydra gleich verhundertfacht.

Doch weiss der Trinker, wenn er hingesunken,
Wer ihn besiegt; des Hasses Straf und Bann,
Dass er nicht unterm Tische schlafen kann.

Charles Baudelaire
Aus der Sammlung Die Blumen des Bösen
 
Ich lieben den Kleinen Prinzen ...


In diesem Augenblick erschien der Fuchs. "Guten Tag", sagte der Fuchs. "Guten Tag", antwortete höflich der kleine Prinz,der sich umdrehte, aber nichts sah. "Ich bin da", sagte die Stimme, "unter dem Apfelbaum..."."Wer bist du?" sagte der kleine Prinz. "Du bist sehr hübsch...".»Ich bin ein Fuchs«, sagte der Fuchs. »Komm und spiel mit mir«, schlug ihm der kleine Prinz vor. »Ich bin so traurig...« »Ich kann nicht mit dir spielen«, sagte der Fuchs. »Ich bin noch nicht gezähmt!«
»Ah, Verzeihung!« sagte der kleine Prinz. Aber nach einiger Überlegung fügte er hinzu:»Was bedeutet das: 'zähmen'?'«

»Das ist eine in Vergessenheit geratene Sache«, sagte der Fuchs. »Es bedeutet: sich 'vertraut machen'.«
»Vertraut machen?« »Gewiß«, sagte der Fuchs. »Du bist für mich noch nichts als ein kleiner Knabe, der hunderttausend kleinen Knaben völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebenso wenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt...«
 
Ich habe für meinen Papa anlässlich seiner 70iger Feier ein Fotobuch gestaltet, das ich ihm zu Weihnachten schenken werde. Besonders gefällt mir der unten angeführte Spruch, den ich inmitten von Fotos mit uns drei Töchtern und seinen Enkelkindern platziert habe

Es ist eine weise Fügung der Weltordnung,
dass wir nicht wissen, wieweit wir selbst
das Leben vergangener Menschen fortsetzen,
und dass wir nur zuweilen erstaunt merken,
wie wir in unseren Kindern weiterleben.
 
Dû bist mîn, ich bin dîn:
des solt dû gewis sîn.
Dû bist beslozzen
in mînem Herzen:
verlorn ist das slüzzelîn:
dû muost immer drinne sîn.

Uralt, romantisch, zeitlos schön.
 
Derzeit...

That's what I heard You say

Don't matter if the road is long
Don't matter if it's steep
Don't matter if the page is gone
It's written that we'll meet

I loved You when You opened
Like a lily to the heat
And I'll love You when it closes
A thousand kisses deep

I know You had to lie to me
I know You had to cheat
You learned it on Your father's knee
At Your mother's feet

But did You have to fight Your way
Across the burning street
When all our vital interests lay
A thousand kisses deep

Leonard Cohen


Und so klingt das ganze:
[video=vimeo;30402087]http://vimeo.com/30402087[/video]
 
Wie aus Wasser geformt, erstarrt.
Gesprungenes Lachen.
Elfenstimmen eilen zwischen den klaren Blüten
Eisgleicher Äste, glashafter Bäume.
Ob sie wohl leben?
Sie werfen keine Schatten,
nur gebrochene Bilder.
Sie fächern das Licht.
Im Glasgarten
Verirrt sich die Zeit
Und bleibt als Moment erhalten.

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Nichts duftet,
Geschmacklos die Frucht.
Wer genießt sie?
Schön…
Im Kristallglas verirrt sich das Licht.
Die Blumen wirken spröde und starr.
Wem sollte ich diese Kälte schenken,
Die Leere zumuten?
Unmöglich, sie zu pflücken,
Sie zerspringen in abertausend Splitter,
Winzige Kristalle, die im Fallen singen,
Den Atem der Elfen begleiten,
An jedes Ohr,
Das bereit ist, zu hören.

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Wie alles: klar, glatt, rein
Wie alles: klar, glatt, rein

Nur der Mond weist den Weg zum Morgen,
Erlaubt der Sonne einen neuen Tag.
Im Glasgarten küsst der Mond das Licht.

Ganz aus Glas,
Kalt wie Eis,
Jeder Baum, Glasgarten
Blüten rein, wie Kristall
Jeder zum Glasgarten

Ganz aus Glas und
Kalt wie Eis ist
Jeder Baum hier
Im Glasgarten

Blüten rein wie,
Wie Kristall
Jeder zu mir
Im Glasgarten

Ganz aus Glas,
Kalt wie Eis,
Jeder Baum, Glasgarten
Blüten rein, wie Kristall
Jeder zum Glasgarten

Ganz aus Glas
Und kalt wie Eis
Jeder Baum im Glasgarten
Blüten so rein
Wie Kristall
Jeder zum,
Zum Glasgarten

Ganz aus Glas,
Kalt wie Eis,
Jeder Baum, Glasgarten.
Blüten rein, wie Kristall,
Jeder zum Glasgarten.

Und die Blumen wirken spröde,
Ganz unmöglich, sie zu pflücken.
Sie zerspringen in Kristalle,
Die im Fallen leise singen.
Und der Atem sanfter Elfen,
Die den kleinsten Ton begleiten,
Durch den Garten, ganz aus Lichtern,
An dein Ohr, wenn du denn hören kannst.

Ganz aus Glas,
Kalt wie Eis,
Jeder Baum, Glasgarten.
Blüten rein wie Kristall,
Jeder zum Glasgarten.

Ganz aus Glas und
Kalt wie Eis ist
Jeder Baum hier
Im Glasgarten

Blüten rein
Wie Kristall,
Jeder zu mir
Im Glasgarten.

Ganz aus Glas,
Kalt wie Eis,
Jeder Baum, Glasgarten
Blüten rein, wie Kristall
Jeder zum Glasgarten

Von Goethes Erben und Witt Hepner wer Lust hat es sich anzuhören:

http://www.youtube.com/watch?v=bh1ZZWutjic
 
Gerade jetzt zur Weihnachtszeit passend:

Ein Mensch hatte einen Traum: Er betrat einen Laden. Hinter der Theke sah er einen Engel, den er fragte:"Was verkaufen Sie?" Der Engel gab freundlich zur Antwort: "Alles, was Sie wollen."Da sagte der Mensch: "Dann hätte ich gerne das Ende aller Kriege, Brot für die Hungernden, Arbeit für die Arbeitsuchenden, Lösungen für die Probleme der Randgruppen, Verständnis der Menschheit für die Natur, gesunde Kinderseelen..." Da fiel ihm der Engel ins Wort: "Entschuldigen Sie, lieber Mensch, Sie haben, glaube ich, etwas falsch verstanden:wir handeln hier nicht mit Früchten, wir verkaufen nur den Samen..."
 
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