Eure Lieblingsgedichte/Texte

:daumen: Wunderschöner Text und sehr schöne Erklärung dazu. Danke, dass du den Text und einen Gedanken dazu mit uns teilst. :)
Bitte, und zugleich ein Dankeschön. :)
Gerne geschehen.

Ich hab kürzlich mal alte Sachen von mir durchstöbert, und dabei fiel mir folgendes Kärtchen mit untenstehendem Gedichtchen in die Hände.

Sicher, diesem Text fehlt die poetische Schönheit eines Gedichtes von Erich Fried und im Vergleich zu Xavier Naidoo ist seine Sprache und Diktion ziemlich veraltet. ;)
Dennoch.....
Dein Tag
ist wie ein
Stücklein Feld
es bittet um
dein Mühn;
und was du auf
den Acker säst
das wird für
dich erblühn.

Ina Mayr
...wenn man/frau sich mal durch die etwas mit Patina belegte Wortschicht buddelt, dann kommt eine praktische Lebensanleitung zum Vorschein, die für mich in ihrer Schlichtheit und Einfachheit ganze Bände von Lebensratgebern beinhaltet und sie zu ersetzen vermag.

sordain
 
Sag mir wie es möglich wäre ohne dich zu leben?
Ich vermag schon jetzt nicht einmal ohne dir einzuschlafen.
Du bist mir in all den Monaten so wichtig geworden,
ich weiß nicht mehr ob ich träume oder wach bin.

Wie ist es möglich das man einen stich im herz verspürt,
wenn man sich nur die frage stellt….was wäre wenn dir etwas passieren würde.
Ich glaubte immer schon an die liebe,
hatte eine ungefähre Vorstellung wie es sich anfühlen muss,
nur erleben durfte ich sie erst seit kurzem.

In deiner nähe verschwinden alle meine sorgen,
ich lebe mit dir in diesem einen Moment so als gäbe es keinen Morgen.
Sag mir wie ist ein leben mit dir,
wenn schon die wenigen tage mit dir im Monat ein Traum sind.

Warum sagen viele dass der Alltag alles zerstört,
ist es denn nicht so dass sich viele einfach nur gehen lassen?
Wir schätzen diese liebe tag für tag,
einfach nur weil sie wahr ist.

Ich liebe dich, und brauch dich in meinem leben wie die Luft zum atmen.
Dich und die Kinder……


Sag mir wann wir dieses leben wahr........
Sag mir ob ich wieder enttäuscht werde.....


Verfasser
Ich.....
 

@ sordain: :daumen:



@ luigi: ich freu mich für dich für diese Liebe und wünsch dir, dass es so wird, wie du es dir wünschst....:)

Deine Zeilen bringen mich zu einem kleinen Zitat, leider weiß ich nicht mehr, von wem ich mir das geliehen hab....




"Ist es schwieriger, die zu sein auf die sich jemand verlässt oder sich auf andere zu verlassen? Wenn gleiche Liebe es nicht gibt, möchte ich die sein, die mehr liebt."
 
Danke liebe @ Salome

Dann noch eines von mir.....


Jeder tag ohne dir ist eine Qual,
aber was bleibt uns übrig, wir haben keine Wahl.

Es ist so als würde ich in der zeit wo wir getrennt sind nicht leben.
Der wichtigste teil fehlt….du fehlst.
Überall wo man hinsieht, kommt dir ein Pärchen Hand in Hand entgegen.
Ist es denn nicht so dass ein hungriger immer vom Brot spricht?

Man geht in die Arbeit und erledigt seine Sachen, weil man es muss,
Doch kommt man nach hause und spürt die leere….welch ein Verdruss.

Jedoch kenne ich nun den Unterschied zwischen allein sein,
und einsam sein……..ich habe dich in meinem Herzen.
Ich bin nicht wirklich alleine, ich lebe nur viele tage im Monat ohne dir.
Aber einsam bist du wenn du niemanden in deinem Herzen trägst.

Es niemanden gibt der dich liebt und für dich da ist.
Schatz, du bist das Beste was mir jemals passieren konnte!
Auch diese zeit hat einmal ein ende,
du weißt…wenn man fest daran glaubt und für die Liebe kämpft…..

Liebe…..wahre tiefe liebe, ist etwas besonderes,
viele Menschen verstehen sie nicht.
Aber dies auch nur weil sie Ihrer wahren liebe noch nicht begegnet sind.
Und niemand weiß es genau…..bis zu dem Moment wo man es spürt.

Dieses eine mal spüre ich es……..

Selbst das schönste Gedicht könnte nicht annähernd dieses spüren definieren.
Und in Wahrheit sind die Worte „ich liebe dich“ viel zu wenig.

Aber du wirst es spüren…..jeden tag an dem wir zusammen sind…..
 
Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.


Catull, Carmen 85.

Ich hasse und ich liebe – warum, fragst du vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ich fühl's – es kreuzigt mich.
(Übersetzung von Wikipedia)
 
Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.


Catull, Carmen 85.

Ich hasse und ich liebe – warum, fragst du vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ich fühl's – es kreuzigt mich.
(Übersetzung von Wikipedia)

...meine rede... :lehrer: :roll: :mrgreen:
 
Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.


Catull, Carmen 85.

Ich hasse und ich liebe – warum, fragst du vielleicht.
Ich weiß es nicht. Ich fühl's – es kreuzigt mich.
(Übersetzung von Wikipedia)

Danke....sehr schönes Zitat, kannte ich noch nicht...:)
 
Sodala,
Bevor jetzt der meteorologische Winter mit dem 1.Dezember ins Landl huscht, noch ein Text, der mit Herbst zu tun hat. Na ned wirklich.....
Er gilt das gesamte Jahr über......
Es ist der Text zu einem meiner Lieblingslieder seit ich essen, trinken, schlafen und lieben kann......
Jahresrückblick. Denn mit dem kommenden Wochenende beginnt ja auch ein neues Kirchenjahr. Da sage mal noch jemand, die Kirche hinke ihrer Zeit in allem hinterher. ;)
Und bald, bald hält ja auch der astronomische Winter Einzug und die Tage werden nicht mehr kürzer. :)
Übrigens interessant, dass dieser Thread hier unter "Klatsch und Tratsch" läuft. :lol::mrgreen:

Herbstgewitter über Dächern
von Reinhard Mey.

Herbstgewitter über Dächern,
Schneegestöber voller Zorn,
Frühjahrssturm im Laub vom Vorjahr,
Sommerwind im reifen Korn.

Hätt' ich all das nie gesehen,
säh' für alles andre blind,
nur der Wind in deinen Haaren,
sagt ich doch, ich kenn den Wind.

Straßenlärm und Musicboxen
wehn ein Lied irgendwo her.
Düsengrollen, Lachen, Rufen,
plötzlich Stille ringsumher.

Hätt' ich all das nie vernommen,
wär' für alles taub und hört'
nur ein Wort von dir gesprochen,
sagt' ich doch, ich hab' gehört.

Bunte Bänder und Girlanden,
Sonne nach durchzechter Nacht,
Neonlicht im Morgennebel,
kurz bevor die Stadt erwacht.

Wär' mir das versagt geblieben,
hätt' ich nur dich geseh'n,
Schließ ich über dir die Augen,
sagt' ich doch, ich hab geseh'n.

Warten, hoffen und Aufgeben,
Irren und Ratlosigkeit.
Zweifeln, Glauben und Verzeihen,
Freudentränen, Trunkenheit.

Hätt' ich all das nie erfahren,
hätt' ich all das nie erlebt,
schlief ich ein in deinen Armen,
sagt' ich doch, ich hab gelebt.


Lässt sich übrigens spielend leicht auf der Gitarre begleiten: G C D Am D7 - mehr brauchts ned. ;)

sordain
 
Mein schönstes Gedicht
Mein schönstes Gedicht?
Ich schrieb es nicht.
Aus tiefsten Tiefen stieg es.
Ich schwieg es.

(Mascha Kaléko)
 
Der Abend neigt sich nun seinem Ende zu.
Vorbei ist's fast mit dem Tagewerk,
schon winkt die nahend Ruh.
Bei ihr, der Fernen, weilen Herz und Liebesraunen...

Für alle, die heut von ihren Liebsten träumen:


Schreib mir

Schreib mir, was du anhast! Ist es warm?
Schreib mir, wie du liegst! Liegst du auch weich?
Schreib mir, wie du aussiehst! Ist es noch gleich?
Schreib mir, was dir fehlt! Ist es mein Arm?

(Bertold Brecht)

:bussal::bussal: vom Cernunnos
 
Schreib mir

Schreib mir, was du anhast! Ist es warm?
Schreib mir, wie du liegst! Liegst du auch weich?
Schreib mir, wie du aussiehst! Ist es noch gleich?
Schreib mir, was dir fehlt! Ist es mein Arm?

(Bertold Brecht)


Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt. Wunderschön.......Danke fürs Teilen!
 
das Sagbare sagen
das Erfahrbare erfahren
das Entscheidbare entscheiden
das Erreichbare erreichen
das Wiederholbare wiederholen
das Beendbare beenden

das nicht Sagbare
das nicht Erfahrbare
das nicht Entscheidbare
das nicht Erreichbare
das nicht Wiederholbare
das nicht Beendbare

das nicht Beendbare nicht beenden

(Helmut Heißenbüttel)
 
@ Cernunnos66
Schöne Texte, in der Tat! :)

Einer meiner liebsten Texte fehlt allerdings in diesem Thread bisher
(ich hoffe, ich habe ihn nicht überlesen, würde mich aber wundern :confused:),
von Erich Fried:


WAS ES IST

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
 
@ Cernunnos66
Schöne Texte, in der Tat! :)

Einer meiner liebsten Texte fehlt allerdings in diesem Thread bisher
(ich hoffe, ich habe ihn nicht überlesen, würde mich aber wundern :confused:),
von Erich Fried:


Ohh, danke. Da freu ich mich ehrlich.
leider sind sie nur meine Auswahl, nicht meine eigenen.

Dieses Gedicht von Fried begleitet mich schon Jahre. Macht doch immer wieder Mut.
Kann mich entsinnen, dass es schon einmal 'kam' - aber man kann es nicht oft genug sehen und lesen.

Dann erlaube ich mir, noch eines zu posten... und achtet mal darauf, WANN es geschrieben worden ist. Die elementaren Themen der Menschen bleiben einander durch die Zeiten sehr ähnlich. Sicher auch, weil die Bedeutung und Tiefe der Gefühlswelten in jeder Generation gefüllt und erlebt wird; (Und widme es einer ganz ganz besonderen Frau):

Ich denke dein

Ich denke dein, wenn sich im Blütenregen
Der Frühling mahlt;
Und wenn des Sommers mild gereifter Seegen
In Ähren stralt.

Ich denke dein, wenn sich das Weltmeer tönend
Gen Himmel hebt,
Und vor der Wogen Wuth das Ufer stöhnend
Zurückebebt.

Dein denk' ich, wenn der junge Tag sich golden
Der See enthebt,
An neugebornen zarten Blumendolden
Der Frühthau schwebt.

Ich denke dein, wenn sich der Abend röthend
Im Hain verliert,
Und Philomelens Klage leise flötend
Die Seele rührt.

Dein denk' ich, wenn im bunten Blätterkranze
Der Herbst uns grüsst;
Dein, wenn, in seines Schneegewandes Glanze,
Das Jahr sich schliesst.

Am Hainquell, ach! im leichten Erlenschatten
Winkt mir dein Bild!
Schnell ist der Wald, schnell sind die Blumenmatten
Mit Glanz erfüllt.


Beim trüben Lampenschein, in bittern Leiden,
Gedacht' ich dein!
Die bange Seele flehte nah' am Scheiden:
»Gedenke mein!«

Ich denke dein, bis wehende Zypressen
Mein Grab umziehn;
Und selbst in Lethe's Strom soll unvergessen
Dein Name blühn!


Friederike Brun (1765-1835)
 
glück ist ein zustand
dem man seine sehnsüchte anvertrauen kann.
auch distanzen werden überbrückt.

die gedanken bleiben in der nähe
sie weben ein kleid das uns wärmt
aber auch mahnt.

umgeben wir uns
von der wärme der sehnsüchte
das wir glück nennen,
glück sollte aber nicht nur
ein zustand sein.

es ist ein bleibendes aller guter gedanken
unseres lebens



wer könnte sich dem entziehen?


 
das Sagbare sagen
das Erfahrbare erfahren
das Entscheidbare entscheiden
das Erreichbare erreichen
das Wiederholbare wiederholen
das Beendbare beenden

das nicht Sagbare
das nicht Erfahrbare
das nicht Entscheidbare
das nicht Erreichbare
das nicht Wiederholbare
das nicht Beendbare

das nicht Beendbare nicht beenden

(Helmut Heißenbüttel)

So schön....ich bin so froh über diesen Thread und die wundervollen Beiträge. So viele wunderbare Texte/Gedichte...viele, die ich noch nicht gekannt hab...:) Danke!


Das mag ich auch sehr gerne...wie ich viele von Erich Frieds Gedichten sehr schätze...:)
 
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