femen- feministische jugendbewegung oder nur exhibitionistische it-girls?

S

Gast

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mich würde interessieren, was ihr von der femen- bewegung haltet. hab zwar jetzt schon vor augen, worauf das hinaus laufen wird, im sinne von "geil: titten!", aber ich denke, der oder die eine oder andere wird schon was interessantes dazu zu sagen haben. immerhin scheint die bewegung langsam von der ukraine nach westeuropa zu schwappen.
also: glaubt ihr, tittenflashen ist ein berechtigtes, weil effizientes mittel, auf misstände aufmerksam zu machen?
welchen unterschied macht es, wenn die ukrainerinnen dazu greifen, sich jetzt aber auch im vermeintlich fortschrittlichen und wohlhabenden westen gruppen bilden? bei welchen themen wäre es ein adäquates mittel? und wann droht es aus dem ruder zu laufen, bzw. an schlagkraft zu verlieren?
 
ich weiß grad ned,,was du damit genau meinst...ein link würde da hilfreich sein
 
also: glaubt ihr, tittenflashen ist ein berechtigtes, weil effizientes mittel, auf misstände aufmerksam zu machen?
ich sag mal so,um auf missstände aufmerksam zu machen,is kein mittel schlecht...wenn alles im rahmen bleibt natürlich....
 
Mich stört ein bisserl - aber jeder soll protestieren wie er will - den Widerspruch, den ich bei der ganzen Sache sehe.
Einerseits beklagen sich Feministinnen seit Jahrzehnten über den Sexismus in der Gesellschaft, in der Werbung zum Beispiel, andrerseits "werben"/protestieren sie jetzt genau auf diese Art.
Bisserl kontraproduktiv finde ich auch, daß dadurch wieder die Nacktheit per se ins Rampenlicht gestellt wird.

Aber wie gesagt, jeder muß selbst wissen gegen was und WIE er protestieren möchte.
 
hm. ich wollte jetzt wirklich keine diskussion über exhibitionismus und moral starten. eher über die sensationsübersättigte westliche welt, oder so.... aber warten wirs ab, ich bin ein fauler te, ich gebs ja zu...
hier noch was:
[video]http://de.nachrichten.yahoo.com/video/busen-statt-burka-femen-strip-151022176.html[/video]
 
Jeder protestiert eben auf die Weise, wie er/sie denkt, sich damit Gehör zu verschaffen.

Einerseits beklagen sich Feministinnen seit Jahrzehnten über den Sexismus in der Gesellschaft, in der Werbung zum Beispiel, andrerseits "werben"/protestieren sie jetzt genau auf diese Art.
Ich denke man kann den feministischen Protest in der Ukraine oder der ehemaligen SU nicht mit der hiesigen Bewegung gleich setzen.
Dazu ist die Denk- und Herangehensweise viel zu unterschiedlich.
Pragmatisch im ehemaligen Osten, philosophisch ohne jeglichen Praxisbezug (inzwischen jedenfalls) bei uns.
welchen unterschied macht es, wenn die ukrainerinnen dazu greifen, sich jetzt aber auch im vermeintlich fortschrittlichen und wohlhabenden westen gruppen bilden?
Dieser Satz gehört m.e. in den gleichen Kontext. Es gibt in der Heimat von Femen einfach eine andere Protestkultur. Das hat aber wenig mit "fortschrittlich oder wohlhabend" zu tun, sondern mit einem anderen Selbstverständnis der Menschen.
Hier solche Gruppen zu gründen finde ich ziemlich unsinnig, da diese Art von Protest in unserer Gesellschaft eher negativ auffällt.
Die "echten" Feministinnen fühlen ihre Ziele konterkariert, der westeuropäische Moralbürger fühlt sich peinlich berührt.
Beides ist den Zielen nicht dienlich.
Dazu kommt noch, das Femen sich ja nicht auf feministische Probleme beschränkt sondern sich einen viel breiteren Themenrahmen gesetzt hat.
Sozusagen "Möpse gegen Alles".
Mag diese Form des Protestes auch optisch deutlich ansprechender sein, als Transparente mit Sprüchen, ich gebe dem ganzen wenig Chancen ernst genommen zu werden.
 
sehr gute Bewegung; find ich toll! vor allem sind sie nackt und teilweise richtig scharf und haben a gute einstellung und kämpfen für das richtige und haben noch ziele und werte ;)*top*
 
Jeder protestiert eben auf die Weise, wie er/sie denkt, sich damit Gehör zu verschaffen.

das ist schon richtig, es fragt sich aber, ob das mittel des protests dann zum selbstzweck wird bzw ob es dem anliegen hilft oder eher schadet. ich persönlich finde es äußerst befremdlich, dass jemand, der gegen sexismus "demonstriert" dies mit mitteln tut, die er selbst anprangert. ich habe zudem den eindruck, dass bei femen mehr leute denken "geile titten" als darüber nachdenken, wogegen sie demonstrieren.


Pragmatisch im ehemaligen Osten, philosophisch ohne jeglichen Praxisbezug (inzwischen jedenfalls) bei uns.

das würd ich nicht so sehen. wenn man nur alice schwarzer als feministin sieht, oder eben nur die bemühungen um richtiges gendern bzw. das setzen der töchter in die nationalhymne, aber ich sehe durchaus vor allem auch im westen eine äußerst pragmatische feministische bewegung.


Es gibt in der Heimat von Femen einfach eine andere Protestkultur.

jetzt mal davon abgesehen, dass sich die diskussion darum insofern erübrigt als dass sich die protestkultur seit jahren internationalisiert, ist eben auch femen selbst international tätig. ich glaube auch, dass femen gerade auch in der ukraine mit ihrer form des protestes oft eher belächelt wird als ernstgenommen. ich kann das aus der ukraine nicht genau sagen, aber meine bekannten aus russland sagen mir, dass das dort nur als lächerlich aufgefasst wird. auch pussy riot wurde eher ausgelacht als ernstgenommen. erst seitdem sie im gefängnis sitzen hat sich die betrachtung über ihren protest verändert - aber ich glaube insgesamt sind wir uns in der anschauung eh sehr nahe, dass wir dem ganzen wenig chancen geben ernst genommen zu werden.

siehe auch


sehr gute Bewegung; find ich toll! vor allem sind sie nackt und teilweise richtig scharf

zuerst kommt nackt, dann richtig scharf - dass sie a gute einstellung haben und für das richtige kämpfen kommt erst an dritter und vierter stelle... bezeichnend
 
sehr gute Bewegung; find ich toll! vor allem sind sie nackt und teilweise richtig scharf und haben a gute einstellung und kämpfen für das richtige und haben noch ziele und werte ;)*top*

Na, vielleicht greift sie die Idee auf ......der Erfolg wäre ihr gewiss.

Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.
 
es fragt sich aber, ob das mittel des protests dann zum selbstzweck wird bzw ob es dem anliegen hilft oder eher schadet...
Hab ich ja eh so geschrieben...

aber ich sehe durchaus vor allem auch im westen eine äußerst pragmatische feministische bewegung.
Und genau die sehe ich nicht, und da ist für mich das "gendern" DAS Paradebeispiel ;) (aber das soll hier ja nicht das Thema sein).

dass das dort nur als lächerlich aufgefasst wird.
Mir fehlen die aktuellen Bezüge, ist schon ein bissl her, dass ich in der Gegend gewohnt habe ;) Wobei ich tatsächlich denke, dass die Ukraine und Russland da nicht so einfach zu vergleichen sind. Vor einigen Jahren noch, hatte es für mich den Anschein, dass diese Art von "Spaßprotest" dort besser ankommt.

Fazit:
ich gebe dem ganzen wenig Chancen ernst genommen zu werden.
dass wir dem ganzen wenig chancen geben ernst genommen zu werden.
Jepp!
 
bin schon da :mrgreen:

Mich stört ein bisserl - aber jeder soll protestieren wie er will - den Widerspruch, den ich bei der ganzen Sache sehe.
Einerseits beklagen sich Feministinnen seit Jahrzehnten über den Sexismus in der Gesellschaft, in der Werbung zum Beispiel, andrerseits "werben"/protestieren sie jetzt genau auf diese Art.
Bisserl kontraproduktiv finde ich auch, daß dadurch wieder die Nacktheit per se ins Rampenlicht gestellt wird.

Ich glaube wichtig ist bei dieser Diskussion nicht von "westlichen" Grundsätzen auszugehen. "Der Sexismus" schaut in der Ukraine sicher anders aus, als hier. Die Möglichkeit Protest auszuüben und dabei auch nur ein klitzekleinwenig gehört zu werden ebenso. Außerdem finde ich es auch nicht so unspannend sozusagen die Waffen derer in die Hand zu nehmen, die kritisiert werden (Der Anfang von FEMEN lag ja in der Kritik des Sextourismus, wenn ich mich recht erinnere).

das ist schon richtig, es fragt sich aber, ob das mittel des protests dann zum selbstzweck wird bzw ob es dem anliegen hilft oder eher schadet. ich persönlich finde es äußerst befremdlich, dass jemand, der gegen sexismus "demonstriert" dies mit mitteln tut, die er selbst anprangert. ich habe zudem den eindruck, dass bei femen mehr leute denken "geile titten" als darüber nachdenken, wogegen sie demonstrieren.

Wie eh schon oben gesagt finde ich diese Art von Protest sehr spannend. Ich kann mir vorstellen, dass da der Gedanke dahinter steckt dass Widerstand nur innerhalb von Macht stattfinden kann - also musst du dir dieselben Waffen aneignen! Was dann wiederum sehr gut aufzeigt wie absurd das ganze patriarchale System ist; die Frauen eh kein Problem mit Nacktheit haben, jedoch über ihren Körper selbst bestimmen wollen/ müssen!

jetzt mal davon abgesehen, dass sich die diskussion darum insofern erübrigt als dass sich die protestkultur seit jahren internationalisiert, ist eben auch femen selbst international tätig.

Da bin ich irgendwie zweigeteilt - einerseits finde ich eine Internationalisierung von Protest richtig und wichtig (Hoch die internationale ... :mrgreen:). Andererseits hab ich die Befürchtung, dass das ganze wieder in dieses "Wir-Denken" kippt. Nicht gesehen wird wo es Unterschiede gibt bzgl. Sexismus, Patriarchat, generell "Frau-Sein", etc. Und auch die Medienberichterstattung in Österreich hat für mich gezeigt, dass es hier nicht funktioniert. Das ganze wurde wirklich nur auf die Brüste reduziert, worum es dabei ging war eher nebensächlich... (und das war nicht nur die Krone)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
na gut. ich will euch nicht überstrapazieren, aber vielleicht läßt sich noch einer von den schlauen köpfen auf ein gedankenexperiment in richtung protestkultur im kapitalismus ein? so was wie: ist protest zwingenderweise an integrität gebunden? fänd ich super, wenn auch leider etwas vorgegriffen....
 
ist protest zwingenderweise an integrität gebunden?

Man kann natürlich für jeden Blödsinn einen Begründung finden. So gesehen lässt sich alles bis hin zur Sachbeschädigung rechtfertigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@queering sex: na endlich!:daumen:

wie anderswo schon mal erwähnt, wenn auch vermutlich nicht so passend, bereitet mir "ästhetisierter protest"
schon mal unbehagen. eben weil unsere westliche medienlandschaft sehr darauf bedacht ist, uns alles als lifestyle zu verkaufen. es gibt einen bericht über die hamburger gruppe im ard, der mir ziemlich aufstößt.
ich schau mal ob ich nen link auftreibe....
 
da isser! allerdings erst ab minute 11 ca:

[video]http://www.ardmediathek.de/wdr-fernsehen/frautv/femen-die-radikalste-variante-der-frauenbewegung?documentId=13408382[/video]
 
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