femen- feministische jugendbewegung oder nur exhibitionistische it-girls?

ja eben. man denkt an titten. da schaut man hin. vielleicht bleibt dann aber auch was hängen, von dem, was gesagt wird.... bewußtseinsbildung funktioniert wohl so. und dessen bemächtigen sich jetzt eben auch die mädels von femen.
genauso wie es vielen bewußt ist, das man starke aussagen am besten korrumpiert, in dem man ganz einfach eine zweite aussage ins rennen wirft. der rest des spiels ist dann oft lautstärke und langer atem. wenn das nichts hilft, arbeitet man mit langeweile.....
ich wollte eben auf unser protestverständnis hinaus. wie funktionieren diese mechanismen im bezug auf integrität, die immer und überall ins feld geführt wird, und gleichzeitig systematisch untergraben wird.
ich meine im kapitalismus, wo wir alle als konsumenten geführt werden, und uns selbst verkaufen müssen, sobald wir etwas ausgefallenere "wünsche" haben.
 

ich sage nicht, dass es inhaltsleer wäre, ich sage nur, dass die inhalte nicht ankommen. und ehrlich gesagt, hab ich obwohl ich eine gewisse sympathie für die gruppe hege, von diesen hier von dir erwähnten inhalten noch nichts mitbekommen. das einzige was ich an inhalten bisher mitbekommen habe, dass sie gegen putin sind und dass sie prostitution als verbrechen betrachten. ansonsten weiß ich nur, dass sie gut aussehen und schöne brüste haben und diese auch herzeigen.
 
In unserer westlichen Gesellschaft hat Nacktheit eine ganz andere Bedeutung. Und wird wesentlich weniger negativ gesehen.
Richtig, aber es ging mir nicht um Nacktheit, sondern um die grundsätzliche Art des Protestes.
Bei uns werden keine Titten zum Protestieren gezeigt, bei uns gibt es LichterkettenInnen von pc-JüngerInnen, die ihrer BetroffenheitInnen Ausdruck geben. Wenn überhaupt noch kluge Sprüche auf biologisch gebatikte Leintücher geschrieben, das ist die hiesige feministische Protestkultur.
Das moderne Äquivalent dazu, weil Frau grad nicht aus der Batikseminarin weg kann, ist dann Twitter.
Abseits davon ist der feministische Protest bei uns in den 70ern des letzten Jahrtausends hängen geblieben.
Laut, bunt und schrill, DIESE Art von Protest passt nicht in deren Welt. Wenns mal laut wird, dann höchstens bei irgendwelchen "Schwanz ab"-Parolen, das war es dann aber auch schon. Und das wars, was ich mit "negativ auffallen" meinte.
 
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der witz ist ja gerade, daß wir immer noch die 68er vor augen haben, wenn wir an protest denken. generell. uns fällt einfach nichts mehr ein, weil wir soviel probleme damit haben, unsere identittät unter einen hut zu kriegen. wir sind eben nicht integer, wie es die arbeiterbewegung für sich in anspruch nehmen konnte, oder wie, wenn man so will, die frühchristen...
nur um mal zwei beispiele zu nennen....:mrgreen:
 
Da glaube ich, dass sich die Verhältnisse ähneln. Auch in Österreich ist imho Nacktheit abseits von Foren :mrgreen: ein Tabu, wenn sie zu provozierend daher kommt. Und wer bitte gibt in Österreich jenseits der Anonymität zu, die Dienste von Prostituierten zu beanspruchen. :hmm:

Bei zweiterem hast du sicher Recht. Aber was die Nackheit betrifft macht der Zusatz "wenn sie zu provozierend daher kommt" doch einen großen Unterschied! Denn ich trau mich jetzt einfach mal zu behaupten, dass in der Ukraine öffentliche Nacktheit generell ein Problem ist.

Richtig, aber es ging mir nicht um Nacktheit, sondern um die grundsätzliche Art des Protestes.
Bei uns werden keine Titten zum Protestieren gezeigt, bei uns gibt es LichterkettenInnen von pc-JüngerInnen, die ihrer BetroffenheitInnen Ausdruck geben. Wenn überhaupt noch kluge Sprüche auf biologisch gebatikte Leintücher geschrieben, das ist die hiesige feministische Protestkultur.
Das moderne Äquivalent dazu, weil Frau grad nicht aus der Batikseminarin weg kann, ist dann Twitter.
Abseits davon ist der feministische Protest bei uns in den 70ern des letzten Jahrtausends hängen geblieben.
Laut, bunt und schrill, DIESE Art von Protest passt nicht in deren Welt. Wenns mal laut wird, dann höchstens bei irgendwelchen "Schwanz ab"-Parolen, das war es dann aber auch schon. Und das wars, was ich mit "negativ auffallen" meinte.

Ich weiß ja nicht welche Feminist_innen oder feministische Proteste du kennst. Ich kenne sehr viele und die von dir beschriebenen sind dann doch eher die Minderheit und meistens auch tatsächlich Aktivist_innen in den 70ern gewesen. Mittlerweile ist nämlich genau das hier das Problem bei Aktivismus und Protest:

der witz ist ja gerade, daß wir immer noch die 68er vor augen haben, wenn wir an protest denken. generell. uns fällt einfach nichts mehr ein, weil wir soviel probleme damit haben, unsere identittät unter einen hut zu kriegen. wir sind eben nicht integer, wie es die arbeiterbewegung für sich in anspruch nehmen konnte, oder wie, wenn man so will, die frühchristen...
nur um mal zwei beispiele zu nennen....:mrgreen:

Es gibt kein "Wir" mehr. Es wurde und wird bspw. kritisiert, dass der Feminismus zu lange an diesem Wir-Frauen Begriff festgehalten hat. Es war wichtig um sich überhaupt mal organisieren zu können, Wissen auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen. Aber der Begriff Frau kann nun mal nicht universalistisch begriffen werden und wie eh schon gesagt heißt Sexismus, Patriarchat, etc. je nach Gesellschaft was anderes.
Ein Vorschlag wie das umgangen werden kann ist der strategische Essentialismus: Das heißt ich verwende den Begriff Frau als politisches Statement, solange es Ungleichheiten bzgl. der Wertigkeit zwischen Männern und Frauen gibt. Reflektiere aber mit, dass Frau-Sein nicht etwas generell positives ist und auch sonst nicht viel aussagen muss (außer eben auf die Wertigkeit bezogen). Dadurch kann ich mich dann trotzdem mit einem Wir organisieren.
Trotzdem hadern viele selbstorganisierte Aktivist_innen mit dem Wir. Hab mit einer Freundin öfters darüber diskutiert, die beim 1. März. Transnationalen Migrant_innen-Streik dabei ist. Und da war7 ist sehr stark die Frage, was Migrant_in sein überhaupt heißt. Wie sich die Leute mit einem "Wir, Migrant_innen" an die Öffentlichkeit begeben können ohne eben irgendwas mit diesem Begriff fest zu schreiben. Die Antworten darauf waren individuell sehr verschieden, daher war ne zufriedenstellende Lösung nicht wirklich gegeben.
 
apropos 70er jahre:

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einer der besten filme, die ich je gesehen habe und anscheinend immer noch brandaktuell. und sei es nur im bezug auf das wesen und das dilemma des protests an sich- "ich mach da nicht mehr mit, ich steig aus, ich geh in die isolation"-
die anderen schlagen uns längst mit unseren eigenen waffen, fürchte ich.
 
damit beziehe ich mich natürlich auf das fehlende" wir". und wenn der gärtner vorher von gezielter desinformation gesprochen hat, kann man vielleicht auch von gezielter isolation reden. die räder still stehen zu lassen, zieht vermutlich bald genauso wenig, wie die andere wange hin zu halten. ich glaub schon, daß femen einen weg aufzeigen...
 
ach so: die frohe botschaft gibts natürlich auch auf deutsch:mrgreen: :

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Hab mich erst jetzt in diesen Thread eingelesen
die Fragestellung ist zwar berechtigt, aber...naja
jeglicher Protest wird immer an "symbolischen Aktionen" aufgehängt werden

vom Prager Fenstersturz bis zu diversen Selbstverbrennungen

Schon in der griechischen Literatur gibts bei Aristophanes die Frauen, die sich weigern, mit ihren Männern zu vögeln, um den Krieg zu beenden

Solche Massnahmen nehmen in Komödien ein gutes Ende.

In der Realität sind die Titten einem Putin Blunzn, und der Westen schert sich eh nicht drum.
 
@ziggy

du hast zwar ein "gefällt mir" bekommen, aber tatsächlich gefällt es mir gar nicht.
 
Hab mich erst jetzt in diesen Thread eingelesen
die Fragestellung ist zwar berechtigt, aber...naja
jeglicher Protest wird immer an "symbolischen Aktionen" aufgehängt werden

vom Prager Fenstersturz bis zu diversen Selbstverbrennungen

Schon in der griechischen Literatur gibts bei Aristophanes die Frauen, die sich weigern, mit ihren Männern zu vögeln, um den Krieg zu beenden

Solche Massnahmen nehmen in Komödien ein gutes Ende.

In der Realität sind die Titten einem Putin Blunzn, und der Westen schert sich eh nicht drum.

Das geht mir ein wenig zu sehr in die Richtung Handlungsunmöglichkeit. Was sind dann die Alternativen? Wie können Ungerechtigkeiten/ Hierarchien aufgezeigt und verändert werden? Wäre es wirklich so, dass jeglicher Protest nicht wirkungsmächtig ist, wieso verändert sich die Welt dann trotzdem laufend? Wieso sitzen Frauen dann nicht ausnahmslos immer noch in der Küche und haben keine Berechtigung am öffentlichen Leben teilzunehmen?
 
der witz ist ja gerade, daß wir immer noch die 68er vor augen haben, wenn wir an protest denken.

ich nicht, ich denke da durchaus auch an bewegungen (und das sind wirklich bewegungen) wie attac! oder an proteste wie bei g8 gipfeln oder an die doch nicht verurteilten tierschützer. die sind durchaus integer
 
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